In den letzten Monaten finde ich immer wieder Bücher in den VHH-Bussen, mit denen ich täglich zur Arbeit fahre. Lange Zeit fand ich da nichts Interessantes, nur Herz-Schmerz-Gedöns. Meine Konsumliteratur sind aber Krimis.
Diese Regale sind wirklich prima, zumal man dort auch die ausgelesenen Bücher wieder abgeben kann. Meine Bücher landen allerdings meistens im Zu-verschenken-Korb in unserem Laden, denn wenn ich Bücher abgeben möchte, erwische ich gerade keinen Bus mit Bücherregal oder er ist so voll, dass ich nicht drankomme. Die Regale sind nämlich so angebracht, dass man sie nur erreicht, wenn die Plätze davor frei sind. Im Mittelteil des Busses wären sie besser platziert.
Gibt es bei Dir auch öffentliche Bücherregale in den Bussen?
Von der Serie "Die drei !!!" hatte ich schon öfter gehört, aber noch nichts gelesen. Ich bin ohnehin Fan von den drei ??? und frage mich, wieso es so einen Mädchen-Abklatsch geben muss. Das frage ich mich auch nach Lektüre von "Die drei !!! Tatort Paris*" und "Die drei !!! Skandal im Studio*".
Die Handlung ist schnell erzählt: Kim, Franzi und Marie, kurz: Die drei !!!, fahren für fünf Tage nach Paris, freuen sich riesig auf den Eiffelturm, leckere Croissants und vor allem auf die süßen französischen Jungs. Doch gleich nach ihrer Ankunft verschwindet der Koffer einer Klassenkameradin – nur, um kurz darauf wieder aufzutauchen. Ganz klar, hier ist was faul! Kim, Franzi und Marie stoßen auf einen internationalen Schmugglerring.
Im Folgeband haben Kim, Franzi und Marie die Chance, mit ihren Klassen an einer Quizshow im Fernsehen teilzunehmen. Marie träumt schon lange von ihrem ersten Fernsehauftritt, aber auch Kim würde gerne einmal ihr Können beweisen. Moderiert wird die Veranstaltung von dem beliebten Fernsehstar Thomas Niedlich. Doch kurz bevor es in die entscheidende Runde geht, verschwindet der Moderator spurlos. Die Polizei geht davon aus, dass er entführt wurde. Ganz klar: Die drei !!! haben einen neuen Fall.
Die Parallelen zu den drei ??? sind offensichtlich, bis zum obligatorischen Überreichen der Visitenkarten, und wenn's gefährlich wird, werden Jungs zur Hilfe geholt - Bücher für starke Mädchen sind anders, finde ich. Aber zumindest ist die Handlung spannend.
"Die Mitte der Welt*" von Andreas Steinhöfel ist ja schon ein Klassiker der Jugendliteratur. Ich las ihn dennoch erst jetzt. Es geht um den 17jährigen Phil, der ein sogenanntes normales Leben nie kennenlernte. Denn so ungewöhnlich wie das alte Haus ist, in dem er lebt, so ungewöhnlich sind auch die Menschen, die dort ein- und ausgehen – seine chaotische Mutter Glass, seine verschlossene Zwillingsschwester Dianne und all die anderen. Und dann ist da noch Nicholas, der Unerreichbare, in den Phil sich unsterblich verliebt.
Mir gefiel das Buch ausgesprochen gut.
Ausgesprochen gut gefiel mir auch "Kim Novak badete nie im See von Genezareth*" von Hakan Nesser. Ich war sehr skeptisch, weil ich mit Nessers van-Veteren-Reihe so gar nichts anfangen konnte, es mich kirre machte, dass nicht klar ist, wo die Krimis spielen. Und mit der Verfilmung tue ich mich schwer, brach jedes Mal nach wenigen Minuten ab. Das Buch gefiel mir aber so gut, dass ich jetzt auch dem Film eine Chance geben werde.
Worum geht's? Das Buch spielt im Schweden in den 1960er Jahren, in einem kleinen Sommerhaus an einem der unzähligen Seen, so wie das, in dem ich in den späten 1970er Jahren manche große Ferien verbrachte, nur mit den Eltern und nicht, wie der 14jährige Erik mit großem Brucher und Freund.
Sie schwärmen von der jungen Aushilfslehrerin Ewa, die aussieht wie Kim Novak. Zwei Tage später findet man die Leiche von Ewas Verlobtem, und Eriks älterer Bruder, der eine Affäre mit Ewa hatte, steht unter Mordverdacht. Der Täter wird jedoch nie gefunden. 25 Jahre später liest der erwachsene Erik zufällig einen Bericht über ungeklärte Verbrechen, und der Sommer von damals bricht mit aller Gewalt über ihn herein. Was ist damals wirklich geschehen?
Inzwischen steht "Die Wahrheit über Kim Novak und den Mord an Berra Albertsson*" auf meiner Leseliste. Ich bin gespannt.
"Lügenmeer*" von Kjell Ola Dahl führt nach Oslo und Kenia. Ausgehend von einer an einer vermeintlichen Überdosis getöteten Frau, deren Leiche in einem Osloer Parkhaus gefunden wird, wird ein Missbrauch von Entwicklungshilfe aufgedeckt. Macht Lust auf mehr!
Richtig festgelesen habe ich mich dann bei Faye Kellerman, die mir bislang entging. Ich fand "Tag der Buße*" und "Du sollst nicht lügen*", den vierten und fünften Band aus der Decker-Lazarus-Reihe*.
Peter Decker arbeitet bei der Polizei in Los Angeles, ist konvertierter Jude, obwohl er eine jüdische Mutter hat (es ist kompliziert ...), geschieden mit einer Tochter, und lernt bei einem Fall die orthodoxe Jüdin Rina Lazarus kennen. Sie ist verwitwet und Mutter zweier Söhne.
