Montags gegen Nazis |
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst.
"Mutterliebe" von Richard Kuöhl. |
Die Nationalsozialisten machen und machten keinen Hehl daraus, das Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, kein Recht auf Leben haben. Das gilt damals wie heute auch für körperlich und und geistig Behinderte sowie für psychische Kranke.
Vor dem ehemaligen Eingang des Kinderkrankenhauses erinnern heute Stolpersteine und eine Tafel an die ermordeten Säuglinge und Kleinkinder. |
Täter sind die Ärztinnen und Schwestern. Den Kindern wird ein tödlicher Medikamentencocktail gespritzt, was meistens nur möglich ist, wenn das Kind von einer Krankenschwester festgehalten wird oder fixiert ist. Initiiert wurden die Morde von Wilhelm Bayer, dem Chefarzt. Ihm zur Seite stehen beispielsweise die Ärztinnen Helene Sonnemann, Lotte Albers, Ilse Bauer (verheiratete Breitfeld) sowie die Krankenschwestern Felicitas Holzhausen und Gudrun Kasch (alle 18 Namen der bislang bekannten Täterinnen lassen sich hier nachlesen). Die Schwestern erhalten eine erhebliche monatliche Gehaltszulage für die Teilnahme an den Tötungen.
Stolpersteine im Frühsommerregen. |
Nach der Befreiung bleiben die an den Kindermorden beteiligten Frauen und Männer entweder juristisch unbehelligt oder die Ermittlungen werden nach kurzer Zeit eingestellt. Sie üben weiterhin ihre Berufe als Kinderärzte oder Krankenschwestern aus, bleiben in Kontakt, besorgen sich gegenseitig Anstellungen.
1999 initiieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hygiene Instituts eine Gedenktafel (hier ist die Festschrift zur Enthüllung nachzulesen), später werden Stolpersteine verlegt (alle bislang bekannten Namen und Biographien sind hier nachzulesen).
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Dort sind mir 1948 die Mandeln entfernt worden. Kann mich schwach errinnern, am schlimmsten war es für die Kinder und die Eltern damals, daß die Eltern nicht in die Zimmer zu ihren Kindern durften. Sie standen dann vor der Tür und schauten durch die Türfenster
AntwortenLöschen1961 oder 1962 wurde mir im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort der Blinddarm entfernt. Damals trugen die Schwestern noch Hauben auf dem Kopf. Ich erinnere mich noch heute an die Frau die die Krankenzimmer sauber gemacht hat. Sie hat sich immer Zeit für eine Gespräch genommen. Das war das Highlight damals das des Tages.
AntwortenLöschenum 1960 lagen mein bruder und ich mit scharlach auf der isolierstation.ein kleinkind lag am fenster in einem großen bett. ich bekam ein viel zu kleines gitterbett: wenn ich den kopf an die stäbe legte, musste ich meine füße ca 2o cm durch die unteren stäbe stecken oder mich krumm machen. töpfchenzeit war morgens und abends, einmal bekniete mich mein bruder mittags, ihm das töpfchen zu reichen. die schwestern ließen ihn bis abends darauf sitzen und kommentierten, unsere eltern hätten uns nicht gut erzogen. nach der isolierstation kam die große erleichterung: ich bekam ein großes bett und wir durften zusätzlich mittags aufs töpfchen. das ist ca. 60 jahre her
AntwortenLöschenIch war vom 3.- 6.Lj., 1960 bis 1963 durchgehend in diesem Krankenhaus. Zunächst Verdacht auf Kinderlähmung, endgültige Diagnose Polyarthritis.
AntwortenLöschenDiese Zeit ist mir noch sehr in Erinnerung.
Die Untersuchungen und Behandlungen waren sehr schmerzhafte und ich hatte große Angst vor den unheimlichen Instrumenten. Im Nachhinein kommt mir das alles wie Experimente vor.
Morgens 5.30 Uhr Weckzeit, zum Frühstück lauwarme Milch mit dicker Hautschicht aus einem weißen Emaille-Blechbecher mit blauem Rand und Schwarzbrot mit Marmelade, nachts vorbereitet, also hochgebogene Kanten und durchmatscht.
Topfzeiten nur morgens und abends.
Ich war 3 lange Jahre in einem hohen Gitterbett eingesperrt.
Die Türen und Wände waren im oberen Drittel verglast, so dass ich die Schwester auch mehrere Zimmer weiter sehen konnte. Sie reagierte nie trotz stundenlangem Rufen und Winken. Wenn ich es nicht mehr aushalten konnte, pinkelte ich trotz der drohenden Bestrafung in die äußerste Ecke des Bettes und verrichtete das große Geschäft in meine kleine Kinderhandtasche, die ich Sonntags zur Besuchszeit meiner Mutter zum Entleeren gab. Besuchszeit war Mittwochs und Sonntags von 14-15 Uhr. Meine alleinerziehende Mutter musste arbeiten und konnte deshalb nur Sonntags kommen.
