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Dienstag, 31. Januar 2023

#pmdd2023: Der 28. Januar 2023

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2023 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Sonnabend heißt, es gibt eine Zeitung zum Frühstück.

But first coffee. 

Morgenkaffee und Morgenzeitung.

Heute ist Sonnabend, und wie an so ziemlich jedem Wochenende seit Mitte Juli 2022, als wir uns entschlossen, ins Haus meiner Mutter zu ziehen, weil diese inzwischen im Pflegeheim wohnt, sind wir auf der Baustelle. Das wird auch noch ein paar Monate, wenn nicht gar das ganze Jahr, so bleiben, denn Handwerker sind nicht zu bekommen. So gucken wir, was wir trotz der gesundheitlichen Einschränkungen des Gatten selbst machen können - als wir uns kennenlernten, hätte er ohne mit der Wimper zu zucken das Haus selbst renoviert, aber das ist nun halt auch schon mehr als zwei Jahrzehnte her, da waren wir jünger, war der Gatte noch gesund ... 

Duschen.

Da steht ein Stuhl in der Dusche.

Blick vom Esstisch. Der Kirschlorbeer ist weg. Stattdessen zogen Schneeball, Magnolie und Hortensie aus dem Hamburger Garten um und wachsen hoffentlich an. 

Heute können wir ausschlafen, aber wir haben einiges vor, also werden wir auch ohne Wecker ziemlich früh wach. Nach dem Frühstück geht's zum Wochenmarkt. Wir genießen, dass wir dorthin laufen können, weil wir so zentral wohnen. 

Auf dem Wochenmarkt. Die Schlange vorm Schlachter reicht ausnahmsweise mal nicht durch den halben Ort.

Nein, es wird keine Wolle gekauft. Ich brauche Knöpfe.

Wieder zu Hause. 

Der Einkaufszettel wurde akribisch abgearbeitet. 

Einkäufe sortieren. Ein Teil der Lebensmittel bleibt auf der Baustelle, einen Teil brauchen wir während der Woche in Hamburg. 

Vorteil des Landlebens: Ich gehe hier mehr zu Fuß als in der Stadt. 

Nach dem Einkaufen wird renoviert. Der Gatte kümmert sich um das Gäste- und Eisenbahnzimmer, ich kümmere mich um meine Kellerwerkstatt. In der will ich auch die Unterlagen meiner Mutter aufbewahren, auf die ich ständigen Zugriff haben muss, und diese müssen umziehen, bevor der Bodenleger kommt, sonst verliere ich komplett den Überblick. Erfreut stelle ich fest: Ich habe im Keller wlan! Das war nicht geplant, denn wir haben uns gegen Verstärker entschieden, aber die brauchen wir gar nicht. Wenn ich da an unsere Hamburger Wohnung denke, in der wir ohne Verstärker nicht auskommen ... Aber in Hamburg habe ich auch nur 4G, in der Kleinstadt habe ich 5G. Mal schauen, vielleicht bleibt die Kellerwerkstatt dann doch keine internetfreie Zone. 

Die Wände meiner zukünftigen Kellerwerkstatt sollen weiß werden (und das Geraffel muss noch irgendwo anders hin).

Eigentlich ist es viel zu schön, um im Keller zu arbeiten. Der Garten lichtete sich im letzten halben Jahr. Der Apfelbaum wurde um die Hälfte gekürzt, und unser kleiner Apfelbaum zog auch schon um. 

Die Wände sind weiß.

Neben dem Renovieren steht Hausarbeit an. Der Gatte achtet zudem darauf, dass er regelmäßig Pausen macht. Wir trinken spät Tee und essen entsprechend spät zu Abend. Es ist Sonnabend, da wird gegrillt. Ich gehe früh ins Bett, denn morgen ist Sonntag, klingelt der Wecker, weil Mudderns versuchen möchte, in die Kirche zu gehen. Dazu braucht sie Begleitung, weil sie alleine nicht auf die Straße geht. 

Der erste Abwasch des Tages. Mir fehlt die Spülmaschine.

Mal schauen, wie lange die Lebensmittel sortiert bleiben ... Ein Teil lagerte im Esszimmer, und das muss leer werden, bevor die Bodenleger kommen. Außerdem verliere ich den Überblick.

Auf dem Lande haben wir eine eigene Packstation. 

In Ermangelung eines Tortenhebers muss der Käseschneider herhalten.

Vorbereitungen für's Abendessen.

Der Gatte grillte.

Das aktuelle Strickstück mit den heute gekauften Knöpfen. Sie kommen auf die Nesteldecke, die ich gerade stricke.

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Einen Tag vorm 28. Januar 2020 war der erste deutsche Corona-Fall bekannt geworden, dachte ich noch, mein Mammutprojekt könne wie geplant analog umgesetzt werden, war der Gatte noch gesund. Die beiden Pullis, an denen ich damals strickte, sind mir beide viel zu weit und müssen neu gestrickt werden - ich habe durch Hormonersatztherapie zwischenzeitlich 34 Kilo abgenommen. Am 28. Januar 2021 versuchte ich, einen Impftermin für Schwiegermutter zu bekommen, hofften wir noch, dass der Gatte wieder gesund wird. Am 28. Januar 2022 waren wir mit der Schlafzimmerrenovierung beschäftigt, nicht ahnend, dass wir sechs Monate später ein ganzes Haus renovieren würden. 

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Samstag, 28. Januar 2023

Samstagsplausch KW 4/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CL

Sonnabend waren wir das erste Mal seit dem Schlaganfall des Gatten wieder zusammen im alt-neuen Haus (ich war schon einmal alleine da, um Sachen nachzuholen, die er im Krankenhaus brauchte). Uns beiden war mulmig, vor allem, als es auf den Dachboden ging, denn genau auf dem Weg traf den Gatten der Schlag. 

Wir waren nur eine Nacht auf der Baustelle, hatten aber das Gefühl, viel geschafft zu haben: Der Gatte baute zwei Pallettenrahmen, um die Umzugskartons mit Unterlagen und Erinnerungsstücken im Keller zu lagern, die vorerst im Haus bleiben sollen. Ich schaute währenddessen zwei Umzugskartons mit Briefmarken durch und packte alle Umschläge und ausgeschnitten Marken in fünf Päckchen für Briefmarkensammelstellen, so dass schließlich noch ein Karton mit Alben übrig blieb, die geschätzt werden müssen. Ich bezweifle, dass die Alben einen anderen als emotionalen Wert haben, muss das aber erstmal herausfinden, ehe ich sie ebenfalls spende. Einstweilen parkt die Sammlung allerdings im Keller. Da ist sie aus dem Weg. Bei Durchsicht der Briefmarken fand ich zahlreiche Postkarten und Briefe von mir gänzlich unbekannten Menschen, mit denen meine Eltern vor Jahrzehnten befreundet waren, und wurde davon überrascht, dass mein Vater, der angeblich zeitlebens unter Flug- und Höhenangst litt, in der NS-Zeit bei der Luftwaffe war. Beizeiten muss ich dem mal weiter nachgehen. 

