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Freitag, 31. Mai 2024

Ausgelesen: Bücher im Mai 2024

Das Rudel liest.
Aktuell lese ich vermehrt über den Onleiheverbund Geest-Elbe-Heide, zu dem die hiesige Stadtbücherei gehört. Ich bin begeistert, wie komfortabel das ist: Ich kann eBooks, die ich ausgelesen habe, vor Ende der Leihfrist zurückgeben, so dass jemand von der Warteliste zum Zuge kommt. Ich kann Titel von der Warteliste verschieben, ohne meinen Platz zu verlieren - wenn's nicht passt, bekomme ich den Titel halt später geliefert. Ich kann die Ausleihfrist verlängern. Das ist großartig! Das kenne ich von der Onleihe der Hamburger Bücherhallen nicht (vermutlich gibt es die Funktionen, nur bin ich zu doof, sie zu nutzen). 

Gut, mit etwas über 10.000 Titeln ist die Auswahl wesentlich geringer als die der Bücherhallen, aber immer noch ausreichend (und sie kostet nur ein Fünftel, zudem gibt es ja auch noch die analogen Bücher, und gelegentlich kaufe ich welche). Außerdem kann ich nur je maximal zehn Titel ausleihen bzw. vormerken. Aber damit kann ich umgehen, zumal ich ja auch immer wieder mal Kindle Unlimited habe. Ich habe meine Bücherhallen-Mitgliedschaft jetzt tatsächlich gekündigt. Ich wollte mit der Entscheidung noch warten, ob ich nicht doch eine der beiden Bücherhallen "auf dem Weg" nutze, aber das tat ich im letzten Vierteljahr nicht. Ich wäre dann eine Stunde später zu Hause, und das wollte ich nicht. 

Was sich nicht änderte: Im Vergleich zum Kindle bleibt der Tolino unwahrscheinlich zickig. So brauche ich schon mal über 20 Minuten, um zwei Titel herunterzuladen, und das liegt nicht am wlan. Es kam immer wieder zu Fehlermeldungen, und immer wieder soll ich Bücher nur im Browser lesen, was ich nicht möchte.

Ich hatte jede Menge Lesezeit in schlaflosen Nächten oder beim Warten in Arztpraxen und auf Züge. So ein Pendlerdasein hat auch Vorteile ... 

Die Gut Mohlenberg-Reihe von Melanie Metzenthin* hat Schmachtfetzen-Garantie. "Mehr als die Ehre*" ist der dritte Band und spielt 1941 auf dem Gut in der Lüneburger Heide. Seit der Machtübernahme durch die Nazis ist die psychiatrische Klinik geschlossen und wird von Friederike offiziell als Gestüt geführt. Trotzdem beschäftigt sie weiter Menschen mit geistiger Einschränkung, die von Euthanasie bedroht sind. Ein gefährlicher Balanceakt für die Psychiaterin, denn ihre edlen Pferde sind auch bei den Reitern der SS sehr begehrt. Als in den benachbarten Brenner-Hof ein melancholischer, aber tatkräftiger Witwer einzieht, hat Friederike zum ersten Mal seit dem Tod ihres Mannes Bernhard wieder Gefühle für jemanden. Sie wünscht sich nichts mehr, als ihr Leben und ihre Überzeugungen mit einem Mann zu teilen. 

Im vierten Band "Mehr als die Gerechtigkeit*", der 1957 in Hamburg, aber auch in der Lüneburger Heide spielt, treten die Charaktere aus allen Metzenthin-Reihen auf. Friederike von Aalen führt das Gestüt wieder als psychiatrische Klinik. Als ihr Kollege Richard Hellmer sie um Hilfe bittet, reist sie mit ihrer Tochter Charlotte nach Hamburg. Es geht um Zwangssterilisationen im Dritten Reich – ein Unrecht, das Friederike heute noch nahegeht. Ausgerechnet Richards alter Widersacher Doktor Krüger bietet seine Unterstützung an. Doch noch bevor er sich mit Friederike und Richard treffen kann, wird er tot aufgefunden. War es Mord? Friederike gerät mitten in die Ermittlungen und muss erleben, wie viel Macht die alten Naziseilschaften noch immer haben. Währenddessen macht Charlotte die Bekanntschaft des britischen Piloten Thomas, der sie mehr fasziniert, als es ihrer Mutter recht ist.

"Besser allein als in schlechter Gesellschaft: Meine eigensinnige Tante*" ist der aktuelle Titel von Adriana Altaras*, mit dem sie den 100. Geburtstags ihrer Tante Jele und deren Tod mitten in der Corona-Pandemie verarbeitet. Absolute Lese-Empfehlung!

Trude Teige* lese ich gerne und war überrascht, dass ich von der Kajsa Coren-Reihe* anscheinend viele Bände noch nicht kannte. Keine Ahnung, was da durcheinander kam, aber letztlich kannte ich nur den zweiten Band "Das Haus, in dem das Böse wohnt*" noch nicht (und den aktuellen siebten Band "Das Haus der Lügen*", aber da warte ich, bis er in der Onleihe ist.  

Auf "Der Club der singenden Metzger*" von Louise Erdrich* freute ich mich sehr. Ich hätte gerne den Film* gesehen, aber das klappte aus irgendwelchen Gründen nicht (und momentan kann ich nichts in der Mediathek gucken). Das Buch spielt in den 1920er Jahren,  als ein junger Metzgermeister aus der süddeutschen Heimat nach Amerika auswandert. Ein Koffer voller Würste finanziert die Reise über den Ozean bis nach North Dakota. Gemeinsam mit seiner Frau Eva fasst Fidelis Waldvogel Fuß, gründet eine Metzgerei und einen Gesangsverein. Das Geschäft floriert, auch dank der jungen Artistin Delphine, die bei dem Paar eine Anstellung findet – und ganz nebenbei deren Leben aus den Angeln hebt. 

Obwohl ich mich so darauf freute: Das Buch war einfach nichts für mich. Normalerweise gebe ich einem Buch mindestens 50 Seiten, ehe ich es abbreche. Hier hatte ich schon früher komplett den Überblick verloren und beschloss, nicht weiterzulesen. 

Auf "Der Tätowierer von Auschwitz*" von Heather Morris* wurde ich durch die gleichnamige Streamingdienst-Serie aufmerksam. Das Buch erzählt die Geschichte von Lale Sokolov und seiner Frau Gita, die beide Auschwitz und die Todesmärsche überlebten, sich nach Umwegen in Australien niederließen. Sehr beeindruckend und natürlich eine Lese-Empfehlung! 

Die an der Nordsee spielende Krimi-Reihe um Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek* von Krischan Koch* gehört mit zu meinen Lieblingen. Im elften Band, "Schnappt Scholle*", plant Altganove Hans–Peter "Scholle" Scholz, mit seinen früheren Bandenmitgliedern den letzten großen Coup seines Lebens. Doch statt dem Casino Travemünde wird es die Raiffeisenbank in Fredenbülls Nachbarort Schlütthörn. Von der örtlichen Bäckerei aus will die Bande einen Tunnel in den Tresorraum graben. Da trifft es sich gut, dass Scholles Knastbruder Timo als gelernter Bäcker gerade die verwaiste Bäckerei im Ort übernommen hat. Als aber eines Morgens ein Toter in schwarz-weiß karierter Bäckerhose in der Sperrmüllpresse aufgefunden wird, geraten Scholles Grabungsarbeiten ins Stocken, die Region hat einen Backwarenengpass und der unterbeschäftigte Polizeihauptmeister Thies Detlefsen endlich wieder einen Mordfall. Solide Kost. Ich freue mich auf "Krieg der Seesterne*", aber es dauert noch, bis ich in der Onleihe an der Reihe bin. 

Vielschreiberin Hanni Faller* legt alle zwei Monate einen neuen Fall der Reihe "Die Tannentaler Tanten*" vor. Zur Serie und zur Flusigkeit, mit der sie geschrieben ist, habe ich im März schon etwas gesagt. Ansonsten gibt es ein klares Schema: Jeder Band hat 19 Kapitel, und Kapitel 20 ist das erste des nächsten Bandes. In "und die Sache mit dem Mord-Erbe*" liefert Emma während eines Unwetters eine ihrer Schwarzwälder Kirschtorten aus, als sie durch eine Steinlawine in Schloss Cottenbach festsitzt. Dort wohnen eine alte Gräfin und ihre Familie. Schnell kommt es zum Streit um das Erbe, und schmutzige Geheimnisse werden aufgedeckt. Dann geschieht ein Mord und Menschen verschwinden. Anspruchslose Unterhaltung für übermüdete Hirne. Ich vermute, Band acht erscheint spätestens Mitte August.