Im vierten Band ist das Paar auf Hochzeitsreise in New York. Dann verschwindet ein Jugendlicher. Er ist in Begleitung eines Psychopathen. Schnell ist klar: Aus den Flitterwochen wird nichts. Zudem begegnet Decker auch noch zufällig seiner leiblichen Mutter. Im Mittelpunkt des fünften Bandes steht die Tochter einer berühmten Schauspielerin, die überfallen und vergewaltigt wurde. Natürlich ist nichst, wie es scheint, haben Decker und sein Team ordentlich zu tun, um den Fall zu lösen.
Die Bände bauen aufeinander auf, so dass es schön ist, sie auch nacheinander zu lesen. Nachdem klar war, dass mir die Reihe gefällt, lieh ich die Bände 19 bis 24 für den anstehenden Urlaub aus. Damit bin ich dann die nächsten Wochen erst mal beschäftigt.
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Seiten
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Donnerstag, 31. Januar 2019
Dienstag, 29. Januar 2019
Schal im Mustermix aus Merino und Alpaca (Anleitung Schachenmayr 2210)
Im Yarncamp-Goodie-Bag waren wunderbare Merino- und Alpaca-Qualitäten (je 50 g Schulana Sensitiva* und Austermann Merino 85 sowie 25 g Pascuali Alpaca Royal*). Mir war schnell klar, dass ich daraus einen Schal stricken möchte. Die Wahl fiel auf diese Schachenmayr-Anleitung für einen Schal im Mustermix.
Durch die unterschiedlichen Nadelstärken der Garne (3 bis 6) musste ich zum ersten Mal ein Strickstück spannen. Das war buchstäblich spannend, klappte aber gut. Ich bin total verliebt in die schönen Farben dieser Kammnadeln*. Die Ausgabe für die Spannmatten* sparte ich mir - der Gatte kam auf die Idee, eine der Isomatten zu nehmen, die er sonst in der Werkstatt braucht. Prima, da musste ich mir auch keine Gedanken über die Aufbewahrung der Matten machen.
Der Beitrag geht rüber zu den Linkparties Creadienstag, Dings vom Dienstag, Handmade on Tuesday und Maschenfein. Danke an alle für's Sammeln!
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Schal aus Merino und Alpaca im Mustermix. |
Details des Schals. |
Schal spannen auf dem Wäscheständer. |
Da ich keine Lust hatte, auf dem Fußboden herumzukrabbeln, um den Schal zu spannen (und die Terrasse ausfiel, weil - siehe oben), legte ich die Matte auf einen Wäscheständer und befestigte sie mit Wäscheklammern. Das klappte prima! Das Spannen von Schals könnte glatt ein neues Hobby werden. Ohne das Yarncamp wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen. Bis dahin habe ich mich immer gefragt, wozu man spannen sollte.
Schal spannen auf dem Wäscheständer. |
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Montag, 28. Januar 2019
"Im Schatten von Auschwitz": Ausstellung mit Fotografien von Mark Mühlhaus im Hamburger Schulmuseum
Montags gegen Nazis |
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell pausiert das blau-braune Pack. Meinswegen kann es das auch für die nächsten 74 Jahre - mindestens.
Vor dem Schulmuseum in der Seilerstraße. Über das Gebäude rechts habe ich hier schon mal geschrieben. |
Das Museum bietet für Schulklassen ein pädagogisches Begleitprogramm zur Ausstellung in Form von Projekttagen an. Außerdem kann die Ausstellung bei Attenzione ausgeliehen werden.
Samstag, 26. Januar 2019
Samstagsplausch KW4/19: Zwischen Ufos und Tetris
Nachdem Mudderns den zweiten Jahrestag ihres Schlaganfalls gut überstand, schien es Anfang der Woche so, als habe es sie erneut getroffen. Gott sei Dank scheint die Ursache für den nächtlichen Sturz harmloser zu sein. Ich vermute, es würde schon viel nützen, den welligen Stolperfallen-Teppich im Schlafzimmer auszutauschen, aber was weiß ich schon ...
Eigentlich wollten wir heute über den Markt bummeln, aber wegen der Schmerzen blieb Mudderns zu Hause. So kaufte ich dann ein paar Kleinigkeiten für sie ein, holte die im Wollpalast bestellte Wolle, aus der ein Schal für eine kranke Freundin werden soll, ab, wusch ab und leistete ihr Gesellschaft, denn nachdem sie quasi die ganze Woche nicht im Städtchen unterwegs war wegen der Schmerzen, fällt ihr zu Hause natürlich die Decke auf den Kopf. Ich bin froh, dass ihr die Spaziergänge fehlen, denn das war vor einem Jahr anders.
Zumindest nimmt Mudderns die vom Arzt verordneten Schmerztropfen - plus ein homöopathisches Mittel, dessen einziger Wirkstoff Alkohol ist. Prompt wirken die Novalgintropfen viel besser. Da sage noch mal jemand, Homöopathie sei wirkungslos! Ich würde ja Novalgin mit Scotch bevorzugen, aber Mudderns trinkt keinen Alkohol.
Immerhin: Montag will Mudderns wieder auf die Straße, einkaufen und zum Arzt. Sie lässt sich nicht mehr ganz so tief fallen wie im letzten Jahr.
