Im Büro bin ich für die Geburtstagskasse zuständig, was es gelegentlich mit sich bringt, auch mal die Geschenke zu besorgen. Meistens gibt's konkrete Vorgaben. In diesem Fall gab's weniger konkrete: Einen Krimi und eine Flasche Wein.
Gut, der Krimi machte mir kein Kopfzerbrechen, aber eine Flasche Wein zu kaufen für jemandem, mit dem ich nie Wein trinken war, kein privates Wort wechselte, das finde ich schwierig. Die Chefs meinten, Rotwein werde eher goutiert als Weißwein, aber sicher waren sie sich da auch nicht. Schließlich rief ich eine ehemalige Kollegin an, die den Geburtstagsmenschen besser kennt.
Ich: "Du, sachma, die B. hat dem X. doch immer 'ne Flasche Wein zum Geburtstag gebracht. Woher kam der denn?"
Sie: "Von Aldi!"
Ich: "Ähm, ja, okay, aber was für ein Wein war's denn?"
Sie, sehr nachdrücklich: "Aldi. Hat. Keine. Schlechten. Weine!"
Ich: "Ja, weiß ich, aber was für'n Wein war es?"
Sie: "Den gibt's da nicht mehr!"
Ich: "Okay, aber welcher Wein war's denn?"
Sie: "Frag' T., der kann dir sagen, wie das Etikett aussah."
Ich: "T. ist in 'nem Termin, so lange kann ich nicht warten. War der Wein rot oder weiß?"
Sie: "Die Flasche war grün. Das Etikett war weiß."
Ich: "Okay, und welche Farbe hatte der Wein?"
Sie: "Rot."
Ich: "Okay. Stand auf dem Etikett was Deutsches? Oder was Französisches?"
Sie: "Französisch! Gibt es einen Wein, der Châteauneuf du Pape heißt?"
Na, das war doch jetzt wirklich einfach.
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Dienstag, 27. Dezember 2016
Glückskerzen als Geschenk zu Silvester
Für die Silvester-Gäste suchte ich noch ein kleines Mitgebsel als Glücksbringer für das neue Jahr. In einer Bastelgruppe machten gerade Glückskerzen die Runde. Die schnell aus Teelichten gebastelt, bevor die Gäste kommen.
Für das Kleeblatt suchte ich eine passende Schablone, druckte sie auf dickem grünen Papier aus (wer talentierter ist als ich, kann natürlich auch ein Kleeblatt zeichnen. Ich lasse es lieber, denn das Ergebnis soll ja ansehnlich sein) und schnitt das Kleeblatt aus. Auf die Rückseite wird die Anleitung für das Glücksteelicht geschrieben.
Dann suchte ich passende Botschaften für die Teelichte. Mir gefielen die von Herzenswarm am besten, sowohl inhaltlich als auch wegen der sorgfältig gestalteten Vorlage, die auf Anhieb passt.
Spruch auswählen, ausschneiden und den schwarzen Punkt in der Mitte mit einem Zahnstocher vorsichtig durchpieksen. Dann das Teelicht aus der Aluhülse nehmen, den Docht herausschieben und durch das runde Papierstück mit dem Spruch schieben (Schriftbild nach oben), den Docht wieder in das Teelicht schieben und alles wieder in die Aluhülse setzen.
Die Aluhülse habe ich mit grün gemustertem Washitape beklebt und mit einem Fotoklebepad auf das Kleeblatt gelebt.
Wenn das Wachs ganz geschmolzen und durchsichtig ist, ist die Glücksbotschaft für das kommende Jahr zu lesen. Keine Angst, das Papier brennt nicht - der Docht in dem kleinen Füßchen ist eher ausgebrannt. Aber natürlich gilt auch hier: Kerzen nicht unbeaufsichtigt brennen lassen!
Dieer Beitrag geht rüber zu "DienstagsDinge" und "Creadienstag".
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Glückskerze mit der Botschaft "Eine Freude vertreibt hundert Sorgen". |
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Anleitung für den Gebrauch der Glückskerze. |
Spruch auswählen, ausschneiden und den schwarzen Punkt in der Mitte mit einem Zahnstocher vorsichtig durchpieksen. Dann das Teelicht aus der Aluhülse nehmen, den Docht herausschieben und durch das runde Papierstück mit dem Spruch schieben (Schriftbild nach oben), den Docht wieder in das Teelicht schieben und alles wieder in die Aluhülse setzen.
