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Freitag, 19. Juni 2015

H54F - High 5 for Friday #25/2015

Hmmm, worüber habe ich mich diese Woche besonders gefreut? Welche fünf Dinge waren diese Woche besonders schön und dürfen bei der Linkparty von Pünktchen und Viktoria mitmachen?

1. Ich habe zwei Wochen Vertretungsdienst mit Kollegin II überstanden. Jetzt habe ich bis zur nächsten Vertretung knapp vier Wochen Ruhe. Die Zusammenarbeit mit Frau II ging sogar einigermaßen, aber ich merke, dass ich mich sehr zusammenreiße, denn ich bin so verspannt, dass  meine linke Körperhälfte mal wieder taub ist und schmerzt. Das Zusammenreißen nehme ich durchaus wörtlich.

Dass die Zusammenarbeit erträglich ist, erreiche ich dadurch, dass ich mich den teils irrsinnigen Anforderungen von Kollegin II bedingungslos beuge. Ich flüstere an meinem Arbeitsplatz nur noch, wenn sie mit mir gemeinsamen Büro ist; ich frage bei jedem Entfernen vom Schreibtisch um Erlaubnis, egal, ob ich aufs Klo oder zum Kopierer gehe; ich interveniere nicht, wenn sie wieder mal meine Arbeit macht, sondern bügle ihre Fehler aus; ich richte nicht das Wort an Büro-Besucher, sondern lasse ausschließlich sie sprechen, auch, wenn sie Blödsinn erzählt; ich bestätige sie darin, dass sie als einzige von uns wirklich arbeitet (der Rest sitzt hier nur und wartet auf Feierabend, is klaa); ich entschuldige mich, wenn sie mal ans Telefon musste, weil ich nicht am Platz war wegen Mittagspause, Toilettengang oder weil schlichtweg meine Arbeitszeit noch nicht begonnen hatte; ich ignoriere, dass sie antwortet, wenn ich namentlich angesprochen werde (nein, wir heißen nicht gleich); ich ignoriere, wenn sie vor Überforderung Telefon oder Tastatur durch's Büro wirft und brüllt usw. Kurzum: Es ist zusätzlich zum stressigen Job durch sie ungeheuer anstrengend.

2. Ich habe einen Coaching-Termin wegen meiner ständigen Konflikte mit Kollegin II. Als ich sie das letzte Mal vertrat, eskalierte es wieder mal, denn mit ihrer hinterfotzigen Art beschwerte sie sich bei Dritten über meine Vertretung, sagte mir gegenüber aber, ich hätte sooooo einen tollen Job gemacht, als ich sie fragte, ob es wegen der Vertretung etwas zu besprechen gibt. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, aber irgendwann ist der Bock fett.

So habe ich zwei Möglichkeiten: Mir eine andere Arbeit zu suchen, was ich nicht möchte, da mir meine jetzige sehr viel Spaß macht und ich eigentlich bis zur nächsten Wahl hier bleiben möchte, oder mit den Marotten von Kollegin II zurecht kommen. An die dritte Möglichkeit, nämlich dass Kollegin II umgesetzt wird (das kann hier binnen Minuten gehen), glaube ich nicht mehr. Das wurde schon zu oft erwogen.

3. Unsere Chefin hatte wie versprochen während des Vertretungsdienstes ein Auge auf mich. Das führte dazu, dass ich jeden Tag Mittagspause machen und abends pünktlich gehen konnte - in den früheren Vertretungsdiensten keulte ich schon mal ohne Pause und mit vielen Überstunden bis zu sechs Wochen am Stück durch, weil Frau II durchdrehte. Ich habe heute gerade gesehen, dass ich in diesem Jahr erst ein Sechstel der Überstunden des letzten Jahres habe. Das ist fein.

Dass die Chefin ein Auge auf mich hat, führte auch dazu, dass die ständigen Verspätungen und überzogenen Mittagspausen von Frau II auffielen. Beides ist normalerweise kein Problem, nur sie gesteht es Kollegin I, mir und schon gar nicht den Chefs nicht zu, nimmt es aber für sich permanent in Anspruch.

Lachen musste ich über ihre aktuelle Begründung für ihre ständigen Verspätungen. Während sie früher darauf beharrte, sie käme nie zu spät, sondern unsere Uhren gingen vor, entschuldigte sie sich jetzt damit, sie könne erst gehen, wenn Spül- oder Waschmaschine fertig oder die Kartoffeln geschält seien. Ja, nee, is klaa.

4. Der Gatte putzte meine Autofenster. Er befand, ich hätte ja gar keinen Durchblick mehr, und damit hat er recht. Jetzt sehe ich wieder klar. Nächsten Sonnabend muss mein Auto dringend in die Waschstraße. Es schimmert schon grün, obwohl es eigentlich schwarz ist.

5. Wie immer, wenn ich Vertretungsdienst habe und mit Kollegin II arbeiten muss, gönne ich mir zum Freitag etwas Schönes. Diesmal war es ein Treffen mit einer lieben Freundin in einer Hamburger Institution, dem "Flickenschildt".

Und worüber hast Du Dich diese Woche gefreut? Oder gibt es etwas am Wochenende, worauf Du Dich besonders freust? Ich wünsche Dir schon jetzt ein schönes Wochenende und einen guten Start in eine Woche mit mindestens fünf schönen Momenten.

4 Kommentare:

  1. Hallo meine Liebe,

    ganz ehrlich: ich bin dankbar für Punkt 2!!! Das klingt ja unerträglich mit deiner Kollegin. Ich denke aber auch, dass mit den "Marotten deiner Kollegin" zurecht zu kommen, nicht bedeutet, ihr bedingungslos zu gehorchen.

    Ganz liebe Grüße,
    Viktoria

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    1. Ach, der bedingungslose Gehorsam ist am Wenigsten anstrengend, habe ich in den letzten beiden Jahren festgestellt. Zudem hat ein "Wir machen alles so, wie du es willst" den Nebeneffekt, dass sie sich überlegen muss, was sie will. Ansonsten versuche ich, sie so gut wie möglich zu ignorieren.

      Auf die Idee mit der Beratungsstelle kam ich schon früher, hatte aber verdrahtet, dass die nur bei Suchtproblemen Ansprechpartner sind. Ich bin gespannt auf das Gespräch.

      Herzliche Grüße
      Sabine

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  2. Es gibt ein Sprichwort:Ein Mobber versucht immer ein Problem loszuwerden, nämlich seins.

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