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Dienstag, 30. Juni 2020

#pmdd2020: Der 28. Juni 2020

In diesem Jahr ist an jedem 28. eines Monats Picture my Day-Day, kurz pmdd. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2020 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.


Zum ersten Mal heute die Spülmaschine ausräumen. Die zweite Ladung darf dann der Gatte wegräumen.
Kuchen backen.
Frühstücken und lesen*.
Sonntag ist bei mir normalerweise ein reiner Haushaltstag. Dementsprechend sind meine Impressionen wenig spannend. 


Frische Handtücher für's frisch geputzte Bad.
Notwendige Grundreinigung des CPAP-Gedöns'. Die Seife färbt das Wasser gelb-orange.
Ich hänge auch ziemlich in den Seilen durch eine Asthmanacht, bin nicht wirklich fit.


Der Kuchen wäre dann fertig.
Wassermelone schlachten für Eis und Brause.
Basilikum ernten für Wassermelonen-Basilikum-Brause.
Ich bin also froh, als ich zu "Der junge Inspektor Morse*" auf's Sofa fallen kann. Nicht, dass ich die zweite Staffel nicht schon in- und auswendig kenne ...


Das Strickjournal aktualisieren.
Das Strickjournal weiter aktualisieren.
Immer noch das Strickjournal aktualisieren.
Sonntagsroutine: Die während der Woche getragenen Masken waschen und zum Trocknen aufhängen. Diese Woche waren wir kaum unterwegs, also sind es nur wenige.
Bevor's ins Bett geht, noch ein bisschen auf den Stepper.
Noch etwas lesen* und dann schnell schlafen.
Ist es nicht unglaublich, dass das halbe Jahr schon wieder vorbei ist?!

Die Rezepte zum Tag:
Pistazien-Zitronen-Kuchen
Wassermelonen-Bickbeeren-Eis
Wassermelonen-Brause
Wassermelonen-Basilikum-Brause

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Samstag, 27. Juni 2020

Samstagsplausch KW 26/20: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten XV

Auf meinem diesjährigen Taschenkalender steht "Heute nichts erlebt. Auch schön.", und ich wünschte, es gäbe mehr Tage, an denen das zutrifft. Mir ist entschieden zu viel los. Diese Woche hatte es jedenfalls wieder in sich.

Kalendersprüche haben ja auch eher nur einen begrenzten Wahrheitsgehalt.
Wir sind seit 15 Wochen weitgehend zu Hause. Der Gatte war in dieser Woche wieder zwei Tage im Büro und ansonsten auf Abruf, da seit drei Monaten in Kurzarbeit. Das bedeutet, dass er ab kommenden Monat mehr Kurzarbeitergeld erhält, was uns finanziell ein wenig entlastet. Die Sorge um seinen Arbeitsplatz bleibt, vor allem, wenn die Prognose tatsächlich eintrifft, dass die Veranstaltungsbranche, zu der sein Arbeitsbereich gehört, noch anderthalb bis zwei Jahre pausieren muss.

Ich hingegen bin von Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit Gott sei Dank nicht betroffen und arbeite weitgehend zu Hause. Ich bin bei diesem Stress und bei der Hitze heilfroh, zu Hause arbeiten zu können. Im "echten" Büro war ich zwei Tage - und "mal eben" zwischendurch zwei Stunden für ein TV-Interview.

Meine drei Projekte sind zwar alle von der Pandemie betroffen, aber mein Arbeitsplatz an sich ist sicher. Ein Projekt ruht immer noch, bei einem zweiten muss ich abwarten, ob es im Herbst eine zweite Infektionswelle gibt, plane es sicherheitshalber analog und halb-digital anstatt wie bisher nur analog. Das dritte, mein Mammutprojekt, brachte mich dieses Woche mehrfach an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Normalerweise wäre ich schon seit über drei Wochen damit durch, inklusive Planung für das kommende Jahr, könnte es bis Dezember vergessen. Stattdessen wird die Arbeit für dieses Jahr immer mehr.

Das Mammutprojekt wurde in diesem Jahr endlich digitalisiert, aber die Agentur, mit der wir das umsetzen, entpuppte sich als katastrophal. Bei den Vorbesprechungen war alles bestens, schienen wir auf einer Wellenlänge zu sein, hatten wir als Auftraggeber alle ein gutes Bauchgefühl, aber nach dem Kick off ging das Drama los. Ich habe jetzt ein fehlerhaftes CMS, kann Daten weder ordentlich importieren noch exportieren, und die User müssen sich mit fehlerhaften Funktionen herumschlagen (und das alles ist nur die Spitze des Eisbergs).

Die Agentur ist nicht in der Lage, die Fehler zu beheben, sondern diskutiert endlos, ob wir sicher sind, dass wir die Fehler behoben haben wollen, will uns stattdessen zusätzliche Funktionen verkaufen. Sie ist noch nicht mal in der Lage, fehlerhafte Funktionen offline zu nehmen, bis sie die Fehlerquelle finden, argumentiert, wir wollten ja die Funktionen haben, also bleibt sie online. Ja, wir wollten die Funktion - funktionierend. Wir sind den zusätzlichen Funktionen auch nicht abgeneigt, nur sollen die notwendigen Funktionen erst fehlerfrei funktionieren. Immer, wenn wir das persönliche Gespräch suchen, heißt es seitens der Agentur, man habe keinen Gesprächsbedarf. Eine Kommunikation ist nur über ein Ticketsystem möglich, denn alles muss ja dokumentiert werden, damit es abgerechnet werden kann.

Inzwischen sind wir an dem Punkt, das es nach den Sommerferien eine Eskalation geben wird. Solange muss ich durchhalten, weil das Mammutprojekt sonst gar nicht laufen würde. Wobei: In den kommenden vier Wochen ist mein diplomatischer Kollege, der sich normalerweise mit der Agentur herumärgern muss, im Urlaub, bin ich die Ansprechpartnerin für die Agentur, und so, wie ich geladen bin, kann ich nicht ausschließen, dass ich sehr deutliche Worte finden werde. Es kann also sein, dass es schneller eskaliert als gedacht. Außerdem weigere ich mich schon jetzt mit Händen und Füßen, auch nur ansatzweise daran zu denken, die Vertragslaufzeit mit dem Unternehmen zu verlängern oder eine weitere Projektstufe mit ihm umzusetzen. Lieber lasse ich diese Projektstufe ruhen und setze sie dann mit einer anderen Agentur um.

Durch die Corona-Pandemie wurde das Mammutprojekt ausgeweitet, was bedeutet, dass ich noch immer Massen an Datensätzen eingeben muss - händisch, denn der Import ins CMS funktioniert ja nicht. Dass ich Spalte um Spalte, Zeile um Zeile aus endlosen Excel-Listen ins CMS kopiere, ist schon anstrengend genug, aber das bin ich aus früheren Jobs gewohnt. Was mich wirklich schafft, ist, dass die Datensätze so schlecht aufbereit sind, dass ich jeden einzelnen auf Plausibilität prüfen muss, vielem hinterher recherchieren muss, sie nach Veröffentlichung gleich wieder ändern muss, weil den Lieferanten der Datensätze einfiel, dass sie falsch sind.

Die Zeit habe ich nicht (mein Überstundenkonto explodiert ohnehin), und so war das auch nicht abgesprochen. Außerdem kommen den Datensätze erst jetzt, wo es niemanden mehr gibt, der mir helfen könnte - drei Wochen lang wäre es möglich gewesen, nur hieß es da, es gäbe weiteren Datensätze. Und die, die die Datensätze erst jetzt, viel zu spät, unvollständig und falsch, liefern, pöbeln derweil, weil ihnen die Verarbeitung nicht schnell genug geht.

