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Mittwoch, 1. Juli 2020

Ausgelesen: Bücher im Juni 2020

In diesem Monat beendete ich die Hannes-Niehaus-Reihe von Hendrick Falkenberg mit "Die Schatten der Vergangenheit*" (Band 8), "Die Macht der Verzweiflung*" (Band 9) und "Die Zeit der Spiele*" (Band 10). Das wurde auch Zeit, denn durch die letzten Bände kämpfte ich mich schon. Falkenbergs Stil ist mir zu langatmig. Aber da ich wissen wollte, wie die Reihe ausgeht, blieb ich am Ball.

Erschienen die anderen Fälle schon reichlich konstruiert, waren sie voller überraschender Wendungen, so steigert sich Falkenberg hier nochmals. Neben der Teilnahme an den Olympischen Spielen, bei denen - Achtung Spoiler - Niehaus natürlich einen ersten Platz belegt, legt er auch noch mal eben der internationalen Wettmafia das Handwerk. Dementsprechend spielt der Krimi nicht nur in der namenlosen Ostseestadt wie die Bände davor (von Ausflügen nach Schweden mal abgesehen), sondern auch noch in Großbritannien, dem Ostblock, Italien und Asien. Das ist einfach zu viel.

Falkenberg hält sich alle Möglichkeiten offen, seinen Protagonisten zurückkehren zu lassen, bringt aber im September mit "Der Tag der Wahrheit*" erstmal eine neue Reihe mit einem Ermittlerduo an den Start. Bislang reizt mich das Buch noch nicht.

Da ich aufgrund meiner Wechseljahrsbeschwerden noch immer nicht zum Sport kann, die Theater noch geschlossen sind, ich immer noch wie im Lockdown viel Zeit zu Hause verbringe, habe ich viel Muße, mich durch Krimiserien zu lesen. Die nutze ich, um in rascher Folge die Loretta-Luchs-Reihe von Lotte Minck zu lesen. Die Krimikomödien spielen allesamt im Ruhrpott und versprühen viel Lokalkolorit. Den fünften Band, "Tote Hippe an der Strippe" hatte ich vor fünf Jahren schon mal gelesen.

Auftakt ist "Radieschen von unten*". Loretta Luchs, die als CCA an einer Sexhotline arbeitet, trennt sich von ihrem Freund und schlüpft in der Gartenlaube ihrer Freundin unter. Dort stolpert sie nicht nur über Leichen, sondern macht sich auch neue Freunde, die ihr in den folgenden Büchern "Einer gibt den Löffel ab*", "An der Mordseeküste*", "Wenn der Postmann nicht mal klingelt*", "Tote Hippe an der Strippe*", "Cool im Pool*", "Die Jutta saugt nicht mehr*""Voll von der Rolle*", "Mausetot im Mausoleum*", "3 Zimmer, Küche, Mord*" und "Darf's ein bisschen Mord sein?*". Der zwölfte Band, "Ringelpiez mit Abmurksen*" erscheint Anfang September und ist bereits vorbestellt.

Die Reihe macht mir großen Spaß. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, aber es ist schön, sie nacheinander zu lesen und die Entwicklung der Protagonisten zu verfolgen. Die Protagonisten sind alle herrlich durchgeknallt und sympathisch verrückt. Schade finde ich, dass Minck nur in den ersten Bänden einen Rezeptanhang veröffentlichte, sich dann aber auf Infos zur Ruhrgebietsgeschichte verlegt. Und absolut doof ist, dass Minck einen rassistischen Ausdruck wie "Negerkuss" damit rechtfertigt, dass man das im Ruhrgebiet eben so sage und sich das auch nicht ändern werde.

Als Mudderns um Ostern herum Lesenachschub brauchte, ich sie aber coronabedingt nicht besuchen sollte und alle Bücher-Tausch-Tische coronabedingt nicht zugänglich waren, schickte ich ihr in den kommenden Wochen zum einen immer mal wieder Bücher-Care-Pakete, bestellte ihr zum anderen in der örtlichen Buchhandlung "Das Marzipanmädchen*", "Die Bernsteinsammlerin*" und "Die Bernsteinheilerin*", alle von Lena Johannson. Die Autorin mag sie.

Am 28. Juni las ich in "Die Bernsteinheilerin".
Während "Das Marzipanmädchen" im Lübeck des späten 19. Jahrhunderts beginnt, dann den Bogen bis ins 20. Jahrhundert schlägt, spielen die anderen beiden Bücher ausschließlich im 19. Jahrhundert.

Es empfiehlt sich, "Die Bernsteinsammlerin" und "Die Bernsteinheilerin" nacheinander zu lesen, denn dann versteht man Johannas Geschichte besser, und - Achtung, Spoiler - die Geschichte um den Tod ihrer Mutter Femke, der Bernsteinsammlerin, wird in der "Bernsteinheilerin" aufgeklärt. Ansonsten sind die drei Bücher wieder mal richtige Schmachtfetzen für's Herz. Muss auch mal sein.

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