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Mittwoch, 1. August 2018

Ausgelesen: Bücher im Juli 2018

Der Gatte liest zurzeit selbst viel und gibt seine Bücher anschließend mir. So begann ich den Juli mit "Post von Karlheinz*" von Hasnain Kazim. Der im Alten Land aufgewachsene und aktuell in Wien lebende Spiegel-Korrespondent Kazim  bekommt täglich hasserfüllte Leserpost. Doch statt die Wutmails einfach wegzuklicken, hat er beschlossen zurückzuschreiben – schlagfertig, witzig und immer wieder überraschend.

Dieses ebenso unterhaltsame wie kluge Buch versammelt seine besten Schlagabtäusche mit den Karlheinzen dieser Welt und beweist, warum man den Hass, der im eigenen Postfach landet, nicht unkommentiert lassen sollte. Denn, wie Hasnain Kazim schreibt: "Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren. Also, reden wir!"

Absolute Leseempfehlung!

Der Gatte las mit großem Vergnügen "Es ist nur eine Phase, Hase: Ein Trostbuch für Alterspubertierende*" von Maxim Leo und Jochen Gutsch, aber mir sagte das Buch kaum zu. Ich legte es nach der Hälfte beiseite.

Im Bus-Bücherregal fand ich "Die Abenteuer des Augie March*" von Saul Bellow, stellte aber schnell fest, dass ich mich darauf gerade nicht konzentrieren kann. Also kommt es auf den Urlaubs-Bücherstapel.

Die anstehende Mallorca-Reise ist ziemlich aufregend für mich, ist es doch unser erster gemeinsamer Pauschalurlaub und die erste Flugreise seit sechs Jahren, seitdem wir krankheitsbedingt Urlaub in Deutschland oder allenfalls Dänemark, von wo man rasch wieder in der Nähe der heimischen Ärzte ist, machen.

Zudem wollte ich nie nach Mallorca, aber der Gatte hat die Insel jenseits des Party-Tourismus in guter Erinnerung. Der Gatte will tatsächlich reinen Strandurlaub machen - ich bin gespannt, wie lange er das aushält. Sicherheitshalber haben wir einen Mietwagen - und Reiseführer auf dem Kindle.

Als ehemalige Reise-Redakteurin habe ich noch immer einen Fundus an Reiseführern, und so fand sich denn auch ein Merian-Mallorca-Führer* im Bücherregal. Er hat schon fast historischen Wert, sind die Preise doch noch in Peseten angegeben. Das aktuelle Exemplar ist auf dem Kindle.

Schwiegermutter befand, ohne den ADAC-Reiseführer Mallorca* seien wir aufgeschmissen und lieh uns ihr Exemplar, das immerhin schon aus diesem Jahrtausend stammt. Ich glaube, wegen der zahlreichen Katen kommt es tatsächlich mit ins Reisegepäck.

Zwei Mallorca-Krimis las ich ebenfalls. "Die Aachen-Mallorca-Connection*" von Kurt Lehmkuhl fand ich nicht so ganz überzeugend, zumindest hatte ich nicht den Drang, die anderen (Mallorca-)Krimis des Autors zu lesen. Worum geht's? Tobias Grundler hat Stress. Ein Oberstudienrat aus Aachen soll seine Ehefrau auf Mallorca ermordet haben.

Begleitet von seiner Sekretärin Sabine fliegt der Anwalt auf die Insel und hat das zweite Problem am Hals: Eine Freundin von Sabine, renommierte Künstlerin auf Mallorca, ist entführt worden. Außerdem gerät er in einen Fall, mit dem sich der spanische Anwalt des Oberstudienrates beschäftigt: Ein Bauunternehmer soll einen Investor erschlagen haben. Die Spur führt nach Aachen.

Besser gefiel mir da schon "Das Haus der geheimen Wünsche*" von Ruth Rendell. In der kurzen Geschichte geht's um die Geschwister Piers und Petra, die die Sommerferien auf Mallorca verbringen. Es war eine glückliche Zeit für die beiden, bis Piers sich Rosario verliebt, und Petra sich schmerzhaft zurückgesetzt fühlt.

Kurz darauf kommen Piers und Rosario von einem Ausflug nicht zurück und bleiben spurlos verschwunden. Unfall oder Verbrechen? Erst vierzig Jahre später soll Petra, die fortan eine ruhelose, getriebene Frau ist, die Wahrheit erfahren.

Glaubt man Fans, ist es wohl eines der schwächeren Bücher von Rendell, aber mir gefiel es gut.

Nach Schottland führte mich schließlich "Hamish Macbeth und das Skelett im Moor*" von M.C. Beaton*, der Autorin der Agatha-Raisin-Krimis. Es ist der dritte Band der Reihe, was nicht stört, da die Handlung in sich abgeschlossen ist. Constable Hamish Macbeth muss gegen seinen Willen einen Kollegen vertreten, und zwar ausgerechnet im weit entfernten Cnothan, dem mürrischsten Dorf Schottlands.

Den Einzigen, den die Bewohner von Cnothan noch weniger ausstehen können als Hamish, ist ein besserwisserischer Engländer. Als dessen Skelett mitten im Moor gefunden wird, ahnt Hamish, dass ihm ein ziemlich außergewöhnlicher Fall bevorsteht - und dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis er in sein geliebtes Dorf Lochdubh zurückkehren kann.

Beatons Bücher sind charmant altmodisch, was mir auch diesmal gut gefiel. Aus der Zeit gefallen sind auch die Krimis der Dänin Kirsten Holst. Die Autorin ist in Deutschland leider auch nur wenigen bekannt. Ich las "In den Sand gesetzt*" durchaus mit Vergnügen.

Worum geht's? Als Kommissar Hoyer aus dem Mallorca-Urlaub nach Jütland zurückgekehrt ist, muss er in zwei Fällen ermitteln. Erst hat der Pyromane, der seit Wochen die jütländische Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzt, wieder zugeschlagen, und kurz danach wird in den Dünen am Strand auch noch die Leiche eines Mannes, nur mit einer Badehose bekleidet, gefunden.

Es handelt sich um Ditlev Joensen, einen allseits unbeliebten und unsympathischen Zeitgenossen, der sich als "Rechtsberater" ausgab, seinen Lebensunterhalt jedoch vorwiegend durch Erpressungen bestritt. Jetzt scheint sich eines seiner Opfer gerächt zu haben.

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