Wir schafften auch schon die ersten Umzugskartons aus dem ersten Stock in den Keller. Davor graute mir sehr, aber dann stellte ich fest, dass ich sie sehr schön auf der noch mit Teppich ausgelegten Treppe runterrutschen lassen kann. Auf der Kellertreppe wurden sie Stufe für Stufe gewuchtet, und für den Transport über den Kellerflur kamen sie auf einen Rollwagen. Das ging schnell und sparte Muskelkraft. Jetzt ist im Dachgeschoss und im ersten Stock alles für's Tapezieren und Streichen vorbereitet, denn damit müssen wir fertig werden, bevor der Bodenleger kommt. Gedanken müssen wir uns noch machen, wo wir die Sachen aus Wohn- und Esszimmer lassen. Vielleicht schieben wir sie zum Streichen einfach in die Raummitte und decken sie ab. Liegt der Boden im ersten Stock, ziehen die Betten um, müssen wir gucken, was wir mit den Sachen im Esszimmer machen. Manches kann übergangsweise in die Küche. Vermutlich ist es ohnehin Hochsommer, bis der Bodenleger Zeit hat, können wir auf der Terrasse essen ...    

Angenehm überrascht und nicht etwa erschrocken waren wir vom beschnittenen Apfelbaum, den der Gärtner auf die Hälfte kürzte. Er war über acht Meter hoch und ist jetzt mit vier Metern noch immer stattlich. Schneeball und Magnolie, die der Gärtner aus unserem Hamburger Garten umsetzte, müssen unterwegs gewachsen sein - der Schneeball ist plötzlich fast drei Meter hoch! So hoch war er in Hamburg nicht ... Jedenfalls kann man weiterhin nicht ins Esszimmer sehen - wir hatten befürchtet, wenn der Kirschlorbeer weg ist, wäre es zu guckig. Schmunzeln musste ich, als ich sah, wohin der Gärtner die Hortensie pflanzte, denn exakt dort stand bis vor 20 Jahren jahrzehntelang schon eine.   

Hier gilt seit mittlerweile 150 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Vor drei Wochen hatte er einen Schlaganfall, von dem er sich gerade erholt.

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte.

Diese Woche war ausgesprochen anstrengend, voller Termine, die auch noch teilweise parallel an unterschiedlichen Orten waren - ich muss es endlich schaffen, mich zu klonen! Wir atmeten durch, als wir Donnerstag endlich im alt-neuen Haus ankamen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie dort trotz der ganzen Arbeit, die noch vor uns liegt, binnen Minuten jeder Stress von uns abfällt, wir ruhiger werden. 

Wir hatten beide reichlich Arzttermine, wobei es der Gatte schaffte, seine Termine ohne Begleitung wahrzunehmen. Die Ärzte sind soweit zufrieden mit seiner Entwicklung, eine große Erleichterung! Ich hatte die Besprechung der Laborergebnisse mit der Endokrinologin, und mein Eindruck aus der letzten Woche bestätigte sich: Die Frau hat einen Plan. In den kommenden vier Wochen verzichte ich auf alle Hormone, denn rein von den Werten müsste ich schon in den Wechseljahren sein, könnte auf die Hormonersatztherapie und eine Endometriumablation verzichten. Im Idealfall bekomme ich allenfalls Hitzewallung, im schlechtesten Fall setzt die Hypermenorrhoe wieder ein, bin ich nicht erst in vier Wochen wieder bei der Ärztin. Ich bin gespannt.  

Der Gatte bekam diese Woche einen Hausnotruf. Er bat darum nach dem Schlaganfall, denn es war ja Zufall, dass ich da war und den Notruf wählen konnte. So kann er auch Hilfe rufen, wenn er alleine ist. Allerdings wurde prompt das falsche Gerät geliefert, nicht das mobile mit dem GPS-Tracker, mit dem der Gatte überall geortet werden kann. Die Info, dass wir dieses Gerät haben möchten, blieb irgendwo hängen, so dass es einen weiteren Termin geben wird, denn das Gerät muss erst beschafft werden. Für Erstaunen sorgte wieder mal, dass man schwerbehindert sein kann und trotzdem keinen Pflegegrad hat. Das bedeutet übrigens, dass wir nicht nur die Kosten für das Hausnotrufsystem, sondern für alle Umbauten, die der Gatte benötigt, selbst tragen müssen. Ohne Pflegegrad gibt es keine Zuschüsse. Natürlich sind wir froh, dass der Gatte keinen Pflegegrad benötigt, aber das muss halt auch alles finanziert werden. Solange der Gatte noch keinen mobilen Hausnotruf mit GPS-Tracker hat, nutzen wir im Haus die Walkie-Talkies*, die wir im Sommer kauften, um uns über alle Etagen verständigen zu können. Der Gatte würde sich auch schon wieder zutrauen, alleine auf der Baustelle zu bleiben. Ich hätte dabei ein unruhiges Gefühl, aber überbesorgt, wie ich bin, hätte ich das auch mit dem mobilen Hausnotruf. 

Im Büro merken langsam auch andere Kollegen, dass sich die neue Kollegin erfolgreiche Projekte oder erfolgversprechende Ideen unter den Nagel reißt, um selbst besser dazustehen, anstatt das Projekt, für dessen Neukonzeption sie eingestellt wurde, voranzubringen. Ich bin gespannt, wie das weitergeht. Aktuell wundert sich der Chef, warum das Team so wenig Lust hat, Projekte umzusetzen. Ich bin offiziell noch immer Projektleitung, wenngleich ich inoffiziell zur gut bezahlten Hilfskraft degradiert wurde. So bearbeitete ich diese Woche hauptsächlich Excellisten, eine Aufgabe, für die mir früher eine Kollegin zur Seite stand. Nach außen weiterhin Projektleitung, nach innen nur noch Hilfskraft, das belastet mich. Ich bin nicht mehr wirklich mit Engagement bei meinem Projekt. Als ich diese Woche allerdings die Zahlen für mein Projekt und das, das besagte Kollegin voranbringen soll, im Vergleich sah, konnte ich sie glatt verstehen: Mein Projekt läuft, in aller Bescheidenheit, einfach sehr, sehr gut. Ich bin gespannt, wie lange das so bleibt, wenn ich nichts mehr dafür mache.