Meine Lieblinge sind die, bei denen die Rückmeldefrist im März ablief, die weder im April noch im Mai oder Juni auf Erinnerungen und Nachfragen reagierten und jetzt plötzlich ankommen, sich meistens ziemlich pöbelig über die abgelaufene Frist wundern und bei eingeräumter Fristverlängerung auf sofortige Erledigung ihres Anliegens pochen. Ja, nee, is klaa. Normalerweise hätten sie Pech gehabt, weil mein Mammutprojekt bislang rein analog war, aber jetzt, wo's mehr oder minder digital ist, kann (und muss) ich selbst diesen Trottellummen entgegenkommen.

Zur Krönung des Ganzen gab's dann diese Woche noch eine übereifrige Kollegin in einer Nachbarbehörde, die meinte, in meinem Mammutprojekt eine Methode zur Gängelung von Antragstellern und Leistungsbeziehern sowie zur unaufwändigen Dokumentation ihrer eigenen Arbeit gefunden zu haben. Ich fiel aus allen Wolken, als ich durch einen verzweifelten Antragsteller davon erfuhr, und war froh, dass Chef umgehend ein Machtwort sprach, den Blödsinn damit beendete. Ansonsten hätte ich hunderte weitere, absolut sinnfreie Datensätze importieren und mich mit zurecht verärgerten Anbietern und Nutzern herumschlagen müssen.

In dem ganzen Chaos, zwischen mehreren überlastungsbedingten Weinanfällen, gab ich dann auch noch vermeintlich gut gelaunt Radio- und TV-Interviews - es geht doch nichts über Schauspieltalent und Schminke. Und um nicht vollends zusammenzuklappen, machte ich gestern einfach mittags Feierabend, setzte mich mit Melone, Buch* und Gatten auf den Balkon. Ich habe mich schließlich bewusst für eine Teilzeitstelle entschieden, um kein weiteres Burnout zu bekommen.

Auch privat war es in dieser Woche nicht wesentlich ruhiger. Normalerweise kümmert sich der Gatte um alles, was mit der Haushaltsauflösung und dem Umzug seiner Mutter zu tun hat, halte ich mich da raus, weil Schwiegermutter und ich uns nicht so gut verstehen. Diese Woche terminierte die Stadtreinigung die Vorbesprechung der Haushaltsauflösung aber ausgerechnet an einem der Büro-Tage des Gatten, und Schwiegermutter nahm mein Angebot, ihr beizustehen, gerne an. Mir brachte der Termin ein seltenes Lob von Schwiegermutter ein: Sie war beeindruckt, wie gut ich organisieren, disponieren und delegieren kann. Unter uns gesagt: Damit verdiene ich mein Geld.

Die Kollegin der Stadtreinigung war sehr einfühlsam, ein wirklicher Schatz. Gemeinsam mit Schwiegermutter gingen wir Raum für Raum ab und legten fest, was entsorgt werden soll. Da wir zu zweit waren, konnte Schwiegermutter nicht anders, als endlich die Entscheidungen zu fällen, vor denen sie sich seit Wochen drückt. Der Termin für die Sperrmüll- und Gebrauchtmöbel-Abholung steht. Wir haben ihn bewusst nach Schwiegermutters Umzug gelegt, so dass wirklich alles, was dann noch im Haus ist, ohne Diskussionen raus kommt. Alles wichtige ist ohnehin schon lange in Umzugskartons verpackt oder eingelagert.

Nach dem Termin nahm ich mir noch eine halbe Stunde Zeit, um in Ruhe mit Schwiegermutter zusammenzusitzen, und erfuhr, dass sie die neue Wohnung noch gar nicht ausgemessen hat! Schwiegermutter war zwar mit Tante diverse Male zum Ausmessen in der Wohnung, auch mit dem Gatten, aber das kam gar nicht richtig bei ihr an. Sicherlich passen die Möbel, die sie mitnehmen will, rein rechnerisch alle in die Wohnung, nur Schwiegermutter hat dann keinen Platz mehr.

Der Gatte, angesichts dieser Entwicklung zwischen Ohnmacht und Entsetzen schwankend, erwägt die Installation eines Seilsystems an der Decke, an dem sich Schwiegermutter von Zimmer zu Zimmer hangeln kann, oder die Aufstellung von Sprungbrettern.

Wir gehen jetzt in Ruhe mit ihr in die Wohnung und versuchen, ihr die Maße der wuchtigen Möbel in der im Vergleich zu ihrem riesigen Haus kleinen Wohnung aufzuzeigen. Alternativ muss sie halt mit den wuchtigen Möbeln umziehen, selbst feststellen, dass sie nicht passen, durch uns nochmal den Sperrmüll bestellen und neue Möbel kaufen. Aber das muss ja nicht sein. Sie hat ja so schon Aufregung genug.

Diese Phase des Abschiednehmens in Schwiegermutters Haus ist sehr merkwürdig. Schwiegermutter hält sich alles in allem tapfer, freut sich auf die neue Wohnung, auf die Seniorenwohnanlage, in der sie immer Gesellschaft hat, wenn sie es möchte, aber es geht halt definitiv und unwiderruflich ein Lebensabschnitt zu Ende. Positiv ist, dass sie nicht umziehen muss, sondern will - sonst hätten wir ihr Haus so ausrüsten lassen, dass sie noch länger dort wohnen kann.

In unserer Wohnung haben wir mal wieder Spaß mit einer Leckage. Seitdem der Vermieter die Fassade dämmen ließ, fließt das Regenwasser auf dem Balkon der Wohnung über uns nicht ordentlich ab. Es gab mehrfach Nachbesserungen, ohne nachhaltigen Erfolg. Jetzt ist der Fenstersturz wieder auf der gesamten Länge durchfeuchtet. Wir informierten den Vermieter, der umgehend einen Techniker schickte (normalerweise klappt das nur mit Mietminderung und Fristsetzung).

Der Techniker maß weder die Feuchtigkeit in der Wand noch fasste er sie auch nur an (man kann die Feuchtigkeit schon fühlen), sondern erklärte dem verdatterten Gatten, er sehe keine Leckage. Dass die Wand feucht wäre, läge daran, dass im Sommer die Kälte nach oben steige. "Nicht auf diesem Planeten!", befand der Gatte, aber wir leben anscheinend in einer physikalischen Sonderzone, in der Kälte steigt und Wärme fällt, während es zumindest auf diesem Planeten sonst überall umgekehrt ist. Dass der Techniker unangemeldet einfach in die Wohnung polterte und keine Make trug, war das Tüpfelchen auf dem i.

Da wir mit einer Leckage an dieser Stelle öfter Spaß hatten, wissen wir schon, dass wir in einer Schwerkraft-Sonderzone leben, denn beim letzten Mal vor sieben Jahren erklärte uns ein Techniker, gegen den Wassereinbruch sei man machtlos, weil der Regen unter dem Balkon der oberen Wohnung im 45-Grad-Winkel abbreche und gegen den Sturz regne. Dabei ist bei uns die Schwerkraft so konsequent ausgesetzt, dass die Terrasse unter dem Balkon trocken bleibt, der Regen nur den Sturz trifft. Selbst das Fenster bleibt trocken, zumindest so lange, bis der Sturz so durchfeuchtet ist, dass der Regen innen am Fenster herunter läuft.

