Gemütszustand. Ich bin weit über das Ende meiner Kraft hinaus. |
Sonntag wollte ich eigentlich weiter lackieren, aber der Gatte war erkältet und in der Wohnung besser aufgehoben, also fuhren wir schon mittags wieder zurück. In Hamburg erwarteten uns gute Nachrichten, u.a. die, dass der Gatte jetzt "richtiger" Rentner ist. Bislang war er befristet verrentet für den Fall, dass er wieder arbeitsfähig würde. Davon ist nicht auszugehen, und wir sind froh, dass auch die Rentenversicherung zu dem Ergebnis kam.
Bis gestern Abend dann hatte ich die Hoffnung, dass es eine für unsere Verhältnisse ereignisarme Woche würde. Ich war zwei Tage krank, weil mich der Gatte mit seiner Erkältung ansteckte, und arbeitete ansonsten.
Die Arbeitstage waren anstrengend. Es gab ein Gespräch mit Kollegin Copycat mit dem Ergebnis, dass sie die Finger von meinem Projekt lässt, ich also keine Hilfskraft mehr bin, sondern weiterhin verantwortlich. Das ist erfreulich, kam überraschend, denn bislang hieß es seitens der Chefs ja, ich bilde mir die Übernahme-Ambitionen nur ein. Dadurch, dass ich jetzt doch keine Hilfskraft bin, habe ich wieder alle Hände voll zu tun. Das ist schön, denn mein Projekt macht mir ja Spaß. Ansonsten gibt es alle naslang wichtig, wichtig Sitzungen. Die machen weniger Spaß, denn es sind weiterhin zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer.
Gestern Abend rief dann Mudderns Pflegeheim an: Mudderns stürzte, wieder mal, diesmal aber so schwer, dass es keine Diskussion gab, ob sie ins Krankenhaus kommt, sie es sogar von sich aus wollte. Anderthalb Stunden später rief dann das Krankenhaus an: Mudderns hat einen Oberschenkelhalsbruch, der operiert werden muss, und bekommt eine Prothese. Heute fuhr ich also um halb sieben ins Krankenhaus, um die Einwilligung in die OP zu geben, und morgen wird operiert. Mudderns wollte die OP erst verweigern, ließ sich aber umstimmen, als sie hörte, dass ich da wäre und die Einwilligung geben würde. Es gibt ja keine andere Möglichkeit.
Wenn alles nach Plan läuft, bleibt Mudderns fünf Tage im Krankenhaus und kommt dann drei Wochen in die Reha, die mit Glück auch im Krankenhaus stattfindet. Da ich meine Mutter kenne, gehe ich nicht davon aus, dass es nach Plan läuft. Schon jetzt verweigert sie jegliche Kooperation und mischt die Station auf. Sie besteht darauf, ausschließlich von mir gepflegt zu werden. Ja, nee, is klaa. Die beiden Frauen, mit denen sie das Zimmer teilt, werden vermutlich zusehen, dass sie schnell entlassen werden. Ich muss morgen unbedingt klären, ob das Krankenhaus von ihrer Privatversicherung informiert ist, denn ein Einzelzimmer wäre für die Mitpatienten nervenschonender - falls eines frei ist, denn heute Früh waren auch Patienten im Flur untergebracht.
Beeindruckt war ich von der Zeit, die sich alle für mich nahmen, denn das kenne ich anders. Mir wurden alle Fachbegriffe erläutert, mir wurde die OP genau geschildert, der Chirurg stellte sich vor - und das alles trotz der Arbeitsbelastung, die unübersehbar war. So musste ich anderthalb Stunden warten, bis die Ärzte Zeit hatten, weil die Notaufnahme gerade gesperrt war. Ungewohnt im Vergleich zum riesigen Bezirkskrankenhaus in Hamburg war auch, dass jeder jeden auf dem Flur grüßte.
Im Krankenhaus ist übrigens weiterhin Corona: Eingeschränkte Besuchszeiten, Maskenpflicht, nur ein Besucher pro Tag und der auch nur mit Corona-Test. Wäre nicht meine Unterschrift für die OP erforderlich gewesen, wäre ich auch heute Früh nicht so ohne Weiteres zu Mudderns gelassen worden.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.
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