Im Haus, auf der Baustelle, sind wir endlich gut weitergekommen, wenngleich es weiterhin nur langsam vorangeht. Uns fehlt einfach die Januar-Urlaubswoche, in der wir tapezieren und streichen wollten, aber zumindest konnten wir jetzt damit anfangen, konnte der Gatte endlich den Profi-Farbsprüher* in Betrieb nehmen, worauf er sich so freute. Ich streiche lieber altmodisch, hänge mit meinen Aufgaben zudem klar hinterher, was aber auch daran liegt, dass ich noch im Brotjob arbeiten muss, während der Gatte schon handwerkt, also erst nachmittags anfangen kann. Der Bodenleger rief diese Woche an, dass er schon jetzt das Aufmaß nehmen möchte - zwei Wochen vorher als geplant. Solche Terminverschiebungen haben bei uns immer einen Domino-Effekt, aber wir sind andererseits auch froh, wenn es auf der Baustelle schnell vorangeht. Wann er anfangen kann, wissen wir allerdings noch nicht. Es wird frühestens in einem Vierteljahr sein. Leider kann er auch nicht die offenen Treppen erneuern. Da müssen wir überlegen, ob wir das selber machen oder einen Tischler suchen. Vermutlich geht's schneller, wenn wir es selbst machen. 

Ein Heizungsbauer hat sich auch gemeldet, so dass es auch da weitergeht, wenngleich aufgrund der Auftragslage und des Krankenstands bei ihm noch kein Termin gemacht wurde. Aber es fand sich eine Firma, für die der Auftrag nicht zu klein ist. Das ist ein Fortschritt. Weiterhin fehlen Elektriker und Fliesenleger - und die letzten Arbeiten der Baubrigade, denn der Balkon hat noch immer kein Geländer, und bei vielen Kleinigkeiten wurde schlichtweg geschlampt. Aber bei der Baubrigade mache ich erstmal keinen Druck, solange alles funktioniert. Der Bauunternehmer wird sich schon melden, wenn er die letzte Abschlagszahlung haben möchte. 

Generell nervt uns beide, dass wir nichts hintereinanderweg nach Plan abarbeiten können, sondern immer das machen müssen, was gerade möglich ist, weil der entsprechende Handwerker gerade verfügbar ist. 

Den Müttern und Tante geht's gut. Mudderns scheint es zu bekommen, dass ihre Gesellschafterin zwei Wochen nicht da war - sonst war es immer umgekehrt. Es mag natürlich auch sein, dass sie nur mir zu Liebe jeden Abend sagt, sie hätte einen schönen Tag gehabt, aber so trotz der Geschichten, die Mudderns gerne erfindet, sieht ihr das nicht ähnlich. Mudderns hat weiterhin Probleme, sich im Heim anzupassen. Aktuell gibt es Ärger, weil sie ihr Zimmer und ihr Bad zu verwahrlosen lässt, dass sich die Putzkräfte beschwerten. Mein Albtraum ist, dass das Heim sie nicht mehr tragbar findet - ich wüsste nicht, wo ich sie sonst unterbringen könnte, zumal sie in kein anderes Pflegeheim möchte.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse   

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Samstag, 21. Januar 2023

Samstagsplausch KW 3/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXLIX

Diese Woche hatte es in sich. Wir beide hatten Arzttermine, und bei mir kamen noch anstrengende Büro-Tage dazu. Beim Gatten läuft die ambulante Schlaganfall-Therapie, und mir war es nach über drei Jahren endlich gelungen, bei einer anderen Endokrinologin einen Termin zu bekommen - hamburgweit haben die Praxen Aufnahmestopp, und im Umland gibt es keine, wird auf Hamburg verwiesen. 

Die neue Praxis ist riesig, Massenabfertigung pur, aber das scheint 'ne gut geölte Maschine zu sein. Alle, von den MFA über die Laborkräfte bis hin zu den Ärzten, waren freundlich. Die Endokrinologin wirkt, als habe sie einen Plan. Sie hatte den Anamnesebogen vor sich liegen, als ich ins Sprechzimmer kam, schon das ein Unterschied zur Horror-Hormon-Tante. Dann besprach sie das weitere Vorgehen mit mir. Kommende Woche werden die Labor-Ergebnisse besprochen, und dann sehen wir weiter. Vermutlich werden erstmal alle Hormone abgesetzt, um zu gucken, was passiert, denn nach über drei Jahren Hormon-Ersatztherapie könnte sich ja was getan haben (leider gibt es keinen Laborbefund aus der Zeit vor der Hormon-Ersatztherapie, weil die Horror-Hormon-Tante die Unterlagen nicht zur Verfügung stellt). Ein Hormon wurde schon jetzt reduziert. Natürlich habe ich Angst, dass ich ohne die Hormon-Ersatztherapie zunehme - seit Beginn der Hormonstörung waren es 80 Kilo, und ich bin sehr froh, dass 34 davon weg sind. Natürlich werde ich nie mehr so wenig wiegen wie mit Anfang 20, aber ich möchte nicht mehr zunehmen, ohne etwas dagegen tun zu können.  

Obwohl die Praxis so ausgebucht ist, fragte die Ärztin, ob mir ihr Terminvorschlag für die Laborbesprechung passe, ob ich so früh in der Innenstadt sein könne - auch das ein Unterschied zur Horror-Hormon-Tante, die mir einen Termin nannte mit dem Zusatz, das habe ich möglich zu machen, da habe ich pünktlich zu sein - als wäre ich ständig unpünktlich (und gerade bei Fachärzten mache ich alles möglich, weil die Termine so schwer zu bekommen sind). Auch die Besprechung der Labor-Ergebnisse ist neu - bei der Horror-Hormon-Tante musste ich immer hinterher sein, und die Dame vergaß dann auch immer Kreuze auf dem Laborzettel für bestimmte Hormone, gab dann mir die Schuld dafür, weil ich sie nicht daran erinnerte.