Eine beregnete, wassergekühlte Wohnung hat auch nicht jeder.

Wenn's so weit ist, dass der Regen innen an den Fenstern herunter läuft, dauert es erfahrungsgemäß nicht lange, bis der komplette Sturz stürzt, und das hätten wir diesmal gerne verhindert. Aber da bei uns Schwerkraft und Physik ausgesetzt sind, können wir halt nichts machen ... Ich habe aktuell keine Kraft, mit Anwalt, Mietminderung und Fristsetzung zu arbeiten, also warte ich ab. Der Gatte will sich derweil um den Kauf eines Feuchtemessgerätes kümmern, was er schon länger wollte, aber irgendwas kam ja immer dazwischen.

Gott sei Dank ist bei Mudderns alles in Ordnung. Für Aufregung sorgte zwar, dass unbekannte Nachbarn in ihrem Garten ihren verwilderten Flieder und eine Efeuhecke stutzten (massakrierten trifft es wohl besser), anstatt Mudderns darauf anzusprechen, dass das gemacht werden müsse, womöglich Hilfe anzubieten. Was die / der Unbekannte nicht wissen konnte: Mudderns und ihre Gesellschafterin wollten sich kommende Woche ohnehin des Flieders annehmen. Diese Woche guckten sie, was gemacht werden müsse, und entdeckten dabei, das jemand viele Zweige einfach abgebrochen und in den Garten geworfen hatte. Und einen Tag später war der Flieder dann komplett massakriert.

Dem Gatten fehlt der Sport, vor allem für seine Beine. Zwar ist die Turnhalle inzwischen wieder geöffnet, aber angesichts der Gefahr durch Aerosole möchte er sie nicht nutzen (er gehört zur Hochrisikogruppe). Er könnte meinen Stepper nutzen, aber auch das möchte er nicht. Er möchte schwimmen, nur ist das Hallenbad unseres Vereins weiterhin geschlossen, wie alle Hallenbäder. Mir fehlt das Schwimmen auch, aber ansonsten komme ich seit 15 Wochen mit Stepper und Theraband ganz gut über die Runden.

Natürlich könnten wir ins Freibad gehen, aber bislang hatten wir keine Lust, uns für eines der Zeitfenster anzumelden (und ich vermute, wenn das Hallenbad unseres Sportvereins wieder geöffnet ist, wird es ein ähnliches Verfahren geben). Stattdessen steigt die Vorfreude auf den Pool im Ferienhaus - wehe, der ist dann aus irgendwelchen Gründen nicht nutzbar.

In dieser bunten Gemengelage genieße ich die Auszeiten mit dem Gatten, schöpfe Kraft, wenn wir gemeinsam auf dem Balkon sitzen (da ist es lauschiger als auf der Terrasse). So stellte ich quasi nebenbei ein weiteres Paar Hüttenschuhe für ihn fertig, und nähte einlagige Sommermasken, denn die bisherigen sind ihm bei diesem Temperaturen zu dick. Er muss ja öfter Maske tragen als ich, weil er mehr unterwegs ist.

Gelegentlich kam ich sogar auf kreative Ideen: Ich habe einige Oberteile, die ich sehr gerne trage, die mir aber zu kurz sind. Nun kam mir die Idee, eine Blende anzustricken. Ob so was wohl geht? Hast du so was schon mal gemacht?

Corona ist phasenweise so weit weg aus meinen Gedanken, dass ich einmal glatt ohne Maske aus dem Haus lief und an der Bushaltestelle umkehren musste - dort saß jemand mit Maske, wodurch mir einfiel, dass ich was vergessen hatte. Aber wenigstens dachte ich an das Laptop, denn ohne hätte ich im "echten" Büro nicht arbeiten können. Übrigens fahre ich zurzeit nur noch mit Bussen ins Büro. Seit Jahresbeginn ist das möglich. Die Busse sind klimatisiert, was gerade bei Hitze mit Maske angenehmer ist als die überhitzten, ungelüfteten S-Bahnen, und sie sind pünktlicher.

Ab Montag gibt es ein neues ÖPNV-Angebot: Mit meinem Profiticket kann ich dann bis Ende August auch unter der Woche einen Erwachsenen mitnehmen. Der Gatte und ich überlegen schon, wohin wir fahren. Mal schnell nachmittags zum Eisessen nach Wedel oder zusammen in die Stadt oder "nach Hagenbeck" ...

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea - vielen Dank für's Sammeln! Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

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Sonntag, 21. Juni 2020

Samstagsplausch KW 25/20: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten XIV

Heute kommt der Samstagsplausch am Sonntag, denn gestern war's, als hätte jemand bei uns den Stecker gezogen. Zum Glück hatten wir den größten Teil des Wocheneinkaufs schon am Freitag erledigt, also konnten wir einen ruhigen Tag zu Hause verbringen - in meinem Falle mit lesen*, schlafen, lesen*, schlafen ...

Mich haute die unerwartete Zahn-OP vom Freitag um - die war das Tüpfelchen auf dem I nach wochenlangem Büro-Stress, und ich war danach so wackelig, dass ich mit dem Zahnarzt nicht wegen der Krankschreibung diskutierte. Normalerweise stecke ich Zahngeschichten nämlich gut weg.

Ich wollte eigentlich nur kurz beim Zahnarzt vorbei, um eine lockere Brücke festkleben zu lassen, aber dann stellte sich heraus, dass der Ankerzahn rott war. Da ich ja nur kurz zum Zahnarzt wollte, fuhr ich ohne Kaffee oder Frühstück los, wollte auf dem Heimweg Brötchen besorgen, mit dem Gatten frühstücken und dann ins Heimbüro. Stattdessen verbrachte ich drei Stunden beim Zahnarzt, und als die Betäubung kam, gab mein Kreislauf auf. Ich war froh, als ich wieder zu Hause war, meldete mich im Büro gänzlich ab und fiel ins Bett.

Das Gefühl, dass der Zahn gezogen werden musste, hatte ich schon seit ein paar Wochen, aber der Ankerzahn war einer von zwei Zähnen, die beim Zahnarzt ohne Befund sind, dafür Terror machen, sobald ich aus der Praxis raus bin. Da hilft nur, abzuwarten, bis es zu spät ist, wie ich seit inzwischen 25 Jahren Spaß mit diesen beiden Zähnen weiß. Das kann über Wochen gehen - und beim letzten Zahnarztbesuch vor zwei Wochen war erwartungsgemäß alles okay, saß die Brücke bombenfest. Dass das jetzt zwei Wochen später nicht mehr der Fall war, war Glück im Unglück. Normalerweise ist das Timing so, dass ich zur Urlaubsvertretung meines Zahnarztes muss oder selbst im Urlaub bin, wenn's eskaliert.

Der Gatte hingegen war geschafft von der Haushaltsauflösung bei seiner Mutter, aber da ist das Gröbste wohl inzwischen auch geschafft. Bis auf ein paar Kartons ist alles Wichtige von den Sachen des Gatten im Lagerraum, alles Unwichtige beim Recyclinghof. Den Rest holt der Sperrmüll. Der Gatte muss sich allerdings noch um einige Sachen seiner Mutter kümmern, denn die ist aktuell in der Phase, dass sie ja alles alleine schafft - wenn's jemand anderes erledigt. Das ist alles so anstrengend, dass sich der Gatte auf seine beiden Büro-Tage freut, denn da geht's deutlich ruhiger zu.

