Zum letzten Mal liest das Rudel in Hamburg. |
Mit dem ersten Band der bislang dreibändigen Reihe um den Berliner Kommissar Reinike, "Ein böser Kamerad*" von Jörg Reibert* ging ich in den November. Die Reihe spielt im Berlin der 1920er Jahre, und Reinike steht Emil Bachmann, ein ehemaliger Frontsoldat, gegenüber. Das Töten ist sein Handwerk. Als er nach Ende des Ersten Weltkriegs nach Berlin zurückkehrt, ist er vollkommen entwurzelt. Mühsam fasst er wieder Fuß im Zivilleben. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen ihn nicht los. Als ihn sein Schwager für die SA anwirbt, findet er eine neue Heimat unter den Kameraden. Aber er verstrickt sich in viele Konflikte, und Gewalt ist für ihn die einfachste Lösung. Bald schon wird Mord für ihn zur Gewohnheit.
Bevor ich den zweiten Band anfing, brauchte ich ein bisschen Idylle und wollte mich in der alt-neuen Heimat einfinden. Das gelang gut mit "Mörderische Lüneburger Heide*", geschrieben von den beiden Autorinnen der Heidekommissarin, Kathrin Hanke* und Claudia Kröger*. Im Mittelpunkt steht die fahrende Putzfrau Gesine Schmitzmayer. Sie reist im Wohnmobil von Auftrag zu Auftrag und arbeitet sich so durch die Lüneburger Heide. Die elf Krimis sind kurzweilig, der Ausgang gelegentlich vorhersehbar. Das Buch ist wirklich ein netter Reiseführer, und ich bekam viele Ausflugsideen für's kommende Frühjahr. Ich hoffe, ich kann dem Gatten dann möglichst vieles zeigen. Was allerdings gar nicht geht, ist die Tatsache, dass die Autorinnen Schmitzmayer aufgrund ihres Äußeren und ihres Kleidungsstils mehrfach als "Zigeunerin" bezeichnen. Dieser Begriff sollen allenfalls noch in historischem Kontext genutzt werden.
Im Anschluss las ich "Brauner Nebel*", den zweiten Band der Reihe um den Berliner Kommissar Reinike von Jörg Reibert*. Wieder begegnen sich Reinike und Bachmann, diesmal im Jahr 1930. Bachmann sitzt wegen Mordes im Gefängnis. Grau ist der Alltag, geprägt durch Schikanen der Aufseher. Dann kommt Bachmanns Mithäftling hinter ein Geheimnis aus dessen Vergangenheit - aus seiner Zeit bei der SA. Am nächsten Morgen ist der Mithäftling tot, erhängt. Kriminalkommissar Franz Reinicke glaubt nicht an Selbstmord und begegnet bei seinen Ermittlungen dem Mann wieder, den er selbst vor Jahren verhaftete. Die Handlung erstreckt sich bis zur Machtübernahme der Nazis, wovon Bachmann profitiert und was Reinikes Ermittlungen erschwert. Ausgesprochen spannend. Aktuell warte ich darauf, dass der dritte Band, "Im Gleichschritt stark*", über Kindle Unlimited verfügbar ist.
Anschließend las ich mich durch die ersten vier Bände der bislang siebenbändigen Reihe um die "Dorfkommissarin Mary" von Marion Stadler*, beginnend mit "Mordsdilemma*". Die Reihe ist nett, anheimelnd und liest sich schnell weg. Einzig die arg bayerische Grammatik lässt mir gelegentlich die Haare zu Berge stehen und hartnäckige Schreibfehler wie "Muse" statt "Muße". Ein Korrektorat hätte nicht geschadet.
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