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Donnerstag, 31. August 2023

#pmdd2023: Der 28. August 2023

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2023 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Heute ist Waschtag. Am Ende des Tages hängen drei Maschinenladungen.

Waschmaschine zwei ist fertig.

Wenngleich ich heute Nacht acht Stunden schlief, gibt's jetzt doch wieder ein Nickerchen. Und später noch eins.  

Heute ist Montag. Ich bin krank und soll mich schonen. Das ist leichter gesagt als getan. Aber immerhin haben weder der Gatte noch ich heute Arzttermine, und so kann ich ausschlafen. Schlaf brauche ich ohnehin reichlich, habe viel nachzuholen und versuche, tagsüber immer wieder kurz zu schlafen. Das tut mir gut. Also passiert hier heute nicht viel.

Während ich schlief, butscherte der Gatte rum. Während ich auf ihn warte, überlege ich schon mal, was ich morgen oder übermorgen einkaufen muss. 

Improvisierte Teezeit nach der Rückkehr des Gatten.

Der Gatte dachte daran, frisches Brot mitzubringen! Leider schneidet der Bäcker nicht, also muss ich ran. 

Vorbereitungen für's Abendessen.

Während ich koche, repariert der Gatte meinen Drucker. Zum Beweis, dass er erfolgreich war, legt er mir einen Rezept-Ausdruck hin.

Normalerweise kann ich Brunoise, aber heute nahm ich in meiner Verpeiltheit ein zu kleines Messer.

Das Essen ist quasi fertig.

Essen ist fertig. Das Rezept gibt es nächste Woche in der Kombüse.

Ein paar Maschen stricken. Das werden Abschminkpads, und Stricken strengt mich zurzeit tatsächlich sehr an, selbst, wenn es nur kraus rechts ist.

Mit freundlichen Grüßen an die Damen, die gerne ins Kommentarfeld göbeln, ich mögen "weniger fressen". [Ich tracke gerade mal wieder meine Kohlenhydrate, da Tablettenumstellung bei den Hormonpräparaten.]

Vor dem Einschlafen gemeinsam mit dem Rudel noch etwas lesen*.

Der Blick zurück in die ersten beiden Corona-Jahre: Am 28. August 2020 lebte sich Schwiegermutter gerade in der Seniorenwohnanlage ein, war der Gatte noch gesund, fuhren wir am kommenden Tag nach Dänemark. Am 28. August 2021 war der Gatte schon krank, wartete auf die Entscheidung über seine Verrentung, musste ich arbeiten, holten wir abends Tante ab, um in der kommenden Woche einen runden Gatten-Geburtstag zu feiern. Am 28. August 2022 waren wir noch so optimistisch, spätestens im kommenden Frühjahr ins alt-neue Haus zu ziehen. Inzwischen bezweifeln wir, dass wir überhaupt noch dort einziehen werden. / *Affiliate link

Samstag, 26. August 2023

Samstagsplausch KW 34/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXXX

Sonntag Mittag wollten wir eigentlich ins Kino, "Asteroid City" sehen, aber als ich vormittags abwaschen wollte, hatten wir kein Warmwasser. Der Blick auf's Heizungsdisplay zeigte eine Fehlermeldung, die wir nicht selbst beheben konnten, weil unklar war, welcher Knopf gedrückt werden musste. Also den Notdienst anrufen und auf's Kino verzichten. Es kam der gleiche Heizungstechniker, der Dienstag schon da war, reinigte ein paar Teile am Brenner, wechselte was aus und meinte, das wäre es gewesen. Durch die Wartung hätte sich was festgesetzt, das käme schon mal vor.

Als ich Montag abwaschen wollte, war wieder kein Warmwasser da. Ich trabte in den Keller, sah die gleiche Fehlermeldung, wusste, wo der Reset-Knopf ist und drückte ihn. Drei Stunden später war die Heizung wieder aus ... Also wieder bei der Haustechnik anrufen. Während ich einer Mitarbeiterin schilderte, dass wir wieder einen Techniker brauchen, rief mich ihre Kollegin auf der anderen Leitung an, um zu sagen, dass der Techniker, der gestern da war, eine Reinigung des Öltanks empfiehlt. Gut, dass der gerade frisch gefüllt ist ... Es kam ein anderer Techniker, der feststellte, dass eine Düse und ein Rohr erneuert werden müssen. Schön, dass der Techniker am Vortag das nicht sah. Ich verabschiedet mich mit "Bis morgen!" und trabte im Laufe des Tages öfter in den Keller, um zu gucken, ob die Heizung noch läuft. Seit der Wartung ist sie nämlich so leise und im Sommermodus, dass sie kaum zu hören ist, wenn der Brenner anspringt. 

Dienstag lief die Heizung noch, Donnerstag war sie wieder aus. Freitag war dann wieder der Techniker da, diesmal mit einem klaren Ergebnis: Wir brauchen einen neuen Brenner! Der kommt die Tage, und dann sollte alles wieder fein sein. Wir werden sehen. Dass der Brenner nach der Wartung kaputt geht, stimmt nicht gerade froh, ebenso wenig wie die Aussage, das käme öfter vor, umso mehr, da der Schornsteinfeger vor einem Vierteljahr noch so hervorragende Werte maß. Perspektivisch werden wir uns ohnehin von der Ölheizung verabschieden, würden das aber gerne mit Zeit und Muße tun, nicht zwischen Tür und Angel, zumal Alternativen ja aktuell ohnehin nicht zu bekommen sind, für Wärmepumpe und Photovoltaik erst das Geld da sein muss.  

Wir schieben heftigen Baustellenfrust und versuchen uns damit abzufinden, dass wir auch dieses Jahr nicht umziehen werden. Mehr als einmal waren wir diese Woche so weit, das alt-neue Haus einfach abzuschließen, um es nie wieder zu betreten. Wir haben schlichtweg keine Kraft mehr, weil kein Ende in Sicht ist, fast nichts glatt läuft. Ich darf gar nicht daran denken, mit welchem Elan wir vor einem Jahr in dieses Abenteuer starteten, wie sicher wir waren, diesen Sommer in unserem Haus zu wohnen. Jetzt zweifeln wir, dass es kommenden Sommer etwas wird.

Für Frust sorgt auch der Gärtner, der schon lange fertig sein sollte. Aber erst hatte er Wetter, dann war er krank, hatte wieder Wetter, verbummelte das bestellte Gartenhaus, musste es neu bestellen ... Die so entstandene Wartezeit wollte er nutzen, um den Müll (nicht gerade wenig) abzutransportieren und die Zäune zu setzen, tat es aber nicht. So ist der Garten seit acht Wochen eine Müllhalde, sind auch unsere Gartengeräte dem Wetter ausgeliefert. Immerhin: Seit gestern steht das halbe Haus. Fehlen noch der Anbau und zig Zäune sowie die Müllbeseitigung ... Kommende Woche regnet es wieder, kann der Gärtner nicht arbeiten, dann kommen Herbst und Winter. Okay, unter einer Schneedecke sieht man die Müllhaufen nicht. 

Eigentlich hätten wir für den Gärtner jede Menge Folgeaufträge gehabt, aber so wird das nichts. Die Folgeaufträge bekommt er von den Nachbarn, mit denen er sich gut versteht. Ist ja auch was, hilft uns nur nicht viel. Also einen neuen Gärtner suchen für die Umgestaltung des Vorgartens und der Terrasse sowie für die Anlage von Beeten und Hochbeeten. Gärtner eins wollte ja leider nicht mehr auf Rechnung arbeiten, Gärtner zwei kam zwei Stunden zu spät und wunderte sich, dass keiner mehr da war, und Gärtner drei ist unzuverlässig. Vielleicht müssen wir doch einen der großen Gartenbaubetriebe nehmen. Das erschien uns bislang überdimensioniert, zumal wir ja auch selbst etwas machen wollen, nur bei schweren Arbeiten Unterstützung brauchen, nicht alles abgeben wollen. Aber so geht's nicht weiter. 

