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Samstag, 9. April 2016

Samstagsplausch KW 14/16: Street Art in der Rosenhofstraße

In dieser Woche hatte ich wieder Vertretungsdienst und damit Spätdienst. Wir arbeiten in drei Schichten: Kollegin I und II wechseln sich wöchentlich mit Früh- und Spätdienst ab. Ich habe immer Mitteldienst, außer, wenn ich eine von beiden vertrete. Dann übernehme ich auch ihre Arbeitszeiten.

Street Art in der Rosenhofstraße.
Gelegentlich trauere ich den Zeiten, in denen unsere Gleitzeitordnung auch für mich galt, nach, aber im Großen und Ganzen sind die starren Arbeitszeiten für mich in Ordnung, solange die Arbeit Spaß macht. Und wie viele Menschen können schon wie ich sagen, dass sie beruflich genau das machen, was sie lieben? Trotzdem, freitags um 14 Uhr ins Wochenende gehen zu können, hatte was ...

Street Art in der Rosenhofstraße.
Spätdienst heißt auch, dass ich vor der Arbeit private Termine setzen kann, für die ich mir sonst frei nehmen müsste, und so führte mich diese Woche mein Weg in die Schanze. Ein paar Jahre wohnte ich nur einen kurzen Fußweg von diesem Viertel entfernt, ging dort aus, bekam die Auseinandersetzungen um das ehemalige Flora-Varieté, der heutigen "Roten Flora", mit, aber heute bin ich nur noch selten dort.

Street Art in der Rosenhofstraße.
In dieser Woche hatte ich morgens einen Termin, der mich durch die Rosenhofstraße führte. Das ist eine ruhige Wohnstraße, die vom quirligen Schulterblatt in die ebenfalls quirlige Susannenstraße führt. Im Zweiten Weltkrieg wurden einige der um 1900 gebauten Etagenhäuser zerstört, weitere Zerstörungen schafften Bauboom und Gentrifizierung der letzten Jahrzehnte, aber an manchen Stellen ahnt man noch die Geschichte der Straße.

Street Art in der Rosenhofstraße.
Der Hamburger Schriftsteller Willi Bredel setzte der Rosenhofstraße mit dem 1931 erschienen gleichnamigen Roman ein literarisches Denkmal: Hier gab es unter anderem eine KPD-Zelle, die erfolgreich gegen Mieterhöhungen streikte und die gegen Lohnabbau streikende Arbeiter der nahegelegenen Steinway-Fabrik unterstützte.

Street Art in der Rosenhofstraße.
Wie bei Bredel üblich, gibt es auch in "Rosenhofstraße" viel Lokalkolorit, kann man in eine heute vergessene, weitgehend verschwundene Welt eintauchen. Ich lese seine Bücher gerade wegen dieser Passagen sehr gerne.

Street Art von El Bocho in der Rosenhofstraße.
An der Ecke Rosenhofstraße / Schulterblatt gibt es eine Freiluft-Galerie mit zahlreichen Street-Art-Kunstwerken. Ich hatte immer schon mal einzelne Aufnahmen gesehen, konnte das Haus aber nicht identifizieren - die Zeiten, in denen ich als kulturelle Bordsteinschwalbe mein Geld auf den Straßen der Stadt verdiente, sind nämlich auch vorbei.

Street Art von El Bocho in der Rosenhofstraße.
Ich habe mich gefreut, die Werke mal im Original zu sehen und machte ein paar Fotos. Leider lag die Häuserwand noch im Schatten. Irgendwas ist ja immer.

Stret Art von Push in der Rosenhofstraße.
Dieser Beitrag geht zum Samstagsplausch bei Frau Karminrot. Ich wünsche Euch da draußen ein schönes Wochenende und hoffe, Ihr hattet auch eine Woche voller spannender, schöner, inspirierender Erlebnisse.

Mehr Street Art aus der Schanze gibt es hier zu sehen, und hier geht's zur Street Art School. Falls Ihr die Künstler der Werke kennt, freue ich mich über einen Kommentar. 

2 Kommentare:

  1. Ich würde da wahrscheinlich auffallen, so als Touri.
    Mit dem Foto in der Hand und staunend. Aber wenn mich nicht alles Täuscht, bin ich dort auch schon durchgelaufen. Die Wände sind nur sehr wandelbar.
    Die Spätdienstnummer habe ich auch und freue mich immer wenn ich spät arbeiten muss. Irgendwie ist der Tag dann so viel länger.
    Hab noch einen schönen Restsonntag,
    Andrea

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    1. Ach, Touris fallen in der Schanze kaum auf - das Viertel sthet ja in jedem Reiseführer.

      Dass bei Spätdienst der Tag länger ist, kommt mir auch immer so vor, schon alleine, weil ich vor der Arbeit noch so viel erledigen kann. Ich bleibe dann auch abends länger auf, bin ja eh mehr eine Nachteule.

      Dir eine gute Woche!

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