Montag, 11. Februar 2019

Ausstellung im Schulmuseum: Schule im Nationalsozialismus

Montags gegen Nazis
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen.Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell versucht das blau-braune Pack ein alte Taktik: Die Großstadt vom Rand her einzunehmen. Getarnt mit gelben Westen trifft es sich sonnabends in Harburg. Wären die besorgniserregenden Bürger nicht so bildungsresitent, sie gingen statt zur Demo ins nahegelegene Archäologische Museum und lernten, dass Zuwanderung keinen Untergang bedeutet.

Apropos Bildungsresitenz und Museum: Heute geht's ins Hamburger Schulmuseum, das in einer Ausstellung zeigt, wie das so ist mit der Bildung und den Faschisten: Als historischer und demokratiepädagogischer außerschulischer Lernort zeigt das Hamburger Schulmuseum in einer Dauerausstellung, wie sich die Schule zwischen 1933 und 1945 entwickelte.


Der Ausstellungsraum zu "Schule im Nationalsozialismus" wird durch ehemalige Bunkertüren betreten.
Die nicht nur fundierte, sondern auch noch liebevoll gestaltete Ausstellung verdient in ihrer Einzigartigkeit Respekt, umso mehr, wenn mensch weiß, dass sie in ehrenamtlicher Arbeit entstand. Sie verdeutlicht die nationalsozialistische Durchdringung des Schulsystems. Die erlassenen Gesetze und Verordnungen sind an Wand- und Schaubildern, im Schulbuch, im Konferenzprotokoll und im Schülerheft anhand originaler Exponate sichtbar.


Blick in den Ausstellungsraum.
Die Ausstellung gibt viele Denkanstöße: Wie funktioniert Manipulation? Wie werden Schüler und Lehrkräfte in ihrem Denken und Fühlen derart beeinflusst, dass viele widerstandslos mitlaufen? Wie wirken sich Kinderlandverschickung, Flucht, Widerstand und Hunger auf den Schulalltag aus?


Bis zum 80. Jahrestag des Verbots der Beschulung von Juden 2022 soll die Ausstellung neu konzipiert werden - vorausgesetzt, es findet sich eine Finanzierung. 

Aktuell zeigt das Schulmuseum übrigens die sehr sehenswerte Sonderausstellung Im Schatten von Auschwitz“ mit Fotografien aus der Ukraine, Belarus und Polen.

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