Ansonsten war's 'ne ruhige Woche. Ich genoss das sonnige, knackig-kalte Winterwetter zu Wochenbeginn. Das zeigte aber auch prompt seine Schattenseiten: Seitdem die Tage länger werden und es seltener regnet, geht das Bolzen auf dem schmalen Grünstreifen vor unserer Terrasse wieder los. Seit zwei Jahren versuchen wir, Luca, Nico und Samuel (und ihren Eltern) beizubringen, dass es bessere Flächen zum Bolzen gibt: Die Wiese seitlich der Häuserblöcke, den Fußballplatz in den Wohnblöcken gegenüber oder die Wiesen im Park auf der anderen Straßenseite. Aber nein, es wird direkt vor und auf unserer Terrasse gebolzt. Das Schild, dass Fußballspielen verboten ist, wird ebenso ignoriert wie das Schreiben des Vermieters, das mietrechtliche Konsequenzen androht.
Der Grünstreifen ist zum Bolzen einfach zu schmal. So wurde ein Radfahrer abgeschossen, und bei uns trifft es regelmäßig die Fenster, werden die Insektenschutzgitter aus der Verankerung geschossen, Mobiliar, Blumentöpfe, Wäscheständer samt Wäsche, Vogelfutterhaus, Fliederbeere, Hortensie und ein Fahrrad zerschossen - von Bällen gegen parkende Autos und der Lautstärke der drei Jungs rede ich gar nicht erst.
Im letzten Jahr zerschoss Luca dann die Haustür des Blocks gegenüber. Konsequenzen? Nicos Vater brüllte vom Balkon, er solle sich Schuhe anziehen wegen der Scherben, aber sonst - nichts. Die Scherben blieben zehn Tage liegen, bis der Hausmeister sie weggekehrte.
Das Fußballspielen geht an Schultagen von Schulschluss bis Sonnenuntergang, an freien Tagen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Ich ziehe meinen Hut vor der Kondition der Jungs. Da aber absehbar ist, dass wir das dritte Jahr in Folge die Terrasse nicht nutzen können, muss ich mich jetzt um einen Termin beim Anwalt wegen einer Mietminderung kümmern. Das heißt dann auch, dass wir wieder Protokolle führen müssen ... Es gibt schönere Hobbies.
Stricken zum Beispiel. In dieser Woche spannte ich zum ersten Mal ein Strickstück. Das war buchstäblich spannend, klappte aber gut. Ich bin total verliebt in die schönen Farben dieser Kammnadeln*. Die Ausgabe für die Spannmatten* sparte ich mir - der Gatte kam auf die Idee, eine der Isomatten zu nehmen, die er sonst in der Werkstatt braucht. Prima, da musste ich mir auch keine Gedanken über die Aufbewahrung der Matten machen.
Da ich keine Lust hatte, auf dem Fußboden herumzukrabbeln, um den Schal zu spannen (und die Terrasse ausfiel, weil - siehe oben), legte ich die Matte auf einen Wäscheständer und befestigte sie mit Wäscheklammern. Das klappte prima! Das Spannen von Schals könnte glatt ein neues Hobby werden. Den Schal zeige ich beizeiten - momentan komme ich gar nicht dazu, den ganzen Strickkrams zu knipsen und zu bloggen.
Momentan habe ich mehrere Ufos, und das macht mich ganz wuschig: Ärmelschal, Pullover, ein Paar Socken sind angefangen, eine Tasche, mehrere Sockenpaare, ein Utensilo, eine Projekttasche und eine Jacke warten darauf, an die Reihe zu kommen. Normalerweise stricke ich immer schön alles der Reihe nach weg, aber zurzeit klappt es nicht, weil sich immer wieder irgendein Strickstück sich vordrängelt.
Kannst Du gut mit Ufos umgehen?
Eigentlich wollten wir heute über den Markt bummeln, aber wegen der Schmerzen blieb Mudderns zu Hause. So kaufte ich dann ein paar Kleinigkeiten für sie ein, holte die im Wollpalast bestellte Wolle, aus der ein Schal für eine kranke Freundin werden soll, ab, wusch ab und leistete ihr Gesellschaft, denn nachdem sie quasi die ganze Woche nicht im Städtchen unterwegs war wegen der Schmerzen, fällt ihr zu Hause natürlich die Decke auf den Kopf. Ich bin froh, dass ihr die Spaziergänge fehlen, denn das war vor einem Jahr anders.
Zumindest nimmt Mudderns die vom Arzt verordneten Schmerztropfen - plus ein homöopathisches Mittel, dessen einziger Wirkstoff Alkohol ist. Prompt wirken die Novalgintropfen viel besser. Da sage noch mal jemand, Homöopathie sei wirkungslos! Ich würde ja Novalgin mit Scotch bevorzugen, aber Mudderns trinkt keinen Alkohol.
Immerhin: Montag will Mudderns wieder auf die Straße, einkaufen und zum Arzt. Sie lässt sich nicht mehr ganz so tief fallen wie im letzten Jahr.
Ansonsten war's 'ne ruhige Woche. Ich genoss das sonnige, knackig-kalte Winterwetter zu Wochenbeginn. Das zeigte aber auch prompt seine Schattenseiten: Seitdem die Tage länger werden und es seltener regnet, geht das Bolzen auf dem schmalen Grünstreifen vor unserer Terrasse wieder los. Seit zwei Jahren versuchen wir, Luca, Nico und Samuel (und ihren Eltern) beizubringen, dass es bessere Flächen zum Bolzen gibt: Die Wiese seitlich der Häuserblöcke, den Fußballplatz in den Wohnblöcken gegenüber oder die Wiesen im Park auf der anderen Straßenseite. Aber nein, es wird direkt vor und auf unserer Terrasse gebolzt. Das Schild, dass Fußballspielen verboten ist, wird ebenso ignoriert wie das Schreiben des Vermieters, das mietrechtliche Konsequenzen androht.
