Samstag, 5. August 2017

WMDEDGT 08/17

Jeden Monat am 5. fragt Frau Brüllen "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT?

Bei mir war der heutige Tag geprägt von den Nachwehen des Vertretungsdiensts. Kollegin I und Kollegin II hatten letzte Woche beide Urlaub, ich musste also zwei Vertretungsdienste übernehmen. Das ist für mich ziemlich anstrengend, zumal ich damit rechnen muss, dass Kollegin II mich Montag wieder in Grund und Boden brüllt, weil ich ihrer Meinung nach alles falsch mache.

Da ich um 11 Uhr mit terschies verabredet bin, um nach ihrem Umzug nochmal zum Recyclinghof zu fahren, stelle ich mir den Wecker, denn zurzeit bin ich so erschöpft, dass ich an den Wochenenden bis mittags schlafe.

Heute liege ich allerdings schon seit vier Uhr wach. Erst, als der Wecker klingelt, schlafe ich noch mal für eine halbe Stunde ein. Als ich um halb neun aufstehe, bin ich so verspannt, dass bei einer falschen Bewegung ein Hexenschuss droht. Dementsprechend bewege ich mich langsam und vorsichtig.

Zum Glück kommt der Gatte mit zu terschies - sein Wagen hat Sitzheizung, die tut meinem Rücken gut. Wie beim Laminattransport ist bei terschies alles bestens organisiert. Und auch die Jungs von Recyclinghof haben die samstägliche Schlange gut im Griff. Nur an Pinnebergern* scheitern sie, denn das Drive-Through-Prinzip des Recyclinghofs ist für Pinneberger zu kompliziert.

Anstatt mit dem Wagen an den Container zu fahren, auszuladen und weiterzufahren, bleibt der PI-Döspaddel vor uns direkt nach der Einfahrt mittig auf der Fahrspur stehen, und sein Beifahrer trägt jedes Teil einzeln zu den jeweiligen Containern ...

Bevor der Gatte die Pinneberger in einen Restmüll-Container stopft, drücke ich ihm die paar Regalteile in die Hand und nehme selbst das Altmetall. Wir laufen kurzerhand zu den passenden Containern, und als wir wieder am Auto sind, konnten die Müllmänner die Pinneberger gerade überzeugen, ihren Bulli an die Seite zu fahren - angesichts der wütenden Warteschlage dahinter war das für alle Beteiligten gesünder.

Der Gatte setzt mich zu Hause ab und macht sich dann wieder auf den Weg in die Innenstadt. Ich kümmere mich derweil ein bisschen um den Haushalt, mache mir was zu essen und kühle einen Bluterguss. Den holte ich mir zwar schon gestern, als ich auf der (vergeblichen) Suche nach dem Ehering von Blaumann II kopfüber in Müllcontainern hing, aber erst heute macht er sich bemerkbar.

Während der Gatte sich durch die Innenstadt shoppt, erledige ich das Gleiche online. Für mein Häkelkleid fehlen mir zwei, drei Knäuel, und um die Versandkosten zu sparen, bestelle ich gleich das Material für eine Tasche mit, die eh auf der Wunschliste steht. Dann brauchen diese Turnschuhe*** dringend ein neues Zuhause, denn meine Lieblingsneaker fallen mir schon von den Füßen.

Schließlich gucke ich nach Hotel- und Zug- bzw. Flugverbindungen für Berlin, Belgrad und Prag, denn es scheint, als hätten der Gatte und ich in diesem Jahr noch drei gemeinsame Tage Urlaub.

Gegen 15 Uhr lege ich mich ein bisschen hin, lese ein bisschen in "Verdammte Deutsche!***" und schlafe ein, was nicht am Buch liegt, sondern daran, dass mir beim Lesen im Bett immer die Augen zufallen. Gegen halb fünf ist der Gatte wieder da, hat Mühe, mich zu wecken und Geschenke für mich mitgebracht, darunter Edamame.

Wir trinken zusammen Kaffee und besprechen den Wochenplan, bevor wir das Auto mit Pfand beladen und zum Wocheneinkauf starten. Der Einkauf ist schnell erledigt, wir brauchen nicht viel. Auf der Fahrt sprechen wir über die Urlaubsplanung und entscheiden uns für Prag. Jetzt muss übernächste Woche nur noch mein Urlaubsantrag genehmigt werden.

Wieder zu Hause, wird die Spülmaschine zum zweiten Mal an diesem Tag aus- und wieder eingeräumt. Wir hatten das die Woche über verpeilt, deswegen arbeitet die Maschine heute im Akkord. Der Gatte kümmert sich ums Abendessen (Würstchen und Kartoffelsalat), ich bringe den Müll raus, was sich schwierig gestaltet, da irgendwelche Vollpfosten Altkleider und Decken in den Verpackungsmüll stopften.

Die Stadtreinigung weigert sich, die Tonne zu leeren, bis der Müll sortiert ist. Die beiden anderen Mülltonnen quellen auch über - nur einen Tag nach Leerung. Das Theater haben wir jeden Sommer, wenn die ausländischen Soldatenfamilien im Block wechseln und die Bundeswehr ihre Hinterlassenschaften entsorgt.

Vor dem Abendessen schaffe ich es noch, mit Mudderns zu telefonieren. Danach falle ich auf's Sofa, gucke Fernsehen, häkle, blättere durch "Israel***", dem aktuellen Kochbuch von Mirko Reeh***, und durch das Veranstaltungsprogramm des kommenden Halbjahres im Heidbarghof, dem Kulturzentrum umme Ecke. Vorm Einschlafen lese ich wieder ein bisschen in "Verdammte Deutsche!***".

* Für Nicht-Hamburger I: Mit dem Autokennzeichen PI fahren hier Führerscheinneulinge und Menschen, die ihren Führerschein auf dem Dom** gewonnen haben.

** Für Nicht-Hamburger II: Der Dom ist ein großes Volksfest.

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