Sonntag, 5. Juli 2020

#WMDEDGT 7/20: Steuern

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Ich wache mitten in der Nacht mit Asthma auf, warte vergeblich darauf, dass der Anfall vorbei geht, ohne dass ich aufstehen und Tabletten nehmen muss. Also raus aus dem Bett, Tabletten aus der Küche holen, wieder ins Bett und lesen* bis zum Einschlafen.

Am späten Vormittag aufstehen, Kaffee kochen, frühstücken. Den Gatten schlafen lassen, denn seine Nacht war noch schlechter als meine.

Sonntagsspaziergang im DLF hören, dabei die Steuererklärung machen. Gegen Mittag wacht dann auch der Gatte auf.

Mit Mudderns telefonieren. Sie freut sich, dass es heute endlich mal wieder einen Gottesdienst gab, wenn auch vor der Kirche und mit kaum einem Dutzend Besucher. Petrus spielte mit - der Regen setzte erst ein, als sie schon wieder zu Hause war.

Eine Maschine Wäsche an den Start bringen, dann ins Bett für ein kurzes Nachmittagsschläfchen - sicherheitshalber mit Telefon, denn meistens ruft Mudderns noch mal an, um mir einen Witz zu erzählen (heute aber nicht).

Teezeit fällt aus, wir sind zu spät dran. Duschen, anziehen und auf zur Schwiegermutter, Abschiedsessen, bevor kommende Woche der Umzugswagen kommt. Vorm Haus sind schon die Straßensperren für den Umzugswagen angekündigt. Im Haus stehen überall Umzugskartons, leer und gepackt.

Ein letztes Mal auf der Terrasse sitzen, ein letzter Spaziergang durch den wunderschönen Garten, den die Käufer dem Erdboden gleich machen werden. Ein letztes Mal von den roten Johannisbeeren naschen. Ein letztes Mal Lasagne nach dem Rezept einer ehemaligen Südtiroler Weggefährtin.

Der Gatte geht nochmal alleine durch den Garten. "Er ist doch traurig", mein Schwiegermutter, "ist ja auch kein Wunder, er wuchs hier auf." Nach 55 Jahren in diesem Haus fällt allen der Abschied schwer, wenngleich der Gatte den Gedanken noch nicht zulässt.

Schwiegermutter ging inzwischen auf, dass sie eine Nacht kein Bett haben wird, weil das schon im Umzugswagen ist. Sie will nicht bei uns schlafen, sondern partout die Nacht auf einem Liegesessel in ihrem Haus verbringen, dass dann bis auf die Möbel, die der Sperrmüll eine Woche später holen wird, leer ist. Nun denn.

Kurze Irritation, weil Schwiegermutter die Tage durcheinander bringt, nicht mehr weiß, wann der Umzug ist. Sie ist komplett überfordert und erschöpft. Suche nach der Auftragsbestätigung des Umzugsfirma - prima, unsere Planung stimmt: Ich bin am Umzugstag im alten Haus zur Unterstützung da, der Gatte am nächsten Tag in der neuen Wohnung.

Online belegte Brötchen für beide Tage bestellen, damit die Umzugshelfer bei Laune gehalten werden und auch Schwiegermutter daran denkt, etwas zu essen. Der Gatte wird noch einen Kasten Selter und Apfelschorle besorgen. Kurzes Innehalten, ob Corona so was zurzeit überhaupt zulässt. Muss halt jeder eine persönliche Flasche bekommen, dann wird's schon gehen.

Zuhause die Wäsche aus der Maschine nehmen und eine weitere Ladung anstellen. Mit dem Strickzeug auf's Sofa, "Tatort" gucken. Der Gatte kommt, also umschalten auf eine Reise-Doku über den Limfjord. Urlaubsvorfreude.

"heute journal" gucken, leise vom Sofa aufstehen, um den Gatten nicht zu wecken. Noch kurz an den PC, dann die Tasche für den kommenden Tag im "echten" Büro packen. Bettfein machen, noch etwas lesen* und mit Radio einschlafen.

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