Wir sind nach wie vor seit nunmehr 14 Wochen weitgehend zu Hause - der Gatte mittlerweile in Kurzarbeit mit zwei Büro-Tagen und drei Tagen Rufbereitschaft, ich in Heimarbeit mit zwei Tagen im "echten" Büro, wenn's keine Termine gibt, die meine persönliche Anwesenheit erfordern. Durch den anstehenden Umzug seiner Mutter in eine Seniorenwohnanlage ist der Gatte viel unterwegs, während ich meistens zu Hause bleiben kann - umgekehrt wäre es sicher besser, denn der Gatte gehört zur Hochrisikogruppe, aber es geht nicht anders.

Der Umzug in die Seniorenwohnanlage ist terminiert, auch, wenn Schwiegermutter immer noch nicht mehr Einrichtung hat als die Monsterschrankwand, die zu groß für die Wohnung ist, und eine diese Woche gekaufte Waschmaschine. Bei Esstisch, Stühlen, Sesseln, Sofa, Bett, Kleiderschrank konnte sie sich noch nicht entscheiden - wobei die wegen der Monsterschrankwand eh keinen Platz hätten. Sicher ist nur, dass das bisherige Mobiliar nicht mit soll.

Weder der Gatte noch das Umzugsunternehmen konnte Schwiegermutter bislang davon überzeugen, die Monsterschrankwand durch etwas Passendes zu ersetzen. Wenn beim Abbau nichts schiefgeht, zieht Schwiegermutter also erstmal mit dem Monster um, und ich gehe jede Wette ein, dass der Gatte die Schrankwand nach ein paar Tagen durch Billy oder Magiker ersetzen muss.

Wir müssen noch terminieren, wann eine Pflanzschale in Form eines ein Meter hohen Engels, ein Kübel mit drei Rosen, ein Apfelbaum und ein Tiefkühlschrank zu uns ziehen. Gerne hätte ich auch ihrer traumhaften Kamelie eine neue Heimat bei uns geboten, aber die bekommen wir nicht unter. Der Gatte wird aber versuchen, Stecklinge oder Samen vom Mammutbaum, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde, zu machen. Ansonsten werden die Käufer den wunderschönen Garten bedauerlicherweise platt machen und komplett umgestalten, ebenso wie das Innere des Hauses.

Dann muss noch endgültig geklärt werden, ob Schwiegermutter nach Einzug in die Seniorenwohnanlage zwei Wochen in Quarantäne und ggf. durch uns versorgt werden muss. Ihre Aussage ist widersprüchlich: Sie müsse in Quarantäne und dürfe die Anlage nicht verlassen, außer, sie nähme den Haupteingang. Ähm, ja, nee, is klaa.

Bei meiner Mutter ist Gott sei Dank alles in Ordnung. Ihre Gesellschafterin hatte gerade eine Woche Urlaub, was Mudderns gut packte. Sie hat sich an das Corona-Gedöns gewöhnt, geht mehrmals wöchentlich ins Café (ihre Gesellschafterin hat ihr den Zettel mit ihren Kontaktdaten, den sie dort ausfüllen muss, kopiert, so dass sie ihn nur abgeben muss - tolle Idee), vermisst aber nach wie vor den sonntäglichen Gottesdienst.

Ansonsten lud ich selbstverständlich diese Woche die Corona-Warn-App herunter, auch, wenn es bedeutete, dass ich dafür Bluetooth aktivieren musste. Jetzt muss ich es nur noch schaffen, das Smartphone auch mitzunehmen, wenn ich außer Haus gehe. Und dann soll ich mich um das Smartphone des Gatten kümmern, damit er die App auch installieren kann. Mal schauen, ob ich das schaffe.

Nach meinem Eindruck gehen immer mehr Menschen immer lockerer mit den Corona-Schutzmaßnahmen um. Corona ist halt vorbei, nur noch Hysteriker glauben daran. Im ÖPNV sehe ich immer mehr Menschen ohne Maske, oder sie tragen sie auf dem Kinn. Ich finde die Maske ja auch lästig, aber sie ist halt sinnvoll - und das Tragen ist für mich auch ein Zeichen von Respekt, von Anstand. Ich ertappe mich aber auch immer öfter dabei, dass ich sie vergesse - als ich nur kurz vom "echten" Büro in unseren Laden flitzte, zum Beispiel. Zum Glück konnte ich ohne Kundenkontakt durch den Hintereingang ins Lager und wieder zurück ins Büro.

Der ÖPNV ist wieder voller, seitdem die Kindergärten wieder für alle geöffnet sind. Ich muss gestehen, die frei in der Gegend herum niesenden und hustenden Kinder habe ich nicht vermisst. Ich bin gespannt, wann ich die nächste Erkältung bekomme - vorm Lockdown hatte ich alle zwei Monate eine. Da ich seit Juni wieder mit dem ÖPNV unterwegs bin, tippe ich auf August.

Seit Dienstag nehmen wir wieder gelegentlichen Flugverkehr wahr - kein Vergleich zu früher, vor dem Lockdown, aber nicht mehr die Ruhe wie vor dreizehn Wochen. Ich bin gespannt, wie es in der kommenden Woche wird, wenn die Schulferien beginnen. Da konnte man sich früher in den ersten Tagen bei Schwiegermutter kaum draußen aufhalten, und auch bei uns waren die Flugzeuge deutlich zu hören.

Im Büro wird's mit Beginn der Sommerferien hoffentlich endlich ruhiger. Dann hätte ich auch wieder mehr Zeit zum Bloggen, denn wenn ich täglich über Stunden am PC sitze, mag ich das abends nicht mehr.

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Samstag, 13. Juni 2020

Samstagsplausch KW 24/20: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten XIII

In dieser Woche wurde ich öfter gefragt, wie ich denn Corona überstanden hätte. Ich war dann immer überfragt, denn ich bin nicht der Meinung, dass wir Corona schon überstanden haben. Ich denke eher, dass wir eine Verschnaufpause vor der nächsten Infektionswelle haben.

Essen gehen in Corona-Zeiten: Amuse geule an Maske.
Insgesamt aber kann ich sagen, dass es uns gut geht, Gott sei Dank. Niemand von uns ist infiziert. Die ungewisse berufliche Situation beim Gatten nagt an den Nerven, natürlich müssen wir uns einschränken, aber im Vergleich zu anderen geht es uns gut, zumal meine Arbeit krisensicher ist. Das war lange Zeit nicht so, und ich bin dankbar dafür, nicht mehr selbstständig zu sein.

Der Gatte und ich sind seit nunmehr 13 Wochen weitgehend zu Hause, schränken immer noch alle Kontakte auf das notwendige Minimum ein. Der Gatte ist seit April in Kurzarbeit, seit Juni wieder zwei Tage pro Woche im "echten" Büro, ansonsten auf Abruf. Ich bin seit Juni ebenfalls zwei Tage pro Woche im "echten" Büro (und wann immer meine persönliche Anwesenheit dort erforderlich ist), arbeite ansonsten zu Hause.

Der Gatte war und ist zwar immer noch viel unterwegs, erst, weil er jeden Tag zur Arbeit musste, jetzt, wo er nur noch zwei Mal in der Woche ins Büro muss, weil er mit der Haushaltsauflösung und dem Umzug seiner Mutter beschäftigt ist. Das kostet Nerven und Kraft, und wir machen drei Kreuze, wenn Schwiegermutter umgezogen ist. Sie verschiebt den Umzug immer wieder. Stattdessen scheucht sie den Gatten durch Möbelhäuser und beschäftigt dort Verkäufer, um kurz vor Verkaufsabschluss einen Rückzieher zu machen, weil sie doch erst noch mal alles ausmessen muss ...

