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Montag, 13. Februar 2023

Ausgelesen: Bücher im Januar 2023

Lesen mit Schnuffi 2.0. Sein
Vorfahr wurde versehentlich
beim Entrümpeln entsorgt.
Durch die vielen schlaflosen Nächte komme ich momentan sehr viel zum Lesen. Dementsprechend lang ist die Leseliste für Januar. 

Viel Spaß machte mir "Hafenmörder*" von Christoph Elbern*. Im Mittelpunkt stehen der Bakteriologe Carl-Jakob Melcher, der am Tropeninstitut arbeitet, und sein Freund Martin Bucher, ein Polizist. Am Hamburger Hafen werden mehrere Männer ermordet und mit einem in die Stirn geritzten Zeichen markiert aufgefunden. Weil eines der Opfer offenbar an Cholera erkrankt ist, wird Melcher hinzugezogen. Die Atmosphäre in der Stadt ist aufgeheizt: Die Cholera-Epidemie liegt noch nicht lange zurück, und die Wahl zur Bürgerschaft steht an. Melcher sucht mit Bucher zwischen reichen Kaufleuten, Ganoven und Anarchisten nach dem Täter und stößt auf einen erschreckenden Verdacht. Ich freue mich auf die Fortsetzung "Tödlicher Schlaf*", die im März erscheint. Die umzugsbedingte Buchkaufdiät hindert mich leider an der Vorbestellung.  

Auch "Die stumme Tänzerin*" spielt im alten Hamburg. Helga Glaesener* beschreibt die Arbeit der weiblichen Kriminalpolizei, die es seit 1927 in Hamburg gibt. Auch die freiheitsliebende Paula, Tochter aus gutem Hause,  heuert dort an, sehr zum Missfallen ihrer Familie. Als eine Tänzerin ermordet und obszön entstellt wird, gelingt es, Paula und eine weitere Kommissarin in der bisher rein männlich besetzten Mordkommission unterzubringen. Angeführt wird diese Ermittlungsgruppe von Martin Broder, der gezeichnet ist von den Gräueln des Großen Krieges und der sich schwertut mit den «unfähigen Weibern». Doch die Frauen arbeiten mit präziser Logik und kühlem Witz. Zunächst führen ihre Ermittlungen ins Rotlichtmilieu, als aber ein weiteres Opfer aufgefunden wird, keimt in Paula ein ungeheuerlicher Verdacht auf. Die Handlung ist spannend bis zum Schluss. Auch hier freue ich mich auf den zweiten Band "Das Kind der Lügen*" - sobald er in der Onleihe ist oder meine Buchkaufdiät mit dem Umzug beendet ist. 

Nach Düsseldorf und Berlin ging's mit der bislang zweibändigen Reihe um den Polizisten Thomas Engel, geschrieben von Thomas Christos*. Die Reihe beginnt "1965*" in Düsseldorf, genauer in Kaiserswerth. In der alten Ruine wird ein junges Mädchen tot aufgefunden. Der junge Kriminalbeamte Thomas Engel wittert seinen ersten großen Fall und stürzt sich in die Ermittlungen. Schon bald entdeckt er, dass es nicht das erste Opfer ist, das in der abgelegenen Ruine gefunden wurde. 1939 gab es schon einmal einen ähnlichen Fall. Damals schritt die Gestapo ein und ließ den Mörder hängen. Ist es Zufall, dass sich die Geschichte wiederholt? Engel hat das Gefühl, dass etwas vertuscht werden soll und gerät schnell mitten hinein in alte Seilschaften, die beste Verbindungen in höchste gesellschaftliche Kreise unterhalten. Ein Jahr später, "1966*", hat es Engel nach West-Berlin verschlagen, um bei der Mordkommission in der geteilten Stadt ermitteln zu können. Doch es kommt anders: Statt Mörder sind Spione sein täglich Brot, denn die Stadt ist voll davon. Die Alliierten tun alles, um an Informationen von der Gegenseite zu kommen. Dass sie dabei nicht zimperlich vorgehen, erfährt Engel gleich an seinem zweiten Tag im Dienst. Bei der Observation eines Verdächtigen geht alles schief, Engel nimmt die Verfolgung auf und gerät mitten hinein in den Kalten Krieg zwischen Ost und West. Ich hoffe auf einen dritten Band. 