Kommende Woche bekommt der Gatte einen GPS-Tracker bzw. einen mobilen Hausnotruf. Damit kann er bundesweit geortet werden. Das soll ihm Sicherheit geben, falls etwas ist, wenn ich nicht da bin. In Hamburg ist es so, dass sofort ein RTW kommt, wenn er den Notruf auslöst und sich dann nicht meldet. Im Landkreis Harburg, wo wir zukünftig leben werden, ist es leider so geregelt, dass erst eine Bezugsperson kommen muss, die dann auch noch entscheiden muss, ob ein RTW notwendig ist, und der kommt nur, wenn durch die Beurteilung der Bezugsperson sichergestellt ist, dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Da müssen wir noch eine Lösung finden, denn der Sinn des Notrufs ist ja gerade, dass schnell Hilfe eintrifft. Als meine Mutter den Notruf im Sommer auslöste, musste ich erst aus Hamburg kommen, und obwohl ich der Leitstelle sagte, dass ich mindestens eine Stunde unterwegs bin, brachte es sie nicht dazu, einen RTW zu schicken. Stattdessen rief sie alle paar Minuten bei mir bzw. beim Gatten an, wo ich denn bliebe. Hätte Mudderns damals einen Schlaganfall gehabt, wäre viel zu viel Zeit vergangen. Das örtliche DRK möchte, dass Nachbarn eingebunden werden, die dann nach dem Notfall schauen, aber das finde ich unzumutbar. Die Nachbarn sind nicht immer erreichbar, und welche Verantwortung bürdet man ihnen damit auf, zu entscheiden, ob ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist, denn nur dann kommt ja ein RTW?! Das geht so gar nicht, und solange wir keine Lösung für dieses Problem haben, sind wir beide auch nicht wirklich ruhig, wenn der Gatte alleine auf der Baustelle ist.  

Ansonsten sitzt der Schock angesichts des Schlaganfalls des Gatten bei uns beiden noch immer tief, versuchen wir noch immer, zu begreifen, was passierte. Hier gilt seit mittlerweile 149 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, auch wenn mir seine Wesensveränderungen seit seiner Erkrankung immer mal wieder zusetzen. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte.

Es ist uns inzwischen gelungen, einen Aufmaß-Termin mit dem Bodenleger zu vereinbaren - nicht nur, dass der ohnehin ausgebucht ist, der Verkäufer hatte auch vergessen, unseren Auftrag abzuschließen, so dass der Bodenleger nicht wusste, dass er einen Termin vereinbaren muss. Jetzt kommt er vier Wochen nach Auftragserteilung. Mal sehen, wann dann die Arbeiten beginnen (und während ich dieses tippsele, geht mir auf: Ich habe von der Firma auch noch keine Auftragsbestätigung gemailt bekommen). Elektriker, Heizungsbauer und Fliesenleger sind noch immer nicht in Sicht. Aber wenn die Wände gestrichen und der Boden verlegt ist, können wir den Umzug planen. Die Fliesen können evtl. später gelegt werden, auch wenn das mit doppelter Arbeit verbunden ist. Elektrik und Heizung können auch später kommen, wenngleich wir ohne Elektrik in der Küche keine Spülmaschine haben (oder mit interessanten Verlängerungen arbeiten müssen). 

Dafür sind wir mit dem Garten weiter: Montag wurde der Apfelbaum beschnitten, Dienstag der Kirschlorbeer aus dem Vorgarten entfernt, und Mittwoch zogen Apfelbäumchen, Magnolie, Schneeball und Hortensien aus dem Hamburger Garten um. Damit ist dann das erledigt, was bis Ende Februar erledigt werden musste. Hoffentlich wächst alles gut an. 

Wir sind schon sehr gespannt, wie es aussieht, wenn wir das nächste Mal im Haus sind. Der alte Apfelbaum wurde um die Hälfte gekürzt, da ist der Anblick sicher ein Schock. Aber es führte kein Weg daran vorbei. Im Hamburger Garten ist der Blick auf die Nachbarn (und von den Nachbarn auf uns) frei - ein seltsames Gefühl. Die Bolz- und Brüll-Blagen können jetzt wieder ungehindert eines unserer Fenster und die gegenüberliegende Haustür als Fußballtore und unseren Garten als Spielfläche nutzen. Wir sind gespannt, wann sie das Vogelfutterhäuschen zerschossen haben - es wäre nicht das erste. Vermutlich ist es klug, das schnell umziehen zu lassen, genauso wie eine bepflanzte Statue aus Schwiegermutters ehemaligem Garten und die Nistkästen. 

Im Büro wartete nach einer Woche Abwesenheit viel Arbeit auf mich, und ich schaffte es noch nicht, alles aufzuarbeiten. Zudem gab's die Nachricht, dass unsere Abteilung einer anderen Organisationseinheit zugeordnet wurde, was bedeutet, dass Chef jetzt zwischen zwei Standorten pendelt, wir evtl. an einem anderen Standort zusammengelegt werden. Die Stimmung könnte besser sein, auch, weil sich Verhaltensweisen einschleichen, die durch die neuen Chefs überwunden schienen. So leierte die Interimschefin eine Veranstaltung an, die personalintensiv und anstrengend ist, nimmt aber nicht selbst daran teil, sondern reicht Urlaub ein, so dass eine Kollegin sehen kann, wie sie zurecht kommt.  Bei mir ist immer noch nicht offiziell, dass ich nicht mehr Projektleitung bin, weil sich eine neue Kollegin mein Projekt unter den Nagel riss, um selbst erfolgreich dastehen zu können. Dieses So-tun-als-ob macht mir zu schaffen. Ich denke immer öfter an Frührente oder Beurlaubung, muss das nach dem Umzug mal durchrechnen. Der Baukredit muss ja gestemmt werden.

Den Müttern und Tante geht's gut. Bei Mudderns ist alle naslang etwas zu klären, so dass ich nicht wirklich zur Ruhe komme. Ich hatte mir das mit dem Pflegeheim irgendwie einfacher, entspannender vorgestellt, aber zum einen verweigert sich Mudderns weiterhin der Einsicht, dass sie nicht mehr  alleine leben kann, zum anderen hat das Heim damit Probleme, dass Mudderns zwei Mal in der Woche von ihrer Gesellschafterin zum Spazierengehen abgeholt wird. Das gibt auf allen Seiten Gezicke. Aktuell führt das Heim auch keine Corona-Tests durch, muss die Gesellschafterin in ein Testzentrum, was jede Woche eine Stunde mehr Zeitaufwand bedeutet. Einen Grund für diese Maßnahme gibt es nicht. Nun könnte Mudderns auch vor dem Heim auf ihre Gesellschafterin warten, aber zum einen will sie das nicht, zum anderen kann sie sich eben nicht mehr selbst straßentauglich anziehen, läuft in Schlafanzug und Hausschuhen raus, wenn sich niemand um adäquate Kleidung kümmert. Vermutlich könnte das Heim dafür sorgen, dass Mudderns adäquat angezogen wartet, aber zum einen will Mudderns das nicht, zum anderen lehnt das Heim die Besuche durch die Gesellschafterin ab. Es läuft immer wieder auf die Quadratur des Kreises hinaus. Hinzu kommt, dass ich mich um Mudderns persönliche Angelegenheiten kümmern muss, ihre Bankgeschäfte und Steuern im Blick haben muss, was mich belastet, weil ich davon keine Ahnung habe. Mein Albtraum ist, dass die Unterlagen in dem ganzen Räum- und Renovierungschaos total durcheinander geraten, denn ich habe noch immer kein System gefunden, habe noch immer nicht alles durchsehen können. Mudderns zu befragen, hat keinen Sinn mehr. Aber doch ja, sie kann noch alleine leben.

