Donnerstag, 4. August 2022

Ausgelesen: Bücher im Juli 2022

Abends lese ich immer
in Gesellschaft.
Diesen Monat las ich zuerst die fünfbändige Reihe um den Hamburger Privatdetektiv Dr. Marten Hendriksen von Ole Hansen*. Seine Jeremias-Voss-Reihe* gefiel mir mit Abstrichen alles in allem ja ganz gut. Die Hendriksen-Reihe* beginnt, wo die Voss-Reihe aufhört, denn Hendriksen übernimmt Voss' Detektei nach dessen Heirat. So bleiben denn auch ein paar Protagonisten wie die Rentner-Gang, die Pathologin Silke Moorbach oder Hund Nero erhalten. 

Ärgerlich fand ich wie bei der ersten Reihe, das schlampig korrigiert wurde - wobei: Einige Fehler hätte schon der Autor merken müssen, selbst, wenn er nicht in Hamburg wohnt. So heißt der Hamburger Stadtteil "Rotherbaum" und nicht "Roter Baum". Und manches ist einfach nur blöd, zum Beispiel die Frage zu einem schwulen Paar, wer von beiden die Frau sei. Darüber sollten wir inzwischen weg sein (und bei dem lesbischen Paar, das ebenfalls vorkommt, wird auch nicht gefragt, wer von beiden der Mann sei). 

Ansonsten ist Hansens Stil gewohnt langatmig und detailliert, womit mein wattiges Hirn gut umgehen kann, und am Schluss folgt Hendriksen seinem Vorgänger, beginnt eine Beziehung zu einer reichen Unternehmerin.  

Mit "Mord auf dem Golfplatz: Falsches Spiel auf Mallorca*" las ich den sechsten Band der Reihe um den kochenden Polizisten Carlos, geschrieben von Carsten Philipp*. Diesmal geht es um einen Golflehrer, der mitten auf dem Golfplatz ermordet aufgefunden wurde. Es gibt keine Zeugen oder Hinweise, und die Frau des Ermordeten hat nicht den geringsten Verdacht, wer ihren Mann umgebracht haben könnte. Auch der Zwillingsbruder des Toten kann Carlos keine Hinweise geben. Doch dann stellt sich heraus, dass der Tote gerne gewettet hat. Hat seine Leidenschaft für Sportwetten etwas mit seinem Tod zu tun? Oder hat vielleicht der Zwillingsbruder etwas mit der Sache zu tun? Carlos muss verschiedenste Spuren verfolgen, um den Mörder zu finden. Laut Klappentext ist am Ende wie immer alles anders, als man denkt, aber tatsächlich ist der Plot vorhersehbar. Wie bei den anderen Bänden gibt es auch hier lange Beschreibungen der Umgebung bzw. der gefahrenen Strecken - nett als Urlaubserinnerung oder für die Urlaubsplanung. Neben den langatmigen Schilderungen muss natürlich auch langatmig begründet werden, warum Carlos selbst fährt, nicht etwa seine Frau, obwohl sie selbstverständlich eine gute Autofahrerin sei - unnötig.

Durch das ukrainische Kinderfest im Rathaus Anfang des Monats landeten drei Bände der Alster-Detektive im Büro. Die Kolleginnen hatten keine Kinder im passenden Alter, also bekam ich sie mit für das Nachbarskind im alt-neuen Haus. Vorher las ich die Bücher natürlich, denn ich will ja wissen, was ich weitergebe. 

In den August gehe ich mit "Die Erfindung des Jazz im Donbass*" von Serhij Zhadan*. Der Klappentext las sich spannend: Herman, ein junger Werbeunternehmer, wird von einem ominösen Anruf aufgeschreckt: Sein Bruder, der am Rande der Steppe eine Tankstelle betreibt, ist spurlos verschwunden. Am Ort des Geschehens trifft Herman auf die Angestellten seines Bruders, verliebt sich in Olga, die eigenwillige Buchhalterin, und versucht, die Tankstelle vor den Attacken eines einheimischen Oligarchen zu retten. Dabei wird ihm klar, dass weit mehr auf dem Spiel steht: nämlich das Glück und der Sinn des Lebens. Allein: Das Buch ist größtenteils so gar nicht mein Geschmack. Ich kämpfe mich Seite für Seite durch. 

Immerhin: Nachdem ich im Juni so genervt war vom eigensinnigen Tolino, bekam ich aus der Stadtbibliothek Köln den Tipp, zum Runterladen aus der Onleihe das Beta-Feature "Tolino Leseerlebnis" zu aktivieren, es zum Lesen aber wieder zu deaktivieren. Das half! Ich konnte 193 Seiten lesen, bevor der Tolino das erste Mal zickte. Bislang schaffte ich kaum 10 Seiten ohne Gerätegezicke. 

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