Dienstag, 11. Juni 2019

Der Verspätungsschal im Mai

Über Pfingsten habe ich es endlich geschafft, den fünften Monat des Verspätungsschals zu stricken. Wie ich zu dem Projekt kam, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge zu dem Projekt findest Du hier.

Der Verspätungsschal im Mai. 
Ich war vergleichsweise wenig mit dem HVV unterwegs, bedingt durch Urlaub, Maladie und Feiertage. In der Freizeit sind wir eher mit dem Auto unterwegs. Das ist bei Einkäufen einfach bequemer und bei den Mütterbesuchen praktikabler. Um zu meiner Mutter zu kommen, wäre ich zwischen anderthalb und zwei Stunden unterwegs und müsste bis zu sechs Mal umsteigen - pro Strecke. Mit dem Auto brauche ich zwischen 30 und 60 Minuten und kann Mudderns zudem noch die Freude machen, mit ihr zu all den Läden, zu denen sie zu Fuß nicht kommt, zu fahren.

Die paar Kilometer zur Schwiegermutter könnten wir zur Not zwar auch laufen, aber da wir ihr die schweren Einkäufe abnehmen, ist da immer viel zu schleppen. Auch da ist das Auto praktischer, und bei den vierwöchentlichen Tierarztbesuchen eh (das kleine braune Hundevieh ist inzwischen so alt, dass es nicht mehr in den Bus kommt, keine längeren Fußwege mehr schafft).

Im Mai wurde die neue Buskehre in Bahrenfeld fertig. Damit fiel ein gewaltiger Verspätungsfaktor weg. Der Bus ist seitdem ungewohnt pünktlich. Verspätungen entstanden überwiegend, weil in Othmarschen der Umstieg nicht klappte oder die S-Bahn chaotisch war - in der Regel letzteres.

Im Mai zählte ich 103 Verspätungsminuten auf 27 Fahrten, was im Schnitt 3,84 Minuten Verspätung ergibt. Gemessen an den Vormonaten ist das eine große Verbesserung. Nur eine Fahrt war mehr als 20 Minuten verspätet (nächtlicher Polizeieinsatz auf der S-Bahn-Strecke); das Verspätungsentschädigungssparschwein freute sich über einen Euro.

Aktuelle Zwischenbilanz nach 4 Monaten: 138 Fahrten, 887 Minuten Verspätung, also im Schnitt 6,42 Minuten, Entschädigungspauschale 8 Euro. Gemessen an 324 Euro für die Fahrkarten sind das 2,47 Prozent. Neun der 138 Fahrten waren pünktlich. Das sind 6,52 Prozent. Selbst, wenn ich, wie die S-Bahn, die Fahrten als pünktlich einrechne, die unter 3 Minuten verspätet waren, komme ich nur auf 10,87 Prozent Pünktlichkeit.

Das ist 'n büschen entfernt von den Pünktlichkeitswerten, die S-Bahn und HVV für sich errechnen. Aber klar, wenn ich, wie der HVV, nur die Fahrten als verspätet betrachte, die mehr als 20 Minuten Verspätung haben, komme ich auch auf eine Pünktlichkeitsrate von 94,2 Prozent.

In einem Interview begründete ein Bahnsprecher die ständigen Ausfälle mit der über 100 Jahre alten Technik. Warum zum Henker hat man die dann nicht mal modernisiert?! Ich bin froh, dass die S-Bahn damals schon elektrifiziert wurde, sonst führe sie heute womöglich noch unter Dampf.

Ende Juni wird's spannend: Das S-Bahn-Dreieck Holstenstraße - Altona - Othmarschen wird für sechs Wochen gesperrt. Auf der Ausweich-Busstrecke wird gebaut. Ich vermute, der Verspätungsschal wird dann wieder viele Rottöne zeigen, das Sparschwein gemästet.

Der Beitrag geht rüber zu den Linkparties Dings vom Dienstag, Handmade on Tuesday und Maschenfein. Danke an alle für's Sammeln!

2 Kommentare:

  1. Tolle Idee und man staunt wie sich Minuten summieren.
    Lieben Inselgruß
    Kerrstin

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    1. Ja, die summierten Minuten sind unglaublich - ich dachte allerdings, es wären noch mehr und registriere verblüfft, wie oft die Bahn doch pünktlich ist. Sonnige Grüße auf die Insel!

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.