Hier gilt seit mittlerweile 180 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

In der Dorf-Bücherei waren alle Titel vorrätig, die ich in Hamburg vorbestellen müsste. Besonders freue ich mich auf den untersten Titel "Ein Garten über der Elbe*". Außerdem sind die ersten Äpfel reif.

In dem ganzen Chaos gibt es auch gute Nachrichten: 

  • Das Pflegeheim hat nach einem Vierteljahr endlich die Heimkosten erstattet. 
  • Das Spenerhaus, das Hotel, in dem gefühlt das ganze Yarncamp schläft, hat wieder Zimmer frei über das Yarncamp-Wochenende! Somit bin ich also in einem mir bekannten Hotel, was mir den Aufenthalt erleichtert, sofern ich überhaupt Kraft finde, nach Frankfurt zu fahren ohne Panikattacken zu bekommen. Bislang war das Haus komplett ausgebucht, aber jetzt gab's wohl Stornierungen. 
  • Ich habe es geschafft, in der Wohnung mit dem Ausmisten anzufangen - und prompt meine alten Impf- und Blutspende-Ausweise wiedergefunden, die ich mit Beginn der Corona-Impfungen so verzweifelt suchte. 
  • Die Fliesen, die frühestens Dienstag geliefert werden sollten, wurden schon Sonnabend geliefert - weil wir da nicht zu Hause waren und die Sendung nicht in die blaue Tonne passte, ging alles zum Paketshop in der Fußgängerzone. Vor dort chopperte ich es dann per Sackkarre nach Hause ... Egal, wir haben Fliesen für den Fliesenspiegel in der Küche! Fehlt nur noch der Fliesenleger.
  • Ich habe es geschafft, damit anzufangen, den Vorgarten in Ordnung zu bringen. Schneeball und Magnolie sollte der Gärtner ja schon lange herausnehmen, aber das wird nichts mehr. Jetzt werde ich sie so weit möglich zurückschneiden und über die monatliche Grünabfall-Abfuhr entsorgen. Erfreulicherweise berappelte sich die Hortensie. Vielleicht berappeln sich auch Schneeball und Magnolie nach kräftigem Rückschnitt? 
  • Der neue Schlüsselkasten hängt! Er sieht wirklich gut aus. Ich hatte mir ein Designer-Teil  bestellt, weil mir die üblichen Schlüsselkästen aus Holz oder Metall nicht gefielen.
  • Die Badezimmertür ist endlich gekürzt. Das wäre eigentlich nicht notwendig gewesen, hätte die Baubrigade die Tür gerade eingesetzt ... 
  • Die Lamperien im Flur sind zugeschnitten und montiert. Es klappte sogar mit Montagekleber, meine Für-Faule-Lösung, weil ich keine Lust zum Schrauben hatte. Flur und Treppenhaus sehen jetzt richtig schick aus in Weiß mit anthrazitfarbenen Leisten, Geländern, Türrahmen und Treppenwangen. Kein Vergleich zu dem dunklen Holz. Die Lamperien für die Küche müssen noch zugeschnitten und montiert werden, aber damit warte ich ab, bis der Gärtner sein Geraffel wegräumte, weil er fertig ist.
  • Die Garderobe steht! Sie sieht tatsächlich so luftig-leicht aus wie gewünscht, kein Vergleich zu dem dunklen Holz-Trumm, das vorher dort stand. Allerdings sieht die Garderobe auch so luftig-leicht aus, dass ich überlege, eine weiße MDF-Platte an die Stirnseite zu schrauben, damit sie nicht wie ein Provisorium aussieht. Mal gucken. Zumindest haben Jacken, Taschen und Schuhe jetzt endlich einen Platz. Etwas Chaos weniger.
  • Ich habe einen Ausweis für die Stadtbücherei und bekam dort bis auf eines alle Bücher, die ich in Hamburg vorbestellen müsste. 
  • Meine Konzentration reichte fast für einen ganzen TV-Film. Wir guckten "Plan A - Was würdest du tun?" - der Gatte erst widerwillig, dann zunehmend begeistert. Kino fällt mir aktuell leichter, da keine Ablenkung durch's Taschentelefon.
  • Ich konnte ein paar Maschen stricken. Nicht mehr, denn Konzentration und Kraft fehlen. Deswegen habe ich angefangen, Abschminkspads aus Frottee-Garn* zu stricken - das kleinste Projekt, das mir einfiel, denn selbst Handschuhe überfordern mich aktuell.
Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter besucht uns morgen zum ersten Mal mit dem ÖPNV auf der Baustelle, und wir sind gespannt, wo sie ankommt. Eigentlich habe ich ihr den Fahrplan trottellummensicher vorbereitet, aber das heißt nichts. 

Der Gatte war beim Arzt wegen seiner anhaltenden Beschwerden, hätte sich den Besuch aber sparen können, weil's keinen klaren Befund gibt außer "Ja, das kann schon mal vorkommen." Die Berg- und Tal-Fahrt seines Blutzuckers kostet ihn immens viel Kraft und ist nebenbei auch gefährlich, zumal er schon einen Schlaganfall hatte. Sein Blutzucker sinkt oft so rapide, buchstäblich binnen einer Minute, dass es nicht möglich ist, zu reagieren, dass wir öfter überlegten, einen Notarzt zu rufen. Egal, was in den letzten zwei Jahrzehnten gemacht wurde, der Blutzucker lässt sich nicht einstellen, ist unberechenbar. So muss selbst der kleinste Spaziergang akribisch vorbereitet werden, endete in den letzten Wochen nicht selten ins Cafés, wo er dann versucht, den Blutzucker wieder auf ein normales Maß zu bringen. Danach braucht er lange Ruhe, denn die Unterzuckerung ist körperlich sehr anstrengend. Der Gatte stellte den Sensor schon anders ein, so dass die Warnstufe höher ist, aber auch das ist nicht zuverlässig, denn vom Warnton bis zum gefährlichen Unterzucker ist es eben manchmal nur eine Minute - so schnell kann niemand reagieren. Er hofft auf den Diabetologen in der neuen Stadt, will dort aber vor dem Umzug keinen Termin machen. So geht die Berg- und Tal-Fahrt seines Blutzuckers also weiter.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

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Samstag, 19. August 2023

Samstagsplausch KW 33/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXXIX

Die überholte Wanduhr.
Auf der Baustelle ist weiterhin Achterbahn statt Märchenbahn angesagt. Diese Woche ruckelte sich aber einiges zu recht. 

Montag rief der Juwelier an, bei dem ich vor ein paar Wochen eine Wanduhr zur Wartung gab. Die Uhr begleitete mich mein ganzes Leben, so dass ich sie behalten wollte. Sie musste aber dringend gewartet werden, zumal Mudderns die Gewichte so manipulierte, dass ich sie nicht mehr ordentlich befestigen konnte. Den Glockenschlag bekam ich auch nicht zum Laufen, weil von Mudderns manipuliert. Der Juwelier fragte, ob der Uhrmacher die Uhr persönlich vorbeibringen und anbringen solle, und das tat er gestern. Die Uhr hängt jetzt in meinem zukünftigen Arbeitszimmer. Ich darf nicht vergessen, den Glockenschlag, den man im ganzen Haus hört, abends auszustellen, denn direkt nebenan ist das Schlafzimmer ... 