Etwas ruhiger wurde es mit "Gefahr hinterm Deich*", dem siebten Band der "Taxi, Tod und Teufel"-Reihe von Lena Karmann*. Sarah und James haben ihre zweiten Flitterwochen in James' Heimat verbracht. Doch kaum sind die beiden nach Ostfriesland zurückgekehrt, wartet schon der nächste Fall: Eine Einbruchsserie in Palinghuus und Umgebung sorgt für Unruhe. Bald schon spitzt sich die Lage zu, denn beim nächsten Einbruch gibt es Tote! Aber was genau suchen die Einbrecher? Und wofür lohnt es sich zu morden? Sarah und James ermitteln fieberhaft - ihre neue Mitbewohnerin und eine große Lieferung Plüschnilpferde vor ihrer Haustür sind dabei allerdings nicht gerade hilfreich. Die Reihe ist nette Unterhaltung, die sich auf Krankenhausfluren oder in schlaflosen Nächten schnell wegliest.

Spannend war "Dunkelkammer*", der Auftakt um die vierbändige Reihe um den Pressefotografen Bronski von Bernhard Aichner*. Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er. Die Handlung nimmt viele Wendungen und bleibt dadurch spannend, wird dadurch aber auch gelegentlich etwas verwirrend. Ich freue mich auf die anderen drei Bände.

"Berlinopoly*" ist der zweite Band von Bernd Hettlage* mit dem Antiquitätenhändler Jan Keppler, der mehr oder weniger aus Notwendigkeit heraus zum Privatdetektiv wird. Ein Toter liegt im Hof des Nachbarhauses von Kepplers Geschäft. Es ist der Hausverwalter Oliver Möchtling, der von einem Gerüst gestürzt ist - oder wurde er gestoßen? Das Gebäude wird gerade modernisiert und die Wohnungen werden in Eigentum umgewandelt. Die Polizei verdächtigt mehrere Hausbewohner, etwas mit dem Todesfall zu tun zu haben, und nimmt schon bald einen jungen Mann aus dem Erdgeschoss fest. Doch Jan und sein Freund, der Journalist Gerry Schmitz, glauben nicht an dessen Schuld. Atmosphärisch dicht, viel Lokalkolorit und Kritik an der Gentrifizierung - lässt sich gut lesen und macht Lust auf den ersten Band, "Neuköllner Wut*".

Seit Ende des Monats lese ich mich kreuz und quer durch die Reihe "Tee? Kaffee? Mord!" von Ellen Barksdale*. Ich begann zumindest chronologisch mit "Der doppelte Monet*" und "Die letzten Worte des Ian O'Shelley*", machte aber den Fehler, mir die Reihenfolge der Bände nicht zu notieren, und lese sie jetzt so, wie sie auf dem Tolino erscheinen. ImMittelpunkt steht Nathalie Ames, die von ihrer Tante einen Pub mit Café und Hotel in einem englischen Dorf erbte und sich sehr schnell entschloss, dafür ihr Leben als Statistikerin in Liverpool aufzugeben. Die bislang 24 Bände haben jeweils bummelig 140 Seiten, und die Reihe ist ebenfalls nette Unterhaltung, die sich auf Krankenhausfluren oder in schlaflosen Nächten schnell wegliest. Sie beschäftigt mich auch noch im Februar. 

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1 Kommentar:

  1. Oh,vielen Dank für Vorstellungen, da ist ganz sicher einiges auch für mich dabei. Die Reihe Tee? Kaffee? Mord? liebe ich sehr, ich kenne alle Folgen.

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