Wir könnten inzwischen wieder zum Sport, aber aufgrund der Ansteckungsgefahr durch Aerosole lassen wir es - der Gatte gehört zur Hochrisikogruppe, ich zur Risikogruppe. Aber Sport, vor allem Schwimmen, fehlen uns. Mal schauen, wie's aussieht, wenn unser Sportverein die Schwimmhalle wieder öffnen kann. Wobei: Seit Januar sind für mich angesichts meiner Wechseljahrsbeschwerden weder Sport noch Schwimmen uneingeschränkt möglich, egal, ob was offen ist oder nicht. Ich nutze zu Hause Stepper und Theraband, soweit es eben geht. OP und Hormone halfen bislang nicht, aber in bummelig 13 Jahre soll ich ja auch schon mit den Wechseljahren durch sein ...

In dieser Woche haben wir unseren Jahresurlaub gebucht: Zwei Wochen Dänemark. Wie sehr ich ausgebrannt bin, merkte ich, als ich feststellte, dass nicht nur das Ferienhaus, in das wir wollten, das wir kennen, das ich seit Wochen beobachtete, nicht mehr verfügbar war, sondern auch das Ersatzhaus gebucht war, in der Gegend überhaupt nichts mehr frei war.

Normalerweise fange nicht an zu weinen, wenn wir in eine andere Gegend fahren müssen, aber jetzt zog es mir kurz den Boden unter den Füßen weg. Wir hatten Glück: Das Ersatzhaus war nur optioniert, wurde nicht gebucht. Als ich am nächsten Tag aus einer Eingebung heraus noch mal guckte, konnten wir buchen. Der Gatte geht auch schon auf dem Zahnfleisch, und so zählen wir beide die Tage, hoffen, dass die Infektionszahlen nicht wieder steigen, dass die Grenzen offen bleiben.

In dieser Woche war ich auch wieder öfter unter Menschen. Wir feierten das Einjährige von Mudderns und ihrer Gesellschafterin im Café nach, ich kaufte Wolle wieder so richtig im Geschäft, war beim Friseur im (sehr leeren) Einkaufszentrum, bei Ikea und mit dem Gatten zusammen essen. Das war noch mal eine Steigerung zur Vorwoche und fühlte sich fast nach Normalität an.

Beruflich konnte ich es nach zwei anstrengenden Tagen mit dem Mammutprojekt zu Wochenbeginn am Mittwoch etwas ruhiger angehen lassen und Donnerstag und Freitag Überstunden abbummeln, bevor es in der kommenden Woche wieder etwas turbulenter wird. Wie gesagt: Wir zählen die Tage bis zum Urlaub ...

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea - vielen Dank für's Sammeln! Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Freitag, 12. Juni 2020

#12von12 im Juni 2020

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine Juni-Bilder.

#1: Frühstück.
Ich habe frei, konnte über neun Stunden schlafen und bin nach langer Zeit mal wieder entspannt und ausgeruht.

#2: Post für Mudderns.
#3: Ikea leer kaufen.
#4: Nachmittags lesen* (und dabei zwangsläufig einnickern).
#5: Erdbeeren putzen.
#6: Über Anlassblumen freuen. Pfingstrosen sind um diese Jahreszeit meine Lieblingsblumen, und Schwiegermutter verwöhnte mich mit einem üppigen Strauß.
#7: Teezeit.
#8: Schon mal den Einkaufszettel anfangen.
#9: Spaziergang zum Briefkasten.
#10: Anlassbedingtes Essengehen.
#11: Nach libanesischem Essen schmeckt israelischer Arak. 
#12: Vorm DLF-Mitternachtskrimi noch etwas lesen*.
Und das war dann auch schon der 12. Juni 2020. Ist es nicht unglaublich, dass das halbe Jahr schon wieder vorbei ist?!

Heute blieb die Küche übrigens kalt. Dementsprechend gibt es keine Rezepte in der Kombüse.

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Montag, 8. Juni 2020

Ausgelesen: Bücher im Mai 2020

Früher störte es mich nicht so sehr, dass ich Krimireihen selten in der chronologischen Reihenfolge las, weil ich über Bücherhallen oder Onleihe selten alle Bände in der richtigen Reihenfolge bekam, aber das hat sich seit letzten Jahr mit der Reihe Decker-Lazarus-Reihe* von Faye Kellerman geändert. Seitdem versuche ich immer öfter, Reihen chronologisch zu lesen.

Im Mai nahm ich mir die zehnbändige Reihe von Hendrik Falkenberg um den jungen Sportpolizisten Hannes Niehaus vor. Ich brauchte eine gewisse Leidensfähigkeit, denn so spannend sich die Klappentexte lesen, so langatmig sind die ersten beiden Bände. Ein straffes Lektorat hätte gut getan. Ab Band drei ging's dann einigermaßen. Die Bücher werden als Regional- bzw. Ostseekrimis vermarktet, aber Lokalkolorit will nicht wirklich aufkommen, denn es bleibt unklar, in welcher Stadt Niehaus trainiert und ermittelt.

Im ersten Band "Die Zeit heilt keine Wunden*" lernt sich das ungleiche Ermittler-Duo Hannes Niehaus und sein eigenwilliger Chef Fritz Janssen kennen. Janssen steht kurz vor der Pensionierung und ist wenig erfreut, jetzt noch einen neuen Partner einarbeiten zu müssen, zumal Niehaus nur halbtags als Polizist arbeitet, ansonsten als Kanut für die Olympiade trainiert. Die beiden werden in einen Strudel aus dunklen Geheimnissen gerissen, als ein alter Mann an der Steilküste eine Tote entdeckt. Als Johannes auf eine Spur aus der NS-Zeit stößt, kann er die Tragweite seiner Ermittlungen noch nicht erahnen.

Von der Langatmigkeit und dem ausschweifenden Stil mal abgesehen, macht es Spaß, die Figuren kennenzulernen. Es gibt zwar einige, gelinde gesagt, überraschende Wendungen, damit der Fall am Ende einen Sinn ergibt, aber das ist okay.

Im zweiten Band "Das Kreuz des Nordens*" bekommt Niehaus einen neuen Chef, der ihn in den folgenden Bänden begleitet, hält aber weiterhin intensiven Kontakt zu seinem bisherigen Chef, der im Hintergrund bei der Aufklärung der Fälle hilft. Ich hätte mir gewünscht, dass Niehaus und Janssen ein Ermittlerduo bleiben.

In "Das Kreuz des Nordens" geht es um Morde innerhalb einer religiösen Gemeinschaft, und mir war zu schnell klar, wo der Schuldige zu finden sein muss.

Der dritte Fall "Die Bühne des Sterbens*" spielt im Umfeld einer Rockband, deren Gitarrist während seiner Trauung erschossen wird. Die Handlung ist ein wenig temporeicher als die der ersten beiden Bände. Mehr Tempo wäre dennoch gut.

Auch in "Das Erbe der Schuld*" müssen Niehaus und seine Kollegen tief in die Vergangenheit des Opfers, eines Psychologie-Professors, eintauchen. Falkenberg braucht inzwischen weniger Seiten, um die Handlung zu einem Ende zu führen, aber mir fehlt immer noch Tempo, abgesehen von dem beim Sturz des Opfers aus einem Flugzeug. Und Logikfehler stören mehr als bei den anderen Bänden: So wird aus einer Terrassentür im nächsten Satz schon mal eine Balkontür. Von den häufig verwechselten Personalpronomen rede ich gar nicht erst. Es bedarf schon einer gewissen Leidensfähigkeit für diese Reihe.

