Mit dem dritten Band der Reihe um den Deutsch-Amerikaner Philipp Gerber, "Das Mädchen und der General*", gehe ich in den April. Die Reihe, die im Deutschland der Adenauerzeit spielt und von Ralf Langroth* geschrieben ist, gefiel mir ausgesprochen gut, und ich bin gespannt auf die Verfilmungen, denn zumindest der erste Band, "Die Akte Adenauer*", ist bereits zur Verfilmung optioniert.
Seitdem mir im Sommer beim Ausräumen des alt-neuen Hauses die Europa-Hörspiel-LP "Die Kinder des Kapitän Grant*" in die Hände fiel, will ich das Buch von Jules Verne lesen - besser gesagt, die drei Bücher, denn es ist eines der umfangreicheren Werke des französischen Autors. Im Mittelpunkt der 1867 und 1868 erschienenen Romane steht das Schicksal des schiffbrüchigen Kapitäns und zweier Matrosen sowie der Menschen, die sich aufmachen, ihn zu suchen, nachdem der Schotte Lord Glenarvan auf der Jungfernfahrt seiner Jacht Duncan im Magen eines Hammerhais eine Flaschenpost mit drei nur noch teilweise lesbaren Schriftstücken findet. Die Fragmente sind auf Englisch, Französisch und Deutsch. Sie geben einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des verschollenen Kapitäns. Nur der Breitengrad ihres Aufenthaltsortes, der 37. Breitengrad der südlichen Hemisphäre, ist lesbar, die Angabe des Längengrads wurde vom Salzwasser zerfressen. Glenarvan macht sich auf, Kapitän und Matrosen zu suchen. Er wird u.a. von seiner Frau und den beiden Kindern Grants begleitet.
Die Reise entlang des 37. Breitengrads führt durch Patagonien, Neuseeland und Australien. Wenn man wie ich hauptsächlich Konsumliteratur liest, erscheinen die Schilderungen von Natur, Geographie, Geologie und Bevölkerung ziemlich langatmig, und die ethnologischen Beschreibungen sind aus heutiger Sicht klar rassistisch und teilweise schwer auszuhalten. Kurz: Die Hörspiel-Version reicht vollkommen, aber ich bin froh, das Buch gelesen zu haben. Als Kind wollte ich wegen dieser Geschichte nach Patagonien reisen. Heute, als alte Frau, weiß ich, dass das nichts mehr wird. Aber ich konnte ja mit Verne reisen.
Die Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl* lese ich ja sehr gerne, und jetzt gab's endlich den sechsten Band, "Pfaffensud*", in der Onleihe. Ausgerechnet am Firmungstag von Sanktus' Tochter wird Abt Philipp erschlagen in der Sakristei aufgefunden. Neben dem Toten entdeckt der Sanktus eine blutige Monstranz sowie seinen Freund Graffiti, der in der blutverschmierten Hand eine Karte mit dem Abbild Luzifers hält. Hat der Sanktus den Mörder bereits gefunden? Der Band ist wieder solide Kost, und jetzt warte ich darauf, dass der gerade erschienene siebte Band, "Schankschluss*", in der Onleihe verfügbar ist.
Mit Freude stellte ich fest, dass Lotte Minck* eine neue Krimi-Reihe begann, die an der Nordsee im fiktiven Örtchen Middelswarfersiel spielt. Im Mittelpunkt steht der geschiedene Dorfpolizist Klaas Klusskamp, den seine Arbeit zunehmend anödet. Ein Lotto-Gewinn ermöglicht ihm, seine Uniform an den Nagel zu hängen und seinem Hobby, der Malerei, zu frönen. Nie mehr wird er etwas mit Polizeikram zu tun haben, schwört er Nachbarin Mimi. Endlich frei - wären da nur nicht einige Dorfbewohner, die sich weigern, seine Kündigung zur Kenntnis zu nehmen - und Tochter Ella, die sich unangekündigt bei ihm einquartiert hat, um nach dem Abitur erst einmal in einem Beach Club zu jobben und den Sinn ihres Lebens zu suchen. Zu Beginn holpert es in der Vater-Tochter-WG noch ein wenig, aber dann geschieht etwas, das sie zusammenschweißt - gemeinsam entdecken sie morgens im Watt die Leiche von Alke Jensen: Sie ist die örtliche Krabbenkönigin, die erst am Abend zuvor beim Dorffest gekrönt wurde - Klaas war im Publikum. Und Ella traf die junge Frau später im Beach Club, hat sogar am Strand noch mit deren Clique gefeiert. Aber was ist im Laufe der Nacht geschehen, dass Alke jetzt tot an der alten Buhne im Watt liegt? Ex-Polizist Klaas, Imbissbetreiberin Mimi und die temperamentvolle Ella gehen zusammen auf Spurensuche. Dabei entdecken sie Dinge, die der Polizei verborgen bleiben.
"Die tote Krabbenkönigin*" ist der erste Band, gefolgt von "Lüttje Welt*". Da ist endlich in Middelswarfersiel mal was los: In dem beschaulichen Küstenort werden die Außenaufnahmen für einen Friesenkrimi gedreht! Ausgerechnet Clarissa Gold, berühmter Star in Liebesschnulzen, spielt die Hauptrolle der Kommissarin. Das halbe Dorf reißt sich um Komparsenrollen, denn in Willi Harmsʼ Scheune soll ein großes Dorffest gedreht werden. Klaas Klusskamp jobbt für die Produktion als Location Scout und Fachberater. Doch dann geht die öffentliche Probe für eine Verfolgungsjagd am nebligen Strand schrecklich schief: Die Diva liegt tot im Sand, denn jemand hat das ungefährliche Requisitenmesser mit einem echten vertauscht. Aber wer? Und vor allem: Warum? Hat die Vergangenheit der schillernden Schauspielerin etwas mit ihrem Tod zu tun? Oder hatte jemand aus der Filmcrew einen Grund, die Diva zu killen? In dichtem Novembernebel begibt Klusskamp sich auf Spurensuche …
Ich freue mich auf einen dritten Band.
Im März stieg ich in die Reihe um Hauptkommissar Peter Nachtigall, geschrieben von Franziska Steinhauer*, ein. Jetzt las ich sie so chronologisch, wie ich sie in der Onleihe bekommen konnte, beginnend mit "Racheakt*", dem ersten Band. Cottbus wird von einer Mordserie heimgesucht. Junge Mädchen werden erschlagen und grausam verstümmelt. Kommissar Peter Nachtigall erkennt, dass er einen psychopathischen Mörder jagen muss, der seine Opfer nach Kriterien auswählt, die im Dunkeln bleiben.
Band zwei gab's nicht zum Ausleihen, und so las ich weiter mit Band drei, "Narrenspiel*". Nach dem Abpfiff eines Fußballspiels des heimischen FC Energie Cottbus bleibt ein Toter im Stadion zurück. Hans-Jürgen Mehring, Inhaber einer kleinen Spedition, wurde durch einen noch in der Wunde steckenden Vorbohrer tödlich verletzt. Bei der Obduktion wird zusätzlich eine Vergiftung festgestellt. Der Tod Mehrings wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen. War der Mörder unter Zeitdruck geraten? Oder hatten es verschiedene Täter auf Mehring abgesehen? Und welche Rolle spielt die neue Sekte "Mind Watchers", die zum Zeitpunkt des Mordes vor dem Stadion gegen das Spiel demonstrierte?
Bis in den Mai hinein las ich mich durch die Reihe. In den Mai ging ich mit dem elften Band, "Spreewald-Tiger*". Die Reihe macht wirklich Spaß.
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