Schwiegermutter plant Tantes 90. Geburtstag, was dieses ganz alleine könnte. Allerdings möchte Tante in Bayern feiern, während Schwiegermutter an Nord- oder Ostsee feiern möchte, weil ihr das Klima in Bayern angeblich nicht bekommt. Dass der Gatte überlegt, sich einzuschalten, um Tante den Rücken zu stärken, sagt eigentlich alles. Normalerweise hält er sich heraus, aber hier ist er schwerst genervt und auf Seiten seiner Tante. Jedenfalls werden wir uns die Tage um Tantes Geburtstag irgendwie freihalten, um mit ihr feiern zu können, wo auch immer. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse   

Sonntag, 15. Januar 2023

#12von12 im Januar 2023

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür!

#1: Wie so oft in den letzten Nächten werde ich gegen 3 Uhr wach und kann nicht wieder einschlafen.

#2: Der vordere Hase war mit dabei, als dem Gatte in der Notaufnahme und auf der Stroke Unit zahlreiche Zugänge gesetzt wurden. Er hat Blutflecken und muss deswegen in die Badeferien. Der rechte Hase bekam am Vortag im Krankenhaus unabsichtlich eine Infusion, und der andere ist zur Gesellschaft.

Heute ist Donnerstag. Der Gatte ist seit Montag Mittag mit einem Schlaganfall im Krankenhaus. Gestern Abend wurde er von der Stroke Unit auf die Normalstation verlegt, soll noch zur Beobachtung bleiben, weil einige Werte neu eingestellt werden sollen. Im Laufe des Tages zeigt sich: Das geht schneller als gedacht. Direkt nach dem Aufnahmeantrag wird der Gatte in die ambulante Behandlung entlassen, kann ich ihn abholen.

#3: Drei Hasen auf dem Wäscheständer ... 

#4: Der Gatte kann aus dem Krankenhaus entlassen werden!

Den Vormittag verbringe ich mit Besorgungen für den Gatten, richte mich darauf ein, den Nachmittag bis zum Abend mit dem Gatten im Krankenhaus zu verbringen. Stattdessen ist der Gatte nachmittags zu Hause. Das ist viel schöner. 

#5: Nicht nur die Hasen haben heute Waschtag.

#6: Improvisierte Teezeit mit dem Gatten. Ich ging davon aus, dass wir beim Krankenhausbäcker Kaffee trinken und Kuchen essen, hatte deswegen vormittags beim Einkaufen keinen Kuchen besorgt (und zum Backen hatte ich erst recht keinen Kopf).

Der Abend wird ruhig. Wir versuchen, die Ereignisse der letzten Tage zu verarbeiten. Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Gatte meldet sich bei Mutter und Tante zurück, die verständlicherweise beide glücklich sind, seine Stimme zu hören. 

#7: Der vierte Hase kommt in die Badeferien. Der Gatte befand, nach dem Krankenhaus sei das angebracht. Er selbst wollte schließlich auch erstmal duschen.

Ich gehe spät ins Bett, in der Hoffnung, endlich mal nicht nachts gegen drei Uhr aufzuwachen wie in den letzten Nächten, und dann bis zum Weckerklingeln um sechs Uhr wach zu liegen. Das klappt leidlich, denn natürlich horche ich immer wieder nach dem Gatten. 

#8: Der Gatte beschließt, dass es ihm gut genug geht, um die Spülmaschine auszuräumen.

#9: Heute wird endlich mal wieder gekocht. Das Rezept gibt es demnächst in der Kombüse.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 12. Januar 2020 war ich das letzte Mal vor Corona im Theater, nicht ahnend, dass es das letzte Mal sein würde. Am 12. Januar 2021 hatten wir noch die Hoffnung, dass der Gatte wieder gesund wird, hatte ich nach einem Jahr Pause einen grippalen Infekt, machte uns die Psychose meiner Mutter zu schaffen. Am 12. Januar 2022 begannen wir mit dem Renovieren des Schlafzimmers. Hätten wir gewusst, dass wir ein halbes Jahr später Hausbesitzer wären, ein Haus sanieren müssen, hätten wir uns das gespart ...

#10: Vier Hasen auf dem Wäscheständer.

#11: Das aktuelle Strickstück: Eine Nesteldecke für Mudderns, die aus mehreren Streifen besteht. 

#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*

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Samstag, 14. Januar 2023

Samstagsplausch KW 2/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXLVIII

Drei Hasen waren im Krankenhaus
und kamen danach in die Badeferien,
der vierte hatte es einfach nötig.
Aus einem Hasen ging das Blut nicht
vollständig raus ...  
Montag wurde unser Leben wieder mal auf den Kopf gestellt, wie so oft, zu oft in den letzten vier Jahren. Der Gatte erlitt einen Schlaganfall und kam ins Krankenhaus. Wir waren auf der Baustelle und wollten gerade mit dem Streichen anfangen.

Der Gatte suchte sich ziemlich genau den Jahrestag des Schlaganfalls meiner Mutter vor sechs Jahren aus und bekam den Schlag im Stehen auf der Treppe, die meiner Mutter im Sommer fast das Genick brach. Während ich also mit der Leitstelle wegen des RTW telefonierte, hatte ich alle Hände damit zu tun, den Gatten davor zu bewahren, die Treppe herunterzufallen, da er sich nicht mehr hinsetzen konnte. Der Schlaganfall setzte Sprache und Motorik außer Gefecht. 

Normalerweise höre ich den RTW schon kommen, während ich noch mit der Leitstelle telefoniere, durch Mudderns habe ich da ja einschlägige Erfahrung, aber die aktuelle Situation in der Medizin ist so prekär, dass der RTW weder aus der zehn Minuten entfernten Feuerwache noch aus dem ebenfalls zehn Minuten entfernten Kreiskrankenhaus kam, sondern aus der nächsten, 30 Kilometer entfernten Kreisstadt. Da alle Krankenhäuser im Landkreis abgemeldet waren, ging's weitere 40 Kilometer weiter nach Hamburg, was insofern Glück im Unglück war, weil der Gatte so in das Bezirkskrankenhaus kam, das ihn kennt, das ihn im August gerade aus der ambulanten Behandlung entließ - und das einen ausgezeichneten Ruf bei der Schlaganfallbehandlung hat. Gott sei Dank war der Elbtunnel frei, so dass noch im kritischen Zeitfenster mit der Behandlung begonnen werden konnte.

