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Samstag, 24. Februar 2024

Samstagsplausch KW 08/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCVI

Nach fünf Wochen Reha bin ich wieder zu Hause. Zwar hätten sich die Ärzte gefreut, wenn ich ihren Vorschlag um Verlängerung zugestimmt hätte und noch ein, zwei weitere Wochen geblieben wäre, aber ich war unruhig, weil wir bis Ende März ja unsere Wohnung geräumt haben müssen, der Vermieter sie sogar schon in der ersten März übergeben haben möchte, um sie zu sanieren, während wir noch Miete zahlen. Da setzt er mich ja seit Anfang Januar sehr unter Druck. Ich muss also bis Ende März jede Menge Termine wahrnehmen, zumal es jetzt auch langsam im Büro in die heiße Phase geht. Da wäre ich in der Reha nicht wirklich entspannt.

Hinzu kam, dass ich in der Reha noch schlechter schlief als zu Hause, wo ich zumindest im Zwei-Stunden-Rhythmus schlafe. In der Klinik sorgte nächtliches Knacken und Knallen in den Wänden dafür, dass ich trotz Ruhe und Entspannung nachts ständig aufwachte. Ich dachte in den ersten Nächten, jemand klopft an meine Tür, dann, jetzt bin ich endgültig durchgedreht. Schließlich fragte ich Mit-Rehabilitanden, ob's bei ihnen in den Wänden auch knackt und knallt. Beruhigenderweise hörten sie das Knacken und Knallen auch, wurden dadurch aber nicht so am Schlafen gehindert wie ich. Vermutlich gibt's im Gebäude ein Problem mit den Heizungsrohren. Ich hätte mir Schlaftabletten geben lassen können, die richtig heftige Sorte, aber das wollte ich nicht.

Trotz der unruhigen Nächte konnte ich nach langer Zeit mal wieder zur Ruhe kommen und entspannen, war auch phasenweise schmerzfrei. Gerne hätte ich längere Spaziergänge unternommen, aber meistens regnete es ohne Unterlass. So genoss ich den Ausblick auf den Wald in meinem Zimmer, las, sah fernsehen und strickte viel. Am Schluss strickte ich ein Paar Socken in zwei Tagen ... Ich lernte nette Mit-Rehabilitanden kennen, hatte Glück mit meinen Therapie-Gruppen, blieb aber trotzdem meistens für mich, genoss es, mich mal nur um mich kümmern zu können.

Wieder zu Hause, hatte ich noch zwei Urlaubstage, von denen wir einen für die Küchenplanung nutzten. Darum werde ich mich dann ab April kümmern, denn momentan habe ich dafür noch keinen Kopf. Außerdem setzte der Kaminbauer einen Termin. Er wollte schon im Januar kommen, aber weil ich ohnehin mehr als genug Termine vor der Reha wahrnehmen musste, hakte ich da nicht nach. Jetzt hätte ich es schöner gefunden, wenn der Kaminbauer erst kommt, wenn wir die Küche schon haben, denn das Küchengeraffel steht im Wohn- und Esszimmer, wohin der Kamin soll, aber ich will den Einbau auch nicht schieben, sonst haben wir zum kommenden Winter immer noch keinen Kamin. Der Schornsteinfeger muss ihn ja noch abnehmen, wofür wir Trittstufen zum Kamin brauchen, die wir noch nicht haben, weil wir keinen Dachdecker finden ... Außerdem muss ich vermutlich aus Bandschutzgründen noch ein Regal versetzen und Holzpaneele entfernen, aber dazu gibt es widersprüchliche Infos, so dass ich das erstmal aufschiebe, bis der Schornsteinfeger da war. 

Und weil mir anscheinend Handwerkertermine fehlten, muss zeitnah wieder der Klempner kommen. Wir haben eine Leckage in der Zuleitung von Wasserkasten zur Toilette ... Nichts dramatisches, kann aber nicht so bleiben. Außerdem muss der Elektriker wieder kommen. Die Umzugsleute haben bei der Montage eines Deckenventilators Murks gemacht. Als der Gatte ihn anschaltete, flogen sämtliche Sicherungen raus. Zum Glück haben wir inzwischen einen modernen und sauber beschrifteten  Sicherungskasten, so dass der Gatte schnell wieder Strom hatte.

Insgesamt hätte ich in den beiden Tagen nach der Reha gerne mehr geschafft ... Ich hoffe, dass es ab April ruhiger wird. 

Ach ja, unser 22. Hochzeitstag war auch ein Grund, warum ich die Reha nicht verlängern wollte. So konnte ich an diesem Tag mit dem Gatten zusammen sein. Ich bin sehr glücklich, dass er tatsächlich fünf Wochen ohne mich meisterte. In den letzten beiden Tagen war aber auch deutlich zu merken, wie viel Kraft ihn das kostete. 

Hier gilt seit mittlerweile 206 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

1 Kommentar:

  1. Wenn der Vermieter sowieso renovieren will, könnte es doch sein das er bereit ist die sonst nötigen Rückbauten zu entfernen. Fragen kostet nichts...
    Ich sehe das nicht als Erpressung, er bekommt den Schlüssel und es ist ein win/win für beide Seiten

    LG, Tina

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