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Sonntag, 7. November 2021

Samstagsplausch KW 44/21: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten LXXXVI

Gefühlt war diese Woche sehr ruhig, aber das zeigt nur, welche Schlagzahl ich gewohnt bin. Der Gatte hat aktuell eine Reihe von guten Tagen, wo es sich fast so anfühlt wie früher, und wie immer, wenn ich merke, dass ich nicht permanent funktionieren muss, ist es, als wäre bei mir der Stecke gezogen, merke ich, wie erschöpft ich bin. Gestern war der Gatte sogar vor mir auf und weckte mich mit Kaffee - das gab's seit Monaten nicht mehr! Ich wünsche ihm sehr, dass die guten Tage anhalten. 

Es ist sehr schön, einen gemeinsamen Tagesablauf zu haben oder nach Hause zu kommen und auf einen Mann zu treffen, der viel schaffte, stolz darauf ist, viel zu erzählen hat. 

Nachmittagsstimmung am Jungfernstieg. Bald wird die Fontäne von der Alstertanne abgelöst.

Ansonsten gab's viel Orga-Kram: Die Restaurantzeiten im Hotel, in dem wir ein paar Tage urlauben werden, sind gebucht, ebenso wie die Wellness-Anwendungen. Coronabedingt kann das alles nicht spontan vor Ort gemacht werden, sondern im Voraus und nur online. Ich hoffe, ich muss uns dann nicht auch noch zusätzlich per Luca einchecken, denn die App verweigere ich noch immer hartnäckig. Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist, zusätzlich zu den Luca-QR-Codes auch noch welche für die Corona-Warn-App auszuhängen. Auf die analoge Datenerfassung verzichten hier zunehmend mehr Betriebe, was im Umkehrschluss heißt, dass ich auf die Betriebe verzichte, aber in einer Ferienanlage geht das ja nicht. 

Für die Tage mit Tante sind jetzt alle Hotels gebucht, habe ich einen Plan für unseren München-Tag und für die Tage mit Tante und Schwiegermutter, damit wir nicht nur bei Tante aufeinander hocken und essen. Laut Gatte ist genau das geplant, befürchtet er, dass aus unserem München-Tag nichts wird, aber wir sind wild entschlossen, den mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, fahren wir doch extra dafür einen Tag früher, was Tante und Schwiegermutter noch nicht wissen. 

Außerdem sind die Tische für die Geburtstagsfeier mit Mudderns Gesellschafterin und die Weihnachtsfeier mit Mudderns gebucht. Mudderns kann schlecht damit umgehen, dass wir in den Urlaub fahren, wie sie aktuell überhaupt schlecht damit umgehen kann, wenn ich telefonisch mal nicht erreichbar bin. Im Urlaub werde ich daher mein Telefon auf lautlos stellen.

Letzte Woche musste Tante ihren Dackel gehen lassen. Die Kleine war 17 Jahre alt, ein langes, erfülltes Leben, aber wir hatten dennoch die Hoffnung, sie nächsten Monat nochmal knuddeln zu können. Tante geht's sehr schlecht. Sie ist fast 90, da wird es in ihrem Leben keinen weiteren Hund mehr geben. Gleichzeitig sterben in ihrem Umfeld immer mehr Menschen, wird es einsamer. Eigentlich wollte sie wie Schwiegermutter in einer Seniorenwohnanlage ziehen, aber das steht schon länger nicht mehr zur Diskussion. Mal schauen, wie es sich entwickelt. 

Hier gilt seit mittlerweile 86 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. Seitdem wir alle geimpft sind, fahren wir die sozialen Kontakte langsam wieder hoch. Der Gatte war lange in coronabedingter Kurzarbeit, wurde schwer krank und ist inzwischen verrentet. 

Die steigenden Inzidenzen machen uns zu schaffen, wobei der Gatte da sorgloser ist als ich. Aber genervt sind wir beide. Corona wird uns noch lange begleiten. Ich bin gespannt, wie lange wir noch ohne Tests und ohne Voranmeldung zu Schwiegermutter können. Besonders erschreckend finde ich es, wenn die Inzidenzen aufgedröselt werden nach Geimpften und Ungeimpften. In Hamburg liegt sie bei Geimpften aktuell etwas über 20, bei Ungeimpften hingegen satt über 400!

Seit vorgestern ist wieder Dom. Anders als der Sommerdom, der mit 3G-Regeln und vorabgebuchten Zeitfenstern stattfand, gilt für den jetzigen 2G ohne Höchstbesucherzahl. Es gab sogar ein Eröffnungsfeuerwerk! Die Glacischaussee ist wie früher Dom-Parkplatz, und ich vermute, auf meiner Buslinie wird's voller als sonst. Der Gatte fragte sogar schon nach einem Dombummel! Einen vorweihnachtlichen Stadtbummel mit Weihnachtsmarktbesuchen hat er eh schon eingeplant. 2G ist ja schließlich schon fas wieder so was wie Normalität, wie vor Corona ... 

In der kommenden Woche habe ich mit dem Besuch bei einer neuen Gynäkologin meinen hoffentlich letzten Arzttermin für dieses Jahr (von dem für die Booster-Impfung und der regelmäßigen Rezeptabholung mal abgesehen). Ich mag nach dem Ärzte-Marathon einfach nicht mehr, möchte endlich zur Ruhe kommen. Ich habe mich an den Gedanken gewöhnt, dass die Metrorrhagie noch etwa 10 Jahre anhalten wird, da die Total-OP für mich ja noch immer kein Weg ist. Insofern setze ich keine Hoffnung in den Termin.

Momentan bin ich einfach wieder nur total erschöpft, mag am Liebsten Sofasitzen und stricken. Immerhin habe ich es schon wieder geschafft, die Sporttasche zu packen, aber ich konnte mich noch nicht wieder aufraffen. Ich weiß aber, dass Sport die beste Methode ist, wieder auf die Beine zu kommen. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen g-Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

1 Kommentar:

  1. Ich finde die 2G Regel gar nicht so schlecht. Auch das Geimpfte erkranken, ist eigentlich meistens kein Thema. Denn die landen eher weniger auf den Intensivstationen. Deshalb werden wir auch wieder nach unserer 3. Impfung weiter draußen die Märkte besuchen...
    Ich setze mich jetzt auch aufs Sofa und stricke.
    Liebe Grüße
    Andrea

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