Sonntag, 30. Juni 2024

Samstagsplausch KW 26/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXXIV

Aktuell bin ich mal wieder sehr froh, dass ich darauf gedrillt wurde, einfach nur zu funktionieren (nein, das ist bei Kindererziehung nicht zur Nachahmung empfohlen!). Die Schlagzahl ist hoch, die Tage sind durchgeplant, wenig Atempausen. 

Ich liebe die Blicke in den Abendhimmel vom Balkon.

Mittwoch fuhr mich der Gatte an, ich würde Stress verbreiten, sobald ich zu Hause wäre. Ich verbreite keinen Stress, ich habe Stress, denn sobald ich zu Hause bin, muss ich das erledigen, was keinen Aufschub duldet. Mittwoch hieß das, nach einen Zehn-Stunden-Tag in Affenhitze schnell noch den Sperrmüll an die Straße schaffen, bevor ich zur Ruhe kommen kann. Wenn ich mich da erst kurz hinsetze, um durchzuschnaufen, komme ich nicht wieder hoch, weil die Erschöpfung erbarmungslos zuschlägt.   

Der Sperrmüll kam am Donnerstag und nahm zumindest zwei Küchenschränke und die Spüle mit, obwohl die aus Metall war, was diese Woche noch nicht dran war. Kleinere Regale und Holzlatten ließ er stehen - das sollen wir wohl selbst zerkleinern und im Hausmüll entsorgen ... Erstaunlicherweise nahm der Sperrmüll auch einen alten Drucker mit, den der Gatte dazustellte, weil er vergaß, dass Elektroschrott und Metall erst in einer Woche abgeholt werden. Sicherheitshalber habe ich Ende des Monats einen weiteren Sperrmülltermin gemacht. Da sollen am gleichen Tag sogar Elektroschrott und Metall abgeholt werden. Ich bin gespannt, auch darauf, wann ich das System der hiesigen Müllabfuhr verstehe. 

Der Gatte, der gerade erst das Wasser in der Lunge los wurde, hat prompt die nächste Baustelle: Er droht auf dem rechten Auge zu erblinden. Auf dem linken hat er ohnehin schon einen Großteil seiner Sehkraft eingebüßt. Wir bekamen einen schnellen Termin beim Augenarzt, der aber keine genaue Ursache finden konnte und zum Abklären in die Klinik überwies. Dort sind wir in einer Woche. 

Der Gatte versucht tapfer, mit der Situation zurecht zu kommen, aber das Einbüßen seiner Sehkraft heißt, dass er seine Hobbies nicht mehr ausüben kann, dass er nicht mehr Autofahren kann, viel Selbstständigkeit verliert, noch mehr als ohnehin schon auf mich angewiesen ist. So gut wir miteinander auskommen, so nah wir uns sind, so unschön ist das dennoch. Wir hoffen und beten, dass zumindest so viel Sehkraft wie auf dem linken Auge erhalten werden kann. Dann kann der Gatte vermutlich auch nicht mehr Autofahren, was für ihn ein Verlust an Freiheit ist, gerade jetzt, wo wir auf dem Land ohne ÖPNV wohnen, aber er könnte zumindest seine Hobbies weiterhin ausüben. 

Für uns heißt die aktuelle Situation, dass ich meinen Tagesablauf einmal mehr umstellen muss. Als wir noch in Hamburg wohnten und nachdem der Gatte den Augenarzt wechselte, kam der Gatte mit dem Bus zum Augenarzt und in die Augenklinik, aber nach dem Umzug geht es nicht. Geh- und sehbehindert ist Bahnfahren zu gefährlich. Die Züge und Bahnsteige sind übervoll, die Bahnsteige viel zu eng, die Züge wechseln häufig die Gleise, was der Gatte weder mitbekäme noch so schnell von einem Gleis zum nächsten käme. In den Sommerferien fallen zudem viele Verbindungen aus oder fahren nur bis Harburg. Also fahre ich. Die Alternative wäre ein Taxi, aber das wären bei jeden Arztbesuch 300 Euro Taxikosten - der Gatte muss ein Vierteljahr lang zwei Mal wöchentlich zum Augenarzt bzw. in die Augenklinik, wenn es noch eine Behandlungsmöglichkeit gibt. Die Krankenkasse übernimmt keine Taxikosten. Das täte sie erst ab Pflegestufe drei - vielleicht. 

Es wäre auch keine Alternative, zum hiesigen Augenarzt zu wechseln, falls der überhaupt neue Patienten nimmt, denn hier gibt es keine Augenklinik. Dafür müsste er entweder nach Rotenburg oder nach Hamburg. Deswegen entschieden wir uns schon vor dem Umzug, beim Hamburger Augenarzt zu bleiben. Damals konnten wir noch davon ausgehen, dass die Augenerkrankung des Gatten nach vier Jahren zum Stillstand kam. 

Zum Glück halten mir Chefs und Kolleginnen den Rücken frei, kann ich meine Arbeitszeit flexibel gestalten, aber natürlich muss ich die ausgefallene Arbeitszeit nachholen oder unbezahlten Urlaub nehmen (so viele Urlaubstage, wie ich bräuchte, habe ich nicht mehr, und den Urlaub brauche ich ja auch, um mich ein wenig zu erholen). Der Gatte will versuchen, zumindest mit der S-Bahn bis Harburg zu kommen und von dort den restlichen Weg mit dem Taxi zu fahren, um mich zu entlasten. Das würde die Hälfte der Kosten sparen. Allerdings ist die Strecke über die Elbe oft gesperrt, wird in Harburg gebaut, müssen wir vorab mal gucken, wo der Taxistand überhaupt ist, ob der Gatte sich den Weg alleine zutraut, wo er anrufen kann, wenn kein Taxi da ist usw. Das wird sich finden.

Hier gilt seit mittlerweile 224 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Ich bin froh, dass sich der Gatte trotz seiner Einschränkungen eine schöne Zeit macht. So spazierte er diese Woche drei Kilometer zum nächsten Supermarkt, weil er wissen wollte, ob der Weg zu Fuß machbar ist, und weil er findet, eine Stadt entdeckt man am Besten zu Fuß. Am Tag drauf lief er zu Fuß in die Stadt, weil ich ihn am Vorabend bat, ein Brot zu kaufen. Ich rechnete nicht damit, dass er daran denkt, weil er so was oft vergisst, und kaufte meinerseits eines ... Außerdem werkelte er fleißig im Keller - fast alle Umzugskartons sind weg! Ich hingegen komme mit den Umzugskartons im Esszimmer einfach nicht weiter, bin zu faul, den Inhalt in die Küche zu räumen. 

