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Sonntag, 6. Juni 2021

#WMDEDGT 06/21: Gänsemarsch

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Der Gatte ist wieder im Krankenhaus. Nachts wachte ich ein paar Mal auf, weil ich dachte, ich höre ihn durch die Wohnung tapsen. Ich schlafe verhältnismäßig lang, lese beim Frühstück ein spannendes Interview mit Christian Drosten zum Ursprung des Corona-Virus', aktualisiere mein Kontaktatgebuch und blogge den Wochenplan, als der Gatte sich endlich meldet und seine Bestellung für den täglichen Besuch durchgibt. Er wünscht sich u.a., dass ich ihm "Der nasse Fisch*" mitbringe, weil er endlich wieder lesen möchte! Doof nur, dass ich das Buch, das ich ihm zu Weihnachten schenkte, gestern selbst anfing ... Aber hey, der Gatte will wieder lesen! Das heißt, dass seine Augen besser sind und er sich wieder besser konzentrieren kann - Fortschritte!

SafeVac fragt nach den Nachwirkungen der Impfung vor drei Tagen. Ich kann vermelden: Bis auf Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle ist alles okay. Die Migräne schiebe ich auf das Wetter, die Erschöpfung auf die allgemeine Situation. Und Schwellung und Schmerzen sind auch viel weniger schlimm als bei der erste Impfung. 

Während des Telefonats mit Mudderns suche ich ein einfaches Rezept ohne Schnick-Schnack für Erdbeer-Muffins, die ich backe, bevor ich noch für eine Stunde ins Bett falle - ich habe den dritten Tag in Folge Migräne. In der Zeit, in der ich flachliege, wollte ich eigentlich den Rasen vertikutieren und neu säen. Geht gerade nicht. 

Aufstehen, die Bestellungen des Gatten zusammensuchen, dabei endlich das Paket mit meinen bestellten Sneaker auspacken, das seit Donnerstag hier steht, das erste Paar Sneaker anprobieren, Tee kochen, Picknick-Tasche packen, duschen, anziehen (inkl. neue Sneaker), ins Auto, Schwiegermutter einsammeln und ab zum Krankenhaus. Wir haben uns für heute vorgenommen, zu versuchen, in den kleinen Park mit dem Ententeich zu gehen, und der Gatte schafft die Strecke! 

Gänsemarsch zum Ententeich.

Wir suchen uns eine Bank, trinken Tee, essen Muffins und schauen Enten und Gänsen zu. Der Gatte berichtet von den aktuellen Untersuchungsergebnissen und einer vorsichtigen Prognose: Es wird dauern, aber es könnte wieder werden. Unser Besuch hat ihn sehr angestrengt, also begleitet Schwiegermutter ihren Sohn auf sein Zimmer - sie hat schon vollen Impfschutz und braucht daher im Gegensatz zu mir keinen negativen Coronatest mehr, um ins Krankenhaus gehen zu können. 

Ein Teil des Ententeichs.

Auf der Rückfahrt spricht Schwiegermutter wieder meinen Geburtstag an. Sie besteht darauf, mich zu besuchen, will nicht respektieren, dass mir das einfach zu viel wird. Sie ist beleidigt, weil ich sie nicht sehen will. Es geht ihr nur um sich, nicht um mich. Ich will nämlich niemanden außer den Gatten sehen, weil mir nicht nach Feiern ist. Und ich will erst recht niemanden sehen, für den ich erst die Wohnung komplett putzen und dann ein Menü auftischen muss. Ginge es Schwiegermutter um mich, respektierte sie meine Wünsche. Normalerweise feiern wir Geburtstage an Arbeitstagen ohnehin erst am Wochenende nach. Tacheles reden geht leider nicht. Für die Genesung des Gatten muss ich mich arrangieren, denn der Gatte soll momentan nicht zwischen den Fronten stehen. 

Ich blogge den Samstagsplausch, buche für meinen Geburtstag einen Coronatest, damit ich mit Schwiegermutter essen gehen kann, falls sie das möchte, stelle dann aber fest, dass alle Lokale an meinem Geburtstag Ruhetag haben. Na super! Also bleiben mir Putz- und Kochorgie nicht erspart! 

Ich bereite das Abendessen zu und bringe parallel die Spülmaschine auf den Weg. Abendessen, das Gute-Nacht-Telefonat mit dem Gatten, dann stricken und eine Krimi-Wiederholung sehen. Zu spät ins Bett, noch ein paar Seiten "Ada*" lesen, dann schnell schlafen.


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