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Samstag, 20. April 2024

Samstagsplausch KW 16/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXIV

Diese Woche war effektiv: Wir haben Termine für das Küchen-Aufmaß und die Küchenplanung und diverse Arzttermine vereinbart sowie zwei Wochen Mallorca im Herbst gebucht. Eine Woche Dänemark über meinen Geburtstag haben wir schon gebucht. Ich tauschte meinen Führerschein endlich um. Die Kaffeemaschine, die kurz vor Garantie-Ende kaputt ging, ist auf dem Weg zum Hersteller. 

Ich war in der Therapiegruppe, beim Reha-Sport, habe gearbeitet und die ganze Woche über brav funktioniert trotz totaler Erschöpfung. Ich versuche, die Erschöpfung zu ignorieren. Die Müdigkeit bekämpfe ich mit viel Zucker, was dem Umstand entgegen arbeitet, dass ich noch knapp 70 Kilo abnehmen muss, um den ärztlich gewünschten BMI von 18 zu erreichen. Ich brauche schlichtweg mehr als die ärztlich gewünschten sechs Stunden Schlaf, und ich schaffte es auch wieder, trotz CPAP-Geräts Erstickungsanfälle zu bekommen. Schon schön. 

Die Abschlussrechnung der Wasserwerke für unsere Hamburger Wohnung ist da. Fehlen noch Strom und Nebenkosten. Erstaunlicherweise haben wir seit drei Wochen nichts von unserem ehemaligen Vermieter gehört. 

Ich habe mich entschieden, bei meinem alten Lungenarzt zu bleiben, nachdem mir die neue Praxis zu kapriziös war. Dort wurde ich angepampt, weil meine Patientenunterlagen nicht zum Termin vorlagen, aber es stellte sich heraus, dass die Praxis nur nicht in der Lage war, die Unterlagen auszudrucken und in meine Patientenakte zu legen. Das herauszufinden war eine Quadratur des Kreises, denn die Praxis ist grundsätzlich telefonisch nicht zu erreichen, einfach vorbeigehen darf man auch nicht, weil man dann den Praxis-Ablauf durcheinander bringt, und eMails werden nicht gelesen. Da bleibe ich lieber in der gut organisierten und freundlichen Praxis in Hamburg. 

Die Nephrologin ist mit dem Gatten einigermaßen zufrieden, und er entschied sich, in der Praxis zu bleiben, auch wenn das bedeutet, dass ich ihn alle Vierteljahr fahren muss. Die Praxis ist im gleichen Gebäude wie die meines Lungenarztes, aber bislang klappte es nicht, die Termine miteinander zu koordinieren.  

Der Gärtner kam für die Hochbeete, nahm Maß und hat einen neuen Auftrag. Die Pflanzen vom Pflanzenmarkt sind eingepflanzt. Dabei stellte ich fest, dass wir auch neue Blumenkästen brauchen, aber damit warte ich bis zum Herbst. Lauterbach, unsere Klematis, wohnt jetzt doch in einem Kübel, denn an der Stelle an der Hauswand, wo sie eingegraben werden sollte, ist merkwürdigerweise Beton mit Plastikfolie. Der Gatte schlug vor, einfach einen Presslufthammer einzusetzen, aber das ist mir zu riskant. Vielleicht ist der Beton Teil des Fundaments oder ein Siel - keine Ahnung. Die Plastikfolie irritiert und der Umstand, dass der Beton unter dem Fundament des früheren Schuppens ist. Jedenfalls bleibt das erstmal so, wie es ist.

Blick durch's Mückengitter aus der Turnhalle auf den vereinseigenen Baggersee.

Ich war zum ersten Mal beim Reha-Sport und bin nachhaltig angetan von der freundlichen Atmosphäre im Verein. Die Trainerin ist empathisch, hat jeden in der Gruppe im Blick, lobte mich für meine Beweglichkeit, und ich bin wohl mit Abstand die Jüngste in der Gruppe. Die Gruppe scheint auch sehr nett. Ich hatte bereits während des Trainings Muskelkater und war für ein paar Stunden schmerzfrei - sehr schön. Nächste Woche muss ich an ein Getränk denken, und ich muss endlich mal unsere Handtücher verräumen, damit ich mein Trainingshandtuch finde, kein Duschhandtuch nehmen muss. Meine Hallenturnschuhe sind auch noch nicht vollständig wieder aufgetaucht, aber da habe ich ein Paar alte Turnschuhe als Ersatz.

Der Gatte stürzte in dieser Woche wieder, gleich zwei Mal. Das macht Angst. Er brauchte lange Zeit, um sich wieder zu berappeln. In der Therapiegruppe ist jemand mit dem gleichen Krankheitsbild, der mir durch seine Erfahrungen hilft, besser zu verstehen, was im Gatten vor sich geht. Mir wurde vorgeschlagen, in eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige zu gehen, aber mir fällt es immer noch schwer, den Gatten als jemanden mit Pflegebedarf zu sehen, und ich wüsste auch gar nicht, wann ich die Gruppe noch unterbringen sollte. Insgesamt geht's dem Gatten seit dem Umzug und dem Ende des Pendelns besser. Er versucht, mir so viel wie möglich zu helfen. Wir versuchen beide, zur Ruhe zu kommen.

Jemand aus der Therapiegruppe bot mir an, beim Räumen und Möbelmontieren zu helfen, was mich sehr rührte, um so mehr, da ich weiß, dass es ernst gemeint ist. Ich habe aber Probleme, es anzunehmen. Mich macht es irre, dass ich selbst keinen Überblick mehr habe, was wo lagert, dass ich ständig irgendetwas suche. Ich hoffe, das wird besser, wenn die Küche eingerichtet ist, der Kohleofen abtransportiert wurde und im Keller geräumt werden kann. 

Hier gilt seit mittlerweile 214 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.  

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

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