Donnerstag, 6. Juni 2024

#WMDEDGT 06/24: Migräne und andere Kalamitäten

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln! 

Wie in den letzten Wochen üblich, wache ich nachts mit Migräne auf. Diesmal bin ich morgens so erschöpft, dass ich keine Kraft habe, ins Büro zu fahren, sondern hoffe, ein Ruhetag zu Hause würde mir gut tun. Das mit dem Ruhetag geht allerdings gründlich schief.

So lege ich mich nach der Krankmeldung gleich wieder hin und versuche zu schlafen, bis der Gatte aufbricht. Er hat vormittags einen Arzttermin. Ich ziehe mit zwei Telefonen vom Bett auf's Sofa um und versuche wieder, zu schlafen. Da das nicht klappt, lese ich. Bis zum Abend habe ich "Die Ungerechten*" durch.

Mittags ist der Gatte wieder da - mit schlechten Nachrichten: Die Ursache für den hartnäckigen Husten, der ihn seit sechs Wochen quält, ist weder der aktuell grassierende Keuchhusten noch eine Bronchitis, sondern Wasser in der Lunge! Der Arzt war nur mäßig amüsiert, dass der Gatte erst jetzt kommt. Der Gatte wurde gründlich untersucht, was ihn überraschte, denn das kannte er nicht von seiner bisherigen Praxis. Auch hier hat sich der Arztwechsel gelohnt. Das Ergebnis der Labor-Untersuchung soll morgen vorliegen und entscheiden, ob wir wie geplant nach Dänemark oder wie nicht geplant ins Krankenhaus fahren.

Wir stellen fest, dass wir beide noch nicht frühstücken und holen das auf der Terrasse in der Sonne nach. Ich beschließe außerdem, dass ich ohne Schmerztabletten nicht weiterkomme, nehme welche und lege mich zum dritten Mal hin. 

Endlich lassen die Schmerzen nach, endlich schlafe ich ein - bis mich Männerstimmen im Garten wecken. In Hamburg wäre das nicht ungewöhnlich gewesen, da liefen ständig Leute durch den Garten. Hier hingegen nicht, denn das Grundstück ist komplett eingezäunt. Der Gärtner dachte sich, er bringt mal eben spontan ohne Absprache vier Meter Hochbeet vorbei ... Zum Glück wechselte ich irgendwann das Nachthemd gegen einen halbwegs akzeptablen Jogging-Anzug.    

Während die Gärtner werkeln, trinken der Gatte und ich Tee. Meine Projekt-Kollegin meldet sich: Ich solle morgen bitte noch zu Hause bleiben und mich ausruhen, sie käme stattdessen ins Büro, das sonst wegen Urlaub, Krankheit, Freizeitausgleich und Dienstreise verwaist wäre. Die Nachricht kommt genau richtig, denn der Gatte und ich überlegten gerade, was ist, wenn er morgen wirklich ins Krankenhaus muss. Alleine möchte er nicht dorthin, ich müsste eigentlich nach Hamburg ... Für Chefin und Kollegin ist es okay, wenn ich notfalls zu Hause bleibe. Was für eine Erleichterung! 

Unser neues Hochbeet steht kaum, da inspiziert es schon eine neugierige Amsel. Jetzt können wir überlegen, womit wir es füllen. 

Nach kaum drei Stunden steht das Hochbeet, ist liebevoll mit den aus Hamburg mitgebrachten bepflanzt, sind die Gärtner wieder weg. Dusseligerweise waren die Gärtner der Meinung, das Bärlauchbeet müsse verschwinden, mähten es ab und verlegten dort Platten - alles ohne Rücksprache. Heißt: Ich schleppe die Platten vor's Hochbeet, wohin sie eigentlich sollten, und hoffe das Beste für den Bärlauch. Die Knollen scheinen noch da zu sein, anscheinend wurde nur das Laub abgemäht. 

Der Abend ist ruhig. Wir setzen diese Woche auf Fertigfutter, also trabt der Gatte in den Keller und holt zwei Dosen Chili. Ich schiebe dazu ein Baguette in den Ofen. Essen, fernsehen, stricken (endlich wieder eine Socke fertig) und früh schlafen. Ich fange mit "Altes Leid*" eine neue Krimi-Reihe an, die im Hamburg der Nachkriegszeit spielt. 

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 5. Juni 2020 war der Gatte noch gesund, kämpfte ich im Heimbüro mit den Tücken der Ad hoc-Digitalisierung und später mit den neuen coronabedingten Verhaltensweisen. Am 5. Juni 2021 kämpft sich der Gatte ganz langsam wieder ins Leben zurück, freuten wir uns, dass er mit Mühe die knapp 500 m von seinem Krankenhauszimmer zum Ententeich und zurück schaffte. Am 5. Juni 2022 freuten wir uns, dass der Gatte bei uns ist. Am 5. Juni 2023 waren wir schon fast ein Jahr mit Baustelle und Doppel-Haushalt beschäftigt.

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