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Lesen im vollen Zug ... |
Sonntag, 1. Juni 2025
Ausgelesen: Bücher im Mai 2025
Freitag, 2. Mai 2025
Ausgelesen: Bücher im April 2025
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#wazifubo mit Buch. |
Mittwoch, 2. April 2025
Ausgelesen: Bücher im März 2025
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Das Kuschel-Rudel liest. |
Zuerst las ich mich durch "Die drei ???*". Wenn man so viele Bände nacheinander liest, ist das ja schon ein ziemlich merkwürdiges Universum, in dem Mädchen und Frauen nicht gleichberechtigt sind, meistens nur nerven und im Wege sind, außer, sie sorgen für Nahrung. Ich las "... und der Karpatenhund*", "... und der Tornadojäger*", "... und die schwarze Katze*", "Höhenangst*", den Dreifachband "Feuermond*", "Das Erbe des Meisterdiebs*", "Die falschen Detektive*" sowie "... und der schrullige Millionär*". Mit "Die drei ??? und die Geisterfrau*" erwischte ich zum ersten Mal einen Titel, die ich auf dem Kindle nicht öffnen konnte. Solche Zickereien kenne ich ja sonst nur vom tolino.
Auch der zwölfte Band der "Tannentaler Tanten*" von Hanni Faller* war die die anderen elf schlampig redigiert. So geht Emma im "Fastnachtsgemetzel*" um halb drei aus dem Haus, um um kurz vor zwei Uhr ihre Freunde zu treffen. Vermutlich lief sie die ganze Zeit über rückwärts oder war fast zwölf Stunden unterwegs.
Die Krimis von Anna Johannsen* lese ich ganz gerne. "Die Vermisste von Holnis*" ist bereits der elfte Band um die Inselkommissarin Lena Lorenzen*. Auch die Enna-Andersen-Reihe* ging mit dem Band "Enna Andersen und die dunklen Tage*" weiter, genau wie die Reihe um Hanna Will und Jan de Bruyn* mit dem dritten Band "Vor der Stille*".
Über dieses Internetz wurde ich auf das Buch "Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen*" von Kim Ho-Yeon* aufmerksam. Das Buch ist absolut zauberhaft! Lese-Empfehlung! Es dürfte zudem der erste Roman aus Südkorea gewesen sein, den ich gelesen habe - eine völlig neue Welt, sozusagen.
Zur Handlung: In einer schmalen Gasse eines alten Stadtteils von Seoul befindet sich Frau Yeoms kleiner Gemischtwarenladen. Täglich kreuzen sich hier die Wege ganz unterschiedlicher Menschen. Der obdachlose Dok-go versucht sein Leben neu zu ordnen und fängt als Nachtschichtarbeiter in dem Laden an. Schnell merkt er, dass er nicht der Einzige ist, den Sorgen und Nöte umtreiben. Frau Yeom und Frau Oh hadern mit dem Verhältnis zu ihren erwachsenen Söhnen, In-gyeong ist unglücklich in ihrem Beruf als Schauspielerin, und Gyeong-man steht immer wieder sein hitziges Temperament im Weg. Doch durch Dok-go schöpfen sie alle neue Kraft und lenken ihre Leben in überraschende und hoffnungsvolle Bahnen.
Mit "Wenn es Nacht wird in Frau Yeoms kleinem Laden*" gibt es seit diesem Monat eine Fortsetzung.
Durch den Eklat beim Deutschen Buchpreis im letzten Jahr wurde ich auf den Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?*" von Martina Hefter* aufmerksam. Auch dieses Buch ist absolut zauberhaft und bekommt eine Lese-Empfehlung! Im übrigen scheine ich einen Hang zu Büchern zu haben, bei denen pflegende Frauen im Mittelpunkt stehen ...
Zum Inhalt: Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will, und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort Spielchen mit Männern, die sie anlügen. Sie selbst wird zur Lügnerin. Aber ist es nicht so, dass man sich beim Lügen zuallererst selbst belügt? Eines Tages trifft Juno auf Benu, der ihre Behauptungen ebenso durchschaut wie sie seine. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen entsteht eine Verbindung.
Auch wenn sie gelegentlich ein wenig altbacken daher kommt (Bayern halt), lese ich die Reihe um die Dorfkommissarin Mary* von Marion Stadler* recht gerne. Mit "Mordstamtam*" erschien inzwischen schon der zehnte Band.
Ein wenig altbacken und im Alt-Herren-Duktus sind auch die Krimis von Ole Hansen*. Mit "Arne Claasen und die vergessenen Toten*" beginnt eine neue, bislang dreibändige Reihe* um einen ehemaligen BND-Agenten, der in Hamburg eine Cold-Case-Unit aufbaut und nebenbei Islamisten zur Strecke bringt.