Der Grünstreifen ist zum Bolzen einfach zu schmal. So wurde ein Radfahrer abgeschossen, und bei uns trifft es regelmäßig die Fenster, werden die Insektenschutzgitter aus der Verankerung geschossen, Mobiliar, Blumentöpfe, Wäscheständer samt Wäsche, Vogelfutterhaus, Fliederbeere, Hortensie und ein Fahrrad zerschossen - von Bällen gegen parkende Autos und der Lautstärke der drei Jungs rede ich gar nicht erst.
Im letzten Jahr zerschoss Luca dann die Haustür des Blocks gegenüber. Konsequenzen? Nicos Vater brüllte vom Balkon, er solle sich Schuhe anziehen wegen der Scherben, aber sonst - nichts. Die Scherben blieben zehn Tage liegen, bis der Hausmeister sie weggekehrte.
Das Fußballspielen geht an Schultagen von Schulschluss bis Sonnenuntergang, an freien Tagen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Ich ziehe meinen Hut vor der Kondition der Jungs. Da aber absehbar ist, dass wir das dritte Jahr in Folge die Terrasse nicht nutzen können, muss ich mich jetzt um einen Termin beim Anwalt wegen einer Mietminderung kümmern. Das heißt dann auch, dass wir wieder Protokolle führen müssen ... Es gibt schönere Hobbies.
Stricken zum Beispiel. In dieser Woche spannte ich zum ersten Mal ein Strickstück. Das war buchstäblich spannend, klappte aber gut. Ich bin total verliebt in die schönen Farben dieser Kammnadeln*. Die Ausgabe für die Spannmatten* sparte ich mir - der Gatte kam auf die Idee, eine der Isomatten zu nehmen, die er sonst in der Werkstatt braucht. Prima, da musste ich mir auch keine Gedanken über die Aufbewahrung der Matten machen.
Da ich keine Lust hatte, auf dem Fußboden herumzukrabbeln, um den Schal zu spannen (und die Terrasse ausfiel, weil - siehe oben), legte ich die Matte auf einen Wäscheständer und befestigte sie mit Wäscheklammern. Das klappte prima! Das Spannen von Schals könnte glatt ein neues Hobby werden. Den Schal zeige ich beizeiten - momentan komme ich gar nicht dazu, den ganzen Strickkrams zu knipsen und zu bloggen.
Momentan habe ich mehrere Ufos, und das macht mich ganz wuschig: Ärmelschal, Pullover, ein Paar Socken sind angefangen, eine Tasche, mehrere Sockenpaare, ein Utensilo, eine Projekttasche und eine Jacke warten darauf, an die Reihe zu kommen. Normalerweise stricke ich immer schön alles der Reihe nach weg, aber zurzeit klappt es nicht, weil sich immer wieder irgendein Strickstück sich vordrängelt.
Kannst Du gut mit Ufos umgehen?
Diese Woche traf der Garderobenschrank für mein neues Büro ein - mit dem neuen Aufgabengebiet, das ich seit Jahresbeginn habe, zog ich vier Türen weiter. Die Kollegen befinden, das Büro wäre größer und somit schöner, aber ich weiß nicht ... Statt auf die Arztpraxis gegenüber gucke ich nun auf ein Flachdach. Immerhin sehe ich einen Baum aus dem nahegelegenen Park und ein Stück Himmel. Doch, ja, das ist eine Verbesserung.
Spannend war, ob der Schrank an den vorgesehen Platz passt - ich hatte keinen Zollstock, nur Augenmaß. Die Jungs, die den Schrank lieferten, sagten nur: "Oha!", aber nachdem alles ausgerichtet war, passt es perfekt. Gut, zwischen Türrahmen und Schrank bzw. Schranktür und Türgriff passt kein Blatt mehr, aber es passt.
Jahrzehntelanges Tetrisspielen zahlt sich eben aus.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea, und ich schaue jetzt mal, was die anderen so erlebten. Ein schönes Wochenende und eine gute Woche wünsche ich Dir!
Spannend war, ob der Schrank an den vorgesehen Platz passt - ich hatte keinen Zollstock, nur Augenmaß. Die Jungs, die den Schrank lieferten, sagten nur: "Oha!", aber nachdem alles ausgerichtet war, passt es perfekt. Gut, zwischen Türrahmen und Schrank bzw. Schranktür und Türgriff passt kein Blatt mehr, aber es passt.
Jahrzehntelanges Tetrisspielen zahlt sich eben aus.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea, und ich schaue jetzt mal, was die anderen so erlebten. Ein schönes Wochenende und eine gute Woche wünsche ich Dir!
Dienstag, 22. Januar 2019
Zwei Schals in Braun- und Beigetönen aus den "Vielgefachten" (Anleitung Schachenmayr S10119)
Als Schwiegermutter und Tante diesen Schal sahen, wollten sie auch einen, aber in Cognac- und Currytönen. Angesichts der Haarfarben der Damen entschied ich mich im Laden dann doch lieber für Brauntöne.
Zwischen Fertigstellung und Weihnachten war das Wetter so grau-grauslig, dass ich kein ordentliches Licht zum Fotografieren hatte (oder, wenn's mal einigermaßen hell war, musste ich arbeiten). Deswegen kommen die Farben nicht zur Geltung, wirkt das Beige eher Grau.
Beide Schals kamen gut an.
Die Anleitung kannst Du hier herunterladen. Der Beitrag geht rüber zu den Linkparties Creadienstag, Dings vom Dienstag, Handmade on Tuesday und Maschenfein.
Der Schal in Brauntönen. |
Hier kommen die Farben besser zur Geltung. |
Auch wenn's auf dem Foto grau aussieht: Das Schal besteht aus drei Beige-Tönen. |
Das Muster im Detail. |
Montag, 21. Januar 2019
Ehemaliges Zwangsarbeiterlager am Bahnhof Rothenburgsort
Montags gegen Nazis |
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell pausiert das blau-braune Pack. Meinswegen kann es das auch für die nächsten 74 Jahre - mindestens.
