Montag, 1. Februar 2021

Ausgelesen: Bücher im Januar 2021

Corona-Routine vorm abendlichen
Lesen: Fiebermessen.
Weihnachten waren wir bei Mudderns, und ich nahm einen ganzen Schwung Krimis mit - etwas anderes liest sie ja nicht. 

Gut gefiel mir "Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod*" von Elisabeth Florin, spielt es doch im Schnalstal, wo ich den letzten Südtirol-Urlaub mit dem Gatten verbrachte. Das ist jetzt 13 Jahre her! Das Dörfchen Katharinaberg, in dem der Krimi spielt, gefiel mir sehr gut, und so freute ich mich über das Lokalkolorit des Buches, wenngleich die Figuren eher bedrückend sind. 

In dem kleinen Bergdorf bei Meran werden die Überreste eines seit Jahrzehnten vermissten Kindes entdeckt. Der Fund führt Commissario Pavarotti zurück zu den Anfängen seiner Karriere, als das Verschwinden des Jungen für eine ganze Familie in einer Katastrophe endete. Er muss sich einer alten Schuld stellen – und der unglücklichen Liebe zu Lissie von Spiegel, von der ihn eine große Lüge trennt. 

Das Buch ist der dritte Band einer Reihe, aber es macht nichts, wenn man die beiden ersten Bände nicht las. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die Handlung aus einem TV-Krimi zu kennen, fand aber nichts dazu. Nun ja, so wahllos, wie ich lese, gucke ich auch TV-Krimis, und meistens höre ich sie mehr als dass ich sie sehe, weil ich dabei stricke ... 

Nach "Commissario Pavarotti" hatte ich kein glückliche Händchen mehr mit der Auswahl meiner Bücher, denn alle anderen Titel waren einfach nicht mein Fall. 

"Auch Killer haben Karies*" ist der zweite Band einer dreiteiligen Serie um die Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff, geschrieben von Isabella Archan. Der Klappentext las sich vielversprechend: Ausgerechnet bei einem Rendezvous mit Hauptkommissar Zimmer fällt Dr. Leocardia Kardiff, Zahnärztin mit Spritzenphobie, ein Toter buchstäblich vor die Füße. Dabei lief doch gerade wieder alles in so schönen geregelten Bahnen! Wird Leo es dieses Mal schaffen, sich aus den Ermittlungen herauszuhalten? Natürlich nicht! Schon gar nicht, als ein weiterer Mord geschieht – und sie mehr Verdächtige findet, als ihr am Ende lieb sind.

Das Buch gefiel mir allerdings gar nicht, und die anderen beiden Bände werde ich kaum lesen. Manche Handlungsstränge werden nicht zu Ende geführt, Kardiff ist total überdreht, und die Handlung ist oft an den Haaren herbeigezogen. 

"Götter für Ostfriesland*" von Beate Sommer ist der dritte Band der dreiteiligen Reihe um die Anwältin Marilene Müller. Sie ist auf der Flucht vor einem Stalker, der sie und ihre Freunde bedroht, in Leer in Ostfriesland gelandet. Der Stalker hat sie allerdings schon längst wieder im Visier. Nebenbei geht es noch um einen Personenschützer, der in einen schmutzigen Handel mit Kunstobjekten verwickelt wird, der ungeahnte Folgen für ihn und seine Familie hat. Eine Lehrerin muss sich gegen eine Schmutzkampagne zur Wehr setzen, die sie vernichten soll. Wer steckt dahinter und nimmt sogar in Kauf, dass ein Schüler stirbt? Und nebenbei ist da noch ein entführter südamerikanischer Junge, der in der Familie des Kunstsammlers wie ein Sklave gehalten wird. 

Nee, das war mir alles zu durcheinander und verworren. Die beiden ersten Bände kamen folglich nicht auf meine Lese-Liste.

"Heidelberger Wahnsinn*" von Hans-Peter Baumann gefiel mir da schon besser, hielt zumindest den Spannungsbogen, und auch, wenn die Handlung nicht vorhersehbar war, war sie wenigstens nicht haarsträubend. In Heidelberg werden kurz hintereinander fünf Mediziner ermordet aufgefunden. Kommissar Hansson glaubt sich immer wieder dicht vor der Lösung des Falls, verfängt sich aber in einem Gewirr aus Intrigen, Bösartigkeit und düsteren Schatten der Vergangenheit. Ein orakelhaftes Manuskript, das auf merkwürdige Weise in seine Hände gelangt, könnte die Verwirrung von Vernunft und Wahn durchschaubar machen – doch dann verschwindet Hansson spurlos, und die Geschichte treibt unaufhaltsam der Katastrophe nach den Morden entgegen. Doch, lässt sich lesen, ist sehr spannend - schade, dass Baumann es bei dem einen Krimi beließ. 

"Berner Verhängnis*" von Hans Suter war dann wieder nicht mein Fall, auch wenn die Schilderungen wirklich atmosphärisch dicht sind. Aber die Handlung plätschert nur so dahin, ein wirklicher Spannungsbogen fehlte mir. Im Bremgartenwald findet eine Pilzsammlerin die Leiche eines jungen afghanischen Flüchtlings. Eine Frau springt in die Auffangnetze einer Brücke über der Aare. Ein Fremder bricht in die scheinbare Idylle einer Ehe, worauf ein Buchhalter durchdreht. Und mitten in all dem Chaos: Kommissar Max Freuler und seine Kollegin Petra Coric, die versuchen, die Fäden zu entwirren. Es ist der dritte Band der Reihe um Max Freuler. Die anderen muss ich nicht unbedingt lesen.

"Tod vor dem Steffl*" von Albert Frank wartet mit mutierten Riesentauben auf, die Wien bedrohen. Der Fall erweckt die psychisch labilen Beamten einer verschlafenen Polizeiwache aus ihrem Dornröschenschlaf. Die Jahre der Untätigkeit, in denen sie sich ihren ungewöhnlichen Verhaltensstörungen hingegeben haben, sind vorbei. Jetzt wird ermittelt!

Okay, ich lese gerne Fantasy und habe ein Herz für skurrile Typen, aber das war einfach zu viel! 

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