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Samstag, 1. März 2025
Ausgelesen: Bücher im Februar 2025
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Das Rudel liest. |
Samstag, 1. Februar 2025
Ausgelesen: Bücher im Januar 2025
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Das Rudel liest. |
Die Pech-und-Schwäfel-Reihe* vom Autorenkollektiv Robin Fuchs* ist nett zu lesen, aber schlampig korrigiert und schnell zusammengeschustert. Daran ändern auch die Bände sieben bis neun, "Tot im Gewächshaus*", "Tot im Meditationsstudio*" und "Tot am Buffet*" nichts. So wird "Maike" mal mit a, mal mit e geschrieben, heißt es "Pallets" statt "Pellets" ...
Mittwoch, 8. Januar 2025
Ausgelesen: Bücher im Dezember 2024
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Das Rudel liest. |
"Jaffa Road*" von Daniel Speck* hielt mich ziemlich auf. Das Buch nahm und nahm kein Ende. Es ist weder schlecht noch umspannend, nur einfach langatmig, süßlich-kitschig, voller ungeahnter Entwicklungen und und Klischees, einfach so gar nicht meins (und die Geschichtsklitterungen sowie einseitige antisemitische Darstellung des Nahost-Konfliktes oder das Olympia-Attentat, ein Kollateralschaden, blende ich hier aus). Im Mittelpunkt stehen Nina, ihre Tante Joëlle und Elias. Sie wollen das Erbe von Ninas Großvaters bzw. Joëlles und Elias' Vater Moritz Sarfati antreten und treffen sich dafür in Palermo. Joëlle ist Jüdin, Elias Palästinenser, Nina ist Deutsche. Gemeinsam kommen sie den drei Familien, die Moritz, der als im Zweiten Weltkrieg verschollen galt, hatte, auf die Spur.
Zu "Jaffa Road" gibt es zwei Vorgängerbände, "Bella Germania*" und "Piccola Sicilia*". In jedem steht eine von Moritz Sarfatis Familien im Mittelpunkt, die lange Zeit nichts voneinander wusste. Ich habe beide Bände auf dem Kindle, aber noch nicht gelesen, denn mein momentaner Eindruck ist, es wird getretener Quark. Jedenfalls muss man die beiden Romane nicht kennen, um "Jaffa Road" zu lesen.
"Feldpost*" von Mechtild Borrmann* fand ich anfänglich spannend, dann langatmig, und am Schluss hatte ich den Eindruck, die Autorin wolle schnell zum Ende kommen, weil die vereinbarte Zeichenanzahl erreicht ist. Das Ende war jedenfalls sehr abrupt. Aus dem Klappentext: "Adele ist verschwunden." Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich eine Tasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis. Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben? Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.
Mit "Die vergessenen Kinder*" von Emily Gunnis* gehe ich in den Januar. Der Original-Titel des Romas ist übrigens "The Girls Left Behind*", und mir ist unverständlich, warum in der deutschen Übersetzung aus "Girls" "Kinder" wurde. Im Mittelpunkt stehen ausschließlich Mädchen und Frauen.
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Freitag, 3. Januar 2025
Ausgelesen: Bücher im November 2024
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Das Rudel liest. |
Ebenso poetisch wie "Der Buchspazierer*" fand ich "Der Geschichtenbäcker*" von Carsten Henn*. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den italienischen Bäcker Giacomo bei seiner Arbeit. Eigentlich wollte sie den Aushilfsjob in der Dorfbackstube gleich wieder kündigen. Zu sehr hat das Ende ihrer Karriere ihr Leben aus der Bahn geworfen. Wer ist sie, wenn sie nicht tanzt? Wer wird sie lieben, wenn sie nicht mehr auf der Bühne strahlt? Doch überraschend findet Sofie in der kleinen Bäckerei viel mehr als nur eine Beschäftigung: Die Weisheit eines einfachen Mannes, das Glück der kleinen Dinge und den Mut zur Veränderung.
Irgendwie lese ich gerade viele Bücher, in denen es um den Tod von Angehörigen geht. "Marianengraben*" von Jasmin Schreiber* ist da keine Ausnahme. Es geht um Paula, die durch den Unfall-Tod ihres kleinen Bruders in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise. Ein wunderbares Buch!
In "Ein Steinpilz für die Ewigkeit*" setzt sich Hannes Ringlstetter* mit dem Todes seines Vaters auseinander. Ein bezauberndes, bewegendes Buch!
