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Freitag, 24. April 2015

Rezension: Beate Maxian "Der Tote vom Zentralfriedhof" - der 4. Fall für Sarah Pauli

Da ich ziemlich wahllos lese, lese ich Krimireihen selten in der Reihenfolge des Erscheinens. Die Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian macht da keine Ausnahme.

Aber auch, wenn der vierte Band "Der Tote vom Zentralfriedhof" an den dritten, "Tod hinterm Stephansdom", den ich noch nicht gelesen habe, anknüpft, gelingt der Einstieg problemlos.

Die junge Wiener Journalistin Sarah Pauli arbeitet weiter für die Tageszeitung "Wiener Bote" und lebt mit ihrem Bruder und ihrer Katze in einer Altbauwohnung am Naschmarkt.

Ihre Beziehung zum Zeitungsherausgeber David, die sich seit dem ersten Band entwickelt, ist inzwischen öffentlich und festigt sich.

Pauli ist spezialisiert auf esoterische Themen. Nun, da ihre Kolumne über Aberglauben ein voller Erfolg ist, will sie eine neue Serie über das mystische Wien starten. Spannende Informationen dazu erhofft sie sich von der Stadtführerin Erika Holzmann, die Führungen zu den geheimnisvollen Orten der Stadt veranstaltet. Doch kurz vor ihrem Treffen verschwindet Erika spurlos.

Pauli macht sich gemeinsam mit dem Ehemann der Verschwundenen auf die Suche nach ihr und stößt auf einen aufsehenerregenden Fall: Vor Kurzem wurde der Sarg eines verstorbenen Millionärs vom Wiener Zentralfriedhof gestohlen – ein Ort, an dem noch so manches dunkle Geheimnis begraben liegt ...

Maxian lässt die Leserin mitten in die Handlung springen, so dass rasch klar ist, wer der Mörder ist. Seine Auftraggeber bleiben aber relativ lange im Dunklen. Der Schreibstil ist flüssig, Wien-Atmosphäre und -Panorama sind gut eingefangen. Mich störten allerdings gelegentliche Ungereimtheiten.

So kann ich mir beispielsweise einfach nicht vorstellen, dass der Ehemann des Entführungsopfers sich einfach einer ihm völlig fremden Journalisten anvertraut und sehr hilflos wirkt, obwohl er doch ein gestandener Geschäftsmann sein soll. Aber insgesamt sind die Charaktere gut gezeichnet und sympathisch. Besonders die Darstellung der verschwundenen Stadtführerin gefällt mir, zeigt Maxian doch auf, wie viel Arbeit hinter einem guten Stadtrundgang steckt und wie wenig Geld man damit verdienen kann.

Maxians Schreib- und Erzählstil ist flüssig und trägt über gelegentliche Schwächen im Spannungsbogen hinweg. Der Krimi liest sich flott weg. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Sarah Pauli, Josip Kovac, dem abergläubischen Mörder, und der Stadtführerin Erika Holzmann erzählt.

Ich habe eine Zeitlang in Wien gearbeitet und freue mich immer, wenn ich Bücher, die in Wien spielen. Wenn ich frei hatte, besuchte ich oft den Zentralfriedhof. Ja, ich bin ein bisschen morbid, wie viele Wiener auch. Angesichts des Titels "Der Tote vom Zentralfriedhof" hoffte ich, die Handlung spiele in großen Teilen auch dort, aber dem ist nicht so. Das fand ich schade, zumal ich mir auch noch ein bisschen Friedhofsmystik erhoffte.

Fazit: Insgesamt ist "Der Tote vom Zentralfriedhof" solide Krimikost.

Verlagsangaben zum Buch: Beate Maxian / Der Tote vom Zentralfriedhof / Ein Fall für Sarah Pauli 4 / Ein Wien-Krimi / Taschenbuch, 416 Seiten / ISBN: 978-3-442-48069-2 / € 8,99 / Verlag: Goldmann

Danke an den Goldmann-Verlag für das Rezensions-Exemplar.

Affiliate Links zu den Büchern von Beate Maxian:

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