In "Der Schmerz der Seele*" greift Falkenberg die Massentierhaltung auf. Niehaus intensiviert außerdem seine Zusammenarbeit mit einem Journalisten, dessen Tochter zu den Tierschutzaktivisten gehört, die eine Geflügelfarm stürmen, und schwänzt öfter das Kanu-Training, um seinen ehemaligen Chef im Gefängnis zu besuchen. Die Handlung hält überraschende Wendungen bereit.

Hannes ehemaliger Chef wird in "Das Recht des Stärkeren*" als Maulwurf eingesetzt, um im Gefängnis zu ermitteln und gerät in diesem Fall um organisierte Kriminalität selbst in Gefahr. Statt Hannes rücken immer öfter seine Kollegen, in diesem Falle Clarissa und Per, in den Mittelpunkt. Einerseits ist es zwar ganz schön zu lesen, wie sich alle Figuren entwickeln, aber andererseits ist das Buch ziemlich langatmig - wie schon gesagt: Es braucht eine gewisse Leidensfähigkeit für diese Reihe.

Zu Beginn des siebten Bandes, "Das Ende der Hoffnung*" dachte ich, jetzt käme endlich der Fall an die Reihe, der Fritz, Hannes krebskranken ehemaligen Chef, immer noch beschäftigt, weil er nie aufgeklärt werden konnte, aber nein. Dieser Fall wird im achten Band aufgegriffen. Im siebten geht's um Morde an deutschen Frauen, die in Schweden leben, lernt Hannes seinen Kollegen Nils und dessen Familie kennen.

Da ich immer noch Masken für uns nähe, höre ich auch immer wieder mal das eine oder andere Hörspiel. Diesen Monat war's "Lachsfischen im Jemen*"

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Samstag, 6. Juni 2020

Samstagsplausch KW 23/20: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten XII

In dieser Woche hatte mich so was wie Alltag wieder. Nach elf Wochen weitgehender Heimarbeit war ich drei Tage im "echten" Büro. Den vierten pendelte ich zwischen heimischem Schreibtisch und Besprechung. Zukünftig werde ich bis auf Weiteres zwei Tage in der Woche im "echten" Büro sein und ansonsten von Zuhause aus arbeiten.

Entspannung am Pfingstmontag: Fäden verziehen bei der neuen Strickjacke.
So viele Menschen wie in dieser Woche sah ich seit drei Monaten nicht mehr, und irgendwie war's mir viel zu trubelig. Aber es ist auch schon, wieder Menschen "in echt" zu sehen und zu hören, wie es ihnen während des Lockdowns ging.

Langsam fährt nicht nur in meinem Job alles wieder hoch, sondern auch beim Gatten. Er ist ab dieser Woche zwei Tage im Büro und ansonsten weiter auf Abruf in Kurzarbeit. Generell gilt: Wir sind seit 12 Wochen weitgehend zu Hause.

Wir könnten diese entschleunigte Zeit gerne noch etwas beibehalten und versuchen, das eine oder andere in den sich normalisierenden Alltag herüberzuretten. So sind meine beiden Tage im "echten" Büro identisch mit den beiden Arbeitstagen des Gatten, und ich versuche, dann möglichst keine Überstunden zu machen, damit ich zur Teezeit zu Hause bin. Das klappte diese Woche immerhin einmal. An den anderen Tagen werde ich hoffentlich mit dem Gatten gemeinsame Pausen machen können, beispielsweise, um zum Wochenmarkt zu fahren.

Und da es im Job immer noch stressig ist, hilft es mir ungemein, wenn ich im Heimbüro zwischendrin einfach mal fünf Minuten auf dem Balkon sitzen und ins Grüne sehen kann, als auf Excel-Listen und CMS zu starren. Im "echten" Büro gucke ich nur auf Hauswände. Außerdem sind Überstunden leichter zu verkraften, wenn ich vom Rechner gleich in den Riesling fallen kann, als noch ein oder zwei Stunden in Bus oder Bahn zu stehen.

Meine Überstunden sind noch immer episch, obwohl ich regelmäßig Ausgleichstage nehme. Für dieses Wochenende waren sogar Nachtschichten im Gespräch, weil die Digitalisierung des Mammutprojektes bislang mitnichten für Arbeitserleichterung sorgte. Wir haben aber beschlossen, lieber ab Montag ausgeruht ans Werk zu gehen, als am Wochenende zu arbeiten. Und ich versuche, nicht an das nächste Jahr zu denken, denn wenn dieses Jahr die Erleichterung zum Vorjahr war, nehme ich mir im kommenden Jahr das nächste Burnout. Zum Glück habe ich einen wunderbaren Kollegen an der Seite. Ohne ihn hätte ich die Digitalisierung nicht durchziehen mögen.

Normalerweise wird es nach Veröffentlichung des Mammutprojekts entspannter, aber coronabedingt müssen wir jetzt eine Nachbarbehörde unterstützen, weil wir das Know-How und die technischen Ressourcen haben. Das macht Sinn, und ich stehe auch hinter der Entscheidung meines Chefs, weiß, dass ich alle personelle Unterstützung bekomme, die ich brauche, aber eine Verschnaufpause wäre dennoch fein. Durch die Kooperation wird mir das Pressegedöns erspart bleiben, bis auf ein bereits geführtes Interview. Mit anderen Worten: Ab jetzt erntet die Nachbarbehörde die Lorbeeren, und ich mache die Arbeit.

Wenigstens ist in meinem zweiten Projekt momentan Ruhe, weil im Kulturbereich noch nicht viel geht. Ansonsten wäre ich jetzt parallel mit dem Weihnachtsgeschäft und der für das kommende Jahr geplanten Umsetzung der Neukonzeption mehr als beschäftigt. Um das dritte Projekt brauche ich mich erst im Oktober zu kümmern, falls es coronabedingt im kommenden Jahr nicht pausieren muss.

Die Digitalisierung kostete unwahrscheinlich viel Nerven. Die Kommunikation mit der Agentur erinnerte mich an die mit einer israelischen Ex-Kollegin in meiner Wüstenzeit. Am ersten Abend einer gemeinsamen Reiseleitung erzählte sie mir lang und breit, das Programm des kommenden Tages ginge überhaupt nicht, weil nicht jüdisch genug, zu arabisch, zu wenig Geschäfte, in denen man Provision machen könne, zu lange Touren, zu speziell und und und.

Ich beharrte auf der Programmplanung gemäß Veranstaltervorgabe, und am kommenden Abend meinte sie, das wäre ja so ein toller Tag gewesen, die Gäste wären alle so glücklich. Aber das Programm des kommenden Tages ginge ja gar nicht, weil ... So ging es jeden Abend, bis sie in meiner Gegenwart mit israelischen Kollegen über meine Starrköpfigkeit lästerte. Bis dahin unterhielten wir uns nämlich nur auf Englisch, wusste sie nicht, dass ich Hebräisch spreche.

Bei der Agentur kamen viele Informationen einfach nicht an. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir coronabedingt mit der Umsetzung der ersten Phase nicht wie geplant sechs Monate Zeit haben, sondern in sechs Wochen live gehen müssen. Vier Wochen lang forderten wir die Info an, wie die Daten für den Import aussehen müssen, aber es kam nichts, und mir war klar, dass die für den Druck aufbereiteten Daten, die der Agentur vorlagen, so nicht importiert werden können.