Als der Gatte auf der Trage angeschnallt wurde, um ins Krankenhaus gefahren zu werden, fragte ich den Sanitäter, ob ich ihm einen Rucksack mitgeben könne. "Ist was Wichtiges drinnen?" - "Ja, lachen Sie nicht: Sein Hase." - "Da muss sogar Ihr Mann lachen!" Das Lachen war die erste Reaktion des Gatten seit einer halben Stunde, und anscheinend erkannten die Sanitäter die Bedeutung des Hasen für den Gatten, kam der schnell aus dem Rucksack auf die Trage, denn der Hase hatte am nächsten Tag viele Blutflecken. Schnell war der Gatte als "der mit dem Hasen" bei den Pflegekräften bekannt. Als der Gatte zum Herzultraschall abgeholt wurde, wurde überlegt, ob der Hase für den Transport auch eine Maske braucht, und bei den CTs wurde überlegt, ob der Hase mit durch die Röhre muss. Das fand ich sehr berührend. Insgesamt waren drei Hasen mit im Krankenhaus, immer einer zur Zeit. Einer bekam sogar versehentlich eine Infusion, als sich der Schlauch löste, was zu spät bemerkt wurde. 

Donnerstag Mittag konnte ich den Gatten aus dem Krankenhaus holen. Er hatte gerade den Behandlungsvertrag unterschrieben und das Essen für die kommende Woche ausgesucht, als die Ärzte zu dem Ergebnis kamen, die Weiterbehandlung könne ambulant erfolgen. Es blieben Schäden zurück, aber insgesamt hatte der Gatte mehr Glück als Verstand, was ihm langsam klar wird. Er beschäftigte eine ganze Schar Schutzengel. Wir müssen unseren Alltag neu organisieren. Der Gatte braucht noch mehr Unterstützung und Betreuung als ohnehin schon, braucht wieder regelmäßige medizinische Überwachung und Hilfsmittel, aber er lebt. Das ist mehr, als Montag Abend im Gespräch mit der Ärztin zu erwarten war.   

Hier gilt seit mittlerweile 148 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, auch wenn mir seine Wesensveränderungen seit seiner Erkrankung immer mal wieder zusetzen, und durch den Schlaganfall wurde es nicht besser. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Wir sind natürlich geimpft, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist trotz Impfung eine Corona-Infektion wenig ratsam. Sie ist aber unvermeidbar, und ich kann nur hoffen, dass es uns dann nicht zu hart trifft. 

Bis Montag Mittag lag eine Urlaubswoche vor mir, die wir auf der Baustelle verbringen, in der wir die Zimmer streichen und Handwerker finden wollten. Der Gatte freute sich darauf, endlich das Profi-Farbsprühgerät, das er schon im Sommer kaufte, auszuprobieren. 

Sonnabend konnten wir einen Haken hinter die Fußböden machen und fanden den Kompromiss, dass der Gatte das Laminat im Dachzimmer verlegt, der Bodenleger Laminat und Kork im ersten Stock und im Wohnzimmer. Den Belag auf der Kellertreppe kann der Bodenleger auch erneuern. Die beiden anderen Treppen sind offen, da zeigt der Ortstermin, ob der Bodenleger das kann oder ob wir da jemand anderen suchen müssen. Der Gärtner war da, um sich alles anzusehen, und wird in den kommenden Monaten unsere Liste abarbeiten. Er setzt auch die Bäumchen, die aus Hamburg mitkommen sollen, um. Jetzt heißt es bei beiden Gewerken, auf Anrufe mit den Terminen warten ... 

Angesichts des Zustandes des Gatten bin ich bei den Terminen nicht so hinterher. Ich kann nicht gleichzeitig arbeiten, den Gatten betreuen und auf der Baustelle sein, also an drei Orten gleichzeitig. Eigentlich wollte der Gatte zeitweise alleine auf der Baustelle sein, aber wann das wieder geht, ist unklar. Ich versuche, zu delegieren, was geht, mir Hilfe zu holen, aber bei manchen Dingen bin ich schlichtweg überfragt. Wo finde ich beispielsweise kräftige Menschen, die ich anheuern kann, um mir ein paar Umzugskartons in den Keller zu tragen?! Das muss gemacht werden, bevor die Fußböden gelegt werden, kann nicht warten, bis die Umzugsleute da sind. 

Mir ist auch klar, dass die Gesamtsituation zu viel ist für mich, aber das ist sie seit vier Jahren, und dauerhafte Unterstützung oder Entlastung gibt es nicht. Der Gatte ist kein Pflegefall, Gott sei Dank, aber so gibt es andererseits keine partielle Unterstützung durch einen Pflegedienst. Ein paar Tage Auszeit, um zur Ruhe zu kommen, sind auch nicht möglich, denn der Gatte kann bis auf Weiteres nicht alleine bleiben. Aktuell wäre ich schon dankbar, wenn ich ungestört arbeiten könnte oder mal ein paar Minuten Ruhe zum Lesen hätte, etwas Entspannung fände. Ich bin dankbar für vermeintliche Kleinigkeiten, mit denen der Gatte versucht, wieder selbstständig zu werden, denn umso selbstständiger und sicherer er ist, um so entspannender ist es für mich. 

Ein mobiler Notruf mit GPS ist beauftragt, damit der Gatte ohne Angst alleine bleiben kann, aber wann der installiert wird, steht in den Sternen. Und dann muss der Notruf so organisiert werden, dass direkt ein RTW gerufen wird. Das war bei meiner Mutter nicht möglich. Da musste ich erst aus Hamburg kommen, um zu gucken, ob ein RTW notwendig ist. Angesichts der Erkrankungen des Gatten ist das zu spät. Sobald die Treppenhäuser saniert sind, wird mindestens ein Treppenlift montiert. Damit wollten wir uns eigentlich Zeit lassen, aber der ist jetzt schon angebracht.  

Sonntag bekamen wir von der Sandkastenfreundin und ihrem Mann überraschenden Baustellenbesuch. Wir tauschten auch Tipps über Handwerker aus, denn wir beide suchen einen Ofensetzer und einen Heizungsbauer. Die Freundin und ihr Mann sind vor Ort gut vernetzt, und wir haben ja auch schon unsere Erfahrungen gemacht. Ein Glaser wurde uns empfohlen, nur brauchen wir den erst am Schluss, denn der Riss im Vordach hat keine Priorität, und mit der klemmenden Balkontür können wir auch erstmal leben. 

