Gedenktafel für das Deichbruch-Denkmal von 1771, 1774 aufgestellt. |
Der Platz, auf dem das Denkmal stand, heute. |
Am 21. Juli erreichte die Flut ihren Höchststand am Deichtor, klopfte also sozusagen ans Stadttor. Die Deiche der Stadt hielten glücklicherweise stand, das Wasser ging kurze Zeit später zurück. Es sollte aber bis Anfang September dauern, bis sich der Wasserstand wieder normalisiert hatte.
Drei Jahre nach der Flut, also 1774, wurde im Vorland des Deichtors ein auf einem Sockel stehender steinerner Obelisk, gekrönt mit einer Urne, errichtet: Die Flut-Pyramide. Neben einer Inschrift ("Die Elbe, von den Regengüssen eines trüben Sommers angeschwollen, drang über unsre Fluren ein und stieg bis an die unten bezeichnete Linie. Den 21. Juli 1771.") erhielt die Pyramide auch eine Wasserstandsmarkierung.
Das von Johann Georg Büsch gestaltete Flut-Denkmal um 1900 an der Bullenhuser Schleuse (Quelle: Wikipedia). |
Generell scheint dem Denkmal keine große Bedeutung zugemessen worden zu sein. Nicht nur, dass es rasch in Vergessenheit geriet und häufig umgesetzt wurde, es scheint auch keine Ansicht vom ursprünglichen Aufstellungsort zu existieren.
Im Feuersturm 1943 wurde es beschädigt und anschließend dem Verfall preisgegeben. Auch daran erinnert die Gedenktafel - na ja, mehr oder weniger, denn genau genommen wurde das Denkmal ja nicht 1943, sondern erst nach 1945 zerstört, weil man die Schäden nicht behob. Es gab einfach wichtigeres in der zerstörten Stadt.
Typisch Hamburg: Wenn schon das Denkmal der Zerstörung preisgegeben wurde, stellt man kurzerhand die Gedenktafel unter Denkmalschutz.
Bis heute erinnert am Neuengammer Hauptdeich / Lange Grove ein Denkmal an den Deichbruch 1771, das zum 100. Jahrestag aufgestellt wurde.
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