Samstag, 12. Juli 2025

Samstagsplausch KW 28/25: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCLXXVIII

Der Gatte ist seit über einer Woche im Krankenhaus. Die geplante OP war noch nicht möglich, weil sein Körper eskaliert. Es ist ein bisschen wie bei Dr. House, nur dass wir nicht wissen, ob es ein Happy End gibt, ob der Gatte wieder nach Hause kommt. Hoffnung macht, dass die geplante OP bislang nur verschoben, nicht abgesagt wurde. Ob der Gatte die OP dann überleben wird, steht auf einem anderen Blatt. Ich musste mich diese Woche bereits einmal von ihm verabschieden. Er aß und trank nicht mehr, war nicht mehr ansprechbar.

Ich bin morgens um acht Uhr im Krankenhaus bis mittags. Dann fahre ich für zwei, drei Stunden nach Hause, und gegen sechzehn Uhr bin ich wieder im Krankenhaus. Manchmal sitze ich nur still da, lese, stricke, halte seine Hand und bewache den Schlaf des Gatten. Manchmal kann ich ihn im Rollstuhl vor die Tür schieben, genießen wir den Sommer (den wir viel lieber im heimischen Garten genießen würden). Der Gatte ist ehrlich genug, mir zu sagen, wenn er alleine sein möchte. Dann gehe ich. Aber meistens möchte er Gesellschaft. Wir wissen ja beide nicht, wie lange wir einander noch haben. Gegen zwanzig Uhr bin ich normalerweise wieder zu Hause. 

Der Himmel kann Drama.

Hier gilt seit mittlerweile 278 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte, und hoffe sehr, das bleibt so.  

Trostblumen.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

4 Kommentare:

  1. Ich wünsche euch viel Kraft und noch viele Sommer in eurem Garten.

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  2. Oh weh, ich wünsche euch von ganzem Herzen, das alles gut verläuft und ihr in Zukunft noch oft gemeinsam zuhause in der Sonne sitzen könnt, und das die Zuversicht überwiegt, auch wenn einem das Herz schwer wird ! LG, Silke

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  3. Ich wünsche euch, dass ihr die gemeinsame Zeit gut verbringt, die OP durchgeführt werden kann und Ihnen noch ganz viel Zeit schenkt.

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.