Wir nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, um nach Fliesen und Lampen zu suchen, wurden aber bis auf eine Badezimmerlampe nicht wirklich fündig. Mit den Fliesen für Küche und Flur eilt es auch nicht wirklich, denn wenn wir die jetzt verlegen lassen, sind wir wochen-, wenn nicht gar monatelang ohne Küche, haben nur zwei Kochplatten, müssen im Keller abwaschen. Darauf möchte ich gerne verzichten. Immerhin wurden wir uns bei der Flurbeleuchtung einig: Es gibt Deckenleuchten mit eingebautem Bewegungsmelder. Wir brauchten ewig keine neuen Lampen, so dass so was an uns vorbeiging, wir es bisher nur für den Außenbereich kannten. Das erspart eine aufwändige Neuinstallation in zwei Treppenhäusern und im Windfang.   

Es bleibt schwierig, einen Elektriker zu finden. "Unsere Monteure sind alle auf Großbaustellen - kein Interesse" lautet die Standardantwort aller Betriebe, die ich anfragte wegen der Behebung eines Kurzschlusses. So eine Kleinigkeit ist einfach zu uninteressant. Ich kann nur hoffen, dass wir bis zum Einbau der Küche das Problem beheben können. Sonst haben Lampe, Spülmaschine, Rollladen und Markise keinen Strom.

Nachdem sie sich vom Schock, den der Gatte ihnen bereitete, erholten, geht es Schwiegermutter und Tante gut. Bei Schwiegermutter rauscht gerade der Norovirus durch die Seniorenwohnanlage - das ist auch eine Erkrankung, die durch Handhygiene und Masken in den ersten drei Corona-Jahren kaum auftrat. Schwiegermutter separiert sich deswegen. Sie überlegt, wie sie uns unterstützen kann, würde die Baustellenaufsicht übernehmen (und die Aufsicht über den Gatten auf der Baustelle), aber das wird vermutlich dazu führen, dass sich der Gatte und sie an die Gurgel gehen, weswegen ich noch skeptisch bin, ob das so eine gute Idee ist. Der Gatte ist da ganz klar: Er will es nicht.

Mudderns hat wenigstens der Behandlung durch den Zahnarzt des Pflegeheims zugestimmt, und die offenen Wunden sind inzwischen auch versorgt. Ansonsten geht sie angesichts der aktuellen Situation einmal mehr davon aus, dass der Gatte ins Pflegeheim kommt und sie zu mir ins Haus zieht, damit ich sie pflege. Mudderns möchte auch, dass ich vormittags mit ihr spazierengehe, wenn ihre Gesellschafterin verhindert ist, ignoriert, dass ich arbeiten muss - im Büro könne ich ja schwänzen. Ihr ist auch nicht klar, dass wir noch nicht im Haus wohnen, sondern immer noch in Hamburg, und so verlangt sie, dass ich mal eben 80 Kilometer fahre, um ihr irgendwas vorbeizubringen, das sie dann nicht mehr haben will, wenn ich ankomme. Sie beharrt auch weiterhin darauf, dass sie selbstständig leben kann, will eine eigene Wohnung haben. Da ich mich weigere, ihr eine Wohnung zu mieten etc., sie selbst das eben nicht kann, bleibt alles so, wie es ist. Ich versuche, mich so gut wie möglich zu schützen. Zu den Pflegekräften bleibt sie ausfallend und aggressiv, beschwert sich dabei gleichzeitig, dass sich niemand um sie kümmert.

Auch in Hamburg wird jetzt mit dem Wegfall der Masken- und Isolationspflicht fröhlich auf Durchseuchung gesetzt. Ich hatte unserem böbersten Blaumann, immerhin ein Mediziner, mehr zugetraut, aber auch er knickte um - vom Bundesgesundheitsminister erwartet ich ja ohnehin nichts mehr. Mitten in einer Pandemie entgegen jeder Vernunft die Maskenpflicht aufzuheben, ist eine gute Idee, um die Rentenkassen zu entlasten. Ich könnte besser damit umgehen, wären die Politiker ehrlich und sagten offen, sie wollen sich chronisch Kranken und anderen Ballastexistenzen entledigen. Andernfalls hätte man die Maßnahmen wie gesetzlich vorgesehen zum 7. April auslaufen lassen können.  

Da ich diese Woche ohnehin zur Hausärztin musste, ließ ich auch gleich die Sehnenscheidenentzündung im Ellenbogen begutachten. Ich bekam Dehnübungen und eine Manschette, so dass der Ellenbogen endlich weniger schmerzt. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

Dienstag, 10. Januar 2023

Mütze "Isy" aus Pascuali Suave

Das Tolle am Yarncamp ist ja auch, dass ich Garne kennenlernte, die ich sonst kaum kennengelernt hätte, zum Beispiel Suave Cotton* von Pascuali. Das Baumwollgarn ist quasi veganes Mohair, super flauschig, und solange die Faser nicht gebügelt wird, soll sie so flauschig bleiben. 

Der Große Dicke Fette Müffelhase trägt Mütze.

Im Goodie-Bag waren Garn und Anleitung für die Mütze Isy, die ich nacharbeitete. Seitdem trage ich tatsächlich Mützen! Leider machte ich den Fehler, reflektierendes Garn* über die ganze Mütze mitzustricken, wodurch das Garn nicht mehr so wunderbar flauschig ist. Aber ich lerne aus Fehlern: Bei den folgenden Mützen wurde immer nur ein fingerbreiter Streifen mit reflektierendem Garn gestrickt. 

Die Mütze im Ganzen.

Dieser Beitrag geht rüber zu Dings vom Dienstag, Creativsalat und Handmade on Tuesday. Vielen Dank für's Sammeln!

Portobello mit Mütze.

*Affiliate links

Samstag, 7. Januar 2023

Samstagsplausch KW 1/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXLVII

Glückscracker für das neue Jahr.
Das Rezept gibt's Dienstag in der
Kombüse
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Manchmal geht es dann doch rasend schnell: Dienstag kam die Nachricht vom Grundbuchamt, dass die Grundschuld der Bank eingetragen ist. Das dauerte trotz der Feiertage keine Woche!  Mittwoch Abend mailte ich den Bescheid an die Bank zusammen mit einer ersten Zahlungsanforderung, denn mit Eintragung der Grundschuld kann der Baukredit endlich ausgezahlt werden. Donnerstag war dann tatsächlich schon das Geld auf dem Konto! Mir wurde angesichts der Summe gleich wieder schwindelig, obwohl ich mich doch inzwischen an so hohe Beträge gewöhnt haben wollte. Dass es mit dem Baukredit läuft, ist eine unwahrscheinliche Erleichterung!