Gartengestaltung ist bei uns ein großes Thema, und so arbeitete ich mich durch "Best of der Garten für intelligente Faule*" von Karl Ploberger*. Das eine oder andere wird umgesetzt, und ich freute mich über alles, was wir intuitiv richtig machten. 

""Versuche, dein Leben zu machen": Als Jüdin versteckt in Berlin*" ist die Biographie von Margot Friedlander, geschrieben gemeinsam mit Malin Schwerdtfeger*. Als sich die 21-jährige Margot am 20. Januar 1943 mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Ralph treffen will, um die Flucht vor der Gestapo aus Berlin vorzubereiten, erfährt sie, dass ihr Bruder kurz zuvor abgeholt wurde. Und auch die Mutter erscheint nicht; sie hinterlässt ihrer Tochter folgende Botschaft: "Ich habe mich entschlossen, mit Ralph zu gehen, wohin immer das auch sein mag. Versuche, dein Leben zu machen." Margot beschließt unterzutauchen; fünfzehn Monate dauert das Leben im Untergrund, dreimal entkommt sie der Gestapo nur um Haaresbreite. Dann, im April 1944, geht sie in die Falle, wird nach Theresienstadt deportiert und überlebt mit Glück. Ihre Mutter und ihr Bruder werden in Auschwitz ermordet.

Durch Zufall entdeckte ich die vierbändige Kerner und Oswald-Reihe* von Andreas Winkelmann*. Tatorte der Thriller sind Hamburg bzw. das südliche Umland. Ermittler ist Jens Kerner, tatkräftig unterstützt von seiner Sekretärin Rebecca Oswald, in die er sich im Laufe der Serie verliebt. Ich las rasch nacheinander "Das Haus der Mädchen*", "Die Lieferung*", "Der Fahrer*" und "Die Karte*". Die Bücher sind spannend bis zum Schluss und sollten in der Reihenfolge gelesen werden, denn es wird immer mal wieder Bezug auf die anderen Bände genommen, ohne es näher zu erläutern. Gelegentlich gibt es vermeidbare Flusigkeiten. So baut einer der Verdächtigen in "Der Fahrer*" Schiffsmodelle, aus denen ein, zwei Seiten später Flugzeuge werden.    

In den Juni gehe ich mit "Die Ungerächten*" von Volker Dützer*. Es ist der zweite Band einer dreibändigen Reihe um Hannah Bloch, einer jüdischen Überlebenden der Aktion T4. Der Band beginnt in Frankfurt am Main im Jahre 1947. In den Trümmern der Stadt fahndet die 22jährige Hannah Bloch im Auftrag der Amerikaner nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England, wo sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur kommt. Sie verfolgt ihn quer durch Europa. Auf ihrem Weg lernt sie den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. In ihm findet sie einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. Sein Hass droht nicht nur ihn zu vergiften, sondern auch Hannah.  

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Samstag, 25. Mai 2024

Samstagsplausch KW 21/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXIX

Das war wieder eine extreme "Ich kann einfach nicht mehr!"-Woche. Ich rannte schon am Wochenende ständig gegen Mauern an. Nichts, was ich erledigen wollte, ließ sich erledigen, sei es die Übertragung der Bankkonten meiner Mutter auf mich, sei es das Buchen und Bezahlen zusätzlicher Services für unseren Urlaub, die Bevollmächtigung des Steuerberaters oder Blogger, das auch nicht mehr so arbeitet, wie es soll.

Dienstag und heute klappte ich dann schlichtweg zusammen. Dienstag, weil es trotz des dritten Besuchs des Klempners in diesem Monat noch immer eine Leckage im Badezimmer gibt, und heute, weil es einen Kurzschluss hab, zwei Tage, nachdem der Elektriker neue Steckdosen für die neue Küche legte und dabei eine Leitung traf. 

Nach wie vor ist es der Normalzustand, dass es kaum einen Tag gibt, an dem ich das machen kann, was ich mir vorgenommen habe, was ich machen möchte, weil irgendwas aus dem Ruder läuft. Wie der Gatte vor zwei Wochen sagte: "Wir können nur noch reagieren!" Immerhin: Niemand kam ins Krankenhaus. Angesichts der Erfahrungen der letzten vier Jahre sollte ich dafür dankbar sein.

Hier gilt seit mittlerweile 219 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.   

Zu den guten Dingen in dieser Woche gehörte, dass ich in die Therapiegruppe, zum Reha-Sport und in ein Konzert gehen konnte, dass es eine nette Begegnung mit einer Nachbarin gab. Ich überlege, Therapiegruppe und Reha-Sport aufzugeben, denn beides kostet mich über vier Stunden, die ich irgendwo anders wieder einholen muss. Gleiches gilt für jede Aktivität außerhalb des festgelegten Tagesablaufs. Wenn jeden Tag Unvorhergesehenes passiert, muss ich gucken, wie ich die verlorene Zeit wieder eingeholt bekomme. Da ist es dann fast schon Glück, dass ich momentan vor Panik und Migräne mal wieder nicht schlafen kann. Aber wenn sich dann in solchen Nächten nichts online erledigen lässt, weil es immer wieder Stolpersteine gibt, bringt mich das auch nicht voran.  

So habe ich mich damit abgefunden, dass wir bis ans Ende unserer Tage zwischen Umzugskartons hausen werden, dass es jeden Tag etwas gibt, das uns um die Ohren fliegt, dass es keine Woche ohne Handwerkertermine gibt, ich langsam nicht mehr weiß, wie ich die Handwerker bezahlen soll. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich keine Küche habe, dass ich im Badezimmer kein Licht habe, weil der Fehler in der Elektrik nicht zu finden ist, und dass ich mich in der Regel um alles alleine kümmern muss, weil der Gatte nicht planbar belastbar ist. Die Kraft, die ich in der fünfwöchigen Reha schöpfen sollte, ist schon lange wieder weg. Für jeden Stein, den ich aus dem Weg geräumt habe, kommt ein Felsbrocken nach, und so geht das seit über vier Jahren. Die Baustelle und die sich kontinuierlich verschlechternde Gesundheit des Gatten toppen seit zwei Jahren alles. 

Bislang dachte ich, wenn wir Küche eingebaut ist und die Umzugskartons im Esszimmer ausgeräumt wurden, könnte alles gut werden. Inzwischen bin ich mir sicher, dass auch die Küche eine einzige Reihenfolge von Pleiten, Pech und Pannen werden wird wie alles, was wir im Haus anfassen. Gleiches gilt für mein Zimmer, das auch in Monaten keinen Kleiderschrank haben wird, für meinen Werkstattkeller, in dem sich auf ewig die Kartons des Gatten stapeln werden, für die Kellerküche, die nie eingerichtet werden wird, für die Beleuchtung der Kellertreppe, die nicht installiert werden wird, oder für das Wohnzimmer, in dem kein Fernseher richtig angeschlossen werden wird. 

Ich selbst habe einfach keine Kraft mehr, irgendwas zu Ende zu bringen, vieles kann ich auch schlichtweg nicht, und der Gatte ist keine planbare, zuverlässige Hilfe, hat auch keine Kraft mehr. Ich hätte gerne jemanden, der mir zuverlässig hilft, natürlich gegen Bezahlung, aber die letzten Handwerker über myHammer waren ein Fehlgriff. Im Prinzip bräuchten wir einen mobilen Hausmeister, aber die guten sind ausgebucht, und schlechte hatte ich schon zu oft. Und dann ist da ja auch noch der Gatte, der darauf besteht, die Arbeiten selbst machen zu können. Er brauche nur Zeit. Da er schon zwei Jahre nicht zu Potte kommt, frage ich mich, wie viel Zeit es denn noch sein muss.  

Wenigstens ist das Chaos im Büro beherrschbar, denn was mich an Pleiten, Pech und Pannen bei der anstehenden Jubiläumsfeier erwartet, weiß ich im Voraus und kann entsprechend planen. Ich weiß aus beruflicher Erfahrung, der einzige Unterschied, ob du eine Veranstaltung für 5 oder 5.000 Menschen planst, ist die Anzahl der Dixi-Klos. Außerdem habe ich da tolle Unterstützung. Gelegentlich werde ich zwar panisch, weil die Zeit davon läuft - nur noch fünf Wochen - aber wie gesagt: Das Chaos ist beherrschbar. 