Ich konnte durch das Fenster sehen, wie sich die Besucher draußen vor dem Tor in Trauben sammelten, das pünktlich um 14 Uhr aufgeschlossen wurde und alle strömten ins Haus. Genauso pünktlich mussten alle wieder um 15 Uhr gehen. Keine Ausnahme. Auch nicht für die Eltern meines Cousins, der 1962 hier im Todeskampf lag und wenig später im Alter von 18 Monaten verstarb. Allein ohne die verzweifelten Eltern an seiner Seite.
Das Ende der Besuchszeit war all die Jahre das wiederkehrend Schlimmste. Meine Mutter hörte mein Weinen und Schreien bis auf den Bahnsteig des S-Bahnhofes. Es dauerte Stunden bis ich mich wieder beruhigt hatte und auf den nächsten Sonntag wartete und hoffte, dass Mama mich endlich mitnehmen würde. 3 Jahre lang. Meine Mutter war eine einfache Frau, Ärzte und Schwestern unantastbare Obrigkeiten, die aufbegehrenden Eltern mit dem Jugendamt drohten.
Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, fühle ich mich wieder wie dieses kleine Kind und die damalige Hilflosigkeit, die Ängste und Verzweiflung sind noch genauso stark präsent als wäre es gestern und nicht vor 60 Jahren gewesen.
Heute bin ich froh, dass sich die Zeit geändert hat und Kinder nicht mehr als seelenlose Geschöpfe behandelt werden, die nur verwahrt und versorgt werden und denen damals die so lechzend ersehnte Zuneigung verwehrt wurde.
Ich lag im Februar 1954 (Mai 47 geboren) mit Diphtherie sowie 1959 mit Scharlach dort, und zwar für mehrere Wochen. Insbesondere 1954 ist mir die Härte des Personals in Erinnerung; man wurde trotz des geringen Alters grob behandelt. Vermutlich eine Nachwirkung des Krieges.
AntwortenLöschenAuch ich hatte als Kleinkind Diphtherie und wurde in diese Kinderklinik "eingeliefert". Wohl wegen der hohen Ansteckungsgefahr war ich wohl viele Monate isoliert untegebracht. Meine Eltern durften nicht zu mir, sie schauten bei ihren Besuchen immer nur durch ein kleines Glasfenster in der Zimmertüt und winkten. Dann gingen sie wieder. Ich habe schlimmste Erinnerungen an diese Zeit. Erzähle ich mal davon, hält man mich für einen Lügner, denn ich war damals ja erst gut 18 Monate alt, da hätte man angeblich noch keine Erinnerungen. Noch heute kann ich beschreiben, welche Kopfbedeckungen meine Eltern bei Ihren Besuchen aufhatten. Auch erinnere ich mich noch sehr genau daran, wie die Krankenschwestern in Nonnentracht mich fütterten, solange, bis nichts mehr reinpaßte.
AntwortenLöschen1981 wurde mein drei Wochen alter Sohn mit Door dort eingeliefert. Zweimal Tag durfte man zu ihm... er war diesen 'Isolierzimmern' fast vollständog sus Glas untergebracht. Eine uralte Zinkwanne darin. Wurde Wasser zum baden eingelassen, schepperte es sehr laut: Die Einrichtung mindestens aus den 1930ern. Das Personal wohl auch. Böse unempathisch, schrecklich, kalt. Ich ging suf eigene Verantwortung aus diesem Krankenhaus, in drm die Zeit stehengrblieben zu sein dchin. Dort wurden Kinder verwahrt nicht umsorgt. Ständig schrienen Babys und Kleinkinder lange. Manchmal wurde eins angeschnauzt. Trost? Gabs da nicht... War ein traumatisches Erlebnis für mich.
AntwortenLöschenIch war so ca. 1975/76 da drin...... Kann mich noch sehr gut daran erinnern wie aggressiv die krankenschwestern waren..... Patzig und frech...
AntwortenLöschenImmer wenn die Eltern zu besuch waren... Waren sie scheinheilig freundlich, aber sobald die weg waren ging das märtyrium los... Nicht jeder von uns durfte ins sogenannte spielzimmer..... Nur wer den in den kram passte.... Manche kinder die weinten bekamen aggressiven anschiss von den Schwestern..... Teilweise sogar gitter ans Bett so das sie nicht autfstehen konnten..... Ich erinnere mich noch daran das ich stunden vor der eigentlichen OP in meinem bett gefesselt und in einen abstellraum allein gestellt wurde..... Unter der bettdecke wurde es so warm und ich musste dringend pinkeln... Doch es interessierte keinen bei allem zetern kam nur ne Schwester gucken und motzte sei ruhig sonst....... Es gab nur eine einzige krankenschwester die nett und freundlich war..... Die restlichen waren richtige herzlose Monster zu uns Kindern..... Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen..... Und ich kann nur hoffen das die alle schon tot sind..... Ich hätte mich gerne heute als Erwachsener an denen gerächt....... Aber es werden ja keine Namen od so von denen aus der Zeit bekannt gegeben...... Werden ja geschützt...... Zzm glück für alle Kinder und Eltern gibt es dieses Krankenhaus nicht mehr..... Aber ich werde es niemals vergessen.... Es hat uns negativ geprägt.... Und ich werde es jedem erzählen.