Ansonsten sind die Sätze wie "Ich mach das schon!" und "Ich kümmere mich gleich!" auch im neuen Jahr die, die ich am Häufigsten sage. Mit ihnen endete auch das alte Jahr. 

Hier gilt seit mittlerweile 147 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, auch wenn mir seine Wesensveränderungen seit seiner Erkrankung immer mal wieder zusetzen. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Wir sind natürlich geimpft, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist trotz Impfung eine Corona-Infektion wenig ratsam. Sie ist aber unvermeidbar, und ich kann nur hoffen, dass es uns dann nicht zu hart trifft. 

Neujahr aßen wir bei Schwiegermutter und Tante zu Abend, und als ich Schwiegermutters Küche aufklarte (wir brachten wieder das Essen mit), freute ich mich, dass sie tatsächlich die Spültücher, die sie vorletztes Jahr zu Weihnachten bekam, nutzt. Darauf angesprochen, meinte sie, die Tücher wären einfach toll, und auch Tante stimmte ein. 

Montag bis Mittwoch arbeitete ich im echten Büro und versuchte, mich mit dem Umstand zu arrangieren, dass ich von der Projektleitung zur Hilfskraft degradiert wurde. Meine Vertretung, von der ich davon überhaupt erst erfuhr, versteht nicht, dass ich es kampflos hinnehme, dass mir mein Projekt weggenommen wird. Deswegen wird's ein Gespräch zwischen Chef und der neuen Kollegin, die sich mein Projekt unter die Nägel riss, geben. Das Gespräch ist herzlich überflüssig. Die neue Kollegin macht keine Gefangenen. Sie wird nicht klein beigeben. Sie ist jung, will nach Ende ihres Studiums Karriere machen, braucht Erfolge und die bekommt sie am Schnellsten, in dem sie ein erfolgreiches Projekt an sich reißt. Und ich bin einfach zu müde, um gegen Windmühlen anzukämpfen, denn für den Chef ist das Vorgehen der Dame ja okay. 

In ihrem Team ist der Frust groß, denn die Dame verwechselt Führung mit Kontrolle. So muss jeder Arbeitsschritt minutengenau in einer Excel-Liste festgehalten werden. Die Kollegen machen Dienst nach Vorschrift, arbeiten strikt nach Weisung, reduzieren ihre Arbeitszeit, sofern finanziell möglich, zeigen keine Eigeninitiative mehr und hoffen, dass sich die Dame in spätestens zwei Jahren mit Ende ihres Studiums einen neuen Job sucht. Da ihr Vorgehen den Chef entlastet, stört es ihn nicht. Spannend wird's, wenn die Chefin aus dem Erziehungsurlaub zurückkommt, denn sie ist auch ein totales Alphaweibchen. Vermutlich verschwestern sich beide. Die Interimschefin kümmert sich nicht um die Situation, aber sie ist ja auch noch nicht lange da (und geht bald wieder).

Der Gatte hat seinen grippalen Infekt langsam überwunden und freut sich darauf, endlich im Haus loslegen zu können. Die Wände wollen gestrichen werden, und dann steht die Auswahl von Laminat und Fliesen an. Ich würde die Fußböden gerne verlegen lassen. Der Gatte hingegen will es partout selbst machen. Ich habe Angst, dass das sein Kräfte übersteigt. Zumindest ist er damit einverstanden, dass sich jemand um die neuen Beläge der drei Treppen kümmert, und der verlegt auch den Korkboden, den ich gerne im Schlafzimmer haben möchte. Das kann der Gatte nämlich nicht. Mal gucken, wann die Bodenbeläge lieferbar, die Handwerker verfügbar sind. 

Die Baubrigade hat die letzten ausstehenden Arbeiten noch immer nicht erledigt, trotz fester Zusage.  Aber wir wissen ja, dass sie chaotisch ist, weswegen es keine Folgeaufträge gibt. Immerhin ist inzwischen der Müll abgeholt, nach Fristsetzung. Die sorgte auch dafür, dass angeblich jetzt wirklich bis Ende Januar die Glasscheiben für das Balkongeländer kommen sollen. Der Balkon sollte Anfang September, alles andere Ende September fertig sein.

Neben dem Bodenleger steht als nächstes die Suche nach Heizungsbauer und Elektriker an. Letzteres gestaltet sich schwierig, denn die Firmen, die meine Eltern früher nutzten, gibt es entweder nicht mehr oder sie machen seit Inhaberwechsel schlechte Arbeit, so dass auch meine Freunde vor Ort ratlos sind. Der Rollladenbauer muss noch mal kommen, weil ein Rollladen inzwischen kaputt ging. Er kann uns bei der Gelegenheit hoffentlich auch gleich die sehr gewöhnungsbedürftige Zeitschaltung der Rollläden erklären oder sie ausbauen, denn wir brauchen sie nicht. 

Heute Nachmittag kommt ein Gärtner, der Kapazitäten hat, so dass wir dahinter hoffentlich einen Haken machen können. Der Kirschlorbeer soll möglichst vor der Brutsaison entfernt werden. Vielleicht kann der Gärtner auch den Umzug von Apfelbaum, Magnolie und ein paar Sträuchern aus dem jetzigen Garten in den künftigen übernehmen. Den Fliesenleger bekommen wir hoffentlich über den Baumarkt, sofern wir da passende Fliesen finden - und mit Glück kann man mit ihm auch einen Preis für die restlichen Quadratmeter im Keller aushandeln, auf denen noch Fliesen fehlen. Die Küche muss noch geplant werden, und im Bad fehlen Spiegel- und Unterschränke. Wir haben in den kommenden Monaten also sicher keine Langeweile.

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Mudderns hingegen geht's schlecht. Sie hat u.a. offene Wunden, die in sehr schlechtem Zustand sind, weigert sich aber, sie selbst zu versorgen oder durch die Pflegekräfte oder ihren Hausarzt versorgen zu lassen. Sobald sich eine Pflegekraft nähert, wird sie ausfallend und aggressiv. Das Pflegeheim weiß keine Lösung, denn es kann sie ja nicht gegen ihren Willen behandeln, und ich bin erst recht ratlos. Das Verhalten ist typisch für meine Mutter. Ich habe schlichtweg keine Kraft mehr für ihre Spielchen. Wenn sie sich partout das Leben schwer machen will, wenn sie partout will, dass es ihr schlecht geht, soll das so sein. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.