Eigentlich wollten wir heute über den Markt bummeln, aber wegen der Schmerzen blieb Mudderns zu Hause. So kaufte ich dann ein paar Kleinigkeiten für sie ein, holte die im Wollpalast bestellte Wolle, aus der ein Schal für eine kranke Freundin werden soll, ab, wusch ab und leistete ihr Gesellschaft, denn nachdem sie quasi die ganze Woche nicht im Städtchen unterwegs war wegen der Schmerzen, fällt ihr zu Hause natürlich die Decke auf den Kopf. Ich bin froh, dass ihr die Spaziergänge fehlen, denn das war vor einem Jahr anders.
Zumindest nimmt Mudderns die vom Arzt verordneten Schmerztropfen - plus ein homöopathisches Mittel, dessen einziger Wirkstoff Alkohol ist. Prompt wirken die Novalgintropfen viel besser. Da sage noch mal jemand, Homöopathie sei wirkungslos! Ich würde ja Novalgin mit Scotch bevorzugen, aber Mudderns trinkt keinen Alkohol.
Immerhin: Montag will Mudderns wieder auf die Straße, einkaufen und zum Arzt. Sie lässt sich nicht mehr ganz so tief fallen wie im letzten Jahr.
Ansonsten war's 'ne ruhige Woche. Ich genoss das sonnige, knackig-kalte Winterwetter zu Wochenbeginn. Das zeigte aber auch prompt seine Schattenseiten: Seitdem die Tage länger werden und es seltener regnet, geht das Bolzen auf dem schmalen Grünstreifen vor unserer Terrasse wieder los. Seit zwei Jahren versuchen wir, Luca, Nico und Samuel (und ihren Eltern) beizubringen, dass es bessere Flächen zum Bolzen gibt: Die Wiese seitlich der Häuserblöcke, den Fußballplatz in den Wohnblöcken gegenüber oder die Wiesen im Park auf der anderen Straßenseite. Aber nein, es wird direkt vor und auf unserer Terrasse gebolzt. Das Schild, dass Fußballspielen verboten ist, wird ebenso ignoriert wie das Schreiben des Vermieters, das mietrechtliche Konsequenzen androht.
Der Grünstreifen ist zum Bolzen einfach zu schmal. So wurde ein Radfahrer abgeschossen, und bei uns trifft es regelmäßig die Fenster, werden die Insektenschutzgitter aus der Verankerung geschossen, Mobiliar, Blumentöpfe, Wäscheständer samt Wäsche, Vogelfutterhaus, Fliederbeere, Hortensie und ein Fahrrad zerschossen - von Bällen gegen parkende Autos und der Lautstärke der drei Jungs rede ich gar nicht erst.
Im letzten Jahr zerschoss Luca dann die Haustür des Blocks gegenüber. Konsequenzen? Nicos Vater brüllte vom Balkon, er solle sich Schuhe anziehen wegen der Scherben, aber sonst - nichts. Die Scherben blieben zehn Tage liegen, bis der Hausmeister sie weggekehrte.
Das Fußballspielen geht an Schultagen von Schulschluss bis Sonnenuntergang, an freien Tagen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Ich ziehe meinen Hut vor der Kondition der Jungs. Da aber absehbar ist, dass wir das dritte Jahr in Folge die Terrasse nicht nutzen können, muss ich mich jetzt um einen Termin beim Anwalt wegen einer Mietminderung kümmern. Das heißt dann auch, dass wir wieder Protokolle führen müssen ... Es gibt schönere Hobbies.
Stricken zum Beispiel. In dieser Woche spannte ich zum ersten Mal ein Strickstück. Das war buchstäblich spannend, klappte aber gut. Ich bin total verliebt in die schönen Farben dieser Kammnadeln*. Die Ausgabe für die Spannmatten* sparte ich mir - der Gatte kam auf die Idee, eine der Isomatten zu nehmen, die er sonst in der Werkstatt braucht. Prima, da musste ich mir auch keine Gedanken über die Aufbewahrung der Matten machen.
Da ich keine Lust hatte, auf dem Fußboden herumzukrabbeln, um den Schal zu spannen (und die Terrasse ausfiel, weil - siehe oben), legte ich die Matte auf einen Wäscheständer und befestigte sie mit Wäscheklammern. Das klappte prima! Das Spannen von Schals könnte glatt ein neues Hobby werden. Den Schal zeige ich beizeiten - momentan komme ich gar nicht dazu, den ganzen Strickkrams zu knipsen und zu bloggen.
Momentan habe ich mehrere Ufos, und das macht mich ganz wuschig: Ärmelschal, Pullover, ein Paar Socken sind angefangen, eine Tasche, mehrere Sockenpaare, ein Utensilo, eine Projekttasche und eine Jacke warten darauf, an die Reihe zu kommen. Normalerweise stricke ich immer schön alles der Reihe nach weg, aber zurzeit klappt es nicht, weil sich immer wieder irgendein Strickstück sich vordrängelt.
Kannst Du gut mit Ufos umgehen?
Diese Woche traf der Garderobenschrank für mein neues Büro ein - mit dem neuen Aufgabengebiet, das ich seit Jahresbeginn habe, zog ich vier Türen weiter. Die Kollegen befinden, das Büro wäre größer und somit schöner, aber ich weiß nicht ... Statt auf die Arztpraxis gegenüber gucke ich nun auf ein Flachdach. Immerhin sehe ich einen Baum aus dem nahegelegenen Park und ein Stück Himmel. Doch, ja, das ist eine Verbesserung.
Spannend war, ob der Schrank an den vorgesehen Platz passt - ich hatte keinen Zollstock, nur Augenmaß. Die Jungs, die den Schrank lieferten, sagten nur: "Oha!", aber nachdem alles ausgerichtet war, passt es perfekt. Gut, zwischen Türrahmen und Schrank bzw. Schranktür und Türgriff passt kein Blatt mehr, aber es passt.
Jahrzehntelanges Tetrisspielen zahlt sich eben aus.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea, und ich schaue jetzt mal, was die anderen so erlebten. Ein schönes Wochenende und eine gute Woche wünsche ich Dir!
Spannend war, ob der Schrank an den vorgesehen Platz passt - ich hatte keinen Zollstock, nur Augenmaß. Die Jungs, die den Schrank lieferten, sagten nur: "Oha!", aber nachdem alles ausgerichtet war, passt es perfekt. Gut, zwischen Türrahmen und Schrank bzw. Schranktür und Türgriff passt kein Blatt mehr, aber es passt.
Jahrzehntelanges Tetrisspielen zahlt sich eben aus.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea, und ich schaue jetzt mal, was die anderen so erlebten. Ein schönes Wochenende und eine gute Woche wünsche ich Dir!
Amüsiert ob deines lockeren Schreibstil habe ich deinen post gelesen und freu mich schon auf den nächsten... ja, von der Fallsucht und den Gebrechlichkeiten der Eltern kann ich auch ein Lied singen...
AntwortenLöschenich wünsche dir eine entspannte Woche
Augusta
Ach ja, die Nachbarskinder - schön, dass sie Fußball spielen, aber ab einem gewissen Alter und Wums ist Platz angesagt. Vielleicht solltet ihr euch zu den Eltern auf die Terasse setzen oder mit denen tauschen ...
AntwortenLöschenViele Grüße
Sandra
Das ist wirklich nicht schön, dass Eltern und Kinder kein Einsehen haben.
AntwortenLöschenUfos... klar habe ich die und mag sie gar nicht leiden. Seit meinem Strickplaner, hoffe ich auf Lösungen.
Liebe Grüße
Andrea