Dass die Datenbank Anfang Juni stehen muss und nicht Ende September, wurde erst zwei Arbeitstage vor Livegang wirklich verstanden. Einen Arbeitstag vor Livegang arbeitete ich mich "mal eben" in ein mir bis dahin völlig unbekanntes CMS ein, um den erwartungsgemäß in weiten Teilen schiefgegangenen Datenimport zu korrigieren.

Okay, dafür, dass die Digitalisierung mit Lichtgeschwindigkeit und ruckelnder Kommunikation erfolgte, ist das Ergebnis wirklich gelungen, aber der Weg war sehr steinig. Zum Glück hat mein wunderbarer Kollege ein Kommunikationskonzept für die im August startende nächste Phase entwickelt, das für Entspannung sorgen könnte.

Der Gatte konnte diese Woche einiges bei Haushaltsauflösung und Umzug seiner Mutter regeln. Sonntag drängte ich ihm auf, dass er bei der Besprechung zwischen seiner Mutter und dem Umzugsunternehmen dabei ist. Er war erst unwirsch, aber seine Anwesenheit war wirklich gut, denn sie war kein bisschen vorbereitet, konnte nicht sagen, was mit soll usw. Sie ist gerade in der gleichen Phase wie meine Mutter, die sagt, sie kann noch alles alleine machen, es dann aber mich erledigen lässt. Seitdem Tante weg ist, baut sie wieder ab. Ihr fehlt die gleichaltrige Gesellschaft ihrer Bridge- und Englischdamen.

Das Umzugsunternehmen ist auf Seniorenumzüge spezialisiert und bietet einen Rundum-Service an. Wir hoffen, dass Schwiegermutter den auch annimmt, insbesondere bei ihren Wertsachen, denn das Unternehmen wies darauf hin, dass beispielsweise Porzellan nur versichert ist, wenn es von ihnen eingepackt wird. Aktuell ist Schwiegermutters Meißner in einer dünnen Plastik-Klappkiste gelagert ...

Die Monsterschrankwand, die für das künftige Wohnzimmer viel zu klobig ist, konnte ihr das Umzugsunternehmen bislang nicht ausreden. Der Gatte will sich weigern, das Monster in der neuen Wohnung wieder rauszureißen und durch Billys zu ersetzen, wenn Schwiegermutter realisiert, dass sie sich nicht bewegen kann, aber ich vermute, darauf wird es hinauslaufen. Sie beharrt darauf, dass von der Breite her doch alles passe, nur ist nicht die Breite des Monsters das Problem, sondern seine Tiefe.

Der Gatte hat momentan viel auszuhalten, und ich versuche, mich herauszuhalten, damit es nicht noch mehr Stress gibt. Zum Glück ist er mit dem Ausräumen gut vorangekommen, denn ein Bürotag mehr bedeutet zwar weniger Kurzarbeit und weniger Sorge um seinen Arbeitsplatz, aber auch weniger Zeit für Schwiegermutters Umzug.

Bei Mudderns ist es zum Glück einigermaßen ruhig. Ihre Gesellschafterin konnte sie endlich dazu bringen, einige mehr als überfällige Reparaturen in Auftrag zu geben und sorgt in vielen Bereichen für Ordnung. Ansonsten freut sich Mudderns gerade über ein Amselnest im Vorgarten und verbringt so viel wie möglich damit, auf ihrer Bank zu sitzen und die Vögel zu beobachten.

Die Gottesdienstbesuche und die damit einhergehenden Gespräche fehlen ihr, aber da es anscheinend möglich ist, mit Kirchenliedern ganze Gemeinden zu infizieren, bin ich ganz froh, dass ihre Gemeinde weiter nur auf Online-Gottesdienste setzt. Pfingstsonntag gab's einen Freiluft-Gottesdienst vor der Kirche, an dem Mudderns zufällig auf dem Rückweg vom Friedhof vorbei kam und von dem sie die ganze Woche erzählte. Inzwischen gibt es auch eine Telefon-Andacht, mal schauen, ob sie die nutzen mag.

Mir machen die Wechseljahre zu schaffen. Weder OP noch Hormone sorgten für die versprochene Beschwerdefreiheit. Ich halte die Beschwerden jetzt seit vier Jahren aus, und das Wissen, dass es noch bummelig zehn Jahre so weitergehen kann, bis ich mit den Wechseljahren durch bin, treibt mich gelegentlich in die Verzweiflung (und Mudderns war erst mit Anfang 70 durch - das wären zwanzig Jahre). Auch, wenn ich weiß, dass es Schlimmeres gibt: Lebensfreude und Lebensqualität leiden. Nur: Nützt ja nichts.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea - vielen Dank für's Sammeln! Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

Freitag, 5. Juni 2020

#WMDEDGT 6/20: Gehetzt

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Für uns beginnt der Tag sehr früh, nicht nur unter Coronabedingungen: Wir haben Arzttermine vor Tau und Tag, gehen beide gleichzeitig aus dem Haus und starten mit zwei Autos in die gleiche Richtung. Arbeitete ich im "echten" Büro, nähme mich der Gatte zur S-Bahn mit, aber da ich direkt nach dem Zahnarzt eine Telefonkonferenz habe, die ich im "echten" Büro nicht machen kann, weil die Technik es nicht hergibt, muss ich auch mit dem Auto los, denn mit dem ÖPNV würde ich es vom Zahnarzt nicht rechtzeitig zurück zur TK schaffen. 

Fünfzehn Minuten vor TK-Beginn bin ich zu Hause, werfe Privat- und Dienstrechner an, kann kurz mit dem Gatten über das Ergebnis seines Arztbesuches reden und finde auch noch eine Möglichkeit, den Dienstrechner so auszutricksen, dass ich auf ihm mit dem neuen CMS arbeiten und an der TK teilnehmen kann. Das gebe ich gleich per Mail an meinen Kollegen weiter, damit wir auf dem gleichen Stand sind.

Während der TK verabschiedet sich der Gatte zur Möbelhaustour mit seiner Mutter. Die TK dauert länger als geplant, es gibt weite Strecken, an denen ich mich ausklinken und die Bänder einer Dienstmaske so umsetzen kann, dass ich die nicht hinterm Kopf knoten muss - so eine Mute-Funktion ist schon toll. Während der Nachbesprechung mit dem Kollegen muss ich nicht nur endlich frühstücken, sondern mir auch noch das Lächeln ins Gesicht malen, während ich eigentlich schon auf dem Weg zum nächsten Termin sein müsste.

Dienstrechner schnappen, ins Auto und ab zum nächsten Termin im alten Büro. Davor bin ich zur Mittagspause mit Ex-Kollegin I verabredet. Eigentlich wollte ich sie vorher noch anrufen, ob's bei dem Termin bleibt, weil ich um die Planungsunmöglichkeit ihres Arbeitstages weiß, aber dafür war keine Zeit mehr. In der Tiefgarage angekommen, rufe ich sie an, damit sie zum Treffpunkt kommen kann, und erfahre, dass sie mir vor anderthalb Stunden eine WhatsApp mit einer Absage schickte. Für einen kurzen Bürokaffee hat sie aber Zeit, also mache ich mich auf den Weg in meine alte Büro-Etage. Die WhatsApp kommt an, als ich gerade die Sicherheitskontrolle passiere.