Mittwoch, 27. November 2024
Ausgelesen: Bücher im Oktober 2024
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Das Rudel las im Oktober viel auf Mallorca. |
Im Zentrum steht die Freundschaft von Joska Pintschovius zu Heino Jaeger, einem hochbegabten Künstler, Stimmenimitator und Satiriker, der kultisch als „Meister“ verehrt und am Ende an seiner seelischen Durchlässigkeit verglühen wird. Die Verbindung aus Genialität und Wahnsinn fasziniert den Erzähler und Chronisten Schamoni, der sich in der Ergründung dieses Lebens persönlicher und verletzlicher zeigt als je zuvor. Absolute Lese-Empfehlung!
Urlaubsbedingt las ich jede Menge Mallorca-Krimis. Ich freute mich auf die Fortsetzungen der Mallorca-Reihe rund um den kochenden Polizisten Carlos von Carsten Philipp*. Allerdings nervten mich die Schwächen der Reihe (dazu mehr hier) so sehr, dass ich "Tod in der Tramuntana: Glück und Unglück auf Mallorca*" noch durchhielt, beim zweibändigen Teil "Liebe, Mord und Leidenschaft: Ein Winter auf Mallorca*" mitten im ersten Band aber genervt aufgab. Das war nichts!
"Mallorquinische Rache*" heißt der erste Band von bislang drei Krimis um den kurz vor der Pensionierung stehenden Sargento Lluc Casasnovas und seine designierte ehrgeizige Nachfolgerin Josefina García von Lilly Alonso*. Es geht um einen Mord im Sollér-Express. Es gibt jede Menge Lokalkolorit, und ich freute mich insbesondere über die Erwähnung des "China-Ladens", den wir dieses Jahr auch für uns entdeckten. Ich möchte auf jeden Fall noch die Folgebände lesen.
"Die Insel, der Wein und der Tod*" von Paul Grote* schaffte es auf den ersten Seiten nicht, mich zu fesseln, so dass ich nach kurzer Zeit aufgab.
"Comisaria Fiol und der Tod im Netz*" von Lucia de la Vega* war da schon eher mein Fall. Es ist der dritte Band einer Reihe. Es schadet nichts, die ersten beiden Bände gelesen zu haben, aber es geht auch so.
"Das Böse unter Palmen*" von Anne Bandel* wiederum war nicht so meins, aber ich hielt tapfer durch, auch, weil das Buch in Artà spielt. Protagonist Theophil Kornmair ist durchaus sympathisch gezeichnet, aber der Schreibstil mit langen verschachtelten oder ultrakurzen Sätzen ist nicht meins. Den ersten Band, der in den Alpen spielt, werde ich wohl eher nicht lesen.
"Der Hotelinspektor auf Mallorca*" von Henry Sutton* ist der Auftakt zu einer bislang dreibändigen Reihe. Ben Martin inspiziert ein Hotel in der Nähe von Deìa, als dort ein Mord passiert. Suttons Stil ist ein wenig behäbig, gelegentlich habe ich den Eindruck, der Tag des Hotelinspektors hat mehr als 24 Stunden, aber insgesamt gefiel mir das Buch recht gut, möchte ich beizeiten die beiden Folgebände lesen.
"Kein fremder Land*" von Doris Gercke* kam auf meine Mallorca-Leseliste, weil es zum Teil auf der Insel spielt. Das Buch erschien erstmals 1993, als Deutschland nach rechts abdrifte, und wurde aufgrund der aktuellen Ereignisse zehn Jahre später erneut aufgelegt. Dreißig Jahre nach dem ersten Erscheinen ist das Buch aktueller denn je. Im Mittelpunkt steht die Schriftstellerin Lisa Talbach, eine Frau, auf deren Wort man hört, die auf ein umfangreiches Werk zurückblickt, die politische Entwicklungen durchaus verfolgt und der es doch plötzlich scheint, als habe sie an ihrem Schreibtisch gesessen und Märchen erzählt, während um sie herum die Häuser angezündet wurden. Und dass es brennt, dass die extreme Rechte die bevorstehenden Wahlen gewinnen wird, wird immer deutlicher.
Talbach entschließt sich zum Rückzug in die Arbeit, in ihr Häuschen auf Mallorca. Von hier aus glaubt sie dem zuschauen zu können, was in ihrem Land passiert. Sie hat nicht bedacht, wie schnell sich die Verhältnisse ändern, wie gering die Widerstandskraft ist – auch die eigene -, wenn Gewalt ins Spiel kommt.
Als die neuen Machthaber beschließen, die berühmte Autorin gehöre nach Deutschland, ist sie ganz auf sich allein gestellt. Lisa Talbach muss sich entscheiden zwischen Kampf oder Resignation, zwischen Leben oder Tod.
