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Freitag, 1. Juni 2018

Ausgelesen: Bücher im Mai 2018

Eigentlich wollte ich im Dänemark-Urlaub Bücher lesen, die in der Urlaubsgegend spielen, aber das klappte irgendwie nicht. Zumindest blieb ich in Skandinavien, denn "Das Mädchen, das schwieg*" spielt in Norwegen. Es war das erste Buch von Trude Teige, das ich las, und es überzeugte mich so, dass ich gleich "Totensommer*", das erste ihrer Bücher, das ins Deutsche übersetzt wurde, kaufte.

Protagonistin ist Kajsa Coren, eine Fernsehjournalistin,  dies ich an die Küste von Møre zurückgezogen hat, um ein Buch zu schreiben. Dann jedoch wird ein Deutscher ermordet, der seit vielen Jahren seinen Urlaub im Ort verbrachte und immer bei der alten Jenny wohnte. Die Trauer der alten Frau scheint weit über die übliche Betroffenheit hinauszugehen. Kasja beginnt zu recherchieren – und sie stößt auf eine unglaubliche Geschichte, die nicht nur mit den Geschehnissen unter deutscher Besatzung, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft scheint.

Teige greift in Rückblenden die Zeit der deutschen Besatzung Norwegens und das Thema der "Tyskerbarna" oder "Krigsbarna" auf, also das Schicksal der Kinder von norwegischen Frauen und deutschen Soldaten. Sie schreibt sehr flüssig, die Handlung ist spannend und atmosphärisch dicht, ein schwieriges Thema wurde gut umgesetzt - Leseempfehlung!

In "Das Mädchen, das schwieg" gerät der kleine Küstenort in Unruhe, als die alleinstehende Sissel tot aufgefunden wird – eine Frau von Mitte dreißig, die seit Jahren nicht mehr sprach, aber alles von ihrem Fenster aus beobachtete und auf kleine Zettel schrieb. Was hat Sissel gesehen, und warum musste sie sterben? Als plötzlich ein Mädchen verschwindet und Karsten mit seinen Ermittlungen nicht weiterkommt, mischt Kajsa sich ein.

Auch diesen Krimi las ich sehr gespannt. Schade, dass nicht alle Bücher von Teige ins Deutsche übersetzt wurden, aber zumindest erscheint mit "Die Frau, die verschwand*" ein weiteres im Januar nächsten Jahres.

Ganz und gar nicht meinen Geschmack traf Cathrin Moeller mit "Die Spreewaldgurkenverschwörung*".

Worum geht's? Das Universum hat sich gegen Helene verschworen: Die Chefin nervt, der Bruder steht mit einem Bein im Gefängnis … und nun wird die gutmütige Apothekenhelferin auch noch des Mordes verdächtigt! Dabei ist sie doch nur zufällig beim Medikamenteausliefern über eine Leiche gestolpert und dann hat sie halt dummerweise das Messer rausgezogen …

Aber so leicht gibt sich Helene nicht geschlagen. Mit der Unterstützung ihrer schönen und unerträglich perfekten Schwester, der Staatsanwältin Lisa, macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. Eine heiße Spur führt die ungleichen Geschwister in den scheinbar idyllischen Spreewald. Doch im brandenburgischen Dickicht lauern außer blutrünstigen Mücken noch weitaus gefährlichere Gegner.

Was störte? Die Charaktere waren völlig überzogen und unglaubwürdig, die Handlung machte abstruse Wendungen, vieles war schlichtweg nur platt, und von den rassistischen Untertönen fange ich gar nicht erst an. Weil aber alles so abstrus konstruiert war, hielt ich dann doch bis zum Ende durch. Dennoch: Das Buch macht keine Lust, mehr von Cathrin Moeller zu lesen.

Spannend hingegen war "Der Teufel von Uri*" von Silvia Götschi. Schriftstellerin Sophie Mars soll im abgelegenen Andermatt neue Kraft tanken und ihre Schreibblockkade überwinden. Doch dann trifft sie in der Schöllenenschlucht auf eine offenbar geistig verwirrte Frau, die behauptet, vom Teufel verfolgt zu werden. Sophie will der Sache auf den Grund gehen und stößt auf ein lange zurückliegendes Verbrechen. Zugleich erhält sie verstörende Drohungen. Fordert der Teufel ein neues Opfer?

Auch, wenn mir relativ schnell klar war, wie die einzelnen Verbrechen miteinander zusammenhängen müssen und wer der Täter sein könnte, die Handlung einige Länge hatte, gefiel mir der Krimi - und stillte meine Sehnsucht nach Bergen. Vielleicht sollte ich die Schweiz mal als Urlaubsziel ins Auge fassen. Jedenfalls lieh ich mir weitere Krimis von Götschi aus.

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2 Kommentare:

  1. Oh, die beiden Bücher von Trude Teige klingen sehr vielversprechend. Die sind gleich mit auf meine Wunschliste gewandert. Zur Zeit bin ich noch dabei, die Krimis von Jørn Lier Horst und Anders de la Motte in chronologischer Reihenfolge zu lesen, aber danach käme Trude Teige auf jeden Fall in Frage.

    Liebe Grüße

    von Birgit

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    1. Vielen Dank für die Tipps, liebe Birgit! Jørn Lier Horst und Anders de la Motte werde ich mir mal anschauen.

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