Essen gehen in Corona-Zeiten: Amuse geule an Maske. |
Der Gatte und ich sind seit nunmehr 13 Wochen weitgehend zu Hause, schränken immer noch alle Kontakte auf das notwendige Minimum ein. Der Gatte ist seit April in Kurzarbeit, seit Juni wieder zwei Tage pro Woche im "echten" Büro, ansonsten auf Abruf. Ich bin seit Juni ebenfalls zwei Tage pro Woche im "echten" Büro (und wann immer meine persönliche Anwesenheit dort erforderlich ist), arbeite ansonsten zu Hause.
Der Gatte war und ist zwar immer noch viel unterwegs, erst, weil er jeden Tag zur Arbeit musste, jetzt, wo er nur noch zwei Mal in der Woche ins Büro muss, weil er mit der Haushaltsauflösung und dem Umzug seiner Mutter beschäftigt ist. Das kostet Nerven und Kraft, und wir machen drei Kreuze, wenn Schwiegermutter umgezogen ist. Sie verschiebt den Umzug immer wieder. Stattdessen scheucht sie den Gatten durch Möbelhäuser und beschäftigt dort Verkäufer, um kurz vor Verkaufsabschluss einen Rückzieher zu machen, weil sie doch erst noch mal alles ausmessen muss ...
Wir könnten inzwischen wieder zum Sport, aber aufgrund der Ansteckungsgefahr durch Aerosole lassen wir es - der Gatte gehört zur Hochrisikogruppe, ich zur Risikogruppe. Aber Sport, vor allem Schwimmen, fehlen uns. Mal schauen, wie's aussieht, wenn unser Sportverein die Schwimmhalle wieder öffnen kann. Wobei: Seit Januar sind für mich angesichts meiner Wechseljahrsbeschwerden weder Sport noch Schwimmen uneingeschränkt möglich, egal, ob was offen ist oder nicht. Ich nutze zu Hause Stepper und Theraband, soweit es eben geht. OP und Hormone halfen bislang nicht, aber in bummelig 13 Jahre soll ich ja auch schon mit den Wechseljahren durch sein ...
In dieser Woche haben wir unseren Jahresurlaub gebucht: Zwei Wochen Dänemark. Wie sehr ich ausgebrannt bin, merkte ich, als ich feststellte, dass nicht nur das Ferienhaus, in das wir wollten, das wir kennen, das ich seit Wochen beobachtete, nicht mehr verfügbar war, sondern auch das Ersatzhaus gebucht war, in der Gegend überhaupt nichts mehr frei war.
Normalerweise fange nicht an zu weinen, wenn wir in eine andere Gegend fahren müssen, aber jetzt zog es mir kurz den Boden unter den Füßen weg. Wir hatten Glück: Das Ersatzhaus war nur optioniert, wurde nicht gebucht. Als ich am nächsten Tag aus einer Eingebung heraus noch mal guckte, konnten wir buchen. Der Gatte geht auch schon auf dem Zahnfleisch, und so zählen wir beide die Tage, hoffen, dass die Infektionszahlen nicht wieder steigen, dass die Grenzen offen bleiben.
In dieser Woche war ich auch wieder öfter unter Menschen. Wir feierten das Einjährige von Mudderns und ihrer Gesellschafterin im Café nach, ich kaufte Wolle wieder so richtig im Geschäft, war beim Friseur im (sehr leeren) Einkaufszentrum, bei Ikea und mit dem Gatten zusammen essen. Das war noch mal eine Steigerung zur Vorwoche und fühlte sich fast nach Normalität an.
Beruflich konnte ich es nach zwei anstrengenden Tagen mit dem Mammutprojekt zu Wochenbeginn am Mittwoch etwas ruhiger angehen lassen und Donnerstag und Freitag Überstunden abbummeln, bevor es in der kommenden Woche wieder etwas turbulenter wird. Wie gesagt: Wir zählen die Tage bis zum Urlaub ...
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea - vielen Dank für's Sammeln! Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
Ich sehe das genau wie du: Wir haben Corona keineswegs überstanden, denn das Virus ist ja nach wie vor präsent und wird uns noch länger Gesellschaft leisten - auch, wenn der Koch, der Sänger, der “Journalist“ und ihre Homies was anderes behaupten. Mit ein bisschen gutem Willen können wir aber lernen, uns mit dem Übel zu arrangieren. Nimm diese Seife, Covid!
AntwortenLöschenIch vermute, wenn wir irgendwann wirklich mal mit Corona durch sind, haben wir alle einen ausgewachsenen Waschzwang. Und wie ich sehen konnte, hast du die Händedesinfektion auch immer an der Frau - besser is das ;o)
LöschenDas ist ja schön auf glei Zwei zu treffen, die es auch so einschätzen wie ich. Es gibt ja auch in Bloggershausen Propagandisten besagter Meinungsmacher.
AntwortenLöschenAlles, alles Gute, vor allem Erhlung!
Astrid
Die Meinungsmacher sind unglaublich laut, und umso wichtiger ist es, dagegen zu halten, auch, wenn ich mich gelegentlich sehr hysterisch fühle, weil ich Risiken vermeide, wo's geht. Ich hoffe sehr, wir erleben im Herbst keine zweite Welle.
LöschenIch wünsche jetzt schon schöne Ferien! Alles Gute! Regula
AntwortenLöschenVielen Dank!
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