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Sonntag, 1. Juni 2025

Ausgelesen: Bücher im Mai 2025

Lesen im vollen Zug ...
In den Mai ging ich mit "Amsel, Drossel, tot und starr*" von Mona Nikolay*. Dafür, dass mir die Reihe ursprünglich nicht gefiel, fand ich sie nun ganz okay. 

Das Jugendbuch "28 Tage lang*" von David Safier* war eine Entdeckung! Die sechzehnjährige Mira schmuggelt Lebensmittel, um im Warschauer Ghetto zu überleben. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. 28 Tage lang. 

Das Buch ist unwahrscheinlich intensiv. Lese-Empfehlung!

Entspannter war da "Haus der Geister*" von Frank Goldammer*, den ich auch gerne lese. Die bislang zweibändige Reihe um den Kriminalrat Gustav Heller spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Dresden. Im heißen August 1881 werden der Kriminalrat und sein Assistent Schrumm in die alte Villa von Adele Blumfeld gerufen, um den plötzlichen Tod eines Teilnehmers der gerade stattgefundenen Séance aufzuklären. Im Gegensatz zu Schrumm glaubt Heller keine Sekunde an Geister oder die übersinnlichen Kräfte der exzentrischen Gastgeberin. Doch das morbide Haus und vor allem Hermina, das stumme und seit einem Unfall schwer entstellte Dienstmädchen, scheinen ein Geheimnis zu hüten, dem Heller auf den Grund gehen will. Und was hat es mit dem "roten Verlies" auf sich, von dem immer die Rede ist? Als es zu weiteren mysteriösen Todesfällen in der Villa kommt, nimmt Heller selbst an einer Séance teil und tappt beinahe in eine tödliche Falle.

Schade fand ich, dass das Buch teilweise schlampig redigiert ist. So ist beim ersten Mord nicht von einem "roten Verlies" die Rede, sondern von einem "roten Vlies".

"Judasbrut*" von Sabine Fink* fand ich ein wenig anstrengend. Der Krimi spielt in Franken. Gerade erst aus dem Urlaub zurück, wird Kommissarin Maria Ammon mit einer Reihe von Fällen konfrontiert: Ein ertrunkener Obdachloser, der Mordanschlag auf einen gefeierten Biochemiker – und der Fall von Marias bester Freundin Nina, die von einer verstörenden Begegnung mit einem Fremden erzählt. Kurz darauf ist Nina spurlos verschwunden. Nichts davon scheint einen Zusammenhang zu haben, doch überall stößt die Kommissarin auf ungelöste Fragen, die sie tiefer und tiefer in einen Sumpf des Verbrechens führen. Als eine weitere Leiche gefunden wird und sich der Verdacht erhärtet, dass Nina entführt wurde, weiß Maria, dass sie handeln muss. Wie viele Leben stehen wirklich auf dem Spiel?

"Funkenflieger*" von Rita Falk* wiederum ist ein unwahrscheinlich intensives Buch, dass ich nach dem Auslesen am Liebsten gleich wieder von vorne gelesen hätte! Elvira war viel zu jung, um selbst Kinder zu haben – und ihre Söhne Kevin, Robin und Marvin haben es nicht gerade leicht mit ihr. Als eines Tages herauskommt, dass Kevin seine große Liebe Aicha geschwängert hat, noch bevor beide ihren Schulabschluss in der Tasche haben, kommt es beinahe zur Katastrophe. Denn Aichas Eltern setzen alles daran, dass das Kind nicht zur Welt kommt. Was tun? Marvin hat einen irrwitzigen Plan. Und für einige Wochen wird ihrer aller Leben kräftig durcheinandergewirbelt.