Auf dem Bahnsteig in Rothenburgsort. |
Die Arbeitskommandos bei der Deutschen Reichsbahn sind gefürchtet: Bei Wind und Wetter wird körperliche Schwerstarbeit im Freien geleistet. Essen und Kleidung sind unzureichend. Verletzungen und hohe Sterblichkeit sind die Folgen.
Blick in den Eingang zum S-Bahnhof. |
Samstag, 19. Januar 2019
Samstagsplausch KW 03/19: Hear Wor(l)d - Lessingtage im Thalia Theater
In den letzten Monaten kam ich nicht dazu, am Samstagsplausch bei Andrea teilzunehmen. Mal schauen, ob ich das ändern kann.
Gestern Mittag war ich auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz zur Vorstellung des Schüler-Kunstprojekts "Hear Wor(l)d", das im Rahmen der Lessingtage des Thalia Theaters stattfindet.
1.500 Schülerinnen und Schüler von der 3. bis zur 13. Klasse aus Hamburg und umzu haben Biographien von Gleichaltrigen aus aller Welt recherchiert und geben ihnen auf Spiegelfolie eine Stimme.
Bis Anfang Februar bleibt die Installation stehen. Sie findet sicher das Interesse vieler Passanten. Gefreut habe ich mich, dass am Tage der Eröffnung das Wetter aufklarte. Es war kalt und sonnig, ein schöner Unterschied zu dem Dauerregengrau der letzten Wochen. Und durch die Sonne, die sich in den Spiegel bricht, bekommt die Installation gleich noch mehr Aufmerksamkeit.
Ansonsten wurde Dienstag mal wieder mein linkes Auge gelasert. Das war nicht ganz so arg wie beim rechten in der Vorwoche, nahm mich aber trotzdem mehr mit, vielleicht, weil das Auge schon so oft gelasert wurde. Mein Hausarzt hatte mir in der Vorwoche K.o.-Tropfen verschrieben, die echt was brachten (nein, das mit den K.o.-Tropfen ist kein Scherz). Der Augenarzt brauchte für den Eingriff in der Vorwoche dennoch 12 Minuten statt der üblichen 3, aber am Dienstag schlug ich mich ganz wacker, fand ich. Zumindest konnte der Arzt in einem Zug durchlasern.
Gott sei Dank hatte ich bei beiden Terminen Begleitung. Die war auch schon aufgrund der K.o.-Tropfen notwendig - ich lallte und war taumelig. Dienstag kam eine liebe Freundin mit, und als der Augenarzt nach der OP mitbekam, dass sie mal wieder zu einem müsste, meinte er trocken: "Tauschen Sie mal die Plätze". Schwupps untersuchte er sie, soweit es in der Laser-Praxis ging und gab ihr einen Termin zum Besuch in seiner regulären Praxis mit. So schnell kann man zu einem Facharzttermin kommen!
Donnerstag buchten der Gatte und ich eine Woche Ferienhaus-Urlaub, wieder in Bjerregård, diesmal in erster Dünereihe, direkt an einem Aufgang. Da sollte sogar ich den Weg an den Strand finden, wenn ich mal alleine los möchte. Wir freuen uns sehr, denn die freien Tage zwischen Weihnachten und Silvester waren nur wenig erholsam.
Teil der "Hear Wor(l)d"-Installation. |
Detail. |
Blick auf eine der Ausstellungstafeln. |
Nach einer kurzen Eröffnungsansprache brachten Jugendliche Aufkleber mit Zitaten an den Stelltafeln an. |
Gott sei Dank hatte ich bei beiden Terminen Begleitung. Die war auch schon aufgrund der K.o.-Tropfen notwendig - ich lallte und war taumelig. Dienstag kam eine liebe Freundin mit, und als der Augenarzt nach der OP mitbekam, dass sie mal wieder zu einem müsste, meinte er trocken: "Tauschen Sie mal die Plätze". Schwupps untersuchte er sie, soweit es in der Laser-Praxis ging und gab ihr einen Termin zum Besuch in seiner regulären Praxis mit. So schnell kann man zu einem Facharzttermin kommen!
Donnerstag buchten der Gatte und ich eine Woche Ferienhaus-Urlaub, wieder in Bjerregård, diesmal in erster Dünereihe, direkt an einem Aufgang. Da sollte sogar ich den Weg an den Strand finden, wenn ich mal alleine los möchte. Wir freuen uns sehr, denn die freien Tage zwischen Weihnachten und Silvester waren nur wenig erholsam.
Freitag, 18. Januar 2019
#12von12 im Januar 2019
Momentan komme ich kaum zum Bloggen, weil mich der neue Aufgabenbereich im Büro in Atem hält. Plötzlich habe ich wieder Redaktionsschlüsse, die eingehalten werden wollen.
Ich tippsle den ganzen Tag brav vor mich hin oder sortiere Buchstabensuppe und bin abends froh, wenn ich nicht mehr am PC sitze. Dafür stricke ich viel.
Sonnabends läuft bei uns meistens nicht mehr als Einkaufen - die Arbeitswoche steckt uns beiden in den Knochen.
Kurzum: Der 13. wäre spannender gewesen, weil ich da abends arbeitete, aber irgendwas ist ja immer. Mehr Impressionen vom 12. Januar gibt's bei Caro - vielen Dank für's Sammeln!
