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Montag, 5. Oktober 2020

#WMDEDGT 10/20: Schüttelfrost

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Mein Tag beginnt eine Stunde vor dem Weckerklingeln. Ich werde wach mit Schüttelfrost und weil meine CPAP-Maske kneift. Seitdem die getauscht wurde, habe ich Probleme. Entweder wurde sie größer oder meine Nase kleiner ... Den Maskensitz kann ich korrigieren, gegen den Schüttelfrost bin ich machtlos. Ich bleibe bis zum Weckerklingeln liegen.

Heute ist es etwas hektisch, denn der Gatte muss diese Woche vier Tage ins Büro. Er ist ja seit April in Kurzarbeit und die meiste Zeit auf Abruf, diese Woche aber fest eingeplant. Also den Gatten wecken, Kaffee kochen, frühstücken, den Gatten ins Büro verabschieden und daran erinnern, dass er ab heute fünf Kilometer Umweg fahren muss, weil in unserer Straße mal wieder gebaut wird. 

Ich beschließe, etwas später ins Büro zu fahren und mache mich in Ruhe fertig. 

Die Baustelle entpuppt sich als hübscher Hindernisparcours vor der Tiefgarage. Die Straße ist diesmal wirklich richtig abgesperrt. Wir haben hier seit einem knappen Jahr quasi ständig Baustelle mit Einbahnstraßenregelung, aber die Absperrung an der Hauptstraße hielt nie lange, denn nur wenige Anwohner haben Lust auf fünf Kilometer Umweg für 50 Meter und umfuhren die Absperrung oder legten sie um. Das ist diesmal nicht ohne weiteres möglich.  

Die Fahrt ins Büro ist zurzeit abenteuerlich, denn egal, welche Variante ich wähle, ich stehe im Stau. Gibt es noch irgendeine Straße im Hamburger Westen, die gerade nicht aufgerissen ist? Am besten komme ich ins Büro, wenn ich mit dem Auto zur S-Bahn fahre, aber das mache ich nur bei frühen Terminen, im Notfall. Schließlich habe ich eine Bushaltestelle vor der Tür und eine gute HVV-Verbindung - wenn denn tatsächlich mal alle Straßen baustellenfrei sind und der Elbtunnel bzw. die A7 frei ist ...

Ruhiger Bürotag. Ich bekomme die Info, dass es nachmittags eine Kundgebung vor der Synagoge geben wird für den jüdischen Studenten, der gestern niedergeschlagen wurde. Normalerweise nähme ich teil, aber heute muss ich zur Apotheke, die erste Ladung Hormone abholen. 

Mit dem Bus zur Apotheke im kleinen Ladenzentrum, und da ich sehr pünktlich Feierabend machte, sogar einigermaßen staufrei. Ich gucke kurz beim Friseur rein, aber da sind alle Stühle belegt. Also noch länger Zopf tragen. Mit zwei Bussen zurück nach Hause - der, der über die A7 muss, ist wie üblich zu spät, aber es geht noch.  

Da ich einigermaßen staufrei durchkam, bin ich viel früher als gedacht zu Hause. Der Gatte ist auch schon da. Normalerweise wäre jetzt Tee- und Kuchen-Zeit, aber darauf wollten wir heute verzichten, weil wir beide dachten, wir kämen eine Stunde später, und dann ist ja fast schon wieder Abendbrotzeit. Deswegen brachte der Gatte keinen Kuchen mit, und ich dachte im Ladenzentrum mit der Apotheke nicht daran, beim Bäcker vorbeizugehen. Also Tee ohne Kuchen auf dem Balkon und Austausch über den Tag.

Danach möchte ich eigentlich Hausarbeit machen und etwas bloggen, aber ich bekomme wieder Schüttelfrost und lege mich auf's Sofa unter die dicke Kuscheldecke. Als der Gatte mich als blanket burrito zittern sieht, bringt er das Plumeau und einen Hasen. Ich zittere mich in einen Schlaf und wache erst wieder auf, als das Abendessen fertig ist. 

Ruhiger Sofaabend mit dem Gatten, Fernseher und Häkelzeugs. Früh ins Bett, noch etwas lesen* und schnell einschlafen.

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