Spannend waren die Entwicklungen rund um AfD und Co. in dieser Woche. Das rassistische Gegröle auf Sylt hat wenig überrascht, dergleichen kenne ich von Klein auf von Stadt- und Schützenfesten, und dass Geld Faschismus stützt, ist auch nicht neu. Aber dass es so schnell Konsequenzen hatte, überraschte schon. Überraschend war auch, dass die Brandmauer gegen die AfD ausrechnet von französischen und italienischen Faschisten im EU-Parlament gezogen wurde. Nein, sie haben ihre Einstellung nicht geändert. Die Pläne, die die AfD nach ihren Wahlsiegen umsetzen wird, waren ihnen nur zu offensichtlich. Ich bin gespannt, ob die AfD nach der Europawahl wieder in die ID aufgenommen wird oder doch eher bei der EVP landet. Ich wette auf Letzteres. Und letztlich war ich überrascht, dass ausgerechnet die SPD sich nicht entblödete, mit dem Slogan "Deutschland den Deutschen" Wahlwerbung zu machen (Link).   

Natürlich nahm ich auch wahr, dass mit Orion Hernandez, Hanan Yablonka und Michel Nissenbaum drei weitere Geiseln der Hamas tot geborgen wurden. Drei weitere Familien haben nach 230 Tagen grausame Gewissheit. 125 Männer, Frauen und Kinder sind noch in den Händen der Hamas, die es alleine in der Hand hat, dem Elend in Gaza ein Ende zu setzen. Bring them home gilt weiterhin. Da es aber keinen politischen Druck auf die Hamas gibt, ihre Forderungen erfüllt werden, gibt es wenig Hoffnung auf eine baldige Geiselbefreiung oder ein Kriegsende.

Als ich letztes Wochenende noch dachte, es würde eine normale Woche, versuchte ich, dem Giersch mit kochendem Wasser zu Leibe zu rücken. Das scheint generell auch ganz gut zu funktionieren, nur habe ich dieses Wochenende keine Zeit bzw. Kraft, ihn zu entfernen, so dass er sich erholen wird. Er darf also weiter wuchern. 

Seit einiger Zeit weckt uns ein Vogel mit sehr markantem Gesang. Das ist schon ein wenig nervtötend ... Weil ich wissen wollte, wer der Krachmacher ist, installierte ich BirdNET und weiß nun, dass in der Kletterpflanze auf dem Nachbarbalkon eine Mönchsgrasmücke ihr Nest hat. Der Vogel ärgert auch den Nachbarskater, was lustig anzusehen ist - zumindest, solange der Kater ihn nicht erwischt. 

Von Schwiegermutter und Tante gibt's nichts Neues. Der Gatte telefonierte diese Woche nicht mit seiner Mutter. Schwiegermutter wiederum weigert sich beharrlich, unsere neue Festnetznummer zu nutzen, ruft den Gatten nur auf seinem Taschentelefon an, das er wiederum immer abgeschaltet hat. So hoffe ich, dass keine Nachrichten gute Nachrichten sind.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. Und jetzt warte ich auf die Katastrophen der kommenden Tage. Wenn niemand ins Krankenhaus kommt, ist alles gut, egal, wie schlecht es ist.

Samstag, 18. Mai 2024

Samstagsplausch KW 20/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXVIII

"Jedes Mal, wenn ich hier sitze, frage ich mich, ob wir es verdient haben, dass wir es hier so schön haben. Und dann denke ich: 'Ja, das haben wir!'", sagte der Gatte gestern, als wir auf dem neu geschaffenen Frühstücksplatz zwischen Flieder und Rhododendron saßen. Wie alles ist auch der Platz noch provisorisch, aber er wird wirklich sehr schön werden.

Blick vom Balkon auf unseren Frühstücksplatz, den der Gatte "Zur Hummel-Rast" taufte. Dort sitzend, werden wir von Hummel, Bienen und Schmetterlingen umschwirrt, die sich über den Rhododendron freuen.

Diese Woche war Yom haZikaron, der Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des palästinensischen Terrors. Darauf folgt Yom haAtzma’ut, der israelische Unabhängigkeitstag. Einen Tag später gedenken die arabischen Palästinenser der sogenannten Nakba, der Flucht nach der israelischen Staatsgründung. Ich bekam abends auf dem Heimweg eine sehr aggressive Demonstration vom Steindamm zur Mönckebergstraße mit, auf der unter den Augen der Polizei mehrfach "From the river to the sea" skandiert wurde. Okay, die Parole ist nicht strafbar, ruft sie doch nur zu einem Völkermord auf, dazu, Israel judenfrei zu machen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sich Jüdinnen oder Juden fühlen, wenn sie solche Szenen erleben.

Unser Frühstücksplatz.

Als ich später die "Tagesschau" sah, wurde die Staatsgründung Israels als einzige Ursache für die Flucht der arabischen Palästinenser genannt. Verschwiegen wurde der Angriff arabischer Staaten auf Israel am Tag der Staatsgründung. In der Folge des Unabhängigkeitskriegs wurden viele arabische Palästinenser während der Kampfhandlungen vertrieben oder von arabischem Militär aufgefordert, Israel zu verlassen. Verschwiegen wurde ebenso, dass es die arabischen Palästinenser waren, die 1948 eine Zwei-Staaten-Lösung ablehnten wie auch der Umstand, dass als Folge der Gründung des israelischen Staates Juden aus fast allen arabischen Staaten vertrieben wurden. 

Gestern, 223 Tage nach dem Simchat-Tora-Pogrom, wurden die Leichen von Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter geborgen. Die drei müssen unvorstellbare Grausamkeiten erlebt haben. Der Umstand, dass Shani Louk schon Ende Oktober anhand eines Schädelfragments identifiziert und für tot erklärt wurde, aber erst jetzt ihre sterblichen Überreste gefunden wurden, zeigt die Grausamkeit der Hamas. Zumindest haben jetzt zwei weitere Familien Gewissheit, können drei Familien ihre Toten beerdigen. 129 weitere Männer, Frauen und Kinder sind weiterhin in den Händen der Hamas. Ob sie noch am Leben sind? Jedenfalls: Bring them home gilt weiterhin. 

Hier gilt seit mittlerweile 218 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.   

Sonnabend hatten wir lieben Besuch. Als wir uns im Dezember zuletzt sahen, hatte ich Corona, war der Gatte mal wieder schwerst erkältet, mussten wir das Treffen abbrechen. Dementsprechend konnten wir uns nicht unterhalten. Das holten wir nun gründlich nach. 

Sonntag war ich so verspannt, dass ich mich kaum bewegen konnte. Die linke Körperhälfte war komplett weg, lahm gelegt durch den Trapezmuskel. Ich heulte vor Schmerzen. Weder dehnen und massieren noch Schmerztabletten oder heiße Dusche halfen. Am nächsten Tag trabte der Gatte in die Stadt, um mir Wärmepflaster zu holen, was Linderung brachte. Außerdem kaufte ich mir ein TENS-Gerät*. Das musste ich zwar prompt umtauschen, weil die Pads nicht hielten, aber zumindest kurz war ich schmerzfrei. Ich hoffe auf das neue Gerät*, das kommende Woche eintreffen soll. 

Einiges ruckelte sich auch wieder zurecht: Der Gatte kann endlich problemlos die Haustür öffnen. Er befand monatelang, dass sie klemmt, wartete teilweise vor der Tür, bis ich kam und ihm öffnen konnte. Das ist auf Dauer kein Zustand. Mit der Tür ist alles in Ordnung, aber er konnte des Schlüssel nicht richtig greifen. Ein Keywing* sorgte für Abhilfe. Für den Fall, dass der nicht gereicht, hatte ich eine Schlüsseldrehhilfe* besorgt, aber als ich die dem Gatten zeigte, weigerte er sich sofort, sie zu nutzen. Unsere Briefwahlunterlagen trafen ein, ebenso mein EU-Führerschein. Da gab's Probleme, weil noch eine Kartei-Abschrift aus Hamburg notwendig war, aber das klappte jetzt. 

Vier der sechs Küchenschränke sind verkauft und abgeholt. Laut Möbelscheune taugten sie ja nur noch für den Sperrmüll. Tatsächlich waren sie binnen zwölf Stunden weg. Einen Schrank werde ich vermutlich doch behalten für die Kellerküche. Ich muss nur einen Platz zum Zwischenlagern finden, und das ist leichter gesagt als getan, denn hier stehen ja überall, wo etwas Platz ist, Umzugskartons - weit über 50 Stück sind es noch. Ich habe keine Ahnung, wo wir in vier Wochen die Pakete mit der neuen Küche lagern sollen und kann nur hoffen, dass es nicht regnet. Dann können sie über Nacht im Vorgarten liegen. Bin dahin sind aber noch vier Wochen Zeit. Es wird sich finden. Für die kommende Woche muss ich erstmal im Esszimmer Platz schaffen, denn die Elektriker kommen, um u.a. die Lampe über dem Esstisch zu montieren. Wegen der Umzugskartons kommen sie da aber gerade nicht ran ... Eigentlich sollten die restlichen Elektro- Arbeiten erst nach dem Kücheneinbau erledigt werden, nur wussten wir da noch nicht, dass wir für die neue Küche jede Menge Steckdosen brauchen.

Keine Woche ohne Handwerker. Diese Woche war's mal wieder der Klempner. Er kam zum dritten Mal wegen der Leckage einer Toilette. Anscheinend fand er die Ursache: Der Wasserkasten wurde schief montiert! Deswegen rauschte immer Wasser durch, was geräuschlos war, so dass wir es nicht merkten. Der Wasserkasten hat zudem keine EU-Zulassung, hätte nicht verbaut werden dürfen. Die Baubrigade könnte ich noch immer teeren und federn, samt Architekten, der sie uns empfahl. Der Klempner guckte sich auch das rostende Fallrohr im Keller an, riet aber davon ab, es auszuwechseln, solange es noch keine Leckage hat. Es ist zu unsicher, wie sich das Auswechseln des rostenden Teilstücks auf das Gesamtrohr auswirkt. Heißt bei unserem Glück: Sobald der Keller fertig ist, fliegt uns das Rohr um die Ohren, stehen wir knietief in Exkrementen. 

Interessiert wurde der Ausgang der beiden Gerichtsverfahren gegen Bernd Höcke bzw. die AfD wahrgenommen - mutmachende Signale aus der Justiz. Da aber kein Verbotsverfahren eingeleitet wird, werden wir die Machtübernahme der AfD kaum aufhalten können. 

Dem Gatten setzt das Wetter sehr zu. Er weigert sich nach wie vor, zum Arzt zu gehen aus Angst, er muss ins Krankenhaus. Nun, so kommt das Krankenhaus dann halt ohne Arzt. Er ist sehr schnell erschöpft, schafft noch nicht mal mehr das Ausräumen der Spülmaschine. Es dauert mich, ihn so zu sehen. Oft denke ich daran, wie er vor zwei Jahren noch die Treppen rauf und runter sprang, bei Hochsommerhitze den Dachboden entrümpelte ... Jetzt kämpft er um jede Stufe (einen Treppenlift möchte er nicht, das wäre für ihn das endgültige Aufgeben). Er freut sich auf Mallorca, ich unterstütze die Freude, aber ich frage mich schon, wie er die Reise schaffen will. Nun, erstmal steht in drei Wochen Dänemark an - wenn wir so weit kommen. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Die Damen haben gerade zwei Wochen Travemünde gebucht - für eine Summe, von der wir locker ein halbes Jahr leben können ... Es sei ihnen gegönnt! Wer weiß, wie lange sie noch in der Lage sind, zusammen zu reisen. Wir überlegen, sie über ein Wochenende zu besuchen, schrecken aber noch vor der Buchung zurück, denn von den Kosten für eine Übernachtung in ihrem Hotel leben wir ein bis zwei Wochen.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

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Dienstag, 14. Mai 2024

#12von12 im Mai 2024

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine Mai-Bilder. 

#1: Wir haben unterm Flieder einen kleinen Sitzplatz für's Frühstück in der Morgensonne. Da lese ich "Der Tätowierer von Auschwitz*" zu Ende. 

#2: Frühstücken ist anstrengend. Während eine Maschine Wäsche läuft. mache ich ein Nickerchen. Aber vorher beginne ich noch ein neues Buch*

#3: Heute ist ein historischer Tag: St. Pauli stiegt in die Bundesliga auf. Am 12. Mai 2018 stieg der HSV in die zweite Liga ab. Putzig, das. 

Heute ist ein ruhiger Sonntag, heißt Ausschlafen, Hausarbeit und ausruhen. 

#4: Ich bezweifle, dass das Fallrohr im Keller so aussehen soll. Da der Klempner eh noch mal kommen muss, weil wir mittlerweile die dritte Leckage beim Bad-WC haben, mache ich schon mal ein Foto. Ich kenne die Firma inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie vor der Terminierung gerne Fotos sehen, um in etwa zu wissen, was auf sie zu kommt. 

#5: Morgen werden drei Oberschränke abgeholt, also muss ich ein wenig umräumen, um Platz für Geschirr in der Küche zu schaffen. Das meiste lagert im Esszimmer, das mittlerweile rappelvoll ist. 

#6: Der Unterschrank ging schon gestern weg. Durch das Terrassenmöbel haben wir etwas Platz für Wasserkocher, Kaffeemaschine und ein paar Vorräte. Dafür hat der Gatte gerade keinen Tisch am Grill. 

Wir haben vier von sechs Küchenschränken verkauft. Wir hätten sie gerne behalten, aber der Küchenbauer baut sie nicht in die neue Küche ein. Ein Schrank wurde gestern abgeholt, drei Schränke werden morgen abgeholt. Die kommenden fünf Wochen werden abenteuerlich, aber hey, wir leben seit über 22 Monaten auf einer Baustelle. Das Esszimmer ist jetzt allerdings rappelvoll. Ich habe keine Ahnung, wohin die Pakete mit der neuen Küche sollen, wenn sie Mitte Juni geliefert werden. Man könnte sie oben auf die Umzugskartons schieben ... Vielleicht haben wir Glück und es regnet nicht. Dann können sie eine Nacht im Vorgarten liegen. 

#7: Tee und Törtchen-

#8: Der kleine Apfelbaum hat jede Menge Früchte angesetzt. Wir sind gespannt, ob wir dieses Jahr etwas ernten können. Letztes Jahr fiel alles dem Apfelwickler zum Opfer, aber für den hing ich vor vier Wochen Fallen auf.

#9: Abendessen im Werden. Das Rezept zum Tag gibt's später in der Kombüse.

#10: Füße hoch und stricken.

Heute ist Yom haZikaron, der Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des palästinensischen Terrors. Dieses Jahr steht der Tag ganz im Zeichen des Simchat-Tora-Pogroms. Morgen Abend beginnt Yom haAtzma'ut, der Unabhängigkeitstag.

#11: zum diesjährigen Yom haZikaron wird auch an die Männer, Frauen und Kinder erinnert, die als Geiseln der Hamas starben. Ihre Leichname sind oft noch in Gaza, weil die Herausgabe von der Hamas verweigert wird. 

#12: Ich liebe den Blick in den Abendhimmel vorm Schlafzimmer.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Im Mai 2020 war Tante das letzte Mal zu Besuch in Schwiegermutters Haus, bereiteten wir Schwiegermutters Umzug in die Seniorenwohnanlage vor. Im Mai 2021 war der Gatte schon über ein halbes Jahr schwer krank und zum zweiten Mal im Krankenhaus. Im Mai 2022 hatte ich noch die Kraft, vor der Arbeit Schwimmen zu gehen, ergatterten wir Öl, das durch den Ukraine-Krieg kurzfristig sehr knapp und teuer war. Im Mai 2023 bereitete ich mich auf die Trauerfeier für meine Mutter vor. Eigentlich wollten wir schon einige Wochen im alt-neuen Haus sein, wollten, das meine Mutter sieht, was wir aus dem Haus gemacht haben. / *Affiliate links

Samstag, 11. Mai 2024

Samstagsplausch KW 19/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXVII

"Wir sind nur noch am Reagieren. Wir agieren gar nicht mehr!", fasst der Gatte die Situation zusammen. Nachdem Montag der Klempner eine Leckage am WC im Badezimmer beseitigt hatte (eigentlich sollte er nur den Außenwasserhahn wechseln), bemerkte ich Donnerstag die nächste Leckage an der Toilette. Ich mag nicht mehr! Vermutlich fliegt uns als nächstes das Haupt-Abwasserrohr um die Ohren, spätestens, wenn der Elektriker im Vorratskeller mit dem Sicherungsschrank final fertig und alles eingeräumt ist. Die aktuelle Leckage würde ich am Liebsten ignorieren, eine Schale unter dem Rohr reichte, aber wir müssen eine Aufstehhilfe für den Gatten montieren, und dafür sollte das WC nirgendwo mehr lecken. 

Lauterbach blüht.

Dem Gatten geht es Dank des kühleren Wetters etwas besser, aber es wirft ihn schon aus der Bahn, dass das Wetter nördlich und südlich der Elbe anders ist oder wenn wir durch Geschäfte gehen, wo ihm die Luft zu schaffen macht. Er denkt manchmal sogar ohne Erinnerung daran, seine Tabletten zu nehmen. Diese Woche begann er wieder damit, an seiner Modellbahn weiterzubauen, was bedeutet, dass er viel Treppensteigen muss - gutes Herztraining. Mir wäre es natürlich lieber, er kümmerte sich um die Kabelage für TV und PC oder die Beleuchtung der Treppen oder das Regal im Gäste-WC, aber egal. Hauptsache, er trainiert Hirn und Hände. 

Der Gatte achtet auf Pausen, und es ist deutlich zu merken, dass es ihm besser geht, wenn er Mittagsschlaf hielt. Er schaffte es zudem, die Spiegelschränke im Badezimmer zu elektrifizieren, so dass wir dort Licht haben! Ein Spiegelschrank zickt, aber er hofft, das Problem lösen zu können. Ich freue mich, dass wir endlich wieder Licht im Bad haben. Es ist sogar richtig hell!

Ich liebe Vergissmeinnicht und freue mich über ihre üppige Blüte. 

Wir kauften diese Woche die Küche, und in fünf Wochen wird sie geliefert. Da Ikea einen knapp vierstelligen Betrag für die Entsorgung von sechs Küchenschränken haben möchte, fragte ich bei der Möbelscheune an, aber die lehnte ab und verwies auf den Sperrmüll. Die Sperrmüllabfuhr ist im Landkreis Harburg aber bei weitem nicht so kommod organisiert wie in Hamburg. Wir hätten die Schränke und den Herd bis Juli irgendwo lagern müssen. Dafür haben wir weder den Platz noch die Kraft. Ich stellte die Schränke bei eBay Kleinanzeigen ein, und wenn sich die Abholer nicht anders entscheiden, sind wir schon mal vier Schränke los. Gut, ich habe dann fünf Wochen nichts, wo ich Geschirr, Besteck usw. lagern kann, aber irgendwas ist ja immer. Den Herd entsorgt zum Glück Ikea - mir fiel nach Auftragserteilung noch ein, dass ich fragen könne, ob die das machen.  

Über eBay Kleinanzeigen wurde ich auch zwei Paris-Bilder los, die meine Eltern Ende der 1970er Jahre mal mitbrachten. Die Bilder standen zwei Jahre auf dem Balkon und hatten einen Wasserschaden, weswegen ich dachte, sie sind höchstens noch wegen der Rahmen interessant, aber nein. Der junge Mann, der sie sich abholte, war überglücklich, war verzückt, als er die Geschichte zu den Bildern hörte und schickte später von Zuhause Fotos, wo die Bilder hängen. Das wärmt doch das Herz!

Dem Ginster geht's gut. Mal schauen, ob wir es im Herbst zum Pflanzenmarkt schaffen. Ich mag Ginster sehr und würde gerne noch mehr pflanzen.

Mein ehemaliger Steuerberater aus der Zeit, als ich selbstständig war, ist bereit, unser Mandat langfristig zu übernehmen - wieder etwas Entlastung! Er wird zudem gucken, ob ich mir eine vorzeitige Verrentung finanziell leisten kann. Davor muss ich aber schauen, dass mein Rentenkonto geklärt ist. Das schiebe ich schon einige Jahre vor mir her. 

Hier gilt seit mittlerweile 217 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.   

Das Pendeln war diese Woche sehr anstrengend, was nicht am Metronom lag, sondern am HVV. Mittwoch brach der Verkehr in der Innenstadt so gründlich zusammen, dass ich 40 Minuten vom Stephansplatz zum Hauptbahnhof brauchte. Es brachte auch nichts, in die S-Bahn umzusteigen, denn die fuhr auch nicht. So verpasste ich den gewünschten Zug und war erst nach zwei Stunden zu hause - normalerweise brauche ich 41 Minuten plus Fußweg. Aber anders als in Hamburg war ich nicht total fertig, als ich zu Hause ankam. Der Spaziergang vom Bahnhof ins Haus bringt mich schon runter, und dann im Grünen auf der Terrasse zu sitzen, ist einfach wunderbar. In Hamburg kam ich so nicht zur Ruhe, jedenfalls nicht nach dem Einzug der Bolz- und Brüll-Blagen. 

Im Büro ist sehr viel zu tun. Umso froher bin ich, zu Hause zur Ruhe kommen zu können. Die 55-Jahr-Feier für mein Mammutprojekt rückt immer näher. Meine Kolleginnen sind schon voller Vorfreude, während ich mich mehr so innerlich freue. Aber es ist schön zu sehen, wie sehr sie sich freuen. Ich freue mich über die Vorschläge, die sie machen, und nehme sie gerne an. Ich habe bei dem Ganzen zwar den Hut auf, aber es tut sehr gut zu wissen, dass ich mit Planung und Umsetzung nicht alleine bin. Das kenne ich anders. Ich bin sehr gespannt auf die Feier und hoffe, es klappt alles einigermaßen.

Das Kapitel Wohnung ist immer noch nicht ganz abgeschlossen, aber zumindest hinter Wasser und Strom können wir einen Haken machen. Von beiden Versorgern gab's Rückzahlungen. Der Vermieter, hingewiesen auf die Abbuchung der Miete, die nach unserer Kündigung erfolgte, verweigerte erst die Rückzahlung, wollte sie dann aber doch überweisen. Mal gucken, ob er es macht. Ob wir die Kaution zurückerhalten, wissen wir noch nicht. Auch die Heizkostenabrechnung haben wir noch nicht. Sollten wir da nachzahlen müssen, geht's zum Anwalt. Einstweilen kommt weiterhin die obskure Übersicht des geschätzten Verbrauchs - an die Hamburger Adresse. 

Diese Woche feierten wir Tantes 91. Geburtstag. Der Gatte und ich waren die Überraschungsgäste, und wir haben uns sehr gefreut, den Tag mit ihr verbringen zu können. Wir hoffen auf ein Wiedersehen im Sommer zum Geburtstag des Gatten. Schwiegermutter geht's auch gut. Die beiden Damen wollen im Sommer zwei Wochen an die See und versuchen sich gerade an der Quadratur des Kreises: Ein bezahlbares Hotel zu finden. Der Gatte und ich plädieren ja wie im letzten Jahr für Weißenhäuser Strand, denn das ist barrierefrei, davon würde Tante profitieren, aber Schwiegermutter ist dagegen. Angeblich gibt es dort keinen Zugang zum Wasser ... 

Diese Woche sind sieben Monate seit dem Simchat-Tora-Pogrom vergangen. Noch immer sind über 130 Männer, Frauen und Kinder in den Händen der Hamas. Ich hätte nie gedacht, dass ihre Befreiung so lange dauert. Der Antisemitismus nimmt immer weiter zu. Dass die Täter-Opfer-Umkehr funktioniert, ist ebenso erschreckend wie faszinierend.    

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

Freitag, 10. Mai 2024

Ausgelesen: Bücher im April 2024

Das Rudel liest.
In diesem Monat waren die Bücher von Adriana Altaras eine Entdeckung für mich! Eine Mit-Rehabilitandin, eine der wenigen, mit denen ich mich näher unterhielt, hatte mich darauf aufmerksam gemacht, und dabei fiel mir ein, dass "Titos Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie*" schon ewig auf meiner Leseliste stand, seitdem ich im DLF mal ein Interview mit Altaras zu dem Buch hörte. 

Als Altaras Eltern Jakob Altaras und Thea Altaras sterben und sie eine Wohnung erbt, die seit 40 Jahren nicht mehr ausgemistet wurde, kämpft sie sich durch kuriose Hinterlassenschaften, bewegende Briefe und uralte Fotos. Dabei kommen nicht nur turbulente Familiengeheimnisse ans Tageslicht. Auch die Toten reden von nun an mit und erzählen ihre eigenen Geschichten. In eindringlichen Episoden erzählt sie von ungleichen Schwestern, von einem Vater, der immer ein Held sein wollte, und von einer Mutter voller Energie und Einsamkeit. 

Angesichts meiner eigenen Familie dachte ich beim Lesen öfter "Endlich normale Leute!" Gleiches galt für "Doitscha: Eine jüdische Mutter packt aus*", ebenfalls von Adriana Altaras*. Leidenschaftlich, mitreißend und witzig erzählt sie mitten aus dem jüdischen Leben heute in Deutschland. Vom jüngsten Sohn, der lieber "Germany`s next Topmodel" sähe, als zuzuschauen, wie sich seine Mutter in Talkshows über die Beschneidung und die "schönen Schmocks" ihrer Söhne auslässt, von tragikomischen Identitäts- und Religionskonflikten, die sich an einer rissigen Salatschüssel entzünden, von unkonventionellen Gedenkreden, vom Erben und Vererben. Die ganze Familie kommt zu Wort, das ganze Tohuwabohu. Ein kluges, faszinierendes und vielstimmiges Porträt jüdisch-deutscher Gegenwart und ein unvergessliches Buch über Familie in all ihren tröstlichen und irrsinnigen Facetten. Wie gesagt: Endlich normale Leute!

In den April ging ich mit dem dritten Band einer Krimi-Reihe um die Kripobeamte Mandy Hanke und Thomas Huber*, die in Pfarrkirchen in Niederbayern spielt, von Hans Weber und Armin Ruhland geschrieben wurde. In "Ausgewildert*" kümmern sich die beiden um Wilderer und klären einen Mord auf. 

Die Reihe um "Dorfkommissarin Mary*" von Marion Stadler* fand ich ganz nett, und so freute ich mich auf den achten Band, in dem Mary erstmals ermittelt, obwohl sie inzwischen aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist. In "Mordsbräute*" findet sich ausgerechnet in der Burgruine, in der ihr ältester Sohn eigentlich gerade heiraten wollte, eine Leiche. Der unbekannte Tote gibt Rätsel auf, genauso wie das Verschwinden der Verwaltungsangestellten Swetlana Nemkova, die sich als Täterin herausstellt. Die hübsche Blondine war erst seit Kurzem in Essing heimisch, alles andere als ein Mauerblümchen, und hatte mit einigen Männern ein Techtelmechtel. Nun gilt es herauszufinden, wer der flüchtigen Mörderin Unterschlupf gewährt. Dabei nützt ihr der neue Job beim Lindenwirt, denn die Gerüchteküche am Stammtisch brodelt. 

Im März stieß ich zufällig auf die Reihe "Wahre Verbrechen" aus dem Gmeiner-Verlag. In "Die Schwarze Witwe von Wien*" von Monika Buttler* geht es um Elfriede Blauensteiner. In ärmlichen Verhältnissen geboren und unter ständiger Gewalt aufgewachsen, rächt sie sich auf ihre Weise. Nachdem sie ihren Gatten zu Tode gepflegt und seine Rente im Spielsalon verspielt hat, lockt sie mit Inseraten heiratslustige und reiche Rentner an. Sie will ihren Status festigen. Und was bei einem Mann funktionierte, lässt sich auch auf andere übertragen. Mord wird fortan zu ihrem Überlebensprogramm.

"Die Giftmörderin Grete Beier*" lebte Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts im sächsischen Freiberg. Am 23. Juli 1908 stirbt die 22-jährige Bürgermeistertochter unter dem Fallbeil. Das letzte Todesurteil im Königreich Sachsen ist vollzogen und ein kurzes, dramatisches Leben ausgelöscht. Wer war Grete Beier? Was verleitete sie, ihren vermögenden Bräutigam zu vergiften und ihm kaltblütig in den Kopf zu schießen? War es aus Abscheu gegen eine von den Eltern erzwungene Ehe? War es aus verzweifelter Liebe zu dem anderen Mann in ihrem Leben? Oder ging es um pure Habgier? Kathrin Hanke* spürt diesen Fragen minutiös nach und erzählt die Lebensgeschichte dieser eigenwilligen Frau mit ihren dramatischen Wendepunkten.

Die Reihe um die verwitwete Hauptkommissarin Enna Andersen* und ihr Team von Anna Johannsen* lese ich ausgesprochen gerne. Im sechsten Band, "Enna Andersen und das weite Land*" ermittelt das Team in Butjadingen. Hier werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren haben die Ermittler einer SoKo vergeblich versucht, den Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke zu finden. 
Enna Andersen will den Fall gemeinsam mit ihrem Team neu aufrollen. Schnell gerät der Bruder des Opfers erneut unter Verdacht. Der Streit um das Hoferbe stellte seinerzeit das stärkste Motiv für eine mögliche Gewalttat dar. Eine andere Spur führt zu Feddersens politischem Engagement und Korruptionsvorwürfen. Als der verdächtigte Bruder mit Erstickungsanzeichen tot aufgefunden wird, sehen sich die Ermittler plötzlich nicht nur mit dem Cold Case, sondern auch mit einem Mörder in der Gegenwart konfrontiert.

Leichte Kost versprach "Komm zu nix – Nix erledigt und trotzdem fertig: Gute-Laune-Storys*" von Tommy Jaud*, den ich eigentlich ganz gerne lese. In ein paar Geschichten erkannte ich mich auch wieder.

Die Krimis der Zorn-Reihe* von Stephan Ludwig* sehe ich gerne im Fernsehen, aber die Bücher mochte ich gar nicht. Dementsprechend gespannt war ich, wie mir "Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller*" gefallen würde. Das Buch hat mich wirklich verzückt! Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit. So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen. 
Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …

Der Salzkammergut-Krimi "Tod Aussee*" von Katja Reiland* soll wohl der Auftakt-Band zur Reihe um die Wiener Illustratorin Marie Haslinger sein. Die will in der Reha-Klinik nur ihr Bein auskurieren. Aber als plötzlich eine Leiche im Schwimmbecken treibt, ist es vorbei mit der Ruhe. Und dann ist da auch noch dieser charmante Bezirksinspektor, der Marie mehr den Kopf verdreht, als ihr lieb ist. Mit Hilfe ihrer kartenlegenden Nachbarin macht sich Marie auf die Suche nach dem Mörder und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr. Mich sprach der Titel an, weil ich selbst gerade in der Reha war. Fazit: Ganz nett, aber nicht so nett, dass ich einer Fortsetzung entgegen fiebere. 

Ganz anders war's mit dem fünften Band der Frau Helbing-Reihe* von Eberhard Michaely*. Da freue ich mich jetzt schon auf Band sechs*. Aber erstmal war "Frau Helbing und der Casanova aus Winterhude*" an der Reihe. Mit ihrem Weihnachtsgeschenk, einem Wassergymnastik­Schnupperkurs, hat Frau Helbings Freundin Heide ins Schwarze getroffen. "Aqua Gym" macht nicht nur Spaß, schon nach wenigen Wochen fühlt sich Frau Helbing auch be­weglicher und hat sogar neue Freundinnen gefunden. Wenn nur Wolfgang Hoyer nicht wäre! Ein aufgeblasener Gockel, der nichts anderes im Sinn hat, als alleinstehenden älteren Damen nachzustellen. Seine Liaison mit der ehemaligen Schauspielerin Olga Suditzky scheint gerade erst beendet, da bändelt er schon mit Frau Helbings neuer Freundin Ingeborg Kappel an. Ob sie ein bisschen neidisch auf Ingeborgs zweiten Früh­ling ist?, fragt sich Frau Helbing. Da erhält sie einen Anruf von Olga Suditzky, die sie bittet, eine Tasche von Herrn Hoyer bei ihr abzuholen. Kurz darauf wird Suditzky tot in ihrer Wohnung gefunden – seit vierzehn Tagen liegt sie dort! Hat Wolfgang Hoyer seine Verflossene aus dem Weg geräumt? Wer hat Frau Helbing dann angerufen? Ihr rätselhafter fünfter Fall führt die pensionierte Fleischereifachverkäuferin in den Alsterpavillon und ins Thalia Theater.

In den April gehe ich mit "Mehr als die Ehre*", dem dritten Band der Gut-Mohlenberg-Reihe* von Melanie Metzenthin*, ich ich ja im Großen und Ganzen ganz gerne lese. Diesmal spielt die Handlung auf Gut Mohlenberg im Jahre 1941: Seit der Machtübernahme durch die Nazis ist die psychiatrische Klinik geschlossen und wird von Friederike von Aalen offiziell als Gestüt geführt. Trotzdem beschäftigt sie weiter Menschen mit geistiger Einschränkung, die von Euthanasie bedroht sind. Ein gefährlicher Balanceakt für die Psychiaterin, denn ihre edlen Pferde sind auch bei den Reitern der SS sehr begehrt. Als in den benachbarten Brenner-Hof ein melancholischer, aber tatkräftiger Witwer einzieht, hat Friederike zum ersten Mal seit dem Tod ihres Mannes Bernhard wieder Gefühle für jemanden. Sie wünscht sich nichts mehr, als ihr Leben und ihre Überzeugungen mit einem Mann zu teilen. Doch in diesen Zeiten könnte zu viel Vertrauen lebensbedrohlich sein.

Montag, 6. Mai 2024

#WMDEDGT 05/24: So was wie Ausruhen

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Ich beginne den Tag lesend - dem Gatten geht's schlecht, so dass ich noch etwas seinen Schlaf bewache und mich mit "Besser allein als in schlechter Gesellschaft: Meine eigensinnige Tante*" von Adriana Altaras* wachhalte. 

Die Nacht ist einigermaßen ruhig, und ich kann endlich mal wieder mehr als acht Stunden schlafen! Dafür wache ich morgens mit Verspannungen auf - irgendwas ist ja immer. 

Den ganzen Tag über bin ich irritiert, dass heute ein Tag ist, an dem niemand kommt, ich nirgendwo hin muss, keine Termine habe. Also ist Nichtstun und Ausruhen angesagt - also, theoretisch. Praktisch gibt es zu viel zu tun. 

Während ich noch überlege, mich die Treppe runter zu kämpfen, um Kaffee zu kochen, steht der Gatte schon an der Maschine. Das ist erfreulich und zeigt, dass es ihm etwas besser geht. Während ich den ersten Kaffee trinke und den Wochenplan tippsle, macht der Gatte Frühstück und kämpft sich mitsamt Frühstück für mich die Treppe hoch! Davon, dass es ihm gut geht, kann aber keine Rede sein. 

Den Tag verbringe ich damit, Geraffel von links nach schräg zu räumen. Ich schaffe es tatsächlich, neun Artikel bei eBay Kleinanzeigen einzustellen! Ich bin froh über jeden Millimeter, der einigermaßen aufgeräumt aussieht, schaffe aber bei weitem nicht so viel, wie ich möchte. Abends sind zumindest schon mal zwei Bilder, die ich verschenke, reserviert. Mit Glück werden sie übermorgen abgeholt. Sie nehmen zwar den wenigsten Platz weg, aber ich freue mich, wenn sie in gute Hände kommen.

Der Gatte ist fit genug, um die Küchenplanung durchzulesen und mir zu sagen, welche Infos der Elektriker braucht. Die stelle ich zusammen und maile sie ihm in der Hoffnung, morgen gleich einen Termin vereinbaren zu können. Erst, wenn der Elektriker fertig ist, kann die Küche installiert werden. Wir beschließen, auf die Demontage der alten Küche durch Ikea zu verzichten, weil sie unverhältnismäßig teuer ist. Sobald der Liefertermin für die neue Küche steht, stelle ich die alte bei eBay Kleinanzeigen ein. Was wir nicht loswerden, geht zum Sperrmüll. Sicherheitshalber gucke ich mir schon mal das hiesige Procedere an. Vielleicht nimmt auch die Möbelscheune was - vor zwei Jahren holte sie nichts ab. Notfalls sind wir einige Zeit ohne Küche, leben vom Essengehen, Lieferdienst oder Mittagstisch vom Schlachter. 

Erfreut stelle ich fest, dass es inzwischen möglich ist, die Briefwahlunterlagen für die Europawahl online zu beantragen. Ich bin gespannt, ob das tatsächlich klappt. Wir werden am Wahltag im Urlaub sein - hoffentlich, wenn der Gatte fit genug ist. 

Höhepunkt des Tages ist, dass ich das Trafo der Spiegelschränke, die uns so viel Zores bereiteten, wiederfand! Dazu fand ich auch Glasborde für die Spiegelschränke, von denen ich gar nicht wusste, dass sie fehlten. Beides war an einem Ort, für den es keine logische Erklärung gibt: Schräg unter einem Tisch. Ich stand zufällig im günstigen Winkel, um beides zu entdecken. Der Gatte hat natürlich keine Idee, wie die Sachen dort hin kamen - Folge seiner Erkrankung. Immerhin kann ich nun versuchen, den Spiegelschrank, den wir kauften, um den Trafo zu ersetzen, zu verkaufen, denn er ist jetzt ja wieder komplett. Also wird auch er gleich bei eBay Kleinanzeigen eingestellt.

Ich bin genervt, weil ich zwei Freundinnen zum Frühstück einladen möchte, sie auch sagen, dass sie Lust haben, es sich dann aber kein Tag finden lässt, an dem sie Zeit haben. Ja, nee, is klaa. 

Späte Teezeit mit dem Beschluss, den Kamin anzuwerfen. Das Wetter ist danach. Ich wühle mich noch etwas durch unser Chaos, bevor ich mich ums Abendessen kümmere. Das ist schnell gemacht: Ich holte Freitag Grillspießchen und Krautsalat vom Schlachter, weil ich nicht wusste, ob wir wie geplant Essen gehen oder wegen des kranken Gatten zu Hause bleiben müssen. Dazu gibt's Kartoffeltaschen. 

"Tatort" gucken und stricken, dann noch etwas in den Blogs tippseln, zu spät ins Bett und noch lange lesen*.

Heute ist Erev Yom haShoah. Dieses Jahr fällt er mit dem 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen zusammen. Dieser Yom haShoah wird ein anderer sein. Er wird schwer werden. Die Gedanken sind bei den Männern, Frauen und Kindern, die seit 210 Tagen Geiseln der Hamas in Gaza sind, beim Simchat-Torah-Massaker entführt wurden. Ob sie überhaupt noch leben? Durch welche Hölle sie und ihre Angehörigen gehen, ist unvorstellbar!


In den letzten Tagen gab's Übergriffe auf demokratische Politiker - die AfD setzt ihr "Wir werden sie jagen" gnadenlos um. Auch heute gehen tausende Menschen für die Demokratie auf die Straße. Das ist schön, das macht Hoffnung - wenn seitens Politik und Justiz seit Monaten nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern Taten kämen. Für "Nie wieder ist jetzt" ist es inzwischen zu spät. In ein paar Wochen werden wir die ersten Bundesländer mit Nazi-Regierungen haben und die Demokratie zu Grabe tragen.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Im Mai 2020 war der Gatte noch gesund und in Kurzarbeit, während ich durch die Spontan-Digitalisierung meines Mammutprojekts jede Menge Überstunden ansammelte. Im Mai 2021 war der Gatte schon über ein halbes Jahr krank, stand der zweite Krankenhausaufenthalt unmittelbar bevor. Am 5. Mai 2022 konnte ich den Gatten aus dem Krankenhaus abholen, wo er nach einem Sturz im Urlaub zur Beobachtung war. Im Nachhinein fragt er sich immer wieder, ob dieser Sturz nicht schon ein erster Schlaganfall war, aber das Krankenhaus machte ein CT, wonach der eigentlich ausgeschlossen ist. Am 5. Mai 2023 schreibe ich Trauerbriefe. Das möchte ich nicht so bald wieder machen müssen.   

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Sonntag, 5. Mai 2024

Samstagsplausch KW 18/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXVI

Aktuell mache ich mir wieder große Sorgen um den Gatten. Es geht ihm seit Donnerstag sehr schlecht. Erinnerungen an Herbst / Winter 2020, als seine Herzerkrankung sichtbar wurde, werden wach. Er ist sehr schwach, kann nur ein paar Schritte gehen, fällt von jetzt auf gleich mitten im Satz in Sekundenschlaf usw. Zum Arzt will er nicht, aus Angst, dann wieder ins Krankenhaus zu müssen. Da er sogar überlegt, die Mallorca-Reise zu stornieren, geht es ihm wirklich schlecht. 

Da der Gatte keine Hilfe will, kann ich nur daneben stehen und abwarten. Ich kann mit dieser Situation schlecht umgehen.

Wir wissen seit einiger Zeit, dass es seinem Herzen schlechter geht. Er soll die Medikamente umstellen, nur da er sich weigert, seine Tabletten regelmäßig zu nehmen, hilft das wenig. Sein Verhalten erinnert mich massivst an das meiner Mutter nach ihrem Schlaganfall, und ich bezweifle, dass ich die Kraft habe, das alles nochmal mitzumachen. Nur nützt ja nix. 

Zu allem Überfluss war in dieser Situation auch noch Schwiegermutter zu Besuch. Wir hatten sie eingeladen, um ihren Geburtstag bei uns zu feiern. Schon unter normalen Bedingungen wäre das ausgesprochen anstrengend geworden, aber jetzt, wo der Gatte ganz viel Ruhe brauchte, war's katastrophal. Er versuchte, sich zusammenzureißen, ich versuchte, auszugleichen, aber alles vergeblich. 

Die vier Tage waren ausgesprochen kräftezehrend, obwohl wir uns alle Mühe gaben. Schwiegermutter ist halt nur glücklich, wenn sie etwas zu meckern hat, und das wird mit den Jahren immer schlimmer. Schwiegermutter merkt nicht, wie sehr sie es sich selbst damit schwer macht. Wir atmeten beide auf, als wir Schwiegermutter gestern wieder nach Hause gebracht hatten. 

Schwiegermutter sieht kaum noch etwas und weigert sich, ihre Hörgeräte zu nutzen, hört also kaum noch etwas. Der Verlust beider Sinne wirkt sich auf's Hirn aus, was deutlich zu merken ist. Es kommen kaum noch Infos bei ihr an, und aus dem kleinen Teil, der bei ihr ankommt, strickt sie ihre eigenen Infos. 

Hier gilt seit mittlerweile 216 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.   

Diese Woche suchten wir die neue Küche aus. Der junge Mann, der sie plant, war sehr geduldig und einfühlsam, denn der Gatte schwächelte ob der schlechten Luft im Möbelhaus. Jetzt muss noch der Elektriker kommen, um einige Anschlüsse zu legen, und dann müssen wir gucken, was wir mit den jetzigen Küchenschränken und dem alten Herd machen. Die Demontage durch Ikea ist unverhältnismäßig teuer. Sobald wir einen Liefer- und Montagetermin für die neue Küche haben, werde ich sehen, dass ich die alte Küche über eBay-Kleinanzeigen los werde. Vermutlich haben wir dann eine Zeitlang gar keine Küche, wird wieder Essen vom Schlachter geholt oder essen gegangen ... 

Außerdem konnte ich zum Reha-Sport. Das fehlte mir letzte Woche, und das wird mir kommende Woche fehlen, wenn es feiertagsbedingt ausfällt. So hetzig das alles ist, weil ich dafür meine Mittagspause nutze und pünktlich zu einer Videokonferenz wieder am Platz sein muss, so gut tut mir der Sport. Andererseits ist der Informationsgehalt der Videokonferenz meistens eher mager, ist es nur eine One-Woman-Show von einer, die sich wichtig fühlt. Da ist der Besuch des vereinseigenen Baggersees nach dem Sport verlockender - und entschleunigender. 

Neben dem Elektriker brauchen wir auch wieder einen Klempner. Das sind die Momente, in denen ich einfach nicht mehr mag. Der Außenwasserhahn tropft hartnäckig trotz neuer Dichtung, und der Wasserkasten im Bad hat eine neue Leckage. Die letzte wurde erst vor einem Vierteljahr durch Austausch eines Rohres beseitigt. Die jetzige ist nicht zu sehen, fiel nur auf, weil eine Rolle Klopapier, die zufällig unter dem Wasserkasten gestapelt war, weil im Schrank kein Platz mehr war, nass war. 

In solchen Momenten muss ich mich mit den Kleinigkeiten motivieren, die zeigen, dass es vorwärts geht: Die beiden Rollatoren von Mudderns wurden gestern abgeholt und kommen Ende des Monats in die Ukraine. Wieder zwei Dinge, die wir nicht brauchen, einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Der Gatte wollte nach seinem Schlaganfall beide Rollatoren  aufbewahren, für den Fall, dass er einen braucht, aber über ein Jahr später ist er vorsichtig optimistisch - außer an den Tagen, an denen ihn stechende Kopfschmerzen quälen, so wie diese Woche. In solchen Momenten zeigt sich, wie groß seine Angst ist.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

Donnerstag, 2. Mai 2024

#pmdd2024: Der 28. April 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Ich liebe diesen Aufwachblick, auch, weil er mich jeden Tag daran erinnert, dass wir nach 20 Monaten tatsächlich im alt-neuen Haus leben!

Es ist Sonntag, und das Kuschel-Rudel beschließt, wir können liegen bleiben und lesen. Ich lese "Titos Brille*" zu Ende und fange "Tödlicher Schlaf*" an, merke aber schnell, dass ich das Buch schon kenne. Ich las es im Juni 2023. Genau deswegen habe ich die Rubrik "Ausgelesen". Nützt nur nix, wenn ich da nicht nachgucke.

Vor einem Jahr nahm ich an diesem Tag Abschied von meiner Mutter. Daran denke ich in diesen Tagen oft. Sie hätte gerne noch erlebt, was wir aus ihrem Haus machten, aber wir mussten den Einzug so oft verschieben, dass ihre Zeit abgelaufen war. 

Zum Wachwerden Radio hören. Das geht aktuell nur über das Taschentelefon, da mein Radio den Lieblingssender nicht empfangen kann.

Am aktuellen Samstagsplausch tippseln.

Heute ist Sonntag. Nachdem gestern ein lieber Mensch kam und uns mit dem Gartenhäuschen half, können wir uns heute weiter um Terrasse und Garten kümmern. Aber ich starte langsam in den Tag, denn von gestern tun mir Knochen und Muskeln weh - ich hätte abends eine Schmerztablette nehmen sollen ... 

Irgendwann soll die Ecke noch hübsch bepflanzt werden. Einstweilen sammeln wir am Gartentor die Sachen, die zum Recyclinghof sollen. Das ist in Buchholz leider wesentlich komplizierter als in Hamburg.

Regenpause: Am Rezept für die Avocado-Hollandaise tippseln.

Salat setzen. Ich hoffe, die Nacktschnecken lassen was übrig.

Ich dachte, ich gucke mal, ob in der Regentonne überhaupt Wasser ist, denn vom kleinen Dach des Häuschens kann ja nichts kommen. Irrtum! Die Tonne war randvoll und kurz vorm Platzen

Endlich wieder Kräuter ernten können! Es ist alles noch etwas improvisiert, aber egal. 

Das sieht doch fast schon lauschig aus!

Die Olive scheint den Winter überstanden zu haben! Damit hätte ich nicht gerechnet, denn sie stand ohne Schutz unbeachtet im Gerümpel auf der Terrasse.

Aktuell sind meine Nächte kurz und voller Erstickungsanfälle. Ich schlafe maximal zwei Stunden am Stück. Da macht auch diese Nacht keine Ausnahme. Ich bin früh wach, beschließe aber, ich kann noch liegenbleiben und lesen. Irgendwann bringt mir der Gatte Kaffee ans Bett und befindet, es sei Zeit, mit dem Garten weiterzumachen. Unterbrochen von zwei Regenpausen schaffen wir es tatsächlich, die Terrasse so weit freizuräumen, dass wir einen Tisch und vier Stühle aufstellen können. Außerdem haben wir einen kleinen Sitzplatz am Gartenende. Da könnte man in der Morgensonne frühstücken. Einen weiteren Sitzplatz wird es auf dem Balkon geben, aber vorher müssen dort noch Fliesen verlegt werden.

Endlich wieder eine Tee-Zeit auf der Terrasse.
Die Küche muss geplant werden.


Das Rezept für die Spargel-Ricotta-Tarte tippseln.

Abendessen vorbereiten.

Ich hatte die Hoffnung, im Keller wäre noch Sekt. Leider nicht. 

In diesem Jahr wächst Meerfenchel im Kräuterbeet - perfekt für Gin Pomada zur Zeitungslektüre, während das Essen köchelt. 

Abendessen ist fertig!

Füße hoch und stricken.

Endlich mal wieder eine Tee-Zeit auf der Terrasse! Dabei erledigen wir die Küchenplanung, denn am kommenden Tag haben wir einen Termin beim Küchenplaner. Der Rest des Tages verläuft ruhig. Ich gehe zu spät ins Bett, aber da ich ohnehin nicht schlafen werde, ist das dann auch egal. 

Aufmerksame Leserinnen werden registrieren, dass wir heute nicht im Wochenplan sind. 

Ich war neugierig, was an einem ruhigen Sonntag so an Schritten in Haus und Garten zusammenkommt. 

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

Der obligatorische Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. April 2020 kam Tante zum letzten Mal zu Besuch in Schwiegermutters Haus, nähte ich die ersten Masken, weil zwei Tage vorher die Maskenpflicht ausgerufen wurde. Am 28. April 2021 trug der kleine Apfelbaum nach dem Umzug in unseren Wohnungsgarten die ersten Blüten. Leider wurden keine Früchte daraus. Mir war zudem völlig entfallen, dass der Gatte damals noch versuchte, wieder in den Berufsalltag zurückzukehren. Außerdem buk ich an dem Tag auch einen Eiweißkuchen. Am 28. April 2022 feierten wir das dreijährige Zusammensein von Mudderns und ihrer Gesellschafterin. Am 28. April 2023 verabschiedete ich mich von meiner Mutter. / *Affiliate links