Gerne hätte ich "Talberg 2022*" von Max Korn* gelesen, aber wie schon bei "Talberg 1977*" zerlegte sich der tolino komplett. Ich hatte schon Sorge, dass es das jetzt wäre, aber er berappelte sich wieder, so dass ich mit "Stille Zeugen*" von Angela Lautenschläger* weitermachen konnte. Im Mittelpunkt der Reihe stehen die Nachlass-Pflegerin Friedelinde Engel und Kommissar Nicolas Sander. Der erste Band ist vielversprechend, ich freue mich auf weitere.
"Heidequal*" heißt der aktuelle elfte Band der Reihe um die Lüneburger Kommissarin Katharina von Hagemann, geschrieben von Kathrin Hanke*. Im Bültenmoor wird eine Frauenleiche gefunden. Es handelt sich um Anne Pfeiffer, die seit drei Wochen als vermisst gilt. Rechtsmedizinerin Dr. Frauke Bostel stellt nicht nur frische Verletzungen an dem Leichnam fest, sondern ebenso ältere. Die Frau scheint jahrelang misshandelt worden zu sein. Der Verdacht fällt schnell auf den Ehemann. Doch ist der Fall tatsächlich so einfach? Hat Steffen Pfeiffer seine Frau einmal zu heftig geschlagen und sie dann verschwinden lassen?
Das war wieder solide Kost, und ich freue mich auf den zwölften Band "Heide-Novela*", der im Februar erscheint.
"Der Junge auf dem Berg*" von John Boyne* überzeugte mich etwas mehr als "Der Junge im gestreiften Pyjama*". Als Pierrot seine Eltern verliert, nimmt ihn seine Tante zu sich in den deutschen Haushalt, in dem sie Dienst tut. Aber dies ist keine gewöhnliche Zeit: Der zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Und es ist kein gewöhnliches Haus: Es ist der Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz. Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des charismatischen "Führers". Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat.
"Tee? Kaffee? Mord!" von Ellen Barksdale* ist eine Reihe, die ich gerne lese. "Des Henkers letzte Mahlzeit*" ist der 28. Band von inzwischen 32. Im Hotel von Nathalie Ames stirbt ein Gast - und das Loch in seiner Stirn macht klar, dass es kein Herzinfarkt war! Nathalie und ihre Freundin und Köchin Louise können sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum jemand ihren langjährigen Stammgast Nick Hemsley ermordet hat. Doch bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf einige düstere Geheimnisse. Und es kommt noch schlimmer: Nicht nur Nick Hemsley sollte getötet werden, sondern auch jemand, der Nathalie und Louise sehr nahe steht.
Ich freue mich auf die nächsten vier Bände und muss mal schauen, wann sie über die Onleihe oder Kindle unlimited zu bekommen sind. In der Hamburger Bücherhalle könnte ich zwei Bücher per Tageskarte ausleihen, aber dazu müsste ich in eine Bücherhalle, und das ist mit Umwegen verbunden.
"Die magischen Buchhändler von London*" oder "Die linkshändigen Buchhändler von London*" ist eine bislang zweibändige Fantasy-Reihe von Garth Nix*. Mich riss sie nicht spontan vom Hocker, aber ich hielt tapfer durch.
Schon immer waren Buchhändler Hüter und Verbreiter von Wissen. Besonders gilt dies für die Mitglieder des Geheimbunds der magischen Buchhändler. Sie wissen um die übernatürliche Welt und beschützen die normalen Menschen vor ihren Schrecken. Einer dieser Buchhändler ist der junge Merlin. Klug, charmant und hervorragend ausgebildet ist er vielleicht der beste Buchhändler Londons – allerdings von der kämpfenden Sorte. Doch als er eine junge Frau vor einer Bestie rettet, ahnt er noch nicht, dass die Suche nach ihrem Vater auch ihn seinem größten Ziel näher bringt: Rache an den Mördern seiner Mutter zu nehmen.
Im zweiten Band, "Die geheime Karte*", ist Merlin, der vielleicht beste magische Buchhändler (von der kämpfenden Sorte), verschwunden. Schuld daran ist die magische Karte eines geheimen Gartens, die ihn gemeinsam mit seiner Schwester Vivien und seiner Freundin Susan an einen von unserer Welt getrennten Ort entführt, an dem tödliche Magie und lebende Statuen wachen. So geraten die Buchhändler auf die Spur der mörderischen Lady of Stone, einer Serienmörderin mit unglaublichen Fähigkeiten. Wenn Merlin und seine Gefährtinnen sie nicht aufhalten können, wird sie wieder töten – und dieses Mal wird ihr Opfer kein gewöhnlicher Sterblicher sein.