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Glückskerze als Teil der Tischdeko. |
Wenn das Wachs ganz geschmolzen und durchsichtig ist, ist die Glücksbotschaft für das kommende Jahr zu lesen. Keine Angst, das Papier brennt nicht - der Docht in dem kleinen Füßchen ist eher ausgebrannt. Aber natürlich gilt auch hier: Kerzen nicht unbeaufsichtigt brennen lassen!
Dieer Beitrag geht rüber zu "DienstagsDinge" und "Creadienstag".
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Montag, 26. Dezember 2016
Sieben Sachen Sonntag KW 51/16: Weihnachten / Chanukka
Am ersten Weihnachtstag haben wir einen festgelegten Ablauf.
Zuerst geht's zu Mudderns. Wir brunchen gemeinsam im Lim's. Das ist jedes Mal wieder einfach schön und sehr entspannt.
Danach geht's zur Bescherung bei Mudderns und zum kurzen Zwischenstopp wieder nach Hause.
Der Abend wird bei Schwiegermutter verbracht.
Der Abend dauert lange. Wieder zu Hause, muss ich zur Entspannung noch ein bisschen stricken.
Dieser Beitrag geht rüber zum Sieben Sachen Sonntag bei Frau Grinsestern. Ich wünsche Euch frohe Feiertage!
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#1: Erstes Frühstück und Verpacken der letzten Geschenke. |
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#2: Zweites Frühstück. |
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#3: Lesen ("Tante Poldi und die Früchte des Herrn"*) und nickern. |
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#4: Die zweite Kerze anzünden und Tee trinken (der Gatte futtert sogar noch Sufganiot). |
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#5: Auf zum Abendessen. |
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#6: Tannenbaum gucken. |
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#7: Ärmelschal im Werden. |
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Samstag, 24. Dezember 2016
Weihnachten
Jan van Bork aus den Niederlanden, Jupp Händler aus Österreich, Herbert Schemmel aus Deutschland, allesamt politische Häftlinge des KZ Neuengamme, waren drei der Männer, die sich an Weihnachten 1944 an einer nach Lagerregeln illegalen und somit überaus riskanten Hilfsaktion für zwanzig jüdische Kinder beteiligten, die in Neuengamme zu Objekten medizinischer Versuche degradiert wurden und zu diesem Zeitpunkt bereits schwer an Tuberkulose erkrankt sich im Revier IVa befanden.
Es handelt sich um jene Kinder, die einige Monate später, im April 1945, in Hamburg-Rothenburgsort in den Kellerräumen der Schule am Bullenhuser Damm zusammen mit ihren vier erwachsenen Betreuern aus Frankreich und den Niederlanden ermordet werden sollten.
Diese drei und weitere Männer ließen den 4- bis 12jährigen Kindern zu Weihnachten 1944 von ihnen gebasteltes Spielzeug, Schokolade aus den Rot-Kreuz-Paketen für skandinavische Häftlinge und in der Häftlingsküche aus Zucker geschmolzene Karamell-Bonbons zukommen, sprich: in den Revierbau schmuggeln. Der Kontakt zu den Kindern war den Männern bei Todesdrohung verboten. Dies konnte sie nicht abhalten.
Diejenigen, die den Kindern die Geschenke überreichten, erkannten, dass diese bereits zu schwach und zu krank waren, um darauf noch reagieren zu können. Den an der Hilfsaktion beteiligten Männern außerhalb des Reviers logen sie vor, dass die Kinder sich ganz doll gefreut hätten.
Schließlich war ja Weihnachten.
[Mit freundlicher Genehmigung von Marco Kühnert, der diesen Text für die Amicale Internationale KZ Neuengamme schrieb.]
Es handelt sich um jene Kinder, die einige Monate später, im April 1945, in Hamburg-Rothenburgsort in den Kellerräumen der Schule am Bullenhuser Damm zusammen mit ihren vier erwachsenen Betreuern aus Frankreich und den Niederlanden ermordet werden sollten.
Diese drei und weitere Männer ließen den 4- bis 12jährigen Kindern zu Weihnachten 1944 von ihnen gebasteltes Spielzeug, Schokolade aus den Rot-Kreuz-Paketen für skandinavische Häftlinge und in der Häftlingsküche aus Zucker geschmolzene Karamell-Bonbons zukommen, sprich: in den Revierbau schmuggeln. Der Kontakt zu den Kindern war den Männern bei Todesdrohung verboten. Dies konnte sie nicht abhalten.
Diejenigen, die den Kindern die Geschenke überreichten, erkannten, dass diese bereits zu schwach und zu krank waren, um darauf noch reagieren zu können. Den an der Hilfsaktion beteiligten Männern außerhalb des Reviers logen sie vor, dass die Kinder sich ganz doll gefreut hätten.
