"Maria Stuart" läuft noch bis 18.02.18 im Ernst-Deutsch-Theater. |
Das Drama spielt 1587. Maria Stuart, einst Königin von Schottland, ist seit 19 Jahren wegen des Verdachtes auf Beihilfe bei der Ermordung ihres Gatten in England inhaftiert und versucht während dieser Zeit mehrfach, ihren Thron wieder zu erlangen, zum Teil mit Hilfe der englischen Königin Elisabeth I., ihrer Halbschwester. Die Handlung setzt kurz vor Marias Hinrichtung ein.
Regisseurin Mona Kraushaar reduzierte die auftretenden Personen auf neun, strich das Drama auf zweieinhalb Stunden zusammen und schuf eine sehr dichte, auf die Sprache Schillers konzentrierte Inszenierung. Das Bühnenbild ist sehr reduziert, besteht fast zwei Dutzend Neonröhren und einer ansonsten leeren, schwarzen Bühne (gestaltet von Katrin Kersten). Ebenso karg sind die Kostüme: Maria (Julia Richter) und Elisabeth (Jele Brückner) sind schwarz gekleidet, die Männer überwiegend tragen schwarze Anzüge.
Es ist unterm Strich ein unwahrscheinlich intensiver Theaterabend. Schillers Drama berührt Themen, die bis heute aktuell sind: Wie gehen wir mit Verantwortung, mit Macht um? Wem sollen wir glauben? Was ist Schein, was ist Sein?
Intensiv war der Abend auch, weil ich Kollegin I aus der alten Abteilung mitnahm. Vor und nach dem Stück und in der Pause schüttete sie mir ihr Herz aus über die Situation in meinem ehemaligen Team. Kollegin II, die ja einen großen Anteil daran hatte, dass ich mir eine neue Stelle suchte, kann sich nun ungebremst ausleben. So leid mir Kollegin I tut, weil sie gerade alles auffangen muss, so sehr musste ich doch auch lachen angesichts der Situation dort.
Bislang war es ja ein leichtes, mir die Schuld an der schlechten Stimmung, an den Konflikten im Team zu geben, aber nun bin ich weg, und die Stimmung, die Konflikte werden nicht besser. Richtig wohl fühlten sich alle nur, als Kollegin II drei Wochen im Urlaub war. Solange keiner der Vorgesetzten Kollegin II ihre Grenzen aufzeigt, wird sich das auch nicht ändern. Das Team wurde sogar von Abteilungsfremden darauf angesprochen, wie gut die Stimmung plötzlich sei, wenn Kollegin II nicht da ist.
Meine Stelle ist noch nicht nachbesetzt. Alle Bewerberinnen waren ungeeignet. Die Freundin, die Kollegin II unbedingt auf meiner Stelle haben wollte, bewarb sich noch nicht mal. Eine Kollegin aus einer anderen Abteilung, die vom Team angesprochen wurde, ob sie sich nicht bewerben wolle, sagte ab, nachdem sie eine Woche als Vertretung von Kollegin II zur Probe arbeitete.
So ist mein Chef nach wie vor ohne Sekretärin, überarbeitet und entsprechend missgestimmt (ich war erschrocken darüber, wie schlecht er trotz Urlaubs aussieht, als ich ihn gestern im Fernsehen sah).
Ich hingegen bereue meinen Weggang nicht. Zwar vermisse ich Kollegin I, meinen Chef und manchmal sogar den Stress, aber die neuen Kollegen und Chefinnen sind nett, die Arbeit ist interessant, macht Spaß und die Teilzeit tut mir sehr gut. Außerdem darf ich während der Arbeitszeit ins Theater. Was könnte ich mehr wollen?!
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea.
Ich freue mich so sehr für Dich, das Dir der Wechsel ausserordentlich gut tut.Und denn auch noch ins Theater dienstlich gehen! Na wenn das nicht klasse ist!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Petra