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Freitag, 11. Oktober 2024
Ausgelesen: Bücher im September 2024
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Das Reise-Rudel liest im Ferienhaus. |
In "Das Ostseekartell*" von Hannes Nygaard* gerät ein Jugendlicher in die Fänge der Drogenmafia. Eine Polizistin kämpft bis zur Selbstaufopferung gegen die Szene und wird zwischen den Fronten der konkurrierenden Drogenkartelle zerrieben. Als auch noch politisch und wirtschaftlich motivierte Dritte mitmischen, entsteht ein Flächenbrand, den nur einer löschen kann: Kriminalrat Lüder Lüders vom Landeskriminalamt Kiel. Auch das war solide Kost, wenngleich gelegentlich etwas langatmig.
Der Thriller "Turmschatten*" von Peter Grandl* sprach mich nach einer Rezension sehr an, entpuppte sich aber als zu langatmig für mich: Ein spektakuläres Verbrechen hält eine Kleinstadt in Atem: Drei Neonazis werden in einem Turm gefangen gehalten. Ephraim Zamir, der Geiselnehmer, konfrontiert sie in einem Verhör mit ihren Gewalttaten und überträgt das Ganze live im Netz. Die Zuschauer sollen abstimmen: freilassen oder hinrichten? Es ist der Beginn eines weltweiten Medienspektakels. Für die Polizei ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Womit sie nicht rechnen: Sie haben es mit einem ehemaligen Mossad-Agenten zu tun, der nicht bereit ist zu verhandeln.
Das Buch ist nicht unspannend, war mir aber halt zu langatmig. Mit "Turmgold*" gibt es einen zweiten Band, und demnächst soll die Verfilmung bei einem Streamingdienst starten.
Schon lange stand "Der heutige Tag: Ein Stundenbuch der Liebe*" von Helga Schubert* auf meiner Leseliste. Die 84jährige beschreibt ihr Zusammenleben mit ihrem 97jährigen Ehemann Johannes Helm. Das Paar teilt seit über fünfzig Jahren ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er palliativ umsorgt; und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander größer. Kraftvoll und poetisch erzählt Helga Schubert davon, wie man in solchen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält.
Absolute Lese-Empfehlung! Das Buch wanderte wie "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand*" von Gabriele von Arnim* auf meinen Wunschzettel, wobei mir der Gatte letzteres jüngst schenkte.
Im Roman "Pudels Kern*" beschreibt Rocko Schamoni*, wie ein 19jähriger Dorfpunk 1986 nach Hamburg zieht. Wir sind ein Jahrgang, ich zog zwei Jahre früher in die Stadt, so dass es sehr spannend war, seine Erlebnisse mit meinen zu vergleichen. Wenig überraschend war mein Leben weniger wild.
In "Wir waren nur Mädchen*" beschreibt Buzzy Jackson* das leben der niederländischen Widerstandskämpferin Hannie Schaft und ihrer Weggefährtinnen Truus und Freddie Oversteegen. Die Handlung setzt in Amsterdam im Jahre 1940 ein: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Schaft sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist "das Mädchen mit den roten Haaren" die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Schaft indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan Bonekamp zu entwickeln - mit verheerenden Konsequenzen.
Angesichts des kitschigen deutschen Titels hatte ich keine großen Erwartungen, wurde aber sehr positiv überrascht: Das Buch ist brillant. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Der englische Titel "The Girl with the Rad Hair*" ist treffender, das Cover auch weniger kitschig gestaltet.
Bücher zu Filmen oder TV-Serien zu lesen, ist immer ein Risiko, aber bei der Max-Liebermann-Reihe* von Frank Tallis* ging es gut. Die Reihe lief unter dem Titel "Vienna Blood*" im ZDF. Der erste Band, "Die Liebermann-Papiere*", geriet für meinen Geschmack phasenweise etwas langatmig, war aber spannend. Die Reihe spielt im Wien des frühen 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der junge Arzt und Psychoanalytiker Max Liebermann, ein Jude, was immer wieder eine Rolle spielt. Er ist eing befreundet mit dem Polizisten Oskar Reinhardt. Die Reihe beginnt mit dem Tod des jungen Mediums Charlotte Löwenstein, der Rätsel aufgibt. Es gibt keine Spuren von Gewalt, ein Abschiedsbrief deutet auf Selbstmord hin. Reinhardt glaubt weder daran noch an übersinnliche Kräfte und bittet Liebermann um Hilfe. Der ist bekannt für seinen kühlen Verstand. Und für seine unkonventionellen Methoden. Auf dem tolino wartet der zweite Band, "Wiener Blut*".
