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Mittwoch, 5. August 2020

#WMDEDGT 8/20: Bewegung

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Der Tag beginnt gegen eins, als ich wach werde, weil der Gatte in der Küche kruschtelt - verspäteter Mitternachtsimbiss. Schlag 5 werde ich wieder wach - Asthma. Wieder mal der Eindruck, dass das schlimmer ist als in den Vorjahren. Schlafen kann ich nicht mehr, aber aufstehen mag ich auch nicht. Ich bleibe bis zum Weckerklingeln liegen.

Kaffee, Knäckebrot, Zeitung lesen, duschen, anziehen, kurz den Gatten wecken, um mich zu verabschieden, dann ab zur Bushaltestelle, denn heute bin ich im "echten" Büro. Ein Bus ist noch einigermaßen leer, obwohl Markttag ist. Da fahren normalerweise viele Rentner mit Gehwagen und Einkaufsrollern mit. Der zweite Bus ist dafür proppenvoll, inklusive einer Frau, die darauf besteht, dass in einem überfüllten Bus der Mindestabstand eingehalten werden muss. Die Menschen werden immer bekloppter.

Pünktlich im Büro - seitdem es die Busverbindung gibt, klappt das fast immer. Die S-Bahn hingegen ist wie meistens verspätet, wie mir die App, die ich nach wie vor nutze, mitteilt. 

Wie erwartet, ist die Ladenkollegin immer noch krank, aber meine Kollegen haben ihre Vertretung schon unter sich ausgemacht. Prima, dann kann ich vermutlich pünktlich Feierabend machen. 

Teamsitzung, Konzeptbesprechung für's Mammutprojekt, Austausch mit Kollegen. Vermutlich werde ich zukünftig wieder täglich ins "echte" Büro fahren müssen, denn es gilt wieder Präsenzpflicht. Ich hingegen finde es im Heimbüro ganz kommod. Vielleicht finden wir eine Mischregelung, denn immerhin habe ich einen echten Heimarbeitsplatz und damit das recht, einen Teil der wöchentlichen Arbeitszeit zu Hause abzuleisten. Aber so lange weder Mutter noch Gatte betreut werden müssen, bin ich flexibel; und mein Arbeitgeber ermöglicht es mir ebenso flexibel, spontan von Zuhause aus zu arbeiten, wenn's die Situation erfordert (und ich den Dienstrechner zu Hause habe, denn ohne kann ich nicht arbeiten). 

Während des Mittagessens mit Mudderns telefonieren. Sie regt sich über ihre neuen Nachbarn auf, die bis weit nach 22 Uhr lautstark das Haus modernisieren, und schildert nochmal detailliert die Zerstörung ihres Apfelbaums. Nachdem die Nachbarn auch schon den Flieder und eine Efeuhecke zerstörten, würde ich am liebsten eine Anzeige machen. So viel Falschheit wie die der neuen Nachbarn macht mich fassungslos. Mudderns kennt die Frau seit Jahren, weil sie die Altenpflegerin der inzwischen verstorbenen Nachbarin war. Sie war immer sehr nett und hilfsbereit zu Mudderns, aber seitdem sie das Haus der verstorbenen Nachbarin übernahm, zeigt sie ihre wahres Gesicht. 

Mit der Chefin absprechen, dass ich in den kommenden beiden Tagen auf Abruf zu Hause bin, um ggf. die erkrankte Ladenkollegin zu vertreten, dann pünktlicher Feierabend. 

Entspannte Heimfahrt. 

Zu Hause dann ein Schreckmoment, denn der Wagen des Gatten steht mitten auf der Kreuzung! So würde er nie parken, noch nicht mal kurz. Vom Gatten ist weit und breit nichts zu sehen. Dass er nicht ohnmächtig im Auto liegt, ist schon mal gut, und Gott sei Dank finde ich ihn gesund und munter zu Hause. Er ist von der Position des Wagens völlig überrascht, denn natürlich parkte er ihn nicht mitten auf der Kreuzung. Es ist ein Rätsel, wie der Wagen auf diese Position kam. 

