Montag, 1. April 2024

Ausgelesen: Bücher im März 2024

Pause beim Bäcker, natürlich mit Buch.
Nachdem sich der tolino im Februar so zickig anstellte, wechselte ich wieder zum Kindle. Der läuft einfach stabil. Ich verstehe nicht, warum tolino das nicht auch schafft. Es nimmt mir einfach den Spaß an dem Gerät. Ich traue mich auch nicht, eBooks für den tolino zu kaufen, aus Angst, sie dann nicht öffnen zu können.

In den März ging ich mit  "Sinnentaumel*" von Ines Ebert*. Der historische Krimi spielt im Allgäu im Jahr 1745. In einer malerisch gelegenen Badwirtschaft bei Leutkirch findet sich eine illustre Gesellschaft zu einer Trink- und Badekur einfindet. Die Idylle wird jäh gestört, als Wirt Franz Graf bei einem seiner morgendlichen Kontrollgänge im Ufergebüsch eines Weihers die aufrecht im Wasser stehende Leiche der jungen Theresie Baumann entdeckt. Ein bedauerlicher Unfall? Die Kurgäste ergehen sich aufgeregt in wilden Spekulationen und gegenseitigen Verdächtigungen. Sie vermuten ein Verbrechen. Und tatsächlich: Bereits zwei Tage später ereilt den Nächsten aus ihren Reihen der Tod. 

"Hinterland*" ist der erste Band der bislang dreibändigen Reihe um die Hamburger Ex-Kommissarin Bette Hansen, geschrieben von Nora Luttmer*. Eine Muschel mit einem Kreuz, eingeritzt in ein Holzscheit in ihrem Garten im dörflichen Hamburger Stadtteil Ochsenwerder an der Elbe alarmiert die ehemalige Kommissarin Bette Hansen. Das Zeichen hat sie schon einmal gesehen. Auf einem Hochstand, von dem aus ein Unternehmensberater und seine Trainerin beim Bogenschießen regelrecht hingerichtet wurden. Die Wut, mit der der Täter vorgegangen sein muss, hat selbst der erfahrenen Ermittlerin einen Schreck versetzt. Der Muschelmörder war Bettes letzter Fall. Bis heute ist er ungelöst. Sie musste den Job aufgeben, da sie an unkontrollierbaren Schlafattacken leidet, die sie auch im Dienst überfielen. Von ihrer Krankheit weiß auch der Täter, der nun immer engere Kreise um sie zieht. Ausgesprochen spannend! Ich freue mich auf den dritten Band, "Schwarzacker*".

"Tot im Eis*" ist der sechste Band der "Pech und Schwäfel"-Reihe vom Autorenkollektiv Robin Fuchs*. Della DeLorain, die angesagte Kölner Influencerin, kommt nach Niederteerbach und verspricht PR-Glanz für den neuen Spa-Tempel. Alle schauen gebannt auf den Live-Stream, als die schöne Online-Diva die hochmoderne Eisbox betritt. Ebenso live sind alle dabei, als Della plötzlich als schockgefrostete Eisskulptur ihr tragisches Ende findet. Die tödliche Show ist kaum vorüber, da ist Maike schon am Tatort und stellt fest: die Box wurde manipuliert! Und Zoe Schwäfels Obduktion bringt noch mehr Ungereimtheiten ans Licht. Die Befragungen zeigen, dass das einflussreiche Videosternchen nicht gerade beliebt war. Ihre Mitarbeiter wirken über ihr frühes Ableben nicht wirklich betrübt, und dann erhielt Della auch noch regelmäßig Drohbriefe. Solide Kost mit Flüchtigkeitsfehlern, macht Lust auf eine Fortsetzung. 

Die Serie um "Krimi-Minnie" wurde mir schon öfter auf dem Kindle angezeigt, aber ich war skeptisch, weil mich der Titel zu sehr an den Schlager "Ohne Krimi geht die Mimi ..." erinnerte, mit dem ich oft genervt wurde. "Mords-Trara*", der erste Band der Reihe von Monika Nebl* ist ganz nett, aber in eine Reihe mit Rita Falk* würde ich die Autorin dann doch nicht stellen. Die Charaktere sind okay, die Handlung auch, das Buch macht Lust, Wasserburg am Inn zu besuchen, aber insgesamt war mir alles doch zu bemüht. Bislang sind drei Bände erschienen. Ärgerlich war gelegentlich das mangelde Korrektorat, das dass-das-Fehler übersah.

Auch die bislang sechsbändige Reihe "Die Tannentaler Tanten ermitteln*" von Hanni Faller* wurde mir öfter auf dem Kindle angezeigt, und diesmal lud ich sie herunter. Protagonistinnen sind die junge Kaffeehausbesitzerin Emma Kirsch und die mysteriösen älteren Damen Lucy und Phil, die eines Tages in ihrem Café im fiktiven Schwarzwaldstädtchen Bad Killingen stehen und um Hilfe bitte. Schnell löst das Trio zahlreiche Verbrechen auf. Ich las mich ziemlich schnell durch alle sechs Bände, beginnend mit "Die Tannentaler Tanten und die Sache mit dem Todesfeuer*". Das letzte Kapitel ist immer das erste Kapitel des nächsten Buches, und so gleiten die Bände ineinander über. Die Charaktere sind nett, die Fälle manchmal etwas verworren, aber spannend. Ärgerlich ist die mangelnde Rechtschreibung - "Streusel" mit "ä", "Wikinger" oder "TikTok" mit "ck", "schubsen" mal mit "p" und mal mit "b" usw. An falschen Personalpronomen oder Dativ-Genetiv-Verwechslungen störe ich mich ja schon nicht mehr. Ein Korrektorat wäre nett gewesen - bei manchen Fehlern hätte schon eine einfache Rechtschreibprüfung geholfen. Dass "Moin" die typische Grußformel im Schwarzwald ist, würde ich auch bezweifeln, aber Hanni Faller ist ja ein laut Biographie "ein echtes Schwarzwälder Kind" und würde sich hier bestimmt nicht irren. 

Die Reihe ist ein Schnellschuss, fünf Bände entstanden alleine im letzten Jahr! Dass die Reihe ein Schnellschuss ohne großartige Recherche, ohne Korrektorat ist, zeigt sich auch an der Umschreibung für Pejes, "Juden mit geringelten Koteletten", im fünften Band "... und die Sache mit den Kellerleichen*". Später ist dann von Juden mit "Korkenzieherlocken" die Rede. Zuerst dachte ich, dass immerhin die Dauer der Nazi-Herrschaft korrekt angegeben, die führenden Nazis korrekt zugeordnet wurden - ich bin manchmal schon für kleine Dinge dankbar - aber dann war die Machtübernahme der Nazis plötzlich am 30. Januar 1937, die Befreiung acht Jahre später am 30. Januar 1945.  

Bei Band sechs, "... und die Sache mit dem Jägerkiller*", ist das zwanzigste Kapitel wieder das erste des nächsten Buchs, das zwar noch nicht angekündigt ist, aber da Faller bislang alle zweieinhalb Monate einen neuen Band veröffentlichte, dürfte es im Mai erscheinen. 

Momentan brauche ich seichte Kost, und da kam mir die Reihe vom die Bäckerin Holly Holmes* von K.E. O'Connor ganz recht. Außerdem ist ein Corgi auf dem Cover. Da kann ich nicht widerstehen. Holmes arbeitet in der Küche von Audley Castle und ist mit den Schlossbewohnern per Du. Obwohl es eine Security gibt, löst Holmes die diversen Mordfälle, die sich in den bislang vier Bänden ereignen. Band fünf, "Mord und Blaubeerkuchen*", erscheint im Mai. Nett ist, dass es am Ende ein Rezept gibt. 

Ansonsten fand ich die Reihe so schlecht übersetzt, dass ich erstaunt war, dass die Bücher nicht von einem Babelfish übersetzt wurden. Angesichts von Übersetzungen wie "Zitronenschwamm" für Lemon Sponge Cake, "Kutschen" für coaches, "neapolitanischer Red Velvet Kuchen" für Neapolitan Cake oder "selbststeigendes Mehl" für self-raising flour fragte ich mich irgendwann, was die Übersetzerinnen wohl beruflich machen. Immerhin wurde dates korrekt übersetzt, je nach Zusammenhang mit "Datteln" oder "Verabredung". Die Titel des britischen Adels sind auch nicht so ganz nachvollziehbar. So werden die Töchter von Lord und Lady Audley als Prinzessinnen betitelt, aber dieser Titel steht nur Angehörigen des Königshauses zu. Ihre Töchter trügen den Titel Lady oder The Honourable. Schlampig korrigiert wurde auch. So wechselt ein Mordopfer schon mal den Namen von Pete zu Bete, fehlen Buchstaben oder gleich ganze Wörter, werden die Herrenhäuser verwechselt, ist seitenweise unklar, ob Holly zum Einkaufen in einen Laden geschickt wird oder Lebensmittel aus dem Vorratslager holen soll. Aber egal. Die Reihe liest sich gut weg, und wie gesagt, ich brauche momentan seichte Kost.

"Die Engelmacherin von St. Pauli*" von Kathrin Hanke* ist solide Koste aus der Reihe "Wahre Verbrechen" im Gmeiner-Verlag. Während ich beim Lektorat / Korrektorat von O'Connor häufig die Augen rollte, stirnrunzelte ich hier nur über "Wasserraten" statt Wasserratten, der falschen Benamsung einer Figur (Fräulein Fuß wird plötzlich zu Fräulein Lux) und dem Umstand, dass nur in einem Falle eine unverheiratete Frau mit "Fräulein" angeredet wird - zu Beginn des letzten Jahrhunderts war das ja noch die gebräuchliche Anrede, nicht "Frau".

In den April gehe ich mit einer Krimi-Reihe um die Kripobeamte Mandy Hanke und Thomas Huber*, die in Pfarrkirchen in Niederbayern spielt. Autoren sind Hans Weber* und Armin Ruland*. Im ersten Band, "Ausgetrabt*", lernt der Niederbayer seine aus Thüringen versetzte Kollegin kennen; im dritten Band, "Ausgewildert*", lernt er sie nach vielen Verwicklungen lieben. Der vierte Band, "Ausgeläutet*", erscheint im April. 

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