Auf "'Wenn du wüsstest, was ich weiß ...': Der Autor meines Lebens*" von Charly Hübner* wartete ich lange in der Onleihe. Hübner beschäftigt sich darin mit Uwe Johnson*, dem "Erzähler der beiden Deutschland", dessen "Jahrestage*" er gerade zusammen mit Caren Miosga als Hörbuch einlas. Ich mag Johnson, vor allem die "Jahrestage", und freue mich darüber, dass Hübner den Autor anlässlich seines 40. Todestages bzw. 90. Geburtstages etwas dem Vergessen entreißt. Ärgerlich ist, dass Hübner auch der Hamas-Propaganda anheimfällt, in dem er zum Beispiel Gaza mit der DDR vergleicht. Ich hätte ihm mehr zugetraut.
In den Oktober gehe ich mit "Der Jaeger und sein Meister*" von Rocko Schamoni*.
Montag, 23. September 2024
Ausgelesen: Bücher im August 2024
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Das Rudel liest. |
Absolut entzückend ist "Der Buchspazierer*" von Carsten Sebastian Henn* (auch, wenn's am Schluss ebenfalls zu Namensverwechslungen kam)! Es sind besondere Kunden, denen der Buchhändler Carl Christian Kollhoff ihre bestellten Bücher nach Hause bringt, abends nach Geschäftsschluss, auf seinem Spaziergang durch die pittoresken Gassen der Stadt. Denn diese Menschen sind für ihn fast wie Freunde, und er ist ihre wichtigste Verbindung zur Welt. Als Kollhoff überraschend seine Anstellung verliert, bedarf es der Macht der Bücher und eines neunjährigen Mädchens, damit sie alle, auch Kollhoff selbst, den Mut finden, aufeinander zuzugehen.
Dienstag, 27. August 2024
Ausgelesen: Bücher im Juli 2024
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Das Rudel wird auch immer größer: Ein rosa Hase hat sich dazwischen gemogelt und will vor dem Einschlafen noch etwas lesen*. |
Seitdem ich zum Onleihe-Verbund der örtlichen Bücherei wechselte, macht es richtig Spaß, mit dem Tolino zu lesen. Plötzlich läuft er stabil, kleben keine Seiten mehr zusammen. Okay, das Herunterladen von Büchern ist immer noch schwierig, aber auch das ist kein Vergleich zu früher. Jetzt fehlt mir tatsächlich nur noch die dauerhafte Anzeige der Uhrzeit. Kindle unlimited* habe ich erstmal gekündigt.
Im Vergleich zur Hamburger Bücherhalle ist die Auswahl mit "nur" knapp 11.000 Titeln zwar gering, aber dennoch habe ich das Limit bei Ausleihen und Vormerkungen meistens ausgeschöpft. In Hamburg las ich nur Krimis, weil ich mich bei der Riesen-Auswahl verlor, aber jetzt lese ich auch andere Genre. Ich lese auch häufiger analog, denn auf dem Weg in die Stadt komme ich an der Bücherei vorbei und kann mir schnell einen Titel herausholen. Zum Pendeln ist analoges Lesen allerdings doof, denn der Rucksack ist so schon schwer genug.
Ich begann den Monat mit Ben Aaronovitch* und las mit "Ein weißer Schwan in Tabernacle Street*", "Die Silberkammer in der Chancery Lane*" sowie "Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly*" in der Flüsse-von-London-Reihe weiter. Ich wunderte mich über Lücken in der Handlung und erfuhr, dass es Comics gibt, die quasi zwischen den Büchern spielen. Wenn ich mir mal wieder Kindle unlimited gönne, muss ich die Lücken mal füllen, denn da sind momentan die Comics inklusive.
Die Reihe um die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann von Claudia Rossbacher* mag ich sehr gerne. Inzwischen ist mit "Steirerwald*" der 13. Band erschienen, und Anfang Oktober scheint sogar schon Band 14*. An einem schwülen Sommerabend werden die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann aus Graz zu einem Einsatz ins nahe Schöcklland gerufen. Auf Schloss Abelsberg hat der Jagdhund einer Jägerin die verwesende Hand eines Mannes im Wald aufgestöbert. Kurze Zeit später wird die Leiche in einem Graben hinter dem Schloss entdeckt und als Schlossbewohner identifiziert. Wer aber hat den exzentrischen Regisseur erschossen und weshalb? Die Jagd auf den Mörder nimmt ihren Lauf und sorgt für so manche Überraschung.
Die Reihe um "Henri und den Häkelclub" spielt in einer kleinen Stadt in der Lübecker Bucht. Durch den tragischen Tod seiner Frau Maike muss sich Henri um ihr Handarbeitsgeschäft kümmern. Ursprünglich will er den Laden schnellstmöglich abwickeln, entscheidet sich dann aber, ihn zu behalten, was auch an seiner Mitarbeiterin Edda liegt. Schnell wird der Strick- und Häkelclub detektivisch tätig, auch, um den Tod von Henris Frau aufzuklären. "Mörderische Masche*" und "Grausames Garn*" von Karla Letterman* sind nette Unterhaltung und sollten am Besten in der Reihenfolge ihres Erscheinens gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen.
Krischan Kochs* Krimi-Reihe um den Dorfpolizisten Thies Detlefsen und seine Kollegin Nicole Stappenbek lese ich sehr gerne. Mittlerweile ist mit "Krieg der Seesterne*" der zwölfte Band erschienen - ebenfalls solide. Über Fredenbüll schweben Ufos! Als dann ein Toter im neu entstandenen Kornkreis liegt, sind Detlefsen und Stappenbek alarmiert. Mit den üblichen Ermittlungsmethoden kommen sie nicht weiter. Mysteriöses passiert! Fahrerlose Autos rasen übers Land, das Getreide wächst wie verrückt, und geheimnisvolles Trommeln hallt durch die Nacht. Ist das nordfriesische Küstendorf womöglich ins Visier einer außerirdischen Macht geraten?
Auch die Kluftinger-Reihe* von Volker Klüpfel und Michael Kobr lese ich gerne. "Affenhitze*" ist der zwölfte Band. Kluftinger muss in der Tongrube ermitteln, in der Professor Brunner vor einiger Zeit das berühmte Skelett des Urzeitaffen "Udo" ausgegraben hat. Nun wurde Brunner verscharrt unter einem Schaufelbagger gefunden. Der Wissenschaftler, der mit seinem Fund beweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt, hatte viele Feinde. Kluftinger hat deshalb gleich mehrere Verdächtige im Visier, darunter die Mitglieder einer obskuren Sekte. Aber auch privat muss sich der Kommissar um ein Observationsobjekt kümmern: Die Tagesmutter seiner kleinen Enkelin verfolgt höchst seltsame Erziehungsansätze. Grund genug, ihr genauer auf die Finger zu schauen und Flugstunden mit Doktor Langhammer und seiner neuen High-Tech-Drohne auf sich zu nehmen. Doch der Probeflug gerät gefährlich aus dem Ruder.
Irritierend fand ich, dass die faschistische Anastasia-Bewegung zwar unmotiviert erwähnt wird, aber warum? Sie spielt im weiteren Verlauf keine Rolle für die Handlung. Das hätte man sich auch sparen können.
"Die Unerhörten*" ist der dritte Band der Geschichte um die Shoah-Überlebende Hannah Bloch, geschrieben von Volker Dützer*. Die Handlung springt ins Jahr 1964: Die Jagd nach Nazi-Verbrechern ist für Hannah Bloch endgültig vorbei. Sie folgt ihrem Ehemann Scott in dessen Heimatstadt Boston. Doch auch in den USA findet Hannah kein Glück. Ein Schicksalsschlag zwingt sie, nach Deutschland zurückzukehren. In Frankfurt am Main kreuzen ihre Wege die der sechzehnjährigen Marie, die gegen die Doppelmoral der Kriegsgeneration aufbegehrt und in ihrer Familiengeschichte ein dunkles Geheimnis entdeckt.
Solide Kost wie die beiden Bände zuvor. Unbedingt chronologisch lesen, denn die Handlung baut aufeinander auf.
Gitte Madsen ist eine Deutsch-Dänin, die es nach Marielyst verschlägt auf der Suche nach ihrem vor über 20 Jahren verschollenen dänischen Vater. Sie mietet sich in einem Ferienhaus ein und arbeitet bei einem Bestatter, aber nicht nur dort stolpert sie buchstäblich über Leichen. Die bislang fünfbändige Reihe beginnt mit "Ein dänisches Verbrechen*" und endet mit einem fiesen Cliffhanger im Band "Dänische Aussicht*". Ich verschlang die Bücher von Frida Gronover* in Rekordzeit und hoffe auf baldige Fortsetzung.
"Das Kind der Lügen*" ist der zweite Band der Reihe um Hamburgs erste Kommissarinnen, geschrieben von Helga Glaesener*. Die Handlung spielt in Hamburg im Jahr 1929: Ein Kind ist verschwunden. Verzweifelt bittet die wohlhabende Signe von Arnsberg die Polizei um Hilfe bei der Suche nach ihrer Tochter, die nach einem Spaziergang mit ihrer Kinderfrau nicht ins Hotel Atlantic zurückgekehrt ist. Doch die Männer der Kripo nehmen sie nicht für voll – denn es ist nicht das erste Mal, dass Signe hysterisch bei der Hamburger Kriminalpolizei auftaucht. Nur Paula Haydorn glaubt der Frau. Seit einem Jahr ist sie als eine der ersten weiblichen Beamtinnen im Polizeidienst. Und sie hat sich dort mit ihrem klaren Blick und klugen Gespür einen Namen gemacht, entgegen aller Vorurteile. Auch diesmal beweist sie Spürsinn. Denn als von dem verschwundenen Mädchen blutige Spuren gefunden werden, nimmt der Fall eine dramatische Wendung. Und noch ahnt niemand, welche Abgründe sich an der Alster auftun werden.
Anders als beim ersten Band "Die stumme Tänzerin*" musste ich mich ziemlich durch das Buch kämpfen. Es ist teilweise zäh, schlampig redigiert und voller Grammatikfehler.
"In Zeiten des Verbrechens*" von Frank Goldammer* ist die Vorgeschichte des Dresdner Kommissars Max Heller und seiner Frau Karin, quasi Hellers erster Fall. 1917 kehrt der 21-jährige Max Heller verletzt und traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Im von Hunger, Gewalt und politischen Unruhen geprägten Dresden sucht er nach einem Weg zurück ins Leben, nach Ablenkung, nach Liebe und nach einer Aufgabe. Die Konfrontation mit brutaler Bandenkriminalität, sein großer Gerechtigkeitssinn und der Rat seines Großvaters Gustav Heller, einem Kriminalrat a.D., führen ihn in den Polizeidienst. Als frischgebackener Schupo verliebt sich Heller bei einem Elbdampferausflug in die junge Karin. Doch der Standesunterschied scheint eine Beziehung unmöglich zu machen.
Leider hat das Buch ziemliche Längen, ist teilweise schlampig redigiert.
"Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?*" von Till Raether* ist ein wunderbaren Buch für Erkrankte und Angehörige. Depression kann alle treffen, und oft ist sie schwer zu erkennen. Till Raether war in seinem Leben oft traurig und erschöpft – immer wieder, über Wochen. Und ebenso oft stellte er sich die Frage, ob das nun eine Depression sei, oder ob ihn einfach nur das normale, graue Leben beutelte. In seinem Buch erzählt er offen über eine Krankheit, mit der er seit vielen Jahren lebt und die er häufig mit großem Energieaufwand zu überspielen versuchte. Er schreibt über seine Jagd nach Anerkennung, seine Hilflosigkeit und Überforderung und den dauernden Gedanken, dass er sich doch einfach nur zusammenreißen müsste – und über den Zusammenbruch.
"Kommissarin Moll und die Tote vom Grindel*" von Isabel Bernsmann* verwirrte mich total, kamen mir die Kommissarin, ihr Kollege Lauterbach und ihre Assistentin doch total bekannt vor, nur die Handlung nicht. Die Auflösung fand ich Tage später beim Kistenräumen: Ich hatte mir vor einigen Wochen den dritten Band der Reihe, "Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity*", gekauft und angelesen, weil ich das eBook vergessen hatte. Wie am Titel unschwer zu erkennen ist, gibt es eine Tote in den Hamburger Grindel-Hochhäusern. Eine junge Frau liegt tot in ihrer Badewanne. Offenbar hat sich die verzweifelte Krebspatientin die Pulsadern aufgeschnitten. Doch am Tatort gibt es nichts, womit sie sich die Verletzungen hätte zufügen können, und auch die Krebsdiagnose stellt sich als falsch heraus. Wurde die junge Frau ermordet, um einen Behandlungsfehler zu vertuschen? Kommissarin Frederica Moll und ihr Partner Christian Lauterbach kommen einem abgründigen Medizinskandal auf die Spur - und machen sich dabei mächtige Feinde.
Zwei Fälle laufen parallel, was teilweise etwas mühselig ist, und es gibt unendlich langatmige Passagen. Teilweise wird mein Hamburg-Wissen etwas auf den Kopf gestellt. Die vierspurige (oder war sie sogar sechsspurig?) Dammtorstraße, die Bernsmann beschreibt, muss mir in den letzten Jahren irgendwie entgangen sein (und ich arbeite in der - Überraschung - Dammtorstraße). Jedenfalls animierte mich der erste Band nicht dazu, sofort den zweiten oder den hier liegenden dritten Band zu lesen.
"Mit dir für immer – Max Schmeling und Anny Ondra*" von Jan Steinbach* ist ein schöner Schmachtfetzen aus der Reihe "Berühmte Paare – große Geschichten" des Aufbau Verlags. Damit gehe ich in den August.
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