Es ist komisch, in der alten Büro-Etage zu sein. Ich kann einen kurzen Blick in mein altes Büro werfen, das so steril aussieht, als arbeite niemand darin. Daran, dass man an dieser Position keine persönlichen Gegenstände am Arbeitsplatz haben darf, hat sich also nichts geändert (das war einer der vielen Gründe, warum ich mich zu einem Wechsel entschloss, denn alle anderen dürfen die Büros nach ihren Wünschen gestalten, nur an der Position darf man es nicht, was jeder Grundlage entbehrt).

Ex-Kollegin I ist so unter Dampf, dass wir nur kurz ein paar Worte wechseln können. Den Kaffee trinke ich dann mit dem Ex-Chef, den ich seit einem Jahr nicht mehr persönlich sah. Wir wären heute für den Nachmittag eh verabredet gewesen, denn wenn ich in der alten Büroheimat zu tun habe, gebe ich Ex-Kollegin I und ihm kurz Bescheid, damit wir uns treffen können, wenn ihre Termine es zulassen. Ich freue mich, dass er sich jetzt trotz des Termindrucks Zeit für einen Kaffee nimmt.

Ex-Chef sagt, er vermisse meine Digitalkompetenz, und überhaupt wäre es mit meinen Nachfolgerinnen schwierig, weil die halt klassische Sekretärinnen wären, mich nicht wirklich ersetzen könnten. Schön zu hören, aber: Ich wäre nicht gegangen, wenn irgendjemand der Chefs dem "unangemessenen Benehmen" von Ex-Kollegin II Einhalt geboten hätte. Sie ist letztlich auch diejenige, die die erste meiner bislang zwei Nachfolgerinnen nach knapp sechs Monaten zum Stellenwechsel trieb und es bei der zweiten weiter versucht - und sie kann mir immer noch nicht in die Augen sehen. 

So sehr ich Ex-Kollegin I, Ex-Chef und manch andere Kollegen aus dem alten Büro vermisse, so sehr bin ich doch auch froh, dass ich den Mut fand, mir eine andere Stelle zu suchen.


Vom alten Büro geht's für die nächsten anderthalb Stunden in einen Konferenzraum. Chef übernimmt unseren Part, so dass ich nur zuhören und mitschreiben muss. Die Sachbearbeiterebene ist hier eh nicht vertreten, weswegen ich mich frage, was ich hier überhaupt mache, aber ich bin halt trotz falscher Gehaltsgruppe die Projektverantwortliche und finde es nett, nicht übergangen zu werden.

Kurze Nachbesprechung mit Chef, dann verschwindet er in sein Krisenstabsbüro, während ich kurz in ein Geschäft des Einkaufszentrums unterm Büro gehe und dort prompt sämtliche Einbahnstraßenregelungen missachte, weil die mich total überfordern. Ich bin seit der Wiederöffnung der Geschäfte erst zum zweiten Mal in einem Einkaufszentrum und habe die Corona-Regelungen dort noch nicht verinnerlicht. 

Auf der Heimfahrt bemerke ich wie auf der Hinfahrt das komische Geräusch, das es gibt, wenn ich die Bremse ganz durchtrete. Es hört sich an, als stießen Wackersteine aneinander. Das machte das Karlchen letzte Woche noch nicht. Ich nehme mir vor, zu Hause gleich die Werkstatt wegen eines Kontrolltermins anzurufen. 

Zu Hause angekommen, merke ich beim Herausnehmen meines Geraffels aus dem Kofferraum, dass ich noch immer drei leere Gurkengläser, die Mudderns mir für's Altglas mitgab, spazieren fahre. Sie liegen inzwischen so, dass sie beim Bremsen gegeneinander und an die Metallwand der Rückbank stoßen. Okay, vielleicht kommt das Geräusch dann doch nicht von den Bremsen ... 

Der Gatte ist auch schon zu Hause und total erledigt. Während er sich ausruht, arbeite ich noch eine halbe Stunde - nachdem der Dienstrechner überzeugt werden konnte, dass er auch arbeiten möchte. Während er Neustart um Neustart macht, telefoniere ich mit Mudderns und setze die Bänder einer weiteren Dienstmaske um, bevor ich arbeiten kann. Dann ist endlich Feierabend. Langt auch für diese Woche - ich habe schon wieder einen Arbeitstag Überstunden angesammelt.

Bei Brötchen (meine zweite Mahlzeit innerhalb von elf Stunden ...) und Tee lasse ich mit dem Gatten den Tag Revue passieren, rette die Wäsche auf der Terrasse vorm einsetzenden Regen, bevor ich endlich das heutige Rezept in der Kombüse online stelle. Da der Gatte die Zubereitung des Abendessens übernimmt, kann ich schon mit Strickzeug auf's Sofa, bis Bratkartoffeln, gebratener Spargel und Schnitzelchen serviert werden. 

Wir beschließen den Abend auf dem Sofa, gucken gemeinsam das "Professor T"-Finale und finden beide es einfach nur doof. Eine neue Bettsocke für den Gatten wird fertig und die zweite angenadelt. Kurz vor dem Mitternachtskrimi im DLF geht's ins Bett. Noch etwas lesen*, kurz dankbar daran denken, dass heute vor 76 Jahren die Alliierten in Frankreich einmarschierten, und dann war es das auch schon mit dem 5. Juni 2020.

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Donnerstag, 4. Juni 2020

Haarreif aus MayFlowers 3 von Mayflower Garnen

Mayflower ist ein beliebter dänischen Garnhersteller, dessen Garne auch in Deutschland oft erhältlich sind. MayFlowers 3 ist ein dreifädriges Farbverlaufsgarn aus 50 % Baumwolle und 50 % Acryl, das nur noch als Restposten erhältlich ist. Ich verarbeitete die Farbe 306, ein Verlauf von Grün zu Petrol.

Hase mit Haarreif.
Von diesem Pullover hatte ich noch gut ein 3/4 Knäuel übrig. Aus einem kleinen bisschen wurde dieser Haarreif. Einen Haarreifen mit Wolle zu umwickeln geht schnell, ist eine tolle Resteverwertung, und im Handumdrehen hast du zu jedem Kleidungsstück einen passenden Haarreifen.

Mit Wolle umwickelter Haarreif

Material:

1 Metall-Haarreif
ca. 20 g Wolle
Stoffband / Stoffreste
Textilkleber / Kleber
Nähnadel
Schere

So wird's gemacht:

Den Stoffrest jeweils an die Enden des Haarreifs kleben, um die abzupolstern. Du kannst darauf verzichten, aber ich finde, es trägt sich dann angenehmer. Du brauchst zum Verkleben nicht unbedingt Textilkleber. Ein Klebestift hält ebenfalls sehr gut.

Jeweils ein Stück Stoffband / Stoffrest ums Ende des Haarreifs legen und festkleben.
Sitzt das Stoffband, mit dem Umwickeln das Haarreifs beginnen. Ein Stück Wolle so legen, dass es umwickelt wird, dann hält alles.

Jetzt kann mit dem Umwickeln des Haarreifs begonnen werden.
Beim Wickeln den Faden möglichst straff um den Reifen wickeln und alle paar Zentimeter alles mit dem Fingernagel zusammenschieben, damit alles schön fest ist, der Reifen nicht durchscheint.

Der Haarreif wird umwickelt.
Nachdem der ganze Reifen schön fest umwickelt ist, den Faden verziehen - fertig.

Noch den Faden verziehen, dann ist der Haarreif fertig.
Der fertige Haarreif.
Dieser Beitrag geht rüber zur Linkparty Du für Dich am Donnerstag. Vielen Dank für's Sammeln!

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