Ich bin noch immer mit dem Abschluss der Küchenplanung beschäftigt, ausführlich nachzulesen in der Kombüse. Ansonsten plagt mich heftigst die Allergie - so heftig, dass ich sicherheitshalber Corona-Tests machte, weil tagelange Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und Atembeschwerden ungewöhnlich für mich sind. Bislang sind die Tests zum Glück negativ. Ich fühle mich ziemlich elend, aber nicht richtig erkältet, und krankmelden könnte ich mich aktuell ohnehin nicht. Ich versuche zwar, mich so gut wie möglich mit Maske vor der aktuellen Welle zu schützen, bin da aber leider auch nachlässiger geworden, trage sie nur im ÖPNV konsequent. Durch Hamburg rauscht aktuell mal wieder eine Corona-Welle, und in der lindgrüne Hölle, in der viele Pendler wohnen, ist es ähnlich. Allenthalben gibt's kurzfristige Personalausfälle, denn zur Corona-Welle kommt ja auch noch die Ferienzeit.

Diese Woche meldete sich die Nachbarin, die sich um die Heizöl-Sammelbestellung kümmert. Sie erreichte den Gatten, der sich an die Absprache erinnerte und mir abends davon berichtete - beides nicht selbstverständlich. In drei Wochen sollten wir neues Öl bekommen, und ich bin erleichtert, dass wir mit der Tankfüllung vom letzten Jahr bislang auskamen. Eine Ölheizung und dass wir uns um Öl kümmern müssen, ist irgendwie noch immer neu für uns. Aufregend wird, dass ich für das Betanken die Heizung aus- und danach wieder anschalten muss. Das ist jedes Mal eine Zitterpartie.

Ende kommender Woche sollte es zumindest im Büro ruhiger werden, ist unsere Jubiläumsfeier, die ich organisiere, vorbei. Die Unterstützung des Teams ist großartig, und manchmal freue ich mich direkt selbst auf die Feier. Ich hoffe, es klappt alles einigermaßen und alle haben Spaß. Danach geht dann die übliche Phase mit der Hilfe-bald-sind-Sommerferien-Panik los, aber die ist beherrschbar. Und Überstunden brauche ich ja ohnehin, um den Gatten zur Augenklinik begleiten zu können.  

Schwiegermutter wird immer anstrengender und narzisstischer. Mittlerweile bekommen der Gatte und sie sich in Rekordzeit in die Haare. Sie beschimpft uns als faul, weil hier immer noch Umzugskartons stehen, lässt an nichts und niemandem ein gutes Haar. Das trägt nicht dazu bei, dass der Gatte Lust hat, sie zu besuchen - was theoretisch möglich wäre in Verbindung mit den Terminen beim Augenarzt oder in der Augenklinik. Es ist ziemlich verfahren, und ich habe keine Kraft, da zu vermitteln (und auch keine Lust).

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Sonntag, 23. Juni 2024

Samstagsplausch KW 25/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXXIII

Die Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie bei unserem Hausumbau setzte sich auch beim Kücheneinbau nahtlos fort. Rückblickend klappte in den letzten beiden Jahren einzig der Einbau des Kaminofens ohne Probleme (und gerade bei dem dachten wir, es würde schwierig wegen des Anschlusses an ein altes Schamotte-Rohr). Über den Kücheneinbau berichte ich ausführlich in der Kombüse.

Der Gatte hatte einen Kontrolltermin beim Hausarzt, der sehr erfreulich war: Bis auf einen kleinen Rest ist das Wasser in der Lunge vollständig weg! Es hat sich also gelohnt, dass ich mich seit zwei Wochen um die Medikation kümmere und den Gatten an die Tabletten-Einnahme erinnere - natürlich in Absprache mit dem Gatten und mit seinem Einverständnis. Das läuft ganz gut; er vergaß nur einmal seine Tabletten. Außerdem achte ich darauf, dass sich der Gatte regelmäßig wiegt, damit er Wassereinlagerungen rechtzeitig erkennt. Das alles schaffte der Gatte schon länger nicht mehr alleine, wollte aber nicht nach Hilfe fragen und reagierte gereizt, wenn ich fragte, ob er Hilfe braucht. Ich kann verstehen, dass ihn das überfordert, denn ich verzweifelte auch erstmal an seinem Medikamentenplan. Es sind so viele! Wenn alles so bleibt, soll der Gatte erst im Herbst nach dem halbjährlichen Kardiologen-Termin wieder zum Hausarzt, falls er zunimmt oder wieder schlechter Luft bekommt, aber sofort. 

Der Gatte wäre nicht der Gatte, wenn nicht sofort wieder eine neue Baustelle auftauchte. Kommende Woche haben wir einen Dringlichkeitstermin beim Augenarzt. Mit Glück muss der Gatte dann wieder regelmäßig in die Augenklinik; mit Pech ist nichts mehr zu machen. Hoffen wir das Beste. Ich bin jedenfalls mal wieder froh über meine Kolleginnen und Kollegen, die mir in solchen Situationen den Rücken freihalten.

Hier gilt seit mittlerweile 223 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Ich habe den Reha-Sport abgebrochen. Es war einfach zu hetzig, ließ sich nicht wirklich in einen Arbeitstag einbauen. Ich hatte immer nur den Blick auf der Uhr, und wenn dann noch Handwerkertermine waren, der Gatte Begleitung zu Arztterminen brauchte, kam ich einfach an meine Grenzen. Ich war vom Hetzen zum Sport (eine Stunde Fahrzeit) und vom Sport selbst oft so fertig, dass mir am frühen Nachmittag am Schreibtisch die Augen zufielen. Okay, ich kann im Heimbüro Pause machen und eine Stunde schlafen, aber das kann's nicht sein. 

Nach den Sommerferien will ich mit Wassergymnastik anfangen, und wenn's klappt. kommt zum Herbst der Mann einer Freundin mit, der dringend abnehmen muss. Zu zweit ist die Gefahr geringer, dass eine/r schwänzt, vor allem im Winter. Der Kurs ist nach Feierabend, das Bad eine Viertelstunde Fußweg entfernt. Natürlich könnte ich auch das Auto nehmen, aber bis ich am Parkplatz bin, bin ich auch schon fast im Bad (andererseits, im Winter wäre es im Auto schon gemütlicher ... mal sehen). 

Außerdem habe ich mich entschieden, nach dem Ende der Gruppentherapie aus der Reha-Nachsorge in eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige zu gehen. In den letzten Monaten wurde mir durch Reha und Therapiegruppe klar, dass ich pflegende Angehörige bin, auch wenn der Gatte (noch) keine Pflegestufe hat. Ich hoffe, dass es in der Nähe eine Gruppe gibt, ich nicht in einer der benachbarten Kreisstädte fahren muss. Ich brauche den Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen als Korrektiv und Stärkung.   

Im Büro ist es aktuell sehr stressig - zu der üblichen Aufregung vor den Sommerferien kommt noch unsere Jubiläumsfeier mit einigen hundert Teilnehmenden. Das ganze Team unterstützt, aber ich mache dennoch drei Kreuze, wenn alles vorbei ist. Ich wäre froh, hätte ich nicht zusätzlich den Stress mit Haus und krankem Gatten, aber es ist ja, wie es ist. Nach der Jubiläumsfeier erwarten mit Tage voller Arzttermine für mich und für den Gatten - ich hätte mir eine Atempause gewünscht. 

Wir schufen diese Woche immer wieder schöne Momenten, in denen wir die bessere Lebensqualität nach dem Umzug genossen. Auch wenn manches komplizierter ist, scheint sich der Umzug unterm Strich doch gelohnt zu haben. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Den Gatten ziehen die Telefonate mit seiner Mutter allerdings so runter, dass wir vorerst ein Treffen verschoben - eigentlich sollte sie kommendes Wochenende zu Besuch kommen, um die Küche zu sehen und meinen Geburtstag nachzufeiern. Bei den letzten beiden Telefonaten putzte seine Mutter ihn total runter, musste ich gucken, wie ich ihn wieder aufbaue, also führte ich nach Rücksprache mit dem Gatten mein hohes Arbeitsaufkommen an. Erstaunlicherweise hat Schwiegermutter dafür immer Verständnis und betont immer wieder, was ich alles leiste.

Der Gatte war unwahrscheinlich fleißig beim Ausräumen der Keller-Kartons und wirft unglaublich viel weg! Es war ihm vorm Umzug ja nicht klar zu machen, dass der Keller entrümpelt werden muss, und so zog allerlei Gerümpel mit um. Zum Running Gag werden Pinsel - davon hatte der Gatte anscheinend einen ganzen Umzugskarton voll. Als ich ihm half, Müll aus dem Keller zu tragen, muss irgendwie orange Lackfarbe explodiert sein, was ich zu spät merkte. So sind jetzt überall im Haus orange Lack-Fußtapsen, und meine Kladage ist neu gefärbt. Zum Glück trage ich zu Hause meistens Schnuddel. 

Gestern kauften wir Beistellsäcke, und der Sperrmüll-Haufen wächst. Sperrmüll ist hier allerdings kompliziert - ich bin gespannt, was kommende Woche überhaupt mitgenommen wird. 

Ich versuchte gestern, es dem Gatten gleich zu tun, machte mich an die Küchen-Kartons und bekam schon beim zweiten prompt einen Nervenzusammenbruch ... Aber ich habe schon eine Tasche für das örtliche Tauschhaus gepackt mit Sachen aus den beiden Unterschränken, die ich vor dem Umzug nicht ausmisten konnte. Außerdem wurden wir diese Woche endlich eine überflüssige TK-Box los. In der örtlichen Foodsharing-Gruppe fanden sich binnen einer Minute gleich drei Interessentinnen. Ich bin ja froh über alles, was wir los werden. 

Die Umfragen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigen, dass eine AfD-BSW-Mehrheit ab September mehr als wahrscheinlich ist, vermutlich unterstützt von der CDU. Beträfe es nur die drei Bundesländer, könnte man gelassen sein, aber drei Nazi-Regierungen wirken sich auf alle Bundesländer, auf alle Gremien, auf die Pressefreiheit und auf den Bundesrat aus. Das wird fürchterlich (und ab Herbst 2025 haben wir dann eine faschistische Bundesregierung - großes Kino). Als Historikerin finde ich den Wiederaufstieg der Faschisten durchaus spannend - als Mensch, dessen Leben von einer faschistischen Regierung potentiell bedroht ist, könnte ich darauf sehr gut verzichten.  

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Montag, 17. Juni 2024

#12von12 im Juni 2024

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine Juni-Bilder. 

#1: Ich habe wieder nicht daran gedacht, das Verdunkelungsrollo herunterzuziehen und werde zum Sonnenaufgang wach, bleibe aber noch etwas liegen.

#2: Im Wechsel Himmel und Ostsee gucken, lesen* und häkeln.

#3: Der Gatte ist wach, wir können frühstücken.

#4: Das fertige Windlicht wieder aufribbeln. Das zweite häkelte ich mit einer halben Nadelstärke weniger, was mir einfach besser gefällt. 

Wir sind im Dänemark-Urlaub, der aufgrund des aktuellen Gesundheitszustands des Gatten noch ruhiger ist als es unsere Dänemark-Urlaube ohnehin sind.

#5: Die Runde um den Nordborgsø wäre für den Gatten zu lang, aber ein wenig können wir doch am Ufer spazierengehen.

Nachmittags müssen wir einkaufen und wagen einen kleinen Spaziergang.

#6: Teezeit. 

#7: Sonne und Wolken gucken.

#8: Ich kann jetzt Marmelade in den Baum hängen.

Wieder im Ferienhaus, genießen wir die Abendsonne auf der Terrasse, sitzen so lange wie möglich draußen.

#9: Das Abendessen vorbereiten. Das Rezept gibt es demnächst in der Kombüse.

#10: Der zweite Regenbogen binnen einer Woche!

#11: Schlafzimmerblick in den Abendhimmel.

#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre. Am 12. Juni 2020 waren wir anlassbedingt essen, zum ersten Mal unter Corona-Regeln. Am 12. Juni 2021 hatte der Gatte gerade seinen dritten Krankenhausaufenthalt binnen einen halben Jahres hinter sich, war noch sehr schwach und kämpfte zudem mit Impfreaktionen. Am 12. Juni 2022 genoss ich einen ruhigen Sonntag in der Wohnung und im Garten, nicht ahnend, dass es für lange Zeit der letzte im Garten der Wohnung sein sollte. Am 12. Juni 2023 hatten wir schon seit 11 Monaten ein Haus und pendelten zwischen Wohnung und Baustelle. / *Affiliate links

Sonntag, 16. Juni 2024

Samstagsplausch KW 24/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXXII

"Das Leben ist ein vorübergehender Zustand*" heißt ein Buch von Gabriele von Arnim*, das ich im Urlaub binnen eines Tages las. Es stand schon länger auf meiner Leseliste, und zufällig sah ich, das es in der Onleihe verfügbar war. Durch einen Schlaganfall ihres Mannes wird aus von Arnim "die Frau des Kranken". In ihrem Text beschreibt sie die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben, den schmal Grat zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, Zuwendung und Herrschsucht, wie leicht Rettungsversuche in demütigender Herabwürdigung enden oder Aufopferung erbarmungslos wird. Ich fand den Gatten und mich in Vielem wieder, bekam viel zum Nachdenken und setzte das Buch auf meine Wunschliste. Das möchte ich einfach gedruckt haben, möchte ganz altmodisch Passagen unterstreichen, möchte es öfter lesen.

Neben zauberhaften Sonnenaufgängen sahen wir auch an zwei Abenden Regenbögen!

Ich bekam den Gatten heil ins Ferienhaus und auch heil wieder nach Hause, ohne Notarzt oder Krankenhaus - Gott sei Dank! Im Laufe des Urlaubs ging's ihm sogar langsam besser. Wir konnten auch zwei, drei kleine Spaziergänge machen, denn er kann inzwischen mehr als 50 Meter ohne Pause gehen. Die Entscheidung für ein Ferienhaus und gegen das Hotel in Weißenhäuser Strand war rückblickend goldrichtig, denn im Hotel hätte der Gatte weniger Ruhe bekommen (wenngleich im Notfall RTW und Krankenhaus in der Nähe gewesen wären, anders als im Ferienhaus, aber Gott sei Dank brauchte er ja beides nicht). Morgen ist der Gatte wieder beim Arzt. Mal gucken, was der sagt. Vielleicht kommt der Gatte ums Krankenhaus herum.

So gesehen war die eine Woche Dänemark sehr erholsam. Ich saß viel rum und las oder häkelte, guckte in die Wolken oder auf die Ostsee oder sah den Spatzen zu und genoss es, eine Woche lang mal keine Kopfschmerzen zu haben. Es tat uns auch einfach gut, eine Woche lang mal keine Umzugskartons zu sehen und eine voll ausgestattete Küche zu haben. Das Ferienhaus war so lichtdurchflutet, dass wir regelmäßig zur Sonnenaufgangszeit aufwachten (doch, es gab Verdunkelungen, aber die vergaßen wir regelmäßig), dass wir die langen hellen Abende genossen. Dadurch fiel uns nicht auf, wie dunkel das Huas im Winter wäre, denn Lampen waren Mangelware. Die Wandlampe im Flur brannte durchgehend zwei Tage und Nächte, ehe uns auffiel, dass sie versehentlich eingeschaltet war ... 

Die Heimfahrt war sehr anstrengend, dauerte sieben statt drei Stunden. Zum ersten Mal fuhren wir in die alt-neue Heimat zurück anstatt die Autobahn in Bahrenfeld zu verlassen. Bislang fiel es mir immer schwer, ein Ferienhaus zu verlassen, bedeutete es doch, zurück ins laute Hamburg zu fahren. Seitdem sich die Nachbarschaft 2016 grundlegend änderte, konnten wir Terrasse oder Balkon kaum noch nutzen. Auch schon davor galt wegen der ständig irgendwo stattfindenden Bau- oder Renovierungsarbeiten, dass ich wegfahren musste, um zur Ruhe zu kommen, mich zu erholen. Dieses Gefühl war jetzt komplett weg. Das tat gut!

Hier gilt seit mittlerweile 222 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Natürlich nahmen wir trotz Urlaubs den Ausgang der Europawahl wahr. Es ist erschreckend, dass etwa ein Drittel der Deutschen faschistisch eingestellt ist. Damit unterstützt zwar eine Mehrheit nach wie vor die Demokratie, aber die Geschichte hat gezeigt, dass ein Drittel Faschisten reicht, um die Demokratie mit demokratischen Mitteln abzuschaffen. Spätesten im Herbst, wenn es die ersten AfD-Regierungen in Ost-Deutschland gibt, wird es bitter. Die Konversion im Eiltempo zu Ende bringen und auswandern ist leider keine Alternative mehr. Den kranken Gatten kann ich nicht nach Israel verpflanzen. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich unbedingt "Machtübernahme: Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren | Eine Anleitung zum Widerstand*" lesen muss, bevor es verboten wird. 

Morgen wird unsere neue Küche geliefert - in 143 Paketen. Ich habe keine Ahnung, wo wir die bis zum Aufbau übermorgen lagern sollen. Der Vorgarten scheidet leider aus, weil Regen angesagt ist, aber falls es nicht anders geht, muss zumindest ein Teil der Pakete mit einer Plane abgedeckt dort gelagert werden. Im Haus sieht es jetzt noch wilder aus als sonst - ich hätte nicht gedacht, dass das geht. Eine Grundausstattung an Geschirr, Besteck, Töpfen, Gläsern und Bechern steht auf dem Terrassentisch. Für den Abwasch legen wir einfach einen Tab drauf, und der Regen erledigt den Rest. Kaffeemaschine, Wasserkocher und Toaster stehen einigermaßen vor Regen geschützt an der Hauswand unter der Markise - ich bin gespannt, wann wir die wieder trocken bekommen. Zwei Schränke warten vor dem Haus auf den Sperrmüll in zehn Tagen. Im Vorratskeller steht eine Mikrowelle, damit wir uns Fertigfutter aufwärmen können. Gleichzeitig haben wir uns auf Essen vom Lieferdienst bzw. Imbiss eingestellt. 

Angesichts der Serie von Pleiten, Pech und Pannen, die uns seit zwei Jahren beim Hausumbau begleiten, gehe ich nicht davon aus, dass wir am Mittwoch wieder eine funktionierende Küche haben werden. Ich hoffe, dass wenigstens die TK-Kombi und die Spülmaschine weitergenutzt werden können - sonst muss ich den Abwasch auf der Terrasse erledigen (oder komplett auf Einweg-Geschirr umsteigen) und alles aus der TK-Kombi irgendwie im Vorratskeller unterbringen.   

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter wird allerdings sehr wirr und immer egozentrischer, narzisstischer. Mal gucken, wie sich das entwickelt. 

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Samstag, 8. Juni 2024

Samstagsplausch KW 23/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXXI

Sonnabend und Sonntag konnte ich tatsächlich ein paar Stunden in Ruhe in Haus und Garten arbeiten! Außerdem brauchten wir an dem Wochenende keinen Notdienst! Kurz beschlich mich ein Gefühl, als ob alles gut werden könne, aber ich habe gelernt, misstrauisch zu sein. Der Arzt nennt es Generalisierte Angststörung. Ich nenne es Erfahrung und halte es mit Douglas Adams: Alles, was geschehen kann, geschieht. Fraglich ist nur, wann und in welcher Reihenfolge. Jedenfalls war es schön, mal wieder den Kopf freizubekommen und sich Gedanken über Garten- und Wohnraumgestaltung machen zu können. 

Ich habe eine Rose gefunden! Ich versuche, Kirschlorbeer, Hundsrose und Felsenbirne irgendwie voneinander zu trennen und bin gespannt, ob es mir irgendwann gelingt. Die sind tatsächlich zu einem Strauch zusammengewachsen.

Als wir Sonnabend auf der Terrasse saßen, wunderten wir uns, dass es direkt über uns regnete, aber sonst überall trocken war. Es regnete nicht - in der Regenrinne badete eine Amsel! Wozu haben wir eigentlich ein Vogelbad?!

Die Yucca blüht bald!

Sonntag beschloss der Gatte, nach sechs Wochen Dauerhusten endlich zum Arzt zu gehen! Da war er am Mittwoch, und kam ziemlich geschockt zurück. Wir hatten mit Bronchitis gerechnet, vielleicht mit dem zurzeit grassierenden Keuchhusten, aber nicht damit, dass der Gatte wieder Wasser in der Lunge hat!

Freitag musste ich zufällig zum Hausarzt des Gatten, weil es in der Apotheke, die mein eigentliches Ziel war, Probleme mit dem E-Rezept gab. Die MFA bat mich zu warten, der Arzt wolle mich sprechen. Das bedeutet selten etwas Gutes. Das Gespräch begann dann auch mit der Frage: "Weiß Ihr Mann, wie ernst es um ihn steht?" Ja, aber er ignoriert es nach Kräften und behauptet, alles wollen ihm Böses, ihn immer nur ins Krankenhaus abschieben. Der Arzt fiel aus allen Wolken, als ich sagte, der Gatte wolle heute nach Dänemark fahren, meinte, es sei besser, die Reise um zwei, drei Wochen zu verschieben, bis klar sei, ob die medikamentöse Behandlung anschlägt oder ob er doch ins Krankenhaus muss. Genau dazu ist der Gatte nicht bereit. "Nehmen Sie einen aktuellen Medikamentenplan und die letzten beiden Arztbriefe mit und gucken Sie, wie Sie in Dänemark einen Notruf absetzen können!", lautete sein Rat. Zuhause stellte sich heraus, dass der Gatte weder einen aktuellen Medikamentenplan noch die beiden letzten Arztbriefe hat! 

Ich versuchte nochmal, dem Gatten den Urlaub auszureden - vergeblich. Vom Arztgespräch und der Diskussion mit dem Gatten war ich derart neben der Spur, dass ich alles ins Auto einlud bis auf meine Kleidung. Die Tasche vergaß ich komplett! So etwas ist mir auch noch nicht passiert. Ich darf mich also in Dänemark einmal komplett neu einkleiden. Überraschenderweise klappte es ziemlich problemlos. Bislang trage ich immer noch die gleichen Größen, die ich trug, bevor ich fast 40 Kilo abnahm, denn die Zuschnitte haben sich zwischenzeitlich geändert. Das ist einigermaßen frustrierend. In Dänemark passt plötzlich 2XL, zum Teil sogar XL! Das ist schon schön, aber das ist auch so ziemlich das einzige Schöne an der momentanen Situation. Ich bin gespannt, ob wir den Urlaub ohne Notarzt und Krankenhaus überstehen. Entspannend wird der Urlaub jedenfalls nicht. Alle Touren, die wir planten, kann ich höchsten alleine machen, denn der Gatte kann keine 50 Meter mehr ohne Pause laufen. 

Nach der Rückkehr hat der Gatte gleich Montag einen Arzttermin, denn er soll engmaschig überwacht werden. Ansonsten gilt, dass ich außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes die 112 rufen oder den Gatten selbst in die Notaufnahme fahren solle und innerhalb der Sprechzeiten mir eine Einweisung holen könne. Alles ist nicht möglich, ohne den Gatten zu fesseln und zu knebeln, denn er will partout nicht ins Krankenhaus. 

Hier gilt seit mittlerweile 221 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Schwiegermutter geht's gut, Tante hoffentlich auch. Ich versuchte, Schwiegermutter nach ihr zu fragen, aber sie reagierte darauf nicht, wie so oft, wenn es nicht um sie geht. Der Ort, in dem Tante lebt, war auch vom Hochwasser betroffen, aber es scheint, als hätte Tante trockne Füße behalten. Wir freuen uns darauf, sie im August / September endlich wiederzusehen. 

Der Simchat-Tora-Pogrom ist jetzt acht Monate her! Heute Mittag kam die Nachricht, dass es gelang, vier weitere Geiseln zu befreien, darunter eine junge Frau. Was für eine Erleichterung für die Familien! Noch sind 120 Männer, Frauen und Kinder Geiseln der Hamas. Von 40 ist sicher, dass sie ermordet wurden, die Hamas sich aber weigert, ihre Leichen freizugeben. Bring them home now gilt weiterhin, und nach wie vor ist es an der Hamas, das Leid der Palästinenser und der Israelis zu beenden. 

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Donnerstag, 6. Juni 2024

#WMDEDGT 06/24: Migräne und andere Kalamitäten

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln! 

Wie in den letzten Wochen üblich, wache ich nachts mit Migräne auf. Diesmal bin ich morgens so erschöpft, dass ich keine Kraft habe, ins Büro zu fahren, sondern hoffe, ein Ruhetag zu Hause würde mir gut tun. Das mit dem Ruhetag geht allerdings gründlich schief.

So lege ich mich nach der Krankmeldung gleich wieder hin und versuche zu schlafen, bis der Gatte aufbricht. Er hat vormittags einen Arzttermin. Ich ziehe mit zwei Telefonen vom Bett auf's Sofa um und versuche wieder, zu schlafen. Da das nicht klappt, lese ich. Bis zum Abend habe ich "Die Ungerechten*" durch.

Mittags ist der Gatte wieder da - mit schlechten Nachrichten: Die Ursache für den hartnäckigen Husten, der ihn seit sechs Wochen quält, ist weder der aktuell grassierende Keuchhusten noch eine Bronchitis, sondern Wasser in der Lunge! Der Arzt war nur mäßig amüsiert, dass der Gatte erst jetzt kommt. Der Gatte wurde gründlich untersucht, was ihn überraschte, denn das kannte er nicht von seiner bisherigen Praxis. Auch hier hat sich der Arztwechsel gelohnt. Das Ergebnis der Labor-Untersuchung soll morgen vorliegen und entscheiden, ob wir wie geplant nach Dänemark oder wie nicht geplant ins Krankenhaus fahren.

Wir stellen fest, dass wir beide noch nicht frühstücken und holen das auf der Terrasse in der Sonne nach. Ich beschließe außerdem, dass ich ohne Schmerztabletten nicht weiterkomme, nehme welche und lege mich zum dritten Mal hin. 

Endlich lassen die Schmerzen nach, endlich schlafe ich ein - bis mich Männerstimmen im Garten wecken. In Hamburg wäre das nicht ungewöhnlich gewesen, da liefen ständig Leute durch den Garten. Hier hingegen nicht, denn das Grundstück ist komplett eingezäunt. Der Gärtner dachte sich, er bringt mal eben spontan ohne Absprache vier Meter Hochbeet vorbei ... Zum Glück wechselte ich irgendwann das Nachthemd gegen einen halbwegs akzeptablen Jogging-Anzug.    

Während die Gärtner werkeln, trinken der Gatte und ich Tee. Meine Projekt-Kollegin meldet sich: Ich solle morgen bitte noch zu Hause bleiben und mich ausruhen, sie käme stattdessen ins Büro, das sonst wegen Urlaub, Krankheit, Freizeitausgleich und Dienstreise verwaist wäre. Die Nachricht kommt genau richtig, denn der Gatte und ich überlegten gerade, was ist, wenn er morgen wirklich ins Krankenhaus muss. Alleine möchte er nicht dorthin, ich müsste eigentlich nach Hamburg ... Für Chefin und Kollegin ist es okay, wenn ich notfalls zu Hause bleibe. Was für eine Erleichterung! 

Unser neues Hochbeet steht kaum, da inspiziert es schon eine neugierige Amsel. Jetzt können wir überlegen, womit wir es füllen. 

Nach kaum drei Stunden steht das Hochbeet, ist liebevoll mit den aus Hamburg mitgebrachten bepflanzt, sind die Gärtner wieder weg. Dusseligerweise waren die Gärtner der Meinung, das Bärlauchbeet müsse verschwinden, mähten es ab und verlegten dort Platten - alles ohne Rücksprache. Heißt: Ich schleppe die Platten vor's Hochbeet, wohin sie eigentlich sollten, und hoffe das Beste für den Bärlauch. Die Knollen scheinen noch da zu sein, anscheinend wurde nur das Laub abgemäht. 

Der Abend ist ruhig. Wir setzen diese Woche auf Fertigfutter, also trabt der Gatte in den Keller und holt zwei Dosen Chili. Ich schiebe dazu ein Baguette in den Ofen. Essen, fernsehen, stricken (endlich wieder eine Socke fertig) und früh schlafen. Ich fange mit "Altes Leid*" eine neue Krimi-Reihe an, die im Hamburg der Nachkriegszeit spielt. 

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 5. Juni 2020 war der Gatte noch gesund, kämpfte ich im Heimbüro mit den Tücken der Ad hoc-Digitalisierung und später mit den neuen coronabedingten Verhaltensweisen. Am 5. Juni 2021 kämpft sich der Gatte ganz langsam wieder ins Leben zurück, freuten wir uns, dass er mit Mühe die knapp 500 m von seinem Krankenhauszimmer zum Ententeich und zurück schaffte. Am 5. Juni 2022 freuten wir uns, dass der Gatte bei uns ist. Am 5. Juni 2023 waren wir schon fast ein Jahr mit Baustelle und Doppel-Haushalt beschäftigt.

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Montag, 3. Juni 2024

#pmdd2024: Der 28. Mai 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Aufwachen!

Endlich wieder eine vernünftige Kaffeemaschine! Das ist der Ersatz für die während der Garantie kaputtgegangene. 

Sieht unschuldig aus, wiegt aber über 300 Kilo und bereitet uns seit Monaten Kopfzerbrechen: Der alte Kohleofen.

Heute ist Dienstag. Ich muss ins Echtbüro, und der Gatte muss die Stellung auf der Baustelle halten, weil endlich, endlich der Kohleofen abgeholt werden soll. Das ist aufregend!

Durch das Wäldchen zum Bahnhof. Leider wurde das Wäldchen jüngst zum Baugebiet erklärt. Es ist eh ein Wunder, das es so lange dem Bauwahn trotzen konnte, ist es doch mitten in der Stadt.

Da gucke ich nach dem Aufstehen einmal nicht auf die App, ob der Zug fährt ...

Noch immer sind 125 Männer, Frauen und Kinder Geiseln der Hamas - seit 235 Tagen. Ich wundere mich, dass die Plakate noch immer hängen. In Hamburg sind sie längst abgerissen, hingen manchmal keinen Tag.

Sitzen und warten. Im Hamburg war der Warteblick idyllischer.

Hier fahren viele Züge durch, aber nur wenige halten. ÖPV auf dem Lande ist großartig durchdacht. 

Dann nutze ich die Wartezeit mal zum Lesen. Ich beende "Die Karte*" von Andreas Winkelmann*.

Im Büro ist viel zu tun, aber seitdem ich mit dem Regionalzug und nicht mehr mit der S-Bahn pendle, achte ich auf pünktlichen Feierabend. Die S-Bahn fährt theoretisch im Zehn-Minuten-Takt, der Regionalzug nicht. Außerdem ist es für den Gatten wichtig zu wissen, wann ich zu Hause bin, weil er sich sonst Sorgen macht. Nehme ich einen Zug später oder verspätet sich der Zug, rufe ich an. Das gab's früher nicht. Heute ist der Zug aber einigermaßen pünktlich, gibt es nur Unklarheiten wegen unterschiedlicher Angaben des Gleisabschnitts, aus dem er abfährt. Es empfiehlt sich, nicht auf den letzten Drücker am Bahnhof zu sein, kein Gepäck dabei zuhaben und durchtrainiert zu sein - wegen kurzfristiger Gleiswechsel, zu vielen Menschen für die wenigen Züge und mangelnder Barrierefreiheit.    

Es hat geregnet ... Bislang hatte ich die Hoffnung, dass ich die Leckage im Büro durch Umzug los werde. Inzwischen weiß ich: Wir bleiben an diesem Standort. Ich wechsle also weiterhin regelmäßig die Zeitung aus ... 

Arbeiten ...

Zuhause gilt mein erster Blick dem fehlenden Ofen. Ich hatte schon mit dem Gatten telefoniert und wusste, dass es mit der Abholung klappte. 

Endlich zu Hause.

Der Ofen ist weg! Der Gatte fing zudem an, im Keller zu räumen - endlich!

Die Garderobe wird wieder eingeräumt.

Der Abend wird ruhiger als gedacht, was selten ist. Der Gatte hat nämlich die Garderobe, die wir wegen des Transports des Kohleofens abbauen mussten, schon wieder aufgebaut. Ich hatte damit gerechnet, dass ich das machen muss. Ich muss sie nur noch wieder einräumen und die Schuhbank zurückstellen und einräumen.

Reicht dann jetzt auch.

Das Rezept muss noch verlinkt werden.

Gucken, ob es Neuigkeiten gibt, ob die Hamas zu Verstand kam, um durch Freilassung der 125 Geiseln den Gaza-Krieg zu beenden. 

Unsere Küche ist aktuell mal wieder die Terrasse, bis Mitte Juni die neue Küche kommt. Aufgrund seiner Erkrankung braucht der Gatte auch im Sommer Handschuhe und dicke Socken oder eben Hüttenschuhe. 

Auch das geschah an einem 28. Mai.

Ich freue mich jeden Tag auf ihre Beiträge.

Es gibt so Tage ... 

Morgen gibt es Spaghetti Bolognese. Damit der Gatte im Küchen-Chaos nicht suchen muss, stelle ich schon mal alles hin. Die Bolognese muss eh auftauen.

Hier der übliche Rückblick in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. Mai 2020 war der Gatte noch gesund und arbeitete, lebte Schwiegermutter noch in ihrem Haus, hatten wir noch die Hoffnung, Corona erledigt sich über den Sommer. Am 28. Mai 2021 war der Gatte schon ein halbes Jahr krank, und wir ahnten nicht, dass er vier Tage später in Lebensgefahr ins Krankenhaus kommen würde. Am 28. Mai 2022 war der Gatte beim Reha-Sport, wohin ich ihn schon seit einem halben Jahr jeden Sonnabend fuhr. Am 28. Mai 2023 war der Gatte noch so fit, dass er vor mir aufstehen und den Frühstückstisch decken konnte, hatten wir gerade meine Mutter beerdigt. 

Ich freue mich jeden Tag, dass ich mir dieses TENS-Gerät* kaufte (für mich selbst gebe ich ja ungern Geld aus). Jeden Abend gibt es 30 Minuten TENS und 20 Minuten Massage. Mein Jahrzehnte lang verhärteter Trapez-Muskel entspannt sich langsam!

Während der Trapez-Muskel gewärmt und geknetet wird, lege ich die Füße hoch und stricke.

Diesmal bin ich schlauer als heute Morgen und gucke vorm Schlafengehen nach geplanten Zugausfällen. Ergebnis: Ich muss morgen 30 Minuten früher los.

Ich liebe den Blick in den Abendhimmel. 

Mal gucken, was da zwitschert. Bislang kann ich nur Mönchsgrasmücke und Kiebitz erkennen, aber es wird langsam.

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen. Ich beginne "Die Ungerächten*" von Volker Dützer*.

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Samstag, 1. Juni 2024

Samstagsplausch KW 22/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXX

Danke für eure vielen aufmunternden Kommentare und Nachrichten. Ich versuche am Wochenende, allen zu antworten. 

Sonntag genossen wir das Frühstück auf der kleinen Terrasse, umschwirrt von Hummeln und Amseln, die im Flieder nisten und fleißig ihre Jungen füttern. Kurz danach war dann Weltuntergang mit Gewitter, Sturzregen und Hagel. Teile der Innenstadt, des Bahnhofs, der Nachbardörfer und des Krankenhauses wurden überflutet. Wir hatten Glück. In unmittelbarer Nachbarschaft schlug der Blitz ein, und ich war froh, dass das alt-neue Haus seit letzter Woche geerdet ist. Das scheint es nämlich 62 Jahre lang nicht gewesen zu sein.

Der Gatte verschlief den größten Teil des Tages, wie so oft, half mir aber dabei, Garderobe und Schuhbank im Flur sowie ein Regal im Keller abzubauen, damit der 300 Kilo schwere Kohleofen am Dienstag abgeholt werden kann. Natürlich wäre es klug gewesen, ihn vor Beginn der Renovierungsarbeiten vor zwei Jahren oder vor dem Einzug im Dezember zu entfernen, aber damals fanden wir niemanden, der das machte. Auch jetzt war es sehr schwer. Wir verstehen noch immer nicht, warum niemand zuerst die Schamottesteine entfernte und dann das Metall im Keller zerflexte. So hätte es der Gatte gemacht, hätte er noch die Kraft dazu. Stattdessen mussten wir den Keller ausräumen, so gut es ging (es steht halt alles voll), Garderobe und Schuhbank im Flur abbauen (beides steht jetzt mit der Küche im Esszimmer, in das wir kaum noch herein kommen).

Abends dann die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Thüringen. Das Land ist wie erwartet für die Demokratie verloren. Ich hätte mich gerne geirrt. Ein Drittel Rechte reicht aus, um demokratisch gewählt die Demokratie abzuschaffen. Wir sind auf dem Weg dahin. 

Ich mag es sehr, in den Abendhimmel vorm Schlafzimmer zu blicken. In der Wohnung sahen wir ja immer nur ein kleines Stückchen Himmel.

Montag bis Mittwoch hatte ich Zwölf-Stunden-Tage. Die schlauchen mich immer sehr, und ich bin heilfroh, dass ich nicht jeden Tag nach Hamburg pendeln muss. Aber so doof das Pendeln ist, ich finde es weniger anstrengend als das Pendeln in Hamburg. Da waren einfach zu viele Unbekannt, denn ich musste mit dem Ausfall von S-Bahn und Bussen rechnen. Jetzt muss ich nur mit dem Ausfall eines Zuges rechnen - wenn der allerdings ausfällt, ist das mehr als doof, denn eine richtige Alternative gibt es nicht. Inzwischen habe ich mir angewöhnt, in solchen Fällen über Harburg zu fahren und dort zu warten. Dort gibt es breite Bahnsteige und Bänke. Das ist wesentlich angenehmer als auf dem Hauptbahnhof. 

Ich war zur Kontrolle beim Lungenarzt, denn nach der Pleite mit der Praxis in der lindgrünen Hölle entschied ich mich ja, in der bisherigen Praxis zu bleiben. Da ich nach wie vor Probleme mit dem CPAP-Gerät habe, bekomme ich eine neue Maske (es müsste das vierte Modell sein). Die muss angepasst werden - mal gucken, wann ich das schaffe. Im Juli wird dann geprüft, wie starke meine Schlafapnoe noch ist, und davon hängt ab, ob ich eine Protrusionsschiene anstelle des CPAP-Geräts bekommen kann. Die könnte unser neuer Zahnarzt anpassen - seit dieser Woche haben wir nämlich einen Zahnarzt in der lindgrünen Hölle. Arzt und Praxis machen einen sehr guten Eindruck. Natürlich kommt niemand an unseren verstorbenen Zahnarzt heran, aber diese Praxis hat einen Praxis-Hund. Das macht manches wett. Jedenfalls hat der neue Zahnarzt selbst Schlafapnoe, kam mit dem CPAP-Gerät nicht zurecht und trägt Protrusionsschiene - er weiß also, wovon die Rede ist. Mal schauen, wie sich das entwickelt. 

Dienstag musste der Gatte alleine die Stellung halten, als der Kohleofen abgeholt wurde. Im Kostenvoranschlag las sich das sehr aufwändig. Nicht nur, dass wir wie oben beschrieben alles ausräumen musste, nein, es sollte auch noch Flure und Kellertreppenhaus mit Matten und Planen ausgelegt bzw. verhängt werden, um Schäden zu vermeiden, man wisse nicht, wie lange die Arbeiten überhaupt dauern usw.. Letztlich kamen eine Stunde vor Termin drei Männer mit Sackkarre und Spanngurten, und nach 15 Minuten war der Ofen weg! Jetzt bin ich auf die Rechnung gespannt, denn es war mindestens ein halber Tag Arbeit kalkuliert, keine 15 Minuten. Jedenfalls sind wir heilfroh, dass der Ofen endlich weg ist! 

Der Gatte baute die Garderobe auch gleich alleine wieder auf und fing an, im Keller Ordnung zu schaffen - zwei Tage lang, dann wurde es ihm zu viel. Aber immerhin! Er braucht halt viele Pausen, das Herz ist schwach. Ich kann in meinem Werkstattkeller schon wieder meine Werkbank sehen und komme an den Strickbüddel mit dem Schal, an dem ich im Herbst zuletzt strickte. Außerdem sehe ich schon die Curver mit den Tupperdosen! Bald kann ich mir wieder Lunchpots* für die Mittagspause machen und die ReBowl-Schüsseln, die ich bislang mangels Alternative nutze, zum Schlachter zurückbringen! 

Hier gilt seit mittlerweile 220 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Im Gartenhäuschen sammeln sich wieder ganz langsam die leeren Umzugskartons, und ich freue mich schon darauf, wenn sie abgeholt werden. Entgegen der Aussage des Entsorgers im Mai gibt es vor den Sommerferien doch noch zwei Sperrmülltermine vor den Sommerferien. Ich hoffe, dass ich nach dem Kücheneinbau noch einen der beiden Termine bekomme, um neben Spüle und Küchenmöbeln auch etwas von dem Geraffel, das wir weder über Kleinanzeigen noch über die Möbelscheune oder das Sozialkaufhaus loswurden, zu entsorgen. 

Wir vermissen hier tatsächlich die Hamburger Stadtreinigung und ihre Recyclinghöfe. Es gibt zwar einen Müllumschlagplatz, der aber bei Weitem nicht alles nimmt. Generell ist man gehalten, alles zu zerkleinern und in der Hausmülltonne zu entsorgen oder, wenn die nicht reicht, Beistellsäcke zu kaufen. So habe ich keinen Schimmer, ob Spüle, Holzreste, kaputter Sonnenschirm oder Küchenarbeitsplatten vom Sperrmüll mitgenommen werden oder nicht. Ich kann mich nur überraschen lassen. Es wundert mich nicht, dass es so viele wilde Müllhalden gibt. Ich habe tatsächlich schon überlegt, mich mit Schwiegermutter zu treffen, damit wir in Hamburg zum Recyclinghof können, denn wir haben keine Hamburger Meldeadresse mehr und können den deswegen nicht mehr nutzen. Bei der Gelegenheit könnte ich auch Gelbe Säcke holen, denn die sind hier weiterhin Mangelware.

Bislang kam es in der Woche keinem ungeplanten Handwerkereinsatz. Mal gucken, ob es das Wochenende über so bleibt. Die Heizung fiel lange nicht mehr aus. Wenn nichts Ungeplantes passiert, möchte ich im Garten arbeiten, möchte der Gatte im Keller weitermachen. Wir rechnen aber nicht damit, dass es ein Wochenende ohne Katastrophen wird. 

Im Büro wird es zunehmend anstrengender, desto näher unsere Jubiläumsfeier und die Sommerferien rücken. Meine Kollegin und ich machten uns Sorgen, woher die Teilnehmenden für die Jubiläumsfeier kommen sollen, aber dann entpuppte sich der Aufruf zur Anmeldung, den ich in einem Nebensatz spontan in einer Mail schrieb, als Selbstläufer. Wir können uns gerade vor Interesse nicht retten! Dass wir ein leeres Haus haben werden, scheint also sehr unwahrscheinlich. In zwei Wochen ist Anmeldeschluss. Dann wissen wir, ob aus den Interessenten auch Teilnehmende werden. Im Heimbüro kann ich jetzt bequemer arbeiten, denn der Gatte hatte einen Laptop-Tisch übrig, den er in mein Arbeitszimmer schleppte. So muss ich nicht jedes Mal den Schreibtisch umbauen, der kleiner ist als vor dem Umzug, und ich kann das Laptop aufgeklappt lassen. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Der Gatte hat sich endlich erbarmt, seine Mutter anzurufen. Sie weigert sich ja, uns auf dem Festnetz anzurufen (angeblich hat sie unsere Nummer nicht - ich gebe sie ihr jedes Mal, wenn wir sie anrufen ...), und der Gatte hat sein Taschentelefon grundsätzlich nicht an. Jetzt wollen sie regelmäßig sonntags nachmittags telefonieren. Ich bin gespannt, wie. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

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