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Montag, 18. März 2019

Sol LeWitt: "Black Form - Dedicated to the Missing Jews" auf dem Platz der Republik

Montags gegen Nazis.
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell plant das blau-braune Pack neben regelmäßigen Veranstaltungen im Hamburger Rathaus eine "Großdemo" am 14. April. Es bleibt also spannend. Das demokratische Hamburg trifft sich übrigens am 14. April um 11 Uhr auf dem Hachmannplatz. 


"Black Form" vor dem Altonaer Rathaus, aufgenommen an einem trübtimpseligen Februartag.
In der Sichtachse vom Altonaer Bahnhof zum Altonaer Rathaus, auf dem Platz der Republik, steht die Skulptur "Black Form - Dedicated to the Missing Jews" von Sol LeWitt. Ursprünglich 1987 für die Ausstellung "Skulptur Projekte" in Münster geschaffen, schenkte LeWitt das Werk zwei Jahre später Hamburg, da Münster eine dauerhafte Übernahme ablehnte.


"Black Form".
"Black Form" ist Minimal Art, ein aus Gasbetonsteinen gemauerter schwarzer Quader, fünfeinhalb Meter lang, zwei Meter hoch und zwei Meter tief. Die Skulptur wurde bewusst in der Sichtachse aufgestellt, um den Blick zu stören. Sie erinnert an die zerstörten jüdischen Gemeinden, ist den Juden gewidmet, die emigrierten oder ermordet wurden, symbolisiert ihr Fehlen. 


"Black Form": Detail.
LeWitts Skulpturen tragen grundsätzlich keine Inschrift. Das Stadtteilarchiv Ottensen erstellte zwei Tafeln, von denen noch eine existiert, die über die Geschichte der Jüdischen Gemeinden in Altona informieren.


Info-Tafel des Stadtteilarchivs Ottensen (zum Lesen des Textes hier klicken).
Der Platz der Republik, ein Park, wird nach der Verlegung des Altonaer Bahnhofs zwischen 1895 und 1897 angelegt und "Kaiserplatz" genannt (das einstige Bahnhofsgebäude ist heute das Altonaer Rathaus). 1922 erfolgt die Umbenennung ist "Platz der Republik", elf Jahre später wird daraus der "Adolf-Hitler-Platz", und 1938, nach dem Zusammenschluss von Hamburg und Altona, der "Reichsplatz", um eine Verwechslung mit dem Hamburger "Adolf-Hitler-Platz" (Rathausmarkt) zu vermeiden. Nach der Befreiung erfolgt die Wiederbenennung in "Platz der Republik".


Blick vom Altona Rathaus zum Bahnhof. Bei trübem Wetter ist "Black Form" kaum zu sehen.
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