Der Gatte setzt seinen Wagen um und berichtet vom vergeblichen Versuch, bei meinem Wagen ein Leuchtmittel zu wechseln. Ich versuche den Wechsel unter seiner Anleitung, ebenfalls vergeblich. Also Termin bei der Werkstatt machen. Irritierenderweise meint der Gatte, es habe gar keinen Fehlercode zum Wechseln des Leuchtmittels gegeben. In der Tat: Als ich den Wagen zurück in die Garage fahren will, ist der Fehlercode verschwunden, leuchtet das Abblendlicht. Also der Werkstatt wieder absagen.

Endlich auf dem Balkon sitzen, ankommen können und mit dem Gatten den bisherigen Tag Revue passieren lassen. Eigentlich wollte ich noch einen Kuchen backen, eigentlich müsste ich mich um den Haushalt kümmern, zumindest um den Teil, den der Gatte noch nicht erledigte, aber im Moment ist einfach die Luft raus.

Die Pflanzen auf dem Balkon und im Garten mit Wasser versorgen, dann ein wenig im Internetz stöbern. Mir kommt mal wieder dieses Tuch unter. Ich lese mich ins Illusionsstricken ein und beschließe, das Tuch im anstehenden Urlaub zu arbeiten. Eigentlich bin ich ja auf Wolldiät, aber momentan habe ich wenig Lust auf die Stash-Projekte.

Abendessen, dann zum Fernsehen und Häkeln auf's Sofa, immer wieder unterbrochen vom Gatten. Registrieren, wie schrecklich früh es schon wieder dunkel wird. Relativ spät ins Bett, aber ich kann morgen ausschlafen, denn ich arbeite zu Hause. Lesen*, noch etwas Radio hören und dabei einschlafen. 

An Tagen wie diesen fehlt mir übrigens das Fräulein von der grünen Insel sehr. Ich hoffe, es geht ihr gut, wo auch immer sie ist.


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2 Kommentare:

  1. moin!
    das mit dem auto des gatten hört sich nach kein gang drin und keine handbremse an :0) gut, das nichts passiert ist, der schreck sitzt da ja immer tief.
    bei uns wird drauf geachtet, das der abstand im bus gehalten wird, es werden nur dementsprechend leute mitgenommen. Das mit den nachbarn ist echt so typisches Gehabe, furchtbar! Damit schlagen sich deutsche Gerichte ja wirklich bis zum abwinken herum. Das sowas sein muss? Das kostet doch echt Nerven! Gut mit Lärm sind wir hier abgehärtet, seit wir in Dänemark leben :0)
    Ruhezeiten gibts hier nicht- man erwartet das die Leute von sich aus Rücksicht nehmen. Es wird aber bis nachts gerne der Rasen gemäht oder ganz früh morgens, auch Sonntags :0) Gleiches gilt für Handwerken und renovieren, Holz sägen,....Man kann dann nur mal nett mit demjenigen sprechen, wenn man z.B. nachtwachen hat. Aber nachbarschaftsstreitigkeiten vor gericht gibts hier kaum. Sowas hätte gar keine aussicht auf erfolg. Auf dein RTuch bin ich ja mal gespannt, bin grad am harry Potter Illusionsschal dran :0)ganz LG aus Dänemark, ulrike :0)

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  2. Hej Ulrike,

    kein Gang / keine Handbremse war auch unsere erste Vermutung, aber beides war drin, weswegen das ja so merkwürdig ist. Und das Auto ist auch zu groß, um es nach dem Prinzip "Vier Mann, vier Ecken" als Streich umzusetzen. Es bleibt einfach mysteriös.

    Mit Mudderns Tagesablauf ist es auch schwer, sich als Nachbar zu arrangieren ;o) Sie steht um 4 Uhr auf und geht um 17 Uhr ins Bett. Aber so, wie's scheint, haben die neuen Nachbarn es auch nicht so mit Rücksichtnahme. Ich bin ja noch so altmodisch, dass ich mich vorgestellt und schon mal vor Renovierungsarbeiten gewarnt hätte, und lautstarke Renovierungsarbeiten nach 20 Uhr gehen eh nicht, aber nach 22 Uhr ist schon extrem.

    Ich bin gespannt auf den Harry-Potter-Schal.

    Sonnige Grüße aus dem einstigen Dänemark von Sabine

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