Freitag, 2. Mai 2025

Ausgelesen: Bücher im April 2025

#wazifubo mit Buch.
Auch im April verbrachte ich wieder viel Zeit in Krankenhäusern und Arztpraxen. Allerdings war der Gatte nach dieser OP, die dritte in diesem Jahr, sehr schnell mobil, so dass ich nur am OP-Tag drei Stunden lesend an seinem Bett verbrachte, während er seinen Narkose- und Schmerzmittelrausch ausschlief (ich wäre auch länger geblieben, aber die Besuchszeit ist auf der Intensivstation auf drei Stunden begrenzt). Im Januar und Februar musste ich an seinem Krankenbett bedeutend mehr Zeit lesend und seinen Schlaf bewachend verbringen. 

Die Krimis von Ole Hansen* sind nett, sofern man nichts gegen einen typischen Alte-weiße-Männer-Stil hat, damit leben kann, dass die Davidwache grundsätzlich Davidswache heißt usw. Hansen schreibt mehrere Reihen, zwei las ich in diesem Monat. "Arne Claasen und die vergessenen Toten*" ist der Auftakt einer bislang dreibändigen Reihe* um den ehemaligen BKA-Agenten, der abtauchen muss, nachdem er einen islamistischen Terroranschlag verhinderte. In Hamburg baut er eine Cold-Case-Einheit auf und findet nebenbei noch den Drahtzieher der Terroranschläge. In der Folge las ich gleich Band zwei und drei, "Arne Claasen und die tödliche Fracht*" und "Arne Claasen und die Tote am Elbufer*"

"Der Tätowierer von Auschwitz*" von Heather Morris* hat mich sehr beeindruckt. Genauso ging es mir mit "Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein*". Absolute Lese-Empfehlung! Zum Inhalt: 1942: Cecilia Cilka Klein ist sechzehn Jahre alt, als sie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Fasziniert von ihrer Schönheit, trennt der Kommandant des Lagers sie von den anderen Gefangenen und missbraucht sie regelmäßig. Cilka lernt schnell, dass ihre unfreiwillige Machtposition Überleben bedeutet. Doch nach der Befreiung von Auschwitz wird sie von den Russen als Kollaborateurin angeklagt und in das brutale Gefangenenlager Workuta in Sibirien geschickt. Dort steht sie vor neuen und gleichzeitig schrecklich vertrauten Herausforderungen. Unter unvorstellbaren Bedingungen muss sie die Kranken im Lager versorgen, und sie stellt fest, dass in ihrem Herzen trotz allem Elend noch Raum für Liebe ist.

Die Bücher von Frank Goldammer* lese ich ganz gerne, und da ist auch die bislang zweibändige Reihe um Kriminalrat Gustav Heller* keine Ausnahme. "Tod auf der Elbe*" ist der erste Band der Reihe, die im Dresden des späten 19. Jahrhunderts spielt. Als Gustav Heller, Kriminalrat der Königlichen Polizei in Dresden, den Sommertag 1879 mit einem Ausritt an der Elbe beginnen will, zerreißt ein infernalischer Knall die Stille. Auf dem Fluss ist der Kessel eines Frachtdampfers explodiert, Tote und Verletzte treiben im Wasser. Beherzt reitet Heller in den Fluss und zieht einen Schwerverletzten an Land. Der mutige Retter wird wenig später zum Ermittler in einem diffizilen Fall von Sabotage, Erpressung und Mord. Zwei Dampfschiffreedereien kämpfen erbittert um die königliche Schifffahrtslizenz auf der Elbe. Hellers hartnäckigen Nachforschungen erregen den Unwillen seines Vorgesetzten. Als auch seine Familie in Gefahr gerät, sucht Heller kurzerhand Hilfe beim sächsischen König.

Kann man gut lesen, nur Flüchtigkeiten wie der Umstand, dass die Belohnung für ein und das gleiche gefundene Metallteil zwischen 50 Mark, 50 Pfennige und 5 Mark schwankt , hätten nicht sein müssen.

Ärgerlich fand ich "Eine Nacht im November*" von Katja Maybach*. Gelegentlich erinnere ich mich ja noch an mein Leben als Historikerin, und da machen mich solche Werke einfach sprachlos. Die Nacht im November ist natürlich die Pogromnacht 1938. Lea Moses wird in der Nacht ins KZ Dachau deportiert und bleibt dort bis zur Befreiung inhaftiert - als Jüdin und vier Jahre, bevor weibliche Häftlinge überhaupt erst nach Dachau kamen. Ihre Schwägerin Rebecca trug schon 1938 den "Judenstern", drei Jahre vor der Verordnung. Rolf, der Rebecca liebt, ist Offizier, aber natürlich kein Nazi, im Gegensatz zu seinen Eltern. Er ist im Osten eingesetzt, aber irgendwelche Verbrechen bekam er nicht mit. Ja, nee, ist klar. Das das Buch kitschig und seicht ist - geschenkt.  

Zu den Krimis von Ole Hansen* habe ich ja eingangs schon etwas geschrieben. Die Fortsetzung der Arne-Claasen-Reihe* beginnt mit dem Titel "Die Tote von Pier 17*". Claasen hat seine Anstellung bei der Polizei aufgegeben und sich der Detektei von Marten Hendriksen angeschlossen. Mit "Mord im Trockendock*" las ich im Anschluss gleich den zweiten Band. Am Redigat wurde wohl wieder mal gespart, so dass aus der Lisztstraße die Liststraße wurde, aus der Miene eine Mine usw. Spannend sind auch die Zeitabgaben: Man verabredet sich, um halb drei zu einem Termin um vier loszufahren, bestellt aber ein Taxi für halb vier. Wenn so was einer flüchtigen Leserin wie mir auffällt, hätte es einem Profi erst recht auffallen müssen.

Eine Lese-Empfehlung gibt's für "Frau Komachi empfiehlt ein Buch*" von Michiko Aoyama*. Zum Inhalt: "Wonach suchen Sie?" Diese Frage stellt Sayuri Komachi allen Besuchern in ihrer kleinen Gemeindebibliothek in Tokio. Und sie meint die Frage durchaus im übertragenen Sinne. Denn die weise Bibliothekarin spürt genau, wonach die Menschen im Leben suchen: von der rastlosen Verkäuferin, die mit ihrem Job hadert, dem schüchternen Buchhalter, der davon träumt, ein Antiquitätengeschäft zu eröffnen, oder der frischgebackenen Mutter, die sich zwischen Beruf und Familie aufreibt … Sie alle befinden sich in einer Sackgasse. Und alle führt es früher oder später zu Frau Komachi in die Bibliothek. Ihre überraschenden Buchempfehlungen haben ungeahnte Folgen. Die Lektüre entpuppt sich als Katalysator für eine andere Denkweise und eröffnet neue Wege. Und letztlich hilft sie den Besuchern, ihre aktuelle Lebenskrise zu meistern. Denn Frau Komachi weiß: Bücher haben magische Kräfte und sind eine verlässliche Quelle der Inspiration.

Das Buch ist absolut zauberhaft, und die anderen beiden ins Deutsche übersetzte Bücher der Autorin stehen auf meiner Leseliste. Das einzige, was mich störte, ist das klischeehafte Titelbild.

Michael Kobr* kannte ich bislang nur im Duo mit Volker Klüpfel* als Autoren der Kluftinger-Krimis*, aber beide gehen auch getrennte Wege. "Sonne über Gudhjem*" ist der Auftakt zu einer bislang dreibändigen Reihe* über den Deutsch-Dänen Lennart Ipsen. Frisch geschieden, kehrt der Polizist nach Dänemark zurück, auf die Insel Bornholm. Anders als erhofft, ist es dort mitnichten beschaulich, sondern gibt manch dunkle Abgründe. Das Buch liest sich nett; die nächsten beiden Bände stehen auf meiner Lese-Liste.


Als ich im August 2024 den ersten Schrebergarten-Krimi von Mona Nikolay* las, hatte ich nicht den Drang, die beiden Vorgänger-Bände zu lesen. "Rosenkohl und tote Bete*" sowie "Amsel, Drossel, tot und starr*" sind tatsächlich sehr unterhaltsam. 

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