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Samstag, 14. September 2024

Samstagsplausch KW 37/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXXXV

Mittwoch früh fuhr ich für fast eine Woche nach Dänemark. Die Abfahrt war ziemlich ruppig, weil vorher noch viel erledigt werden musste, zum Beispiel ein Telefonat mit der Nephrologin des Gatten wegen neuer Medikamenteneinstellung, aber die Praxis fängt zum Glück schon vor Tau und Tag an. Überhaupt stopften wir auch in Montag und Dienstag ziemlich viele Termine, erledigte ich so viel wie irgend möglich - und schaffte trotzdem nicht genug. 

Auf Fanø ist das Wasser sehr weit weg vom Strand.

Der Gatte hält sich tapfer, will ja auch, dass ich mich erhole, weiß, dass ich Erholung brauche. Ihm würde es auf Fanø sehr gefallen. Vielleicht fahren nochmal zusammen her. Aktuell telefonieren wir jeden Morgen und jeden Abend. Am ersten Abend bekam ich einen gehörigen Schreck, denn aus irgendeinem Grunde kann ich vom Taschentelefon nicht unseren Festnetzanschluss erreichen. Es gibt immer eine Fehlermeldung. Ich bat also unsere Nachbarin, dem Gatten Bescheid zu sagen, dass ich gut angekommen bin, und der Gatte kam von sich aus auf die Idee, sein Taschentelefon zu reaktivieren, um mich anrufen zu können. Nicht täglich telefonieren zu können, wäre für uns beide schwierig gewesen. 

Hier gilt seit mittlerweile 235 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.  

Fanø Strik, das Strickfestival, auf dem ich gerade bin, ist etwas chaotisch. Die Website ist unübersichtlich, nach Orten, nicht nach Daten geordnet. Es war ein Puzzlespiel, die Veranstaltungen herauszufinden, an denen ich teilnehmen möchte. Bei manchen ist das Vorgehen auch unnötig kompliziert, so gar nicht entspannt-dänisch. So wollte ich heute eigentlich einen Kursus im Indigo-Färben machen und dachte, ich fahre da vorgestern ganz entspannt beim Veranstaltungsort vorbei und melde mich an. Nein, die Kursleiterin besteht auf einer Online-Anmeldung. Das dahinterstehende Bezahlsystem mag allerdings meine Kreditkarte nicht, so dass ich entnervt aufgab (und ein gesperrtes Konto habe). Inzwischen rechnete ich nämlich auch nach und kam zu dem Ergebnis, dass mich das Knäuel Wolle, das ich färben möchte, mal etwa 150 Euro kosten würde! Dafür kann ich uns eine Flasche Stauning Whisky mitbringen ...

Ansonsten ist es wirklich nett, über die kleine Insel zu streifen und überall Strickorte zu finden, kenntlich an phantasievollen Wimpeln oder Flaggen mit dem Logo des Strickfestivals. Fotos folgen, auf die habe ich vom Klapprechner keinen Zugriff.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

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