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Dienstag, 27. Mai 2025

Gehäkelte Windlichter nach Tanja Steinbach aus Katia Alabama

Es gibt Projekte, die gehen so richtig daneben. 

Ein Windlicht auf dem Terrassentisch.

Im letzten Frühjahr saß ich im Garten und dachte bei mir, wie hübsch es aussähe, wenn im Apfelbaum abends bunte Lichter leuchten. Eine Anleitung für gehäkelte Windlichter war schnell gefunden, und die Gläser der Lieblingsmarmelade des Gatten eignen sich super dafür. Die Anleitung musste nur etwas angepasst werden, aber das war ein Kinderspiel (und das von mir, die nicht häkeln kann ...).

So war es eigentlich geplant: Die Häkelhülle ist maßgefertigt für das Marmeladenglas.

Vor dem Dänemark-Urlaub im letzten Juni besorgte ich schnell noch Wolle. Das einzige Baumwoll-Acryl-Mischgarn, dass es für die Winterlichter braucht und das im LYS gab, war Katia Alabama*. Ich legte los, kaum das wir angekommen waren. Grundverpeiltes Frettchen, das ich bin, vergaß ich, die Häkelschrift herunterzuladen und auszudrucken. Also las ich sie vom Taschentelefon ab - etwas, das ich tunlichst versuche zu vermeiden. Es klappte aber.

Ein Windlicht hängt in der Hemlocktanne. Die Wolle ist inzwischen verblasst. 

Kaum war das erste Windlicht fertig, dachte ich so bei mir, dass es zwar sehr hübsch aussehen wird, wenn es im Apfelbaum hängt, dass ich aber jedes Mal auf die Leiter müsste, um das Teelicht zu wechseln und dass das doch irgendwie umständlich wäre. Auf den Terrassentischen des Ferienhauses standen Solar-Windlichter. Es wäre doch praktisch, wenn es die Solardeckel einzeln zu kaufen gäbe, ich sie nur in die leeren Marmeladengläser setzen müsste, dachte ich mir so, und ja: Es gibt Solardeckel zu kaufen*. Flugs maß ich das Marmeladenglas aus und bestellte welche. Wieder zu Hause, waren vier Windlichter fertig, auf die vier Solardeckel warteten.

Ein Windlicht hängt am Engel.

Allein: Die Solardeckel passten nicht. Ich weiß nicht, wer von uns nicht messen kann, die Hersteller oder ich, aber 7 cm sind anscheinend nicht überall 7 cm. Auch die Versuche mit Solardeckeln mit 6,5 cm oder 6 cm Durchmesser scheiterte. Die einen waren immer noch zu groß, die anderen zu klein. Ich hatte keine Lust, die zu kleinen Deckel mit Sugru* an den Gläsern zu befestigen. Entnervt bestellte ich einfach vier komplette Solargläser, die allerdings kleiner sind als die Marmeladengläser, für die die Windlichter maßgefertigt waren. Solargläser eine Nummer größer wiederum hätten nicht in die Häkelhülle gepasst, und ich hatte keine Lust, die Windlichter wieder aufzuribbeln. Das hatte ich im Urlaub schon oft genug gemacht. So hängen die Solargläser etwas verloren in der Häkelhülle, was bei Dunkelheit aber kaum auffällt.

Gucken, ob's passt.

Wieder zu Hause, hätte ich die Windlichter gerne wie geplant in den Apfelbaum gehängt. Als ich aber mit der Leiter davorstand, stellte ich fest: Der Baum ist bannig hoch, aber mal so richtig bannig! Mit der langen Leiter samt Verlängerung wäre ich zwar in den Baum gekommen, aber der Gatte hätte die Leiter festhalten müssen. Der Gatte schwankt, wenn er gerade stehen soll. Schwankend eine Leiter zu halten ist keine gute Idee, jedenfalls nicht, wenn ich samt Höhenangst darauf stehe. Also hing ich die Windlichter so hoch, wie ich auf Zehenspitzen und mit ausgestrecktem Arm halt komme. Sieht auch noch hübsch aus. Der Zwei-Meter-Gatte hätte die Windlichter sicher besser und höher hängen können, aber der schwankt ja. Schwankend hängt es sich nicht gut.