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#1: Frühstück: Milchkaffee und Pastrami-Brot. |
#2: Blumen gießen*. |
#3: Wochenplan und Einkaufszettel. |
#4: Einkaufen fahren. |
#5: Viel brauchen wir nicht. |
#6: Heißwecke und Tee. Der Teller ist heile, ich habe nur das Etikett nicht abgeknibbelt. |
#7: Ein Strickstück aufribbeln. Perlmuster war mir doch zu langweilig. |
#8: Endlich mal den Kalender* beschriften. |
#9: Kerzen gucken. |
#10: Das Strickjournal aktualisieren. |
#11: Stricken und DVD gucken*. |
#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*. |
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Samstag, 5. Januar 2019
#WMDEDGT 1/19: Lustige Witwen
Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!
Wir starten spät in den Tag: Mir sitzt die kurze, aber heftige Arbeitswoche in den Knochen, und der Gatte ist durch eine Entzündung und das Medikament dagegen angeschlagen. Am frühen Nachmittag machen wir die Wochenplanung, dann fährt der Gatte einkaufen. Wir brauchen eigentlich nur Milch und Koriander, das schafft er auch alleine. Ich lege mich noch mal eine Stunde hin.
Der Gatte bringt Kuchen mit, wir trinken Tee, ich male mir ein Lächeln auf, der Gatte legt sich hin. Als ich zum Bus gehe, schließe ich leise die Tür, um den Gatten nicht zu wecken, aber der wird trotzdem wach, sprintet zum Auto und sammelt mich an der Bushaltestelle auf, weil: "Ich hab' dir doch gesagt, ich fahr' dich!" So sind wir im Handumdrehen und ganz kommod bei Schwiegermutter, Tante und den Hunden. Die Hunde werden abgeliebelt, dann sind auch die Damen theaterfein, und der Gatte bricht wieder auf.
Schwiegermutter liest die Uhr falsch ab und scheucht uns zum Bus, so dass wir einen früheren als geplant erreichen und entsprechend früh in der Kammeroper im Allee Theater sind. Zu unserer Überraschung sind im Bistro alle Tische besetzt! Das Team ist aber so nett, uns in der Bar im Foyer einen Tisch für die Pause zu reservieren, und ich notiere gedanklich, beim nächsten Kartenkauf gleich einen Tisch zu reservieren.
Die Besucher trudeln langsam ein, nicht ganz so aufgerüscht wie in der großen Oper, aber zumindest doch so, dass eine Frau und ein Mädchen aus der Masse herausstechen. Schwiegermutter schürzt ungehalten die Lippen angesichts ihrer eher abgetragenen Alltagskleidung und des Turnbeutels, in dem das Mädchen ihre Habseligkeiten dabei hat, aber ich vermute, die beiden haben sich die Tickets erspart. Sie zählen Kleingeld, stellen erfreut fest, dass es für zwei Brezen reicht, und setzen sich damit vorsichtig auf die Kante der neuen Sofas im goldglänzenden Foyer.
Heute Abend gibt's "Die lustige Witwe". Die Vorstellung ist wunderbar, das Ensemble, allen voran Miriam Sharoni, eine ideale Besetzung für die Gräfin Glawari, und Titus Witt, ebenfalls ideal für Graf Danilo, ist voller Spiel-, Sanges- und Tanzlust. Lehár sorgte für viele Ohrwürmer, und ich gucke mich mehrfach um, weil ich erwarte, dass um mich herum geschunkelt und geklatscht wird, aber man wahrt die hanseatische Etikette.
In der Pause erfreuen wir uns an wohltemperiertem Grauburgunder und an Elsässer Flammkuchen. Frau und Mädchen knabbern wieder an Brezen, und ich mache mir gedanklich Notizen für den kommenden Bürotag, denn im neuen Projekt beschäftige ich mich u.a. damit, Jugendliche ins Theater zu bekommen, wobei mir besonders die am Herzen liegen, die wenig Geld für Theaterbesuche haben. Ich habe die Zeiten, in denen ich rechnen musste, ob ich lieber was Gutes esse oder mir eine Opernkarte kaufe, nicht vergessen. Oft fiel die Entscheidung für die Operkarte. Ich notiere, dass es zu jeder Karte eine Pausen-Brezel geben muss.
Nach der Pause legen Ensemble und Stück noch mal ordentlich an Tempo zu, und ich wundere mich, dass es das Publikum auf den Sitzen hält, dass nicht beim Schlussapplaus nach Zugaben gerufen wird. "Die lustige Witwe" wird noch bis zum 27. Januar gespielt, Tickets gibt's hier. Hin da!
Musik- und weinselig geht's nach Hause zurück. Die Busfahrt könnte entspannt werden, allein, der Busfahrer muss aufgrund einer Straßensperrung durch einen Unfall eine Umleitung fahren. Er gibt sich Mühe, alle Fahrgäste so abzusetzen, dass sie weiterkommen, aber einer jungen Frau samt Kleinkind im Kinderwagen reicht das nicht. Sie attackiert den Busfahrer sehr aggressiv verbal und, als wir den Busfahrer verteidigen, auch uns.
Der Busfahrer versucht, eine Lösung für sie zu finden, aber sie beharrt darauf, er müsse den regulären Linienweg fahren, weil sie den Kinderwagen dabei habe, was der Busfahrer aufgrund der Straßensperrung nun mal nicht kann. Und an einer der Bushaltestellen an der Hauptstraße will sie auch nicht aussteigen - sie habe den Kinderwagen dabei, das sei ihr nicht zuzumuten. An der Endhaltestelle dreht sie noch mal richtig auf, fotografiert uns alle und will den Busfahrer anzeigen.
Ich gebe dem Busfahrer sicherheitshalber meine Visitenkarte, falls es zu einer Anzeige kommt, sage der pöbelnden Frau sehr ruhig, dass sie mir leid tut, weil sie weder Anstand noch Respekt kennt, winke ihr zum Abschied zu und bringe Schwiegermutter und Tante den jetzt sehr langen und für die beiden Frauen sehr anstrengenden Weg nach Hause - pöbelnde Frau und verschrecktes Kleinkind im Kinderwagen eisern hinter uns her.
Am Taxistand steht ein Wagen, aber Schwiegermutter besteht darauf, zu Fuß zu gehen, und Tante, die kaum laufen kann, muss mit. Irgendwann wird die Frau des Pöbelns müde, sind Schwiegermutter und Tante sicher zu Hause.
Da die pöbelnde Frau aber in Sichtweite bleibt, uns beobachtet und sich in Bewegung setzt, als sie sieht, dass ich mich alleine auf den Weg zur Hauptstraße mache, angle ich lieber das Telefon aus der Tasche und gebe die 110 wählbereit ein. Ich bin nicht ängstlich, aber die Dame ist mit 'ne Spur zu aggressiv und unberechenbar.
Ich atme erst auf, als ich an "meiner" Bushaltestelle bin, dort einige Leute sind und die Pöbel-Frau abschiebt. Ihr Kind tut mir leid. Ich wünsche ihm, dass es Menschen hat, die ihm gut tun. Ohne uns zu verfolgen, wäre die Frau sicher schon lange in einem anderen Bus nach Hause und das Kind im Bett.
Zwanzig Minuten später schleiche ich mich in die Wohnung, aber der Gatte schläft doch noch nicht und fragt besorgt, warum ich ihn nicht zur Hilfe gerufen habe, als er hört, warum ich so spät komme. Er hätte uns doch von der Haltestelle abgeholt und nach Hause gefahren ... Nun ja, ich wähnte ihn schlafend.
Mit Strickzeug und einem Glas Arak auf's Sofa, Der Kommissar gucken - aber jetzt ist eigentlich schon der 6. Januar.
Wir starten spät in den Tag: Mir sitzt die kurze, aber heftige Arbeitswoche in den Knochen, und der Gatte ist durch eine Entzündung und das Medikament dagegen angeschlagen. Am frühen Nachmittag machen wir die Wochenplanung, dann fährt der Gatte einkaufen. Wir brauchen eigentlich nur Milch und Koriander, das schafft er auch alleine. Ich lege mich noch mal eine Stunde hin.
Der Gatte bringt Kuchen mit, wir trinken Tee, ich male mir ein Lächeln auf, der Gatte legt sich hin. Als ich zum Bus gehe, schließe ich leise die Tür, um den Gatten nicht zu wecken, aber der wird trotzdem wach, sprintet zum Auto und sammelt mich an der Bushaltestelle auf, weil: "Ich hab' dir doch gesagt, ich fahr' dich!" So sind wir im Handumdrehen und ganz kommod bei Schwiegermutter, Tante und den Hunden. Die Hunde werden abgeliebelt, dann sind auch die Damen theaterfein, und der Gatte bricht wieder auf.
Schwiegermutter liest die Uhr falsch ab und scheucht uns zum Bus, so dass wir einen früheren als geplant erreichen und entsprechend früh in der Kammeroper im Allee Theater sind. Zu unserer Überraschung sind im Bistro alle Tische besetzt! Das Team ist aber so nett, uns in der Bar im Foyer einen Tisch für die Pause zu reservieren, und ich notiere gedanklich, beim nächsten Kartenkauf gleich einen Tisch zu reservieren.
Die Besucher trudeln langsam ein, nicht ganz so aufgerüscht wie in der großen Oper, aber zumindest doch so, dass eine Frau und ein Mädchen aus der Masse herausstechen. Schwiegermutter schürzt ungehalten die Lippen angesichts ihrer eher abgetragenen Alltagskleidung und des Turnbeutels, in dem das Mädchen ihre Habseligkeiten dabei hat, aber ich vermute, die beiden haben sich die Tickets erspart. Sie zählen Kleingeld, stellen erfreut fest, dass es für zwei Brezen reicht, und setzen sich damit vorsichtig auf die Kante der neuen Sofas im goldglänzenden Foyer.
Heute Abend gibt's "Die lustige Witwe". Die Vorstellung ist wunderbar, das Ensemble, allen voran Miriam Sharoni, eine ideale Besetzung für die Gräfin Glawari, und Titus Witt, ebenfalls ideal für Graf Danilo, ist voller Spiel-, Sanges- und Tanzlust. Lehár sorgte für viele Ohrwürmer, und ich gucke mich mehrfach um, weil ich erwarte, dass um mich herum geschunkelt und geklatscht wird, aber man wahrt die hanseatische Etikette.
In der Pause erfreuen wir uns an wohltemperiertem Grauburgunder und an Elsässer Flammkuchen. Frau und Mädchen knabbern wieder an Brezen, und ich mache mir gedanklich Notizen für den kommenden Bürotag, denn im neuen Projekt beschäftige ich mich u.a. damit, Jugendliche ins Theater zu bekommen, wobei mir besonders die am Herzen liegen, die wenig Geld für Theaterbesuche haben. Ich habe die Zeiten, in denen ich rechnen musste, ob ich lieber was Gutes esse oder mir eine Opernkarte kaufe, nicht vergessen. Oft fiel die Entscheidung für die Operkarte. Ich notiere, dass es zu jeder Karte eine Pausen-Brezel geben muss.
Nach der Pause legen Ensemble und Stück noch mal ordentlich an Tempo zu, und ich wundere mich, dass es das Publikum auf den Sitzen hält, dass nicht beim Schlussapplaus nach Zugaben gerufen wird. "Die lustige Witwe" wird noch bis zum 27. Januar gespielt, Tickets gibt's hier. Hin da!
Musik- und weinselig geht's nach Hause zurück. Die Busfahrt könnte entspannt werden, allein, der Busfahrer muss aufgrund einer Straßensperrung durch einen Unfall eine Umleitung fahren. Er gibt sich Mühe, alle Fahrgäste so abzusetzen, dass sie weiterkommen, aber einer jungen Frau samt Kleinkind im Kinderwagen reicht das nicht. Sie attackiert den Busfahrer sehr aggressiv verbal und, als wir den Busfahrer verteidigen, auch uns.
Der Busfahrer versucht, eine Lösung für sie zu finden, aber sie beharrt darauf, er müsse den regulären Linienweg fahren, weil sie den Kinderwagen dabei habe, was der Busfahrer aufgrund der Straßensperrung nun mal nicht kann. Und an einer der Bushaltestellen an der Hauptstraße will sie auch nicht aussteigen - sie habe den Kinderwagen dabei, das sei ihr nicht zuzumuten. An der Endhaltestelle dreht sie noch mal richtig auf, fotografiert uns alle und will den Busfahrer anzeigen.
Ich gebe dem Busfahrer sicherheitshalber meine Visitenkarte, falls es zu einer Anzeige kommt, sage der pöbelnden Frau sehr ruhig, dass sie mir leid tut, weil sie weder Anstand noch Respekt kennt, winke ihr zum Abschied zu und bringe Schwiegermutter und Tante den jetzt sehr langen und für die beiden Frauen sehr anstrengenden Weg nach Hause - pöbelnde Frau und verschrecktes Kleinkind im Kinderwagen eisern hinter uns her.
Am Taxistand steht ein Wagen, aber Schwiegermutter besteht darauf, zu Fuß zu gehen, und Tante, die kaum laufen kann, muss mit. Irgendwann wird die Frau des Pöbelns müde, sind Schwiegermutter und Tante sicher zu Hause.
Da die pöbelnde Frau aber in Sichtweite bleibt, uns beobachtet und sich in Bewegung setzt, als sie sieht, dass ich mich alleine auf den Weg zur Hauptstraße mache, angle ich lieber das Telefon aus der Tasche und gebe die 110 wählbereit ein. Ich bin nicht ängstlich, aber die Dame ist mit 'ne Spur zu aggressiv und unberechenbar.
Ich atme erst auf, als ich an "meiner" Bushaltestelle bin, dort einige Leute sind und die Pöbel-Frau abschiebt. Ihr Kind tut mir leid. Ich wünsche ihm, dass es Menschen hat, die ihm gut tun. Ohne uns zu verfolgen, wäre die Frau sicher schon lange in einem anderen Bus nach Hause und das Kind im Bett.
Zwanzig Minuten später schleiche ich mich in die Wohnung, aber der Gatte schläft doch noch nicht und fragt besorgt, warum ich ihn nicht zur Hilfe gerufen habe, als er hört, warum ich so spät komme. Er hätte uns doch von der Haltestelle abgeholt und nach Hause gefahren ... Nun ja, ich wähnte ihn schlafend.
Mit Strickzeug und einem Glas Arak auf's Sofa, Der Kommissar gucken - aber jetzt ist eigentlich schon der 6. Januar.
Dienstag, 1. Januar 2019
Bettsocken in Größe 46/47 (Tutorial)
Der Gatte kämpft immer mit kalten Füßen und kalten Waden, und sind die erst mal kalt, führt das schnell zu schmerzhaften, stundenlangen Krämpfen, die sich kaum lösen lassen. Da hilft nur Vorbeugen, und so trägt der Gatte auch schon mal im Hochsommer Wollsocken und Stulpen.
In den letzten Monaten strickte ich einiges, denn für Menschen mit Schuhgröße 46/47 sind Wollsocken nur selten zu bekommen - vieles ist Trachtenmode und demzufolge aus Baumwolle.
Der Beitrag geht rüber zur Linkparty Dings vom Dienstag.
Material:
ca. 50 g Regia Sockenwolle 4fädig*, Farbe Dunkelblau und Jeans meliert. doppelt genommen
ca. 70 g Kuschelgarn*, dunkelblau
Nadelspiel 4 mm*
Anleitung:
Mit Sockenwolle 56 M (4 x 14 M) auf Nadel 4 anschlagen und 20 Rd 2 re 2 li für das Bündchen stricken.
3 Rd glatt re in Sockenwolle, 1 Rd glatt re in Kuschelgarn, 3 Rd glatt re in Sockenwolle, dann in Sockenwolle über Nadel 4 und Nadel 1 (28 M) Ferse und Käppchen in Sockenwolle arbeiten, Zwickel und Fuß im Wechsel zwischen je 1 Rd Kuschelgarn und Sockenwolle. Nach 60 Rd für den Fuß die Spitze in Sockenwolle arbeiten.
Die zweite Socke ebenso arbeiten.
* Affilate links
Kuschligwarme Bettsocken. |
Die Ferse im Detail. |
Material:
ca. 50 g Regia Sockenwolle 4fädig*, Farbe Dunkelblau und Jeans meliert. doppelt genommen
ca. 70 g Kuschelgarn*, dunkelblau
Nadelspiel 4 mm*
Anleitung:
Mit Sockenwolle 56 M (4 x 14 M) auf Nadel 4 anschlagen und 20 Rd 2 re 2 li für das Bündchen stricken.
3 Rd glatt re in Sockenwolle, 1 Rd glatt re in Kuschelgarn, 3 Rd glatt re in Sockenwolle, dann in Sockenwolle über Nadel 4 und Nadel 1 (28 M) Ferse und Käppchen in Sockenwolle arbeiten, Zwickel und Fuß im Wechsel zwischen je 1 Rd Kuschelgarn und Sockenwolle. Nach 60 Rd für den Fuß die Spitze in Sockenwolle arbeiten.
Die zweite Socke ebenso arbeiten.
* Affilate links