Eintrittskarte und Programmheft. |
Die Themen des 1851 in Venedig uraufgeführten Stücks sind unvermindert aktuell: Wie verhalten sich Menschen, die dem Schicksal ausgeliefert sind? Werden sie Opfer oder Täter, gestalten sie ihr Schicksal oder lassen sie sich treiben? Zudem bietet die Oper alles, was einen guten Krimi ausmacht: Lügen, Intrigen, Entführung und Mord.
Worum geht's? Rigoletto ist Narr am Hofe des Herzogs von Mantua. Der wiederum ist ein Frauenheld und scheut sich auch nicht davor, die Frauen oder Töchter seiner Höflinge zu verführen. Rigoletto schützt seine Tochter Gilda, indem er sie zu Hause einsperrt. Nur zum Kirchgang darf sie das Haus verlassen. Bei dieser Gelegenheit entdeckt sie der Herzog. Mit einer List verschafft er sich Zugang und verführt Gilda.
Die Höflinge sind sauer auf Rigoletto, weil nichts und niemand vor seinem Spott sicher ist. Sie beschließen, Gilda, die sie für seine Geliebte halten, zu entführen. Unwissentlich ist Rigoletto an dieser Entführung beteiligt. Als er schließlich seine Tochter am Hofe des Herzogs entdeckt, sie zu ihm zurückkehren kann, will der Vater, dass sie sich am Herzog rächt. Aber obwohl Gilda Zeugin der Untreue des Herzogs wird, will sie keine Rache nehmen, sondern opfert sich für den Geliebten.
Das Allee Theater zeigt die Oper in einer für die Kammeroper bearbeiteten Fassung von Ettore Prandi, der auch die musikalische Leitung innehat, und in der Regie von Roman Herzog. Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Anna Siegrot verantwortlich, und sie nutzt die gegebenen Möglichkeiten grandios.
Das stimmgewaltige Ensemble überzeugt mit großer Spielfreude - allen voran die erst 21jährige Anna Rabe als Gilda: Ihr klarer, brillanter Sopran, der auch Spitzentöne trifft und hält, ist ein Gewinn für die Kammeroper. Der Kammeroper ist zu wünschen, dass Rabe noch lange dort bleibt. Wer sie aber vorgestern als Gilda erlebte, ist sich sicher: Rabe wird es schnell zu größeren Bühnen ziehen. Das wiederum ist Gabe und Fluch des Kammeroper-Intendanten Marius Adam, der in der Premiere den Rigoletto singt: Er erkennt und fördert junge Talente, wohl wissend, dass sie ihren Weg außerhalb der Kammeroper gehen werden.
"Rigoletto" läuft noch bis zum 30. November 2018 in der Kammeroper im Allee Theater. Tickets sind ab 29,50 Euro erhältlich. Das Stück ist für Menschen ab 16 Jahren geeignet.
Am 18. Oktober 2018 liest Gustav Peter Wöhler unter dem Titel "Der König amüsiert sich" Texte von Victor Hugo. Das Stück ist die Vorlage für Verdis "Rigoletto". Marius Adam singt, Ettore Prandi begleitet auf dem Klavier. Tickets gibt es ab 15 Euro.
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