Da hängt ein Glas mit Erdbeermarmelade an der Schaukel ... 

Was hingegen weniger hübsch ist, ist der Umstand, dass das Garn nicht lichtbeständig ist. Nach wenigen Wochen war es total ausgeblichen. Ich überlege aktuell, ob ich die Windlichter deswegen nochmal häkle - passend zu den Solargläsern und aus wetterbeständigem Acrylgarn.

Häkeln und Lesen im Wechsel mit Auf-das-Meer-gucken ist pure Entspannung. Doch, doch, da ist Meer im Bild. Mehr Meer sehe ich, wenn ich den Blick nach links wende.

Dieser Beitrag geht rüber zum Dings vom Dienstag und zum Creativsalat. Vielen Dank für's Sammeln!

Hier geht's zur Anleitung von Tanja Steinbach. / *Affiliate links

Sonntag, 18. Mai 2025

#12von12 im Mai 2025

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine Mai-Bilder. 

#1: #wazifubo und lesen*.

#2: Beim Arzt ging's schneller als gedacht, und so habe ich noch Zeit für ein Frühstück, bevor ich mich einloggen muss.

#3: Ich habe schnell gefrühstückt und kann noch eine Maschine Wäsche auf den Weg bringen.

Heute ist Montag, Heimbüro-Tag. Heimbüro heißt in den letzten Wochen automatisch Ärzte-Tag, und so beginnen wir den Tag in einer Arztpraxis. Wenigstens müssen wir nicht nach Hamburg.

#4: No Mow May hin oder her, das Gras ist so hoch, dass wir unmöglich bis Juni warten können. Im März und April schafften wir das Mähen nicht.

#5: Der Gatte mäht, solange die Kraft reicht, dann übernehme ich, bis er sich erholt hat.

#6: Morgen wird die Biotonne abgeholt, also rücke ich Giersch & Co. noch etwas zu Leibe.

#7: Das Abendessen auf den Weg bringen. Das Rezept gibt es demnächst in der Kombüse.

#8: Den Wochenplan aktualisieren.

#9: Es ist unglaublich, dass noch immer 58 Männer und Frauen Geiseln der Hamas sind. Edan Alexander kam heute endlich nach Hause.

#10: Ein starke Frau ging viel zu früh. 

#11: Füße hoch und stricken. Mit der GumGum-Technik kam ich nicht zurecht, also stricke ich gestreifte Restesocken.

#12: Der Gatte schläft schon tief und fest. aber ich brauche noch ein abendlichen Blick in Himmel und Gärten vom Schlafzimmer-Balkon.

Der Blick zurück in die ersten fünf Corona-Jahre: Im Mai 2020 war Tante das letzte Mal zu Besuch in Schwiegermutters Haus, bereiteten wir Schwiegermutters Umzug in die Seniorenwohnanlage vor. Im Mai 2021 war der Gatte schon über ein halbes Jahr schwer krank und zum zweiten Mal im Krankenhaus. Im Mai 2022 hatte ich noch die Kraft, vor der Arbeit Schwimmen zu gehen, ergatterten wir Öl, das durch den Ukraine-Krieg kurzfristig sehr knapp und teuer war. Im Mai 2023 bereitete ich mich auf die Trauerfeier für meine Mutter vor. Eigentlich wollten wir schon einige Wochen im alt-neuen Haus sein, wollten, das meine Mutter sieht, was wir aus dem Haus gemacht haben. Im Mai 2024 waren wir umgezogen und warteten auf die neue Küche. / *Affiliate links

Montