Unsere Sperrmüll-Abfuhr sorgt für gesperrte Parkplätze. |
Der Schornsteinfeger nahm unseren Kaminofen ab - ohne jegliche Änderung! Ich muss also kein Regal versetzen, keine Paneele entfernen, und wir brauchen auch keine Trittstufen zum Schornstein, da baulich schlichtweg nicht möglich ohne Umbau des Dachgeschosses. Ich muss also nicht weiter nach einem Dachdecker suchen. Der erste Kaminbauer, den wir hier hatten, stellte diese Anforderungen, unser Schornsteinfeger äußerte sich im Vorgespräch widersprüchlich, so dass ich irgendwann einfach nicht mehr wusste, was Sache ist und beschloss, es drauf ankommen zu lassen. Aktuell ist nur eine standfeste Trittleiter mit 170 cm Länge gefordert, uns das werden wir bis zur nächsten Kontrolle hoffentlich schaffen. Auch wurden zurecht die fehlenden Feuermelder bemängelt - die liegen seit über einem Jahr irgendwo im Haus, schafften es aber noch nicht an die Decken ... Mal gucken, wann sie sich wo auffinden.
Der Schornsteinfeger befand, der Ofen sei "ein schönes Stück", was uns wunderte, denn er ist schlicht und einfach - wir haben uns an den Modellen orientiert, die uns in dänischen Ferienhäusern gefielen: Schlicht, mit Fenster und mit einem Fach für Bratäpfel ... Auch vom neuen Brenner der Ölheizung war er sehr angetan. Der alte Brenner hatte schon sehr gute Wette, aber diese erreicht das Optimum. Da haben wir wohl mit dem Kaminbauer und dem Heizungsbauer einen guten Griff getan.
Der Kaminofen ist inzwischen eingebrannt, hat ordentlich Zug, so dass wir das alte Schamottrohr nutzen können, keines aus Edelstahl maßfertigen lassen müssen. Wie sehr er das Haus heizt und eine Alternative zur Ölheizung ist, wird sich zeigen. Obwohl wir uns schon für einen kleinen Ofen entschieden, ist er laut Schornsteinfeger zu groß, was bedeutet, dass wir die Wohnzimmertür entweder leicht geöffnet oder ein paar Zentimeter absägen lassen müssen. Ich war heilfroh, dass ich mich gegen die Austausch der Fenster entschied, denn dass die etwas undicht sind, ist jetzt ein Vorteil. Auf Anforderung des Gatten muss ich jetzt Türkordeln in Dackelform häkeln ...
Unser Gärtner transportierte auf den letzten Drücker unseren Garten aus dem Wohnung ins Haus. Dabei zeigte sich, dass die Hochbeete so marode sind, dass sie nur mittels Spanngurten zusammengehalten werden. Es machte keinen Sinn, sie im Garten aufzubauen. Stattdessen erhält der Gärtner kommende Woche den Auftrag, neue Hochbeete zu bauen. Das sollte eigentlich erst im Herbst passieren.
In den letzten anderthalb Jahren, in denen ich mich nicht um den Garten kümmerte, hat er sich so schön entwickelt, dass es mir jetzt wehtat, ihn nicht mehr zu sehen: Der Bärlauch hat sich auf der gesamten Rasenfläche ausgewildert (alles riecht nach Knoblauch), die Osterglocken haben sich rund um die Terrasse ausgewildert. Am liebsten hätte ich alles ausgegraben ... Zum Glück fiel mir noch auf, dass der Liebstöckel in einem der Balkonkästen wiederkam, und den grub ich schnell noch mit einem Esslöffel aus. Der Garten im alt-neuen Haus wird sicher auch schön. Irgendwann. Der kleine Apfelbaum treibt schon aus, eine Beruhigung. Ich muss daran denken, rechtzeitig Fallen für den Apfelwickler zu besorgen und aufzuhängen. Hoffentlich berappelt sich der alte Apfelbaum auch wieder. Er schmollt, nachdem er letztes Jahr zwei Mal kräftig zurückgeschnitten wurde.
Die Sperrmüllabfuhr kam und befand, dass, was abzutransportieren ist, wären genau 16 m³. Was für eine Erleichterung! Wir befürchteten nämlich, dass wir darüber liegen und wussten nicht, was wir dann machen. Mein Plan B war, dann nur die Großteile abtransportieren zu lassen und den Kleinkram Donnerstag in Rekordzeit zum Recyclinghof zu bringen, damit die Wohnung bis morgen leer wird. Zum Glück tat das nicht not. Die Sperrmüll-Truppe war wieder großartig, kein Vergleich zum hiesigen Entsorger. Der junge Vorarbeiter hatte seinen zweiten Tag in dieser Position und war gehörig nervös. Der Rest der Crew war angetan davon, dass ich die einzelnen Holzleisten, von denen wir Massen hatten, schon bündelte, soweit die ebenfalls zu entsorgenden Mülleimer, Wäschesammler und Hackenporsche reichten. Da das nicht Standard ist, hatten sie auch Big Bags mit. Im Keller beschlossen sie, der Teppich und ein Spiegel wären auch Sperrmüll, ließen aber die Wohnzimmertüren stehen - zum Glück. Der Spiegel gehört eigentlich auch in die Wohnung; ich hoffe einfach er wird nicht vermisst (aber die Mitarbeiterin des Vermieters hat ohnehin keinen Plan von der ursprünglichen Ausstattung der Wohnung).
Die Mitarbeiterin unseres Vermieters war bei der Wohnungsübergabe wieder gewohnt zickig. Wir sind wirklich froh, dass wir diesen Vermieter los sind. Sie zickte, weil ich nicht sofort auf ihre Mail vom Vortag antwortete (ich sah die Mail erst abends), weil der Sperrmüll noch nicht abgefahren war (sie wusste, dass es zwischen 6:30 Uhr und 14 Uhr passieren würde, bestand aber auf einen Übergabetermin um 8 Uhr), weil Müll im Kellerflur steht, der natürlich von uns ist (klar, wir haben einen Schlitten und einen Fahrradanhänger für Kinder) usw. Die Vermüllung der Anlage ist schon seit 2016 ein Problem, aber seit November, als wir die ersten Auszugsaktivitäten zeigten, sind ausschließlich wir dafür verantwortlich. Ja, nee, is klaa.
Zum Glück ging der Dame von selbst auf, dass wir noch bis 31. März Miete zahlen und solange auch noch die Wohnung nutzen dürfen. Strenggenommen hätte die Übergabe sogar erst am 2. April erfolgen müssen, weil der 31. März ein Sonntag und der 1. April ein Feiertag ist. Stress wird es noch geben, weil wir u.a. nicht alle Deckenleuchten abbauten, und sicher wird die Dame auch noch mehr finden, was wir versäumten. Wir haben uns schon damit abgefunden, dass wir die Kaution nicht zurückbekommen und sind gespannt, wieviel wir draufzahlen müssen. Ich habe jedenfalls keine Kraft mehr für eine Auseinandersetzung. Es ist reine Schikane, dass sie u.a. auf die Entfernung der Deckenleuchten besteht, denn die Wohnung wird kernsaniert, es wird alles herausgerissen. Trotzdem verlangte sie bei der Vorübergabe noch, dass wir renovieren! Das konnte ich ihr ausreden, denn wir übernahmen die Wohnung vor 20 Jahren unrenoviert und sanierten sie auf eigene Kosten. Den Zustand des Gartens wird sie auch bemängeln - nicht, dass sich in den letzten Jahren jemand um die Grünanlage gekümmert hätte.
Immerhin gab's keinen Stress beim Ablesen der Heizung, denn in einem Zimmer fehlt ein Verdunsterröhrchen. Da wurde der Heizkörper erneuert, das Anbringen des Röhrchens aber vergessen. Nun werden die Heizkosten ohnehin gewürfelt, da das Ablesen per Funk in der Anlage nicht funktioniert. Das ist auch der Grund, warum unser Heizungsverbrauch in den letzten zwei Jahren kontinuierlich stieg, obwohl wir kaum in der Wohnung waren. Das diskutierte ich im Sommer mit dem Vermieter aus, als er mir den exorbitanten Verbrauch mit plötzlichen Nachtfrösten erklären wollte - im August. Sollten wir bei der Heizung nachzahlen müssen, schalte ich einen Anwalt ein.
Mittwoch und Donnerstag machten wir noch zig Fahrten ins Lager und zum Recyclinghof (für das, was der Sperrmüll nicht mitnimmt). Gestern fuhr ich nochmal in die Wohnung, um die letzten Sachen zu holen und durchzuwischen. Morgen hole ich noch einen Sessel und einen Curver und lasse den Schlüssel in der Wohnung. Ein komisches Gefühl.
Während wir die Autos beluden, fanden sich irgendwie nochmal alle netten Nachbarn zum Plausch ein - und die weniger netten auch. Es zeigte sich wieder mal, wer alles Interesse an unserer Wohnung hatte - sicher nur Zufall, dass es samt und sonders die Eltern der Brüll- und Bolz-Blagen sind, deren Kinder uns seit 2016 terrorisieren (und komischerweise nur uns, denn es gibt insgesamt vier Erdgeschosswohnungen, darunter eine mit häufigen Mieterwechsel, aber die ist uninteressant, da sehr dunkel). Da werden sich einige ärgern, dass sie nicht in unsere Wohnung wechseln können, weil sich der Vermieter dagegen entschied.
Ich will unter das Kapitel "Wohnung" nur noch einen Schlussstrich ziehen und zur Ruhe kommen. Gleichzeitig bin ich gespannt, welche neue Katastrophe Herausforderung nun diese Lücke ausfüllen wird. Nein, ich habe keine Angststörung. Ich habe Erfahrung. Und die Erfahrung zeigt mir, dass alles, was geschehen kann, geschieht. Fraglich ist nur, wann und in welcher Reihenfolge. Kurz: Ich glaube einfach nicht, dass es ruhiger wird, so sehr ich es mir auch wünschte.