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Samstag, 26. März 2016

Rezension: "Tod in der Hofburg" von Beate Maxian (Band 5 der Sarah-Pauli-Reihe)

Um es gleich vorweg zu nehmen: "Tod in der Hofburg" ist für mich trotz gelegentlicher Längen der bisher beste Band aus der Reihe um die Wiener Journalistin Sarah Pauli.

Das liegt daran, dass sich ihre Beziehung zu ihrem Chef festigte, aber vor allem auch daran, dass endlich mal ein Fall gelöst werden kann, ohne dass sich Sarah in Gefahr begibt und gerettet werden muss. Nach dem doch ein wenig nervenaufreibenden Vorgänger "Der Tote vom Zentralfriedhof" ist das ganz erholsam.

Aber zum Anfang: Sarah und David möchten zum Auftakt des neuen Jahres das weltberühmte Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker besuchen. Dort werden sie Zeugen eines Anschlags, bei dem ein Ehepaar getötet wird. Sarah lässt die schreckliche Tat keine Ruhe. Sie recherchiert und entdeckt einen Zusammenhang mit einem Mord, der sich wenige Tage zuvor in der Wiener Hofburg ereignet hat. Doch der Todesschütze nimmt schon sein nächstes Opfer ins Visier.

Bei ihren Ermittlungen trifft Sarah rasch auf Michaela Adam, einer psychisch kranken Cellistin, die heute meistens nur noch Luftcello spielt, so auch Neujahr vor dem Musikverein, und auf ihre Tochter Anna. Nach anfänglichem Zögern und Misstrauen unterstützen Michaela und Anna Sarah bei ihren Nachforschungen.

"Tod in der Hofburg" ist der fünfte Band aus der Reihe um die Kolumnisten des "Wiener Boten", deren Schwerpunkte Mystik und Aberglauben sind. Davon gibt es natürlich auch in diesem Band reichlich. Wie auch die Vorgänger, ist "Tod in der Hofburg" in sich abgeschlossen, so dass man die anderen vier Bände nicht kennen muss, um in die Handlung einzusteigen.

Wie üblich, spielt auch bei "Tod in der Hofburg" Wien eine große Rolle. Da ich in der Stadt einige Zeit verbringen durfte, sie sehr mag, sind die Wien-Schilderungen Maxians ein Grund, warum ich ihre Krimis gerne lese. Dem Titel entsprechend dachte ich, die Hofburg stünde im Mittelpunkt, aber es ist doch eher das Otto-Wagner-Spital, ein denkmalsgeschütztes Jugendstil-Ensemble am Rande der Stadt, auf der Baumgartner Höhe.

Seit zwei Jahren wird das dort befindliche Klinikum in verschiedene Stadtteile verlagert, um das Gelände mit Luxuswohnungen zu bebauen. Für die Patienten ist das ein herber Schlag, konnten sie sich bislang auf dem weitläufigen Klinikgelände frei bewegen, was in der Stadt kaum möglich sein wird.

Ich hatte mich eigentlich auf die Hofburg als Handlungsort gefreut, fand dann aber auch Vergnügen am Otto-Wagner-Spital und bedauerte, dass ich diesen Ort während meiner Wien-Zeit nicht entdeckte. Das Ensemble muss entzückend gewesen sein (hier gibt es eine Collage verschiedener alter und neuer Impressionen).

Die Schilderungen des Otto-Wagner-Spitals nehmen breiten Raum ein und sorgen für Langatmigkeit. Da ich mich darauf einlassen konnte, wurde mein Lesevergnügen nicht getrübt - im Gegenteil.

Fazit: Ein Krimi für Wien- und Jugendstilliebhaber.

Verlagsangaben zum Buch: Beate Maxian / "Tod in der Hofburg" / 384 Seiten / Verlag: Goldmann / Taschenbuch / ISBN: 978-3-442-48285-6 / Preis 8,99 €.

Zur Leseprobe geht's hier. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Affiliate links zu den Büchern von Beate Maxian:

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