Dienstag, 5. September 2017

#WMDEDGT 09/17

Jeden Monat am 5. fragt Frau Brüllen "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT?

Normalerweise ist der Gatte vor mir wach, aber heute verschlief er und war eine halbe Stunde zu spät dran. Wir haben in unserer Morgenroutine zum Glück etwas Puffer, so dass er rechtzeitig ohne Hektik los kam. Ich muss ohnehin erst eine halbe Stunde nach ihm los und konnte entspannt sein, da ich am Vortag Melonen-Overnight Oats vorbereitete, mein Mittagessen also nur aus dem Schrank nehmen muss.

Während sich der Gatte fertig macht, gucke ich durch meine Mails und mache noch einen Versuch, irgendwie an die Wolle "Toledo" zu kommen, die ich in Dänemark kaufte. Ursprünglich dachte ich, der dänische Laden, zu dem auch eine Postagentur gehört, steckt einfach ein Knäuel in einen Briefumschlag und bucht den Betrag von meiner Kreditkarte ab, aber das war zu einfach gedacht. Das Geschäft reagierte gar nicht auf meine Anfrage.

Bella Broderi og Hobby reagierte, aber da scheiterte die Bestellung letztlich an den hohen Bankgebühren, die dem Händler auch bei Vorkasse / Kreditkartenzahlung entstanden wären. Dort riet man mir, mich an Ateljé Margaretha zu wenden. Die verkaufen außer in Skandinavien auch in Deutschland und Österreich, aber wie der Teufel es will, vom Hersteller meiner Wolle vertreiben sie in Deutschland und Österreich nur Stickvorlagen.

Letzte Woche fragte ich trotzdem an, ob sie ausnahmsweise ein Knäuel "Toledo" nach Deutschland schicken könnten, und man versprach, es zu prüfen. Heute früh fragte ich nach und erhielt im Laufe des Vormittags die Antwort, dass man das Garn ab sofort auch in Deutschland anbietet.

Ich gab gleich eine Großbestellung auf, denn die Farben gefallen mir so gut, dass ich außer einem Schulterwärmer und einem Kapuzenschal, bei dem mir dann das Garn ausging, auch noch ein Kleid aus dem Garn stricken möchte. Auf die Idee brachte mich der Gatte, nachdem er so begeistert von den Farben des Kapuzenschals war. Die Ergebnisse zeige ich Dir demnächst mal in der RUMS-Rubrik.

Irgendwann muss dann aber auch ich ab ins Büro. Gestern und heute sind in Hamburg die Einschulungstage für Erst- und Fünftklässlern. Dementsprechend begegnen mir auf meinem Arbeitsweg viele aufgeregte Kinder mit Schultüten und Eltern und Geschwistern im Schlepptau.

Ansonsten hat der Verkehr wieder zugenommen. In den Ferien brauchte ich knapp 30 Minuten ins Büro. Inzwischen ist es gut die doppelte Zeit (aber das ist immer noch weniger als mit dem ÖPNV). Und bald ist eh wieder Vertretungsdienst angesagt, da muss ich nicht mehr zur schlimmsten Stoßzeit fahren (außerdem habe ich eine Bewerbung laufen, bei deren Erfolg sich mein Arbeitsweg verkürzt, ich ÖPNV nutzen kann).

Ich bin sechs Minuten nach Dienstbeginn an der Stechuhr. Mein PC tut sich schwer damit, hochzufahren, aber zum Glück bleibt es erst mal ruhig im Büro. Dann verlangt der PC einiges an Aktualisierungen, die ich aber auf den Feierabend verschieben kann. Das geht nicht immer, leider. Ich gucke durch meine Mails, aber es ist nichts Dringendes. Das Zeitungslesen, fester Bestandteil meiner Büroroutine, erspare ich mir, denn inzwischen ist schon fast Zeit für die Teamsitzung. Stattdessen überfliege ich nur die Pressespiegel.

Der Vormittag bringt die erste Teamsitzung nach den Ferien mit sich. Somit hat uns das Alltagsgeschäft wieder. Meine beiden Kolleginnen greifen wieder mal in meinen Arbeitsbereich ein und ziehen ein Projekt von mir zu sich. Ich lasse es geschehen, merke, dass ich innerlich ganz weit weg bin, und von den Chefs interveniert eh niemand. Die beiden Damen haben meistens Narrenfreiheit. Wie gesagt: Ich habe gerade eine Bewerbung laufen und hoffe, dass ich diesmal, anders als beim Vorstellungsgespräch im Mai, nicht knapp auf dem zweiten Platz lande ... Davon ab weiß ich, dass ich ohnehin wieder kurzfristig die Kohlen aus dem Feuer holen darf, wenn die beiden Kolleginnen merken, das Projekt klappt nicht so, wie sie es sich vorstellen.

Wichtigste Neuigkeit aus der Teamsitzung ist, dass wir ein Programm zur Aktenführung und -verwaltung bekommen werden. Wie zu erwarten, ist Kollegin II vehement dagegen. Ginge es nach ihr, hätten wir noch Schreibmaschinen. In einem Punkt allerdings hat sie Recht: Für unsere Blaumänner, also für die böberen Herren, die permanent blaue Anzüge tragen, müssen wir ohnehin alles ausdrucken und nach der Bearbeitung durch sie wieder einscannen. Knicken, Lochen, Abheften bleibt nun mal der Beamten-Triathlon, und das geht nur analog.

Wie auch immer: Mein Chef beschließt, dass sein Team das erste ist, welches das Programm bekommt. Ich bin gespannt, vor allem darauf, ob auch ich eine Fortbildung bekomme. Vermutlich bin ich wieder die Blöde, die die Stellung halten muss, während alle anderen in der Fortbildung sind, und kann dann gucken, wie ich mit dem Programm klar komme. Egal, wird schon.

Nachmittags bleibt es im Wesentlichen ruhig, und ich komme pünktlich in den Feierabend. Das ist selten.

Ich komme zeitgleich mit dem Gatten zu Hause an, weil er aufgrund einer Autobahnsperrung die dreifache Fahrtzeit brauchte. Normalerweise ist er eine Stunde vor mir zu Hause. Während er sich in sein Zimmer verzieht, nehme ich auf der Terrasse Wäsche ab, falls die schwüle Luft zu Gewitter wird, und gieße die Kräuter auf dem Balkon, falls der Regen ausbleibt.

Dann lackiere ich Knöpfe, die ich aus Polyclay-Masse herstellte. Der Gatte wärmt derweil das Abendessen, Nudelauflauf vom Vortag, auf. Der Abend gehört dem Doctor. Ich stricke nebenbei an einer Filztasche und lackiere immer mal wieder über die Knöpfe. Der Gatte hat derweil Spaß daran, mir die Figuren aus dem Doctor-Who-Spin-Off "Torchwood", das ich nicht gucke, zu erklären.

Ich gehe relativ zeitig ins Bett, aber nicht, ohne für das morgige Abendessen noch Hähnchenbrust aus dem Tiefkühler zu nehmen, und lese vor dem Einschlafen noch etwas in "Rehragout*".

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