Schließlich war ja Weihnachten.
[Mit freundlicher Genehmigung von Marco Kühnert, der diesen Text für die Amicale Internationale KZ Neuengamme schrieb.]
Samstag, 17. Dezember 2016
#12von12 im Dezember 2016
Der 12. Dezember ist Beginn eines vierwöchigen Vertretungsdienstes. Erst ist Kollegin II zwei Wochen in Urlaub, dann Kollegin I. Ich mag keinen Vertretungsdienst, aber er ist Bestandteil meiner Stelle (was ich gerade zu ändern versuche ...). So unterscheidet sich dieser Tag aber auch von meiner sonstigen 12von12-Büro-Routine.
Heute muss ich zwei Stunden früher anfangen als sonst, da die sehr frühe montägliche Besprechung vorbereitet werden muss. Kaffee liefert die Kantine, die auch den Besprechungsraum eindeckt, aber ohne dass jemand von uns da ist, kommt die Kollegin aus der Kantine nicht ins Büro.
Während ich auf sie warte, setze ich für die Teetrinker im Team Wasser auf und verteile die vollen Thermoskannen auf den Schreibtischen. Das müsste ich nur für einen Blaumann machen, die anderen Chefs können das auch selbst, aber da ich dabei bin und auch für mich welches brauche, macht es kaum Mehrarbeit.
Als die Besprechung läuft, trinke ich schnell einen Kaffee mit Fahrer I, ehe es im Büro richtig rund geht. Auf mich warten Aktenstapel - Fahrer II war noch vor mir im Büro, damit ich Papierberge abtragen und ins Haus geben kann.
Außerdem müssen die übers Wochenende angekommenen eMails ausgedruckt, gestempelt und verfügt werden. Auch in Zeiten des elektronischen Posteingangs ist Knicken, Lochen, Abheften noch immer der Behördentriathlon, und das geht nun mal mit analoger Post besser. Eine weitere Disziplin ist Stempeln - natürlich unter strenger Beachtung der Farbhierarchie.
Parallel klingeln die Telefone, im Frühdienst bin ich für neun davon zuständig, müssen Telefonnotizen geschrieben werden (da bin ich ganz modern, das geht tatsächlich per Mail - meistens), Termine auf Zuruf ge- und verlegt werden, kommt die Morgenpost und muss verteilt werden, ruft Kollegin I an und teilt mit, dass sie später kommt. Der ganz normale Wahnsinn also. Mein normaler Job läuft neben dem Vertretungsdienst natürlich auch weiter.
Irgendwann ist Zeit für die Mittagspause. Ich setze mich ins Büro meines Chefs, um beim Löffeln der Overnight Oats einen Blick in die Zeitungen zu werfen, dann flitze ich schnell ins Einkaufszentrum, um ein paar Einkäufe zu erledigen.
Der Feierabend kommt halbwegs pünktlich. Zu Hause erwartet mich ein malader, schlafender Gatte. Ich kümmere mich ein bisschen um den Haushalt, mache Abendessen und falle aufs Sofa.
Ich gucke fern, stricke an einem Hockerbezug, den Mudderns zu Weihnachten bekommen soll, und bin irgendwann zu müde, um aufzustehen und ins Bett zu gehen. Dadurch endet der Tag später, als gut für mich ist.
Dieser Beitrag geht rüber zu Caro von "Draußen nur Kännchen", die alle Erlebnisse vom 12. eines Monats sammelt. Die Rezepte gibt es in der Kombüse.
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#1: Tee kochen und Infused Water zubreiten. Aktuell ist Earl Grey von Shuyao mein Lieblingstee. |
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#2: Stempelparade. Blau hätte ich auch noch, brauche ich im Vertretungsdienst aber nicht. |
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#3: Kleiner Aktenberg. |
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#4: Zum Trinken komme ich heute kaum, aber der gute Wille ist da. Das Rezept gibt es in der Kombüse. |
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#5: Overnight Oats für die Mittagspause. |
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#6: Das Fette-Frau-fährt-Fahrstuhl-Selfie. Doch, ich hätte auch eine stylischere Einkaufstasche gehabt. |
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#7: Auf dem Weg in den Feierabend habe ich kurz Zeit zum Hundeknuddeln. |
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#8: Vorbereitungen für's Abendessen. |
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#9: Abendessen: Nudelauflauf mit Räuchertofu. |
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#10: Kalenderlys gucken. |
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#11: Stricken. |
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#12: Lesen. |
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