Bücher mit Cliffhanger mag ich gar nicht, und so hätte ich "Die Totenärztin - Wiener Blut*" von René Anour* vermutlich gar nicht erst angefangen, hätte ich gewusst, dass es ein mehrteiliger Krimi ist. Zum Glück war der zweite Band, "Die Totenärztin - Goldene Rache*" schnell in der Onleihe verfügbar. Insgesamt besteht die Reihe um die junge Ärztin Fanny Goldmann aus vier Bändern, aber die ersten beiden langten mir vorerst. Ort der Handlung ist das Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Als ein toter Obdachloser in der Gerichtsmedizin eingeliefert wird, schenkt niemand ihm einen zweiten Blick – niemand außer Fanny Goldmann. Ihr fallen Ungereimtheiten auf, aber keiner ihrer männlichen Kollegen will auf sie hören. Daher obduziert sie die Leiche nachts heimlich. Eine gefährliche Entscheidung, denn plötzlich findet sie sich mitten in einer tödlichen Verschwörung rund um einen charismatischen Dieb und Kaiserin Sissis verschwundene Diamantsterne wieder. Ihre Ermittlung führt Fanny von den mondänen Salons und prunkvollen Palais der Oberschicht bis in die schäbigen Spelunken und Bordelle der Wiener Unterwelt. Im zweiten Band steht dann das Gemälde "Der Kuss" von Gustav Klimt im Mittelpunkt.

Ich fand die Handlung gelegentlich sehr verworren und langatmig. Normalerweise hätte ich nach dem ersten Band nicht weitergelesen. Mal gucken, ich irgendwann die beiden anderen Bände lese. Momentan ist mir nicht danach.

Die Vielseitigkeit von Frank Goldammer* ist beeindruckend. "Großes Sommertheater*" ist eine spannende Familiengeschichte, ein Urlaubsroman. Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch die dicke Luft ist nicht nur der Hitze geschuldet. Josephs Söhne sind seit Jahren zerstritten, die Aussicht auf das Erbe lässt sie aber mit Kind und Kegel anreisen. Da trifft der biedere CDU-Mann Erwin aus Berlin auf den halbseidenen Harald aus Dresden. Uwe, das schwarze Schaf der Familie, hat – unfassbar! – eine attraktive Frau dabei. Die Gästeliste birgt also reichlich Zündstoff, die Stimmung kocht, die Ereignisse spitzen sich zu. Bis es, im wahrsten Sinne des Wortes, knallt.

Durch einen Zeitungsartikel über den tragischen Tod von Alexandra Fröhlich* wurde ich auf die Autorin aufmerksam und las "Gestorben wird immer*", der einzige Titel, der in der Onleihe verfügbar war. Es war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Fröhlich las. Zum Inhalt: Der Tod war Agnes’ Geschäft. Über Jahrzehnte hinweg führte sie den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg und lenkte gebieterisch die Geschicke der Familie. Mit 91 Jahren nun hat Agnes von allem und jedem genug, sie will reinen Tisch machen und endlich das Geheimnis lüften, das sie viel zu lange schon mit sich herumträgt. Da ihre Tochter das Weite gesucht hat, beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die Einzige, die aus demselben harten Holz geschnitzt ist wie sie, den ganzen Clan zusammenzutrommeln – kein einfaches Unterfangen, denn alle sind sich spinnefeind. Es ist Zeit für die Wahrheit.

Ebenfalls durch einen Zeitungsartikel wurde ich auf Ben Westphal* aufmerksam, einem Hamburger Drogenfahnder, der unter diesem Pseudonym Krimis schreibt. "Elbe Hafen Bulle*" ist der erste Band um den pensionierten Polizisten Gerd Sehling - mir kam es so vor, als stiege ich mitten in der dreibändigen Reihe ein. Wer die Reihe liest, muss ein Faible für langatmige Dialoge und detaillierte Schilderungen von Verfolgungsjagden haben. 

Die Reihe von Angela Lautenschläger* um die Nachlasspflegerin Friederike Sander und Kommissar Nicolas Sander lese ich ganz gerne, aber "Geheime Rache*" hat irgendwie Lücken in der Handlung und einige Logikfehler, die mich in die Auslegeware beißen ließen.

Mit "Umlaufbahnen*" von Samantha Harvey* gehe ich in den Juni.

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