Dienstag kam tatsächlich Heizungsbauer IV! Er wartete sogar gleich die Heizung! Nach nur einem Jahr können wir das also abhaken und haben endlich eine Firma gefunden, die sich um Heizung und Sanitär kümmert! Als erstes fragten wir ja vor einem Jahr bei der Firma an, bei der meine Mutter seit Jahrzehnten Kundin war, aber die hatten kein Interesse. Die inzwischen oft gehörte Begründung: Die Kernsanierung eines Mittelreihenhauses mache zu viel Arbeit, man sei nur an Neubauten interessiert. Zwei weitere Firmen folgten, und ansonsten hagelte es nur Absagen, weil man nur an Neubauten interessiert ist, keine Neukunden nimmt. Heizungsbauer IV fand es traurig, dass man sich noch nicht mal mehr um Bestandskunden kümmert, und bestätigte, was wir vermuteten: Diese Arroganz fällt vielen Firmen gerade auf die Füße, denn die Neubauvorhaben sind in diesem Jahr drastisch zurückgegangen wegen Inflation, steigenden Zinsen usw.  

Den Durchlauferhitzer legte der Heizungsbauer still, nachdem er uns erklärte, warum es sinnvoller ist, die Ölheizung durchlaufen zu lassen: Schalten wir im Sommer auf den Durchlauferhitzer um, müsste das Wasser aus der Heizung gelassen werden, um nicht zu keimen, und im Winter müsste es wieder nachgefüllt werden. Das ist uns dann doch zu viel Hickhack, zumal der Gatte gelegentlich die Heizung aufdrehen möchte, wenn er wie so oft krankheitsbedingt friert. Jetzt haben wir einen nagelneuen Durchlauferhitzer übrig ... Der kommt zu den vielen Dingen, die in die örtliche Verkaufsgruppe sollen.

Der Heizungsbauer war auch so aufmerksam, den Anschluss vom Durchlauferhitzer so vorzubereiten, dass der Gatte seine Tischkreissäge dort anschließen kann. Vorher muss aber der Kohleofen rückgebaut werden, denn der blockiert den Platz für die Säge. Nachdem er sagte, die Leitungen des Kohleofens könnten auch einfach verschweißt werden, haben wir in drei Wochen einen Termin mit Kaminbauer II. Den empfahl der Heizungsbauer, und entsprechend ist die Motivation: Man kennt sich, man arbeitet gerne zusammen. Anfang kommenden Jahres könnte dann ein Kaminofen eingebaut werden, sofern ein Modell lieferbar ist, das uns gefällt. 

Der Heizungsbauer nahm alles für die neuen Ventile und die Absperrventile für den Rückbau des Kohleofens auf und vom Heizkörpertausch ab. Ja, die Heizkörper seien überdimensioniert, da hätten der Schornsteinfeger und Heizungsbauer III, der nur zum Gucken, nicht zum Arbeiten kam, recht. Aber wenn wir in hoffentlich ferne Zukunft die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen müssen, dann brauchen wir wieder größere Heizkörper. Also behalten wir die alten. Vom Hydraulikabgleich riet uns der Heizungsbauer auch ab. Der mache bei der alten Heizung keinen Sinn und werde eigentlich automatisch gemacht, wenn die Ventile erneuert werden. 

Gestern wollte ich die Fliesen für den Spiegel in der Küche abholen. Sie sollten Mittwoch geliefert werden. Vorgestern teilte mir der Baumarkt mit, die Fliesen wären nicht lieferbar. Sie wären aber gerne behilflich, eine Alternative zu finden. Falls da dann in zwei Wochen wieder auffällt, dass die nicht lieferbar ist, fangen wir dann wieder von vorne an - und wieder und wieder ... Die Fliesenauswahl ist hier so gering, dass die gewünschten tatsächlich die einzigen waren, auf die wir uns einigen konnten. Der Gatte ist inzwischen so zermürbt, dass es ihm egal war, welche Fliesen ich alternativ kaufe. Er wollte auch nicht mit mir in Hamburg in den Fliesenmarkt mit der großen Auswahl. Also bestellte ich in einem anderen Baumarkt welche unbesehen online. Sie sollen spätestens Mittwoch geliefert werden (und sind zudem noch um die Hälfte günstiger). Mal schauen, ob sie kommen. Da der Fliesenleger auch über den Baumarkt kommen sollte, befürchtete ich schon, den müsse ich jetzt neu suchen, aber die Firma ist auch so bereit, zu uns zu kommen. 

Der Tischler hat sich terminiert, um nochmal den Einbau von Haus- und Nebeneingangstür und des Panorama-Schwingfensters durchzusprechen, nachdem wir auswählten, was uns gefällt. Bei der Gelegenheit werden ich mal fragen, ob es möglich ist, den Türanschlag des Nebeneingangs zu verändern, so dass die Tür nach innen öffnet. Dann könnten wir die Terrasse besser nutzen und die Tür feststellen.

Im Garten geht's immer noch nicht richtig weiter. Das nervt. Immerhin stehen schon ein Zaunelement und eine Tür. Eigentlich sollten inzwischen Gartenhaus und Umzäunung stehen.

Die Dogge ein paar Häuser weiter bellt nicht mehr, wenn wir an ihrem Garten vorbeigehen. Entweder, sie akzeptierte, dass wir jetzt hierher gehören, oder sie nahm sich das genervte "Halt die Klappe!" des Gatten zu Herzen.

Hier gilt seit mittlerweile 179 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Angesichts der aktuell wieder steigenden Zahlen aufgrund der Sommerwelle trage ich noch öfter Maske in Innenräumen und überlege, mich zum Herbst um die mittlerweile sechste Impfung zu kümmern, sobald der angepasste Impfstoff da ist. Es ist ein Kreuz, dass wir im mittlerweile vierten Corona-Jahr noch nicht weiter sind als 2020. Wieder muss sich jeder selbst um die Impfung kümmern, anstatt sie sich einfach wie die Grippe-Impfung beim Hausarzt zu bekommen. Und da Corona für beendet erklärt wurde, wird es keine Schutzmaßnahmen wie Quarantäne, Tests oder Maskenpflicht mehr geben. Für mich selbst könnte ich auf die sechste Impfung verzichten, aber der Gatte kann sich nicht mehr impfen lassen, und ich will ihn so gut wie möglich schützen.

Ansonsten ging Mittwoch auf einmal gar nichts mehr.  In den letzten Tagen war es im Büro so ruhig, dass ich zum Nachdenken kam, und das tat mir nicht gut. Ich konnte schlichtweg nicht mehr funktionieren. Ich hatte schon seit einigen Tagen Schwindel- und Panikattacken, die sich nicht mehr ignorieren ließen und auch nach einem Ruhetag nicht besser wurden. Meine Hausärztin plädierte für eine Krankschreibung bis zum Reha-Beginn im Februar! Wir einigten uns auf eine Woche plus eine Woche Urlaub, und dann gucke ich mal, ob's wieder geht. Damit meine Kollegin übernehmen kann, fuhr ich direkt aus der Arztpraxis ins Büro, um noch möglichst viel für sie vorbereiten zu können, denn kommende Woche steht einiges an. Meine Kolleginnen schoben mich dann nach zwei Stunden samt Bürostuhl vor die Tür ... 

Mit meiner Hausärztin rätselte ich beim jährlichen Check-Up mal wieder darüber, warum ich seit drei Jahren ein Diabetes-Medikament off label bekomme. Die Horror-Hormon-Tante, die es verschrieb, äußerte sich ja nicht zum Grund, auch nicht auf Nachfrage der Hausärztin, und die gynäkologische Endokrinologin, zu der ich im Januar endlich wechseln konnte, fand auch keinen Grund für die Verschreibung. Alle sind sich sicher, dass ich keinen Diabetes habe, auch keinen Prä-Diabetes. Meine Werte sind geradezu vorbildlich niedrig, weswegen auch eine Überweisung zum Diabetologen keinen Sinn macht. Aus gynäkologischer Sicht macht die Verschreibung auch keinen Sinn, weswegen die Gynäkologin das Medikament auch nicht off label verschreibt. Die Hausärztin kann es auch nicht off label verschreiben. In acht Wochen habe ich einen Termin bei einer internistischen Endokrinologin, um abzuklären, ob es aus ihrer Sicht einen Grund für die Einnahme des Medikamentes gibt. Bis dahin reichen die Tabletten nicht, und ein neues Privatrezept bekomme ich nicht, da es bislang keinen Grund für die Einnahme gibt. Es bleibt also spannend. Ich überlege noch, ob es sinnvoller ist, ein paar Wochen Tabletten vom Gatten zu mausen oder es darauf ankommen zu lassen und abzuwarten, was ohne Tabletten passiert. 

Dem Gatten geht's nicht wirklich gut, und er hat einen Arzttermin. Immerhin: Er hat den schlimmsten Teil des Nikotinentzugs hinter sich, spürt Verbesserungen und ist zuversichtlich, dass er es diesmal schafft, von den Zigaretten los zu kommen. Es ist ihm zu wünschen. Gestern wollten wir ins Kino, freuten und auf "Rehragout-Rendezvous", mussten aber nach einer halben Stunde gehen, weil es ihm akut schlecht ging. Zum Glück fuhren wir mit dem Auto ins Kino, weil er wackelig war, und so waren wir schnell zu Hause. Morgen wollen wir wieder ins Kino, "Asteroid City" gucken - wenn der Gatte durchhält. Im Kino ging mir auf, dass ich "Rehragout-Rendezvous" übersprang, obwohl ich die ganze Eberhofer-Reihe las. Ich habe den Titel jetzt in der Bücherhalle vorbestellt. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter ist aufgeregt, weil sie kommenden Sonntag mit dem ÖPNV zu uns in die lindgrüne Hölle fährt, und wir sind gespannt, ob sie ankommt. Obwohl sie im Nachbardorf zehn Autominuten entfernt Freunde hatte, die sie öfter besuchte, hat sie keinen Schimmer, wo unser zukünftiger Wohnort liegt ...

Für meine Mutter kommen noch immer Rechnungen von ihrem Krankenhausaufenthalt im Februar. Ich bin gespannt, wann die aus April kommen. Immerhin habe ich nach einem Vierteljahr jemanden beim Pflegeheim erreicht wegen der Rückzahlung der Heimkosten aus Mai. Sie sollen Ende des Monats endlich erstattet werden. Dann kann ich zumindest ein Konto endlich schließen und langsam etwas Ordnung in das Bankenchaos bringen. Die Bank will auch keinen Erbschein, ist sehr persönlich - paradoxerweise ist es unsere Hausbank, bei der wir keinen Baukredit bekamen ... Die Konten bei der anderen Bank, die auf den Erbschein besteht, will ich jetzt auf Onlinebanking umstellen, auch, um Kosten zu sparen. Ich bin gespannt, ob das reibungslos geht.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Mittwoch, 16. August 2023

#12von12 im August 2023

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine August-Bilder.

#1: Sonnabends frühstücke ich mit Zeitung. Für den Gatten liegen schon die Käseblättchen bereit.

#2: Großabwasch. Auf dem Foto ist so ziemlich alles an Geschirr, was wir auf der Baustelle haben.

#3: Den aktuellen Samstagsplausch fertigstellen.

Vor einem Jahr überlegte ich, ob wir zu diesem Zeitpunkt schon umgezogen sind. Damals rechnete ich damit, dass wir in diesem April umziehen. Aktuell überlege ich, ob wir dieses Jahr noch umziehen. Es zieht sich alles so endlos. 

#4: "Spottbillig" ist maßlos übertrieben, aber im Sonderpostenmarkt gibt es zuverlässig Socken in Größe 47-50 und die aktuelle Lieblingsbrause des Gatten. Aktuell gibt es für jeden Kunden eine kostenlose 50er-Packung OP-Masken - sehr praktisch, denn ich trage ja immer noch Maske in Innenräumen.

#5: Mal gucken, was wir schon haben.

#6: Der Gatte war brav und trug die Einkäufe nicht ins Haus, während ich das Auto parkte, sondern ließ sie vor der Tür stehen, wohin ich sie stellte, um das Auto umzusetzen.

Dem Gatten macht das Wetter zu schaffen, und so richtet sich mein Tagesablauf mal wieder nach ihm, denn er möchte gerne mit einkaufen kommen, und dafür müssen wir abwarten, bis er halbwegs fit genug ist.  

#7: Der Baustellenkühlschrank ist zu klein, quilt über und zeugt von den kulinarischen Vorlieben des Gatten. 

#8: Mein Brichbag-Rucksack ist nach Pannen endlich da! Ich bin gespannt, denn ich bin absolut kein Rucksack-Typ. Für die täglichen zwei Kilometer Fußweg zum Bahnhof ist er aber unentbehrlich.

#9: Das ist nur die erste Seite meines Aufgabenzettels ...

So wird es ein ruhiger Tag.

#10: Kartoffelpüree mache ich aus der Lamäng. Tüten-Pü, auf das der Gatte bestand, überfordert mich dezent.

#11: Abendessen.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 12. August 2020 war der Gatte noch gesund, arbeitete in Kurzarbeit, und es war auch sehr heiß. Am 12. August 2021 war der Gatte schon krank, musste in einer Klinik durchgecheckt werden, war Gott sei Dank ohne Befund - und es war sehr heiß. Am 12. August 2022 war es - oh, wunder - sehr heiß, waren wir plötzlich Hausbesitzer.

#12: Wir lesen heute mal analog. Die dreibändige Reihe "Shalom Berlin*" von Michael Wallner* war ein Zufallsfund in der Bücherhalle und gefällt mir sehr gut. 
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Samstag, 12. August 2023

Samstagsplausch KW 32/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXXVIII

"Voraussichtlich Mitte / Ende Februar", antwortete die nette Dame, als ich in der Reha-Klinik anrief, um mal vorsichtig nachzufragen, wann ich mit dem Beginn der Reha rechnen könne, denn wir wollen ja umziehen und meine Büro-Vertretung muss ja auch planen können. Ich schnappatmete kurz ob der Wartezeit, weiß aber, dass selbst akut Erkrankte aktuell sehr lange auf Reha-Plätze warten müssen, und bei mir ist die Reha ja präventiv, um eine erneute Langzeiterkrankung zu vermeiden. Mal schauen, ob ich bis Februar durchhalte oder aus der Erkrankung in die Reha gehe. Jedenfalls bin ich froh, zum Frühjahr in die Reha zu gehen und nicht zum Winter. So sehr ich mich darauf freue, in eine Klinik mitten in der Natur zu sein, so schwierig kann das im Novembergrau werden. "Bei der Geschwindigkeit kann ich dir dann meinen Lieblingsspargelbauern zeigen", meinte die in Kliniknähe wohnende Kochfreundin, und auch das ist ein Vorteil einer Reha im Frühling.

In der lindgrünen Hölle gibt es ein kulturelles Sommerprogramm, und nachdem es vorgestern endlich mal nicht regnete, war ich mit der Sandkastenfreundin beim Konzert der Monday Street Band.

"'Hoffentlich ist das keine Alu-Tür', dachte ich gestern Abend noch. Die wurden hier in der Siedlung ja viel verbaut", meinte der Eisenhöker, als er uns Montag zu Hilfe eilte, weil wir Sonntag plötzlich nicht mehr aus dem Haus kamen. Natürlich ist die Haustür eine Alu-Tür. Sie musste komplett ausgehängt werden und saß selbst dann noch so fest im Rahmen, dass letztlich nur ein Windstoß half, wodurch die Tür gegen den frisch gestrichenen Windfang fiel, der jetzt zwei Macken hat. Das Timing der Tür war ausgesprochen schlecht, denn die neue ist ja schon bestellt und kommt im Herbst. Die Ursache für die widerspenstige Tür war eine gebrochene Feder im Schloss. Hätte meine Mutter das Haus nicht systematisch verwahrlosen lassen, sondern die Scharniere von Fenstern und Türen mal geölt, wäre das nicht passiert. Aber sie sagte immer, sie interessiere es nicht, wenn etwas kaputt ginge, und wenn uns das störe, sollten wir das mit dem Geld aus ihrem Erbe reparieren lassen. Das müssen wir auch, aber wir hätten gerne darauf verzichtet, vor allem auf den Erbfall. 

Wo der Eisenhöker dann schon mal da war, sprachen wir kurz über eine Gegensprechanlage. Durch die Gehbehinderung des Gatten hätte ich gerne auf jeder der vier Etagen die Möglichkeit, dass er sehen kann, wer vor der Tür steht, und Kontakt aufnehmen kann, sei es auch, um bloß zu sagen, dass er einen Moment braucht, bis er an der Haustür ist. Die Lösung ist ungewöhnlich und nicht ganz billig, erscheint uns aber sinnvoll. Sobald die neue Haustür eingebaut ist, kommt die Gegensprechanlage.

"Es regnet ja gerade nicht, und da dachte ich, ich frage mal, ob Sie zu Hause sind, damit wir die Scheiben in Ihren Windfang einsetzen können", frug der Glaser am Donnerstag. Drei Stunden später hatten wir neue Glasscheiben. Das satinierte Glas sieht richtig schick aus zu den anthrazitfarbenen Rahmen, und es gelang sogar, die Scheibe in der Spezialkonstruktion des Außen-Windfangs so zu erneuern, dass es so aussieht, als wäre nie eine andere Scheibe verbaut gewesen. 

Nat King Thomas beschloss den Abend. Ich kannte ihn bislang nicht, dabei müssen wir eine Zeitlang Nachbarn gewesen sein, gemessen an den Lokalitäten, die er besuchte, als er hinter der Hamburger Holstenstraße lebte. Ich wohnte zu der Zeit direkt an der Holstenstraße.  

Hier gilt seit mittlerweile 178 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Der Gärtner verbummelte das Gartenhaus. Er hatte ja wochenlang Wetter, so dass das bestellte Haus zurückging. Wir hatten uns so was schon fast gedacht. Jetzt geht's erstmal mit den Zäunen weiter, und Ende des Monats ist dann hoffentlich das nächste Gartenhaus da. Hoffentlich ist dann nicht wieder Wetter. Im Vorgarten werden Schneeball und Magnolie entfernt, die ja leider verdorrten, warum auch immer, und dann warten wir erstmal ab. Ich fürchte, wir brauchen da eine größere Lösung mit ordentlich verlegten Platten, Platz für eine weitere Mülltonne und perspektivisch auch für eine Wärmepumpe.

"Was passiert, wenn die AfD die Mehrheit bekommt?" frug der Gatte am Montag. Ich erschrak, denn mir war nicht klar, dass ihn das Thema so beschäftigt. Er ist da meistens gelassener als ich. Die Mehrheit brauchte die AfD gar nicht. Ihre Vorgängerpartei hatte 1932 auch keine Mehrheit und schaffte dennoch die Demokratie ab. Klar ist: Der Gatte und ich sind Ballastexistenzen und haben unter einer AfD-Regierung keine Lebensberechtigung mehr. Wir können nur hoffen, möglichst lange verschont zu bleiben. Inzwischen ist Auswandern auch keine Perspektive mehr, nicht wegen des Hauses, sondern wegen der Gesundheit des Gatten. Aber es ist hohe Zeit, mal wieder zu gucken, ob die Reisepässe noch gültig sind. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Tante hat ihren OP-Termin, ist sich aber unsicher, ob sie ihn wahrnehmen wird. Wir reden ihr gut zu, denn die OP würde ihr Schmerzfreiheit ermöglichen, und die Ärzte sind trotz ihres hohen Alters optimistisch. Dem Gatten geht's nicht wirklich gut. Ihm macht das Wetter zu schaffen, und er müsste auch schon längst mal wieder zum Kardiologen, hat aber Angst davor - nur hilft das auch nicht weiter. Einmal mehr mache ich mir Sorgen und frage mich, wie es gehen soll, wenn ich zur Rehe bin. Nun, es wird sich finden. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Montag, 7. August 2023

#WMDEDGT 08/23: Ein Jahr weiter III

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Heute ist Sonnabend, und wir sind wie vor einem Jahr im alt-neuen Haus, das noch immer eine Baustelle ist. Unglaublich, dass der Fliesenlack schon seit einem Jahr hier steht!

Dass ich eine Nacht durchschlafe, kam schon lange nicht mehr vor, aber ich schaffe es immerhin, in den kurzen Wachphasen schnell wieder wegzudämmern. Ich bin wirklich sehr froh über den Radiowecker mit Lichtwechsel*. Das wechselnde Licht beruhigt mich, und da der Gatte im Gästezimmer schläft, dem einzigen Raum mit richtigem Bett, stört es ihn auch nicht, wenn die ganze Nacht über das Radio leise läuft.

Gegen sieben Uhr wecken mich die Müllmänner. Mit einem Tag Verspätung wird also endlich das Altpapier abgeholt. Die Müllabfuhr in der lindgrünen Hölle ist kein Vergleich zur toporganisierten Hamburger Stadtreinigung. Gegen neun Uhr werden die Rasenmäherrudel ins Freie gelassen - es hat seit gestern Abend nicht geregnet, und das will ausgenutzt werden. Ein Nachbar sorgt zudem lautstark für Kaminholz. Der Gatte kämpft sich aus dem Dachgeschoss nach unten, und ich beschließe, auch endlich aufzustehen.

Kaffee kochen und die Zeitung ins Haus holen, dann am heutigen Samstagsplausch tippseln und immer wieder ein Auge auf die Dienst-Website samt Mails haben. Heute ist eine Veranstaltung, bei der ein Teilnehmer eskalieren könnte, und Dienstag ist eine Veranstaltung, für die es Absagen geben könnte. Bis zum Abend bleibt es aber ruhig. 

In Ruhe frühstücken, draußen, genießen, dass es tatsächlich mal nicht regnet, die Sonne sogar wärmt. 

Einen Mammut-Abwasch machen - es rächt sich, dass ich zwei Tage nicht abwusch. Die Spülmaschine fehlt. Sehr.

Über Mittag wird der Wocheneinkauf erledigt. Das geht schnell: Für zwei Tage wird Essen beim Schlachter bestellt, einen weiteren bin ich zum Fremdessen verabredet, verpflegt sich der Gatte selbst, ebenso wie an den beiden Tagen, an denen wir getrennt essen. Wir brauchen also nur wenig, und ich bin in knapp einer Stunde durch. Der Gatte bleibt zu Hause. Er versucht gerade mal wieder, sich das Rauchen abzugewöhnen und leidet unter Nikotinentzug. Dummerweise fing er ein Vierteljahr nach dem Schlaganfall wieder mit dem Rauchen an - ein Schlaganfall war anscheinend nicht genug. Ich bin froh, dass er jetzt umdenkt und dankbar für jeden Tag, den er ohne Zigaretten aushält.

Einkäufe verräumen, dann auf dem Balkon darüber diskutieren, wie die Holzfliesen verlegt werden sollen. Der Gatte besteht auf Rahmen, weil er meint, die Fliesen schwimmen bei Starkregen weg. Das taten sie bislang nicht, aber mit Rahmen sieht es tatsächlich besser aus. Also beizeiten nochmal die Fliesen hoch nehmen - ich sollte damit wohl besser warten, bis die Wespen im Nest in der Regenrinne weniger aktiv sind, oder doch einen Kammerjäger bestellen.  

Zeit für ein spätes Mittagsschläfchen, aber vorher wird noch etwas gelesen*

Teezeit mit Striezel. Für den Gatten gibt es zudem Pfirsiche, denn er unterzuckert gerade mal wieder. Wir beschließen, Ende des Monats mit Schwiegermutter zum Heideblütenfest zu fahren. Sonntags mit dem Zug zu uns in die alt-neue Heimat zu fahren, sollte einfacher sein als unter der Woche, weil dann hoffentlich weniger Leute unterwegs sind. Schwiegermutter anrufen und mit dem Satz "Keine Panik, dem Gatten geht's gut!" beginnen, denn wenn ich ohne Vorankündigung anrufe, gibt's meistens schlechte Nachrichten. Schwiegermutter gefällt der Plan. Im Kalender die Verabredung festhalten und auch notieren, dass wir beim Forellenhof eine Fingerfood-Platte bestellen müssen. Wir sind in der alt-neuen Heimat schon so viel auf dem Swutsch, dass ich den Schwiegermutter-Besuch fast auf den Sonntag gelegt hätte, an dem wir Kinokarten haben. 

Abendessen. Es gibt die Reste von vorgestern; Hüttennudeln, Maccaroni mit Zucchini, Speck, Paprika und Leberkäse in Sahnesauce, langsam aufgebraten und mit Eiern verquirlt. Sehr lecker, fast besser als beim ersten Mal. 

Auf der Baustelle fehlt ja weiterhin ein Sofa zum gemütlichen Lümmeln, und da es nichts im Fernsehen gibt, wir zudem müde sind, geht's gegen halb zehn schon ins Bett. Der Gatte streamt noch ein bisschen, während ich lese* und dann wieder die Nacht durch Radio höre. 

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 5. August 2020 lebte Mudderns noch in ihrem Haus und ärgerte sich über die linken Nachbarn, mit denen wir auch schon eine unerfreuliche Begegnung hatten. Der Gatte war noch gesund und hatte einen Bürotag in Kurzarbeit. Am 5. August 2021 war der Gatte schon krank, hatte ich noch Kraft, vor der Arbeit schwimmen zu gehen. Am 5. August 2022 zeigten sich schon heftige Erschöpfungsmerkmale bei mir, begannen wir mit den Verhandlungen um einen Baukredit, den wir erst mehr als vier Monate später bekommen sollten. 

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Samstag, 5. August 2023

Samstagsplausch KW 31/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXXVII

Ein Vierteljahr nach Antragsstellung wurde mir tatsächlich eine präventive stationäre Reha bewilligt! So richtig glaube ich es erst, wenn auch die Bestätigung der Klinik mit dem Termin da ist. Momentan hört es sich nämlich zu gut an, um wahr zu sein: Bewilligt wurden ganze fünf Wochen in einer Klinik mitten im Wald. 

Ich muss mir neue Wanderstiefel kaufen und die Wanderstöcke suchen, denn es gibt zich Wanderwege rund um die Klinik. Ich habe mir schon einen Jogging-Anzug gekauft - nicht, dass ich nicht genügend Jogging-Hosen habe, aber halt ohne passenden Kapuzenpulli, und ich vermute, ich werden zwischen verschiedenen Gebäuden hin und her laufen müssen. Da ist ein Anzug besser. Die Klinik bietet an Sportprogrammen u.a. Schwimmen, Aqua-Jogging und Bogenschießen an, und das Hallenbad kann man auch außerhalb der Trainingszeiten nutzen, sobald es fertig renoviert ist. Ansonsten geht's ins Schwimmbad im nächsten Ort, denn ich nehme das Auto mit. Ohne säße ich da quasi fest, denn ÖPNV in der Pampa ist selten. Ich hatte über ein Jahr keine Zeit mehr für Sport und freue mich sehr darauf.

Mit dem Auto kann ich dann auch längere Ausflüge zur Ostsee-Tante oder zu zwei Kochfreundinnen machen. Es wurde zudem auf meinen Wunsch Rücksicht genommen, eine Klinik in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein zugewiesen zu bekommen, damit ich im Notfall schnell beim Gatten bin. Auch deswegen nehme ich das Auto mit. Der Gatte könnte mich zudem besuchen, theoretisch sogar mit dem Zug. 

Ich bin gespannt, wann's los geht, und natürlich steht jetzt der für die erste Oktoberwoche geplante Umzug erstmal wieder auf der Kippe, bis ich weiß, wann ich in die Klinik gehe. Erstmal wird aber so weiter gemacht, als könnten wir umziehen. Parallel muss ich alles vorbereiten, damit der Gatte ggf. die Koordinierung der Handwerker übernehmen kann. So etwas schafft er nach dem Schlaganfall nicht mehr, also müssen wir gucken, wie es trotzdem gelingt. Ad hoc fällt mir niemand ein, dem ich die Baustellenkoordinierung übertragen könnte. Den Bauunternehmer samt Baubrigade mussten wir ja feuern. Spannend wird, ob und wie es der Gatte schafft, seine Arzttermine wahrzunehmen, denn da brauchte er in den letzten Monaten meine Unterstützung. Aber der Gatte sagt, ich solle mir keinen Kopf machen und keine Rücksicht auf ihn nehmen. Das ist leichter gesagt als getan. Dass der Gatte ohne Mobilruf bleibt und grundsätzlich kein Taschentelefon dabei hat, macht mir natürlich auch Sorgen. Ich mag ihn aber auch nicht zu täglichen Telefonaten zu festen Uhrzeiten vergattern. Irgendwie muss ich lernen, mit der Situation gelassen umzugehen - oder halt regelmäßig "mal eben" 160 km fahren, um zu gucken, ob's dem Gatten gut geht.

Überraschungspost von einer Kochfreundin.

Hier gilt seit mittlerweile 177 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich es momentan mal wieder etwas hakt, weil der Gatte abwechselnd über- und unterfordert ist, mir seine Wesensveränderungen zu schaffen machen. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. In der Reha - viele Menschen in geschlossenen Räumen - werde ich versuchen, mich so gut wie möglich mit Maske zu schützen, zumal im Herbst und Winter. 

Auf der Baustelle geht's weiter im Schneckentempo voran. Der Gärtner hat Wetter, aber der Maler ist fertig. Als er die Spüle in der Küche verrückte, stellte sich heraus, dass ein Ventil defekt ist. Das erklärt den niedrigen Wasserdruck. Mal gucken, ob es der Gatte oder der Küchenbauer richten können oder ob ein Klempner kommen muss. Ein Klempner war diese Woche ohnehin schon da, denn als der Gatte duschte, hatten wir plötzlich einen Wasserfall im Treppenhaus! Es sah auf den ersten Blick so aus, als müsse das Bad wieder aufgerissen werden. Der zweite Blick führte zur Vermutung, dass die Baubrigade schlichtweg Silikonfugen vergaß. Die wird jetzt der Gatte ziehen, und wir hoffen, dass das wirklich die Ursache war. Der Klempner kam von der gleichen Firma wie Heizungsbauer IV und stand binnen 90 Minuten vor der Tür, was mich vorsichtig optimistisch macht, dass es mit dem mittlerweile vierten Heizungsbauer tatsächlich auch mal klappt. 

Der Tischler sandte ein Angebot und ist beauftragt. Mal gucken, wann Haustür, Klöntür und Schwingfenster kommen - entgegen jeder Vernunft habe ich mich für das teure Schwingfenster entschieden, denn ich wollte kein geteiltes zum Kippen. Der Eingangsbereich wird ungeplant komplett neu, denn eine neue Außenlampe ist ja schon hier, eine Windfangscheibe wird ersetzt, und jetzt kommt auch noch ein neuer Briefkasten dazu. Vom jetzigen verschwand der Schlüssel. Er hing an einem Haken im Windfang, und ich vermute er fiel herunter und wurde mit Müll entsorgt. Mit dem Schlüssel verschwand bedauerlicherweise auch einer der schönen Schlüsselanhänger, die Mudderns gerne von ihren Reisen mitbrachte. Aktuell öffnen wir den Briefkasten also mit einem Schraubenschlüssel. Der Briefkasten hätte sowieso ersetzt werden sollen, da klapprig und wasserdurchlässig, aber das hätte nun wirklich keine Priorität gehabt. 

Inzwischen zeigte sich, dass wir um die Neugestaltung des Vorgartens nicht herum kommen. Einerseits ließ Mudderns die Platten nicht ordentlich verlegen, so dass wir inzwischen eine Berg- und Talbahn haben, weil wir die Wege öfter nutzen als sie, andererseits ist es zu eng für die Altpapiertonne, bleibe ich immer damit hängen. Das war bei Mudderns auch schon so, störte sie aber nicht, weil sie die Tonne ja nicht selbst an die Straße schob - reizend. 

Beim Glaser muss ich nachhaken, ob er noch immer Glasbruch hat. Der Rollladenbauer muss schon wieder kommen, weil ein Rollladen hakt und bei einem zweiten der Automatikschalter seit heute selbstständig entscheidet, ob der Rollladen hoch oder runter fährt. Ein Fliesenleger für den Fliesenspiegel in der Küche ist theoretisch gefunden - praktisch ist fraglich, ob er in diesem Jahr noch Zeit hat, warten wir auf den Kostenvoranschlag. 

Ich gucke gelegentlich neidisch auf das Haus gegenüber, dass im Mai verkauft wurde und inzwischen bereits kernsaniert ist. Aber anders als wir wussten die beiden jungen Leute, die dort einziehen, dass sie ein Haus kaufen werden und konnten schon alle Gewerke vor dem Kaufabschluss beauftragen. 

Beim Erbschein bin ich einen Stritt weiter: Das zuständige Nachlassgericht will keinen Erbschein ausstellen, weil es entsprechende BGH-Urteil gibt, wonach ein notariell beglaubigtes und eröffnetes Testament ausreichend ist, Banken und Versicherungen nicht auf einem Erbschein bestehen dürfen auch wegen der damit verbundenen immensen Gebühren. Das ist zwar korrekt, interessiert nur weder Mudderns Banken noch ihre Versicherungen. Ich müsste rechtliche Schritte gegen beide einleiten. Das wird teurer als die Gebühren für den Erbschein. In sechs Wochen habe ich einen Termin beim Gericht, um das Erbscheinverfahren einzuleiten, denn dafür muss ich persönlich vor Ort sein und zudem auch noch den Tod meiner Mutter nachweisen. Den Nachweis hat das Nachlassgericht zwar schon, weil es ohne ihn nicht das Testament hätte eröffnen können, aber Vorschrift ist nun mal Vorschrift. Dann kann es nur noch ein paar Monate dauern, bis alle Unterlagen da sind, die Erbschaft abgeschlossen ist. Natürlich erstatten weder Banken noch Versicherungen die horrenden Gebühren. Erben muss man sich halt leisten können. Ich bin gespannt, ob ein nennenswerter Betrag übrigbleibt.

Im Büro machen sich Urlaube und Krankheiten bemerkbar, ist es ziemlich leer. In meinem Projekt sorgen Vollmond und Dauerregen für blankliegende Nerven. Davon abgesehen ist es einigermaßen ruhig, nutze ich die Zeit für's digitale Aufräumen und für Vorbereitungen auf meine mehrwöchige Abwesenheit. Meine Vertretung soll es so leicht wie möglich haben, und meine Kolleginnen sind fest entschlossen, mich während der Reha nicht zu behelligen. Ich bin gespannt, ob das klappt - wenn nicht, ist es auch kein Drama. Druckfreigaben über's Taschentelefon erteilen kann ich ja inzwischen, und vielleicht nehme ich auch einen Klapprechner mit zur Reha. 

Schwiegermutter geht's nach ihrem Sturz wieder gut. Sie ist fest entschlossen, uns mit Bus und Bahn zu besuchen. Ich muss ihr zeitnah den Fahrplan ausdrucken, damit sie weiß, wie sie zu uns kommt, denn einen gedruckten Fahrplan gibt es ja nicht mehr. Tante wartet auf den Termin für die Schulter-OP, nach der sie schmerzfrei sein soll. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Mittwoch, 2. August 2023

Ausgelesen: Bücher im Juli 2023

So ähnlich gucke ich nachts auf 
den Kindle, wenn ich wegen der
Schlafstörungen lese, bis mir die
Augen zufallen.
Auf den zehnten Band der Inselkommissarin-Reihe von Anna Johannsen* freute ich mich schon länger, und da ich momentan eh viel auf dem Kindle lese, bestellte ich "Die Tote am Fastensee*" vor. Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, wird auf Fehmarn tot aufgefunden. Eine delikate Angelegenheit für die Polizei: Merle hatte sich zuletzt krankschreiben lassen und sich auf den elterlichen Hof zurückgezogen, nachdem sie einen korrupten Kollegen angezeigt hatte. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln. Der Kreis der Verdächtigen ist groß. Neben Gegnern im Schleswiger Kommissariat zählen dazu vor allem Merles Jugendfreunde, zu denen sie nach vielen Jahren neuen Kontakt gesucht hatte. Bei ihren Befragungen rufen Lena und Naya heftige Reaktionen hervor. Als sie das Zimmer der toten Merle plötzlich verwüstet vorfinden, ist für die Ermittlerinnen klar, dass sie dem Täter ganz nahe sind. Das Buch hat Längen, und allmählich nervt es, dass Lorenzen auch nach zwei Jahren noch immer mit der Entscheidung hadert, ob sie sich versetzen lassen soll, um näher bei Mann und Sohn zu sein. 

"Mord und Cocktails auf Eis*" ist der 4. Fall für das Seniorentrio aus dem Lavendelgarten, eine Reihe von Klara Thoma*. Eine gewonnene Kreuzfahrt verschlägt den pensionierten Richter Emil Kluge gemeinsam mit seinen Freundinnen Veronika Zart und Eli Niklas auf das Passagierschiff Rubinbaronesse. Während der Richter sich auf erholsame Lesestunden, kulinarische Delikatessen und kulturelle Landtouren freut, freunden sich seine beiden Begleiterinnen mit der wohlhabenden Matriarchin Rosamunde Friedrichs an, die dauerhaft auf der Rubinbaronesse lebt. Schon bald offenbaren sich dem Seniorentrio jedoch abgründige Eigenschaften an ihrer neuen Bekanntschaft. Und dann erleidet Rosamunde Friedrichs einen tödlichen Unfall. Als der Richter und seine beiden Begleiterinnen herausfinden, dass die Verstorbene auf dem Passagierschiff von einigen Menschen umgeben war, die sich nichts sehnlicher als ihren Tod wünschten, kommt für sie nur eine Schlussfolgerung infrage: Auf der Rubinbaronesse treibt ein Mörder sein Unwesen.

Mit der bislang dreibändigen Reihe um den Berliner Ex-Kommissar Robert Grenfeld ging's weiter. "Mord in Metropolis*", "Engelsflug*" und "Blutmai*" spielen in den späten 1920er Jahren. Die Handlung baut aufeinander auf, so dass es sich empfiehlt, die von Robert Bauer* geschriebene Reihe chronologisch zu lesen.

Die Handlung in den späten 1920er Jahren mit den langsam an die Macht kommenden Nazis bietet zu viele Parallelen zu heute, und so brauchte ich erstmal eine Pause. "Blaulichtmilieu*" von Stefan Mühlfried* spielt im heutigen Hamburg. Feuerwehrmann Tim erwacht nach einem One-Night-Stand und ist sicher: Kriminalkommissarin Marie ist die Frau seiner Träume. Da werden beide zu einem Einsatz gerufen: Am Hamburger Flughafen ist eine Bombe explodiert. Die Polizei ist schon bald einem Verdächtigen auf der Spur, Tim hält jedoch einen anderen für den Täter. Er versucht Marie zu überzeugen, aber die lässt ihn zunächst abblitzen, beruflich wie privat. Doch Maries Zweifel werden größer, und gemeinsam schmieden sie einen waghalsigen Plan. Das Buch macht Lust auf mehr, aber bislang scheint es keine Fortsetzung zu geben.

Aktuell lese ich ja über Kindle Unlimited, und so entdeckte ich die bislang sechszehnbändige Reihe "Die Nordsee-Kommissare*" von Anne Amrum*. Sophie Meerkatz, Kommissarin aus Berlin, lässt sich in beschauliche Husum versetzen, um einer Beziehung zu einem verheirateten Mann zu entgehen. Dort trifft sie auf ihre Kollegen Svenja Tades und Jasper Hinrichs sowie ihren gemeinsamen Chef "Rüde" Thomsen und allerhand skurrile Gestalten. Die Reihe ist nett, liest sich schnell weg. Gelegentlich gibt's Logik-Fehler, wenn Svenja Tades mal gleichzeitig an einem Tatort und auf der Dienststelle ist. Das Lektorat könnte besser sein. In schlaflosen Nächten lese ich allerdings darüber hinweg. Immerhin wird der Schreibstil im Laufe der Reihe etwas besser. Ich las mich rasch durch die Reihe. Die Bände sind in sich abgeschlossen, aber ich freue mich immer, wenn ich eine Reihe tatsächlich chronologisch lesen kann. Jeder Band hat bummelig 200 Seiten. Bei meinen Schlafstörungen und Fahrtzeiten schaffe ich da schon mal einen Band am Tag und las mich durch von "Nordsee Mord*" bis "Nordsee Atem*". Band 15, "Nordsee Braut*", erschien gestern, und Band 16, "Nordsee Welle*", erscheint Ende Oktober.

Den Monat beendete ich mit "Falkenberg*" von Regine Seemann*. Im Mittelpunkt der bislang vierbändigen Reihe stehen die Hamburger Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu. Im ersten Band finden Kinder bei einem Schulausflug zum Hamburger Falkenberg die grausam zugerichtete Leiche eines alten Mannes. Eine Wunde des Toten deutet auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin. Doch die Kommissarinnen haben ihre Zweifel. Denn immer wieder stoßen sie auf die Legenden um Klaus Störtebeker, der am Falkenberg seinen Schatz vergraben haben soll. Oder liefert das traurige Schicksal eines jungen Mädchens, das eines der Opfer der T4-Aktion wurde, den entscheidenden Hinweis, der zum Täter führt?

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Dienstag, 1. August 2023

#pmdd2023: Der 28. Juli 2023

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2023 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.
Arbeiten, unterbrochen von Neustarts. 

Der tagelange Regen macht trübtimpselig. 

Die vielen schlaflosen Nächte sorgen dafür, dass ich mich ab mittags kaum noch auf den Beinen halten kann. Ich mache eine Stunde früher Feierabend und gehe nickern. Vorher wird zum Runterkommen gelesen*.

Die Möbel in meinem Arbeitszimmer wären schon mal sortiert.

Schon mal den Einkaufszettel anfangen und einen Teil gleich abarbeiten.

Heute ist Freitag, und wie vor einem Jahr bin ich im alt-neuen Haus. Das ist inzwischen, immer noch, Baustelle. Eigentlich wollten wir spätestens im April eingezogen sein ... Jetzt hoffen wir, dass es mit einem Einzug noch in diesem Jahr klappt. Vielleicht. Mit Glück.

Der Gatte will mit zu Fuß in die Stadt, also brauchen wir regelmäßige Bankpausen. Die erste ist auf der Bank meiner Mutter - so, wie sie es früher machte.

Ganz im Geiste meiner Mutter ist die zweite Bankpause auf einer der Bänke am Fuße der Kirche.

Eines der Einkaufszentren der Kleinstadt.

Im Dorf ist gerade Weinfest, und es regnet mal einen Nachmittag lang nicht.

Für Tee und Kuchen ist es eh schon zu spät. 

Die dritte Bankpause. Im quadratischen Haus im Hintergrund war früher die Stadtbücherei. Hier habe ich als Kind und Jugendliche unendlich viel Zeit verbracht.

Es ist ein ruhiger Tag im Heimbüro. Nachmittags gehen wir in die Stadt. Da der Gatte dabei ist, gibt's davon nicht viele Fotos. Eigentlich müsste ich meinem Schreibtisch und die Badezimmermöbel zusammenbauen oder die PVC-Fliesen im Keller verlegen oder Fußleisten für Küche und Flur zurechtsägen und anbringen oder die Türrahmen im ersten Stock streichen oder die Fliesen in Windfang und Dach-WC lackieren oder einmal durchputzen oderoderoder, aber ich bin einfach zu erschöpft. 

Ich kaufe mir selten neue Kladage, aber diesem Süßen konnte ich nicht widerstehen. Aus Gewohnheit bestellte ich die übliche Größe, vergaß, dass ich inzwischen 35 Kilo weniger wiege. Das Shirt sitzt also sehr bequem ... 

Heute wurde Obst gekauft, das geputzt werden will. 

Die sind für Sonntag Montag.

Zum Abend hin kommt die Sonne raus.

Tante bekommt endlich mal wieder Post. 

Es ist verglichen mit früher nicht viel, aber ich bin froh, dass der Gatte spazieren war. Im Haus steigt er zudem fleißig Treppen - gutes Kardiotraining.

Der tägliche Abwasch, inzwischen vor frisch verputzter Wand. In acht Wochen wird sie hoffentlich auch wieder gefliest sein.

Abendessen. Meins schaffte es nicht aus der Menüschale. Ich gönne mir ein Glas Wein. Das kommt aufgrund genereller Alarmbereitschaft selten. 

Freitagsritual. Ich stricke endlich mal keine Handschuhe. Die Wand ist immer noch nicht gestrichen, aber ich könnte das inzwischen, denn das Geraffel, das davor stand, ist inzwischen auf dem Dachboden im Eisenbahnzimmer.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 28. Juli 2020 war der Gatte noch gesund und mit der Haushaltsauflösung seiner Mutter beschäftigt. Zwei Tage später wurde ihr Haus an die Käufer übergeben. Zwei Jahre später ist er mit der Haushaltsauflösung meiner Mutter beschäftigt. Am 28. Juli 2021 war der Gatte schon krank, beschäftigte mich ein ominöser Tumor-Verdacht (der sich ein Vierteljahr später zum Glück nicht bestätigte, da die gefunden Tumore gutartig sind). Am 28. Juli 2022 machte ich erste Erfahrungen mit der Ölheizung, zog meine Mutter aus der Kurzzeitpflege in die stationäre Pflege um. 

Abendhimmel vor dem Schlafzimmer.

Mir selbst gegenüber bin ich ja meistens geizig, aber hier freue ich mich jeden Abend, dass ich mir für die Baustelle den Luxus eines zusätzlichen Radioweckers* leistete - mit LED-Ring mit Farbwechsel, den ich nachts zu schätzen weiß. 

Die Schlaftiere sehen so aus, wie ich mich seit Wochen fühle ... Vor dem Einschlafen wird natürlich noch etwas gelesen*.

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