Montags gegen Nazis. |
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst.
Das Chilehaus, seit 2005 Unesco-Weltkulturerbe, ist fester Bestandteil von Stadtrundfahrten und vieler Stadtführungen, eines der weltweit am meistens fotografierten Architekturmotive und eines der Hamburger Wahrzeichen. Erbaut wird das Kontorhaus zwischen 1922 und 1924 für den Unternehmer Henry B. Sloman nach Plänen des Architekten Fritz Höger. Es ist eines der prägnantesten Beispiele für den Backstein-Expressionismus der 1920er Jahre.
Das Chilehaus (Detail). |
Erbaut wird das Chilehaus auf zwei Grundstücken links und rechts der Fischertwiete, übrigens die älteste noch erhaltene Straße Hamburgs, die bogenförmig überbaut wird. Bis 1922 befindet sich hier eines der Gängeviertel der Stadt, wo Menschen unter prekären Bedingungen auf engstem Raum leben. Sie werden umgesiedelt.
Das Chilehaus verfügt über drei Eingänge, die das Gebäude in die Komplexe A, B, und C gliedern. In allen drei Eingängen, die zu regulären Bürozeiten geöffnet sind, finden sich noch die alten Hinweistafeln auf die ursprünglichen Mieter.
Blick auf den Eingang in den Komplex Chilehaus B, Fischertwiete 1. |
Historische Übersicht der Mieter mit den Buchstaben A bis K im Chilehaus B. |
Historische Übersicht der Mieter mit den Buchstaben L - Z im Chilehaus B. |
Gegenüber, in der Fischertwiete 2, befindet sich das Büro des 1885 geborenen und 1993 verstorbenen Ricardo Sloman, eines der vier Kinder des Bauherren des Chilehauses, und seiner Frau Renata Hilliger. Der Kaufmann ist ein Antisemit, der mit seinen Schriften dazu beiträgt, den Geist des Nationalsozialismus zu verbreiten und sein Gedankengut mit Titeln wie "Selbstmord der weißen Kulturvölker" bis in die späten 1950er Jahre verbreitet. Seine Thesen finden sich bis heute in den Schriften der neu-alten Nazis wieder.
Danke für den Beitrag. Kleine Korrektur: Ricardo Sloman wurde 1885 geboren, nicht 1895. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ricardo_Sloman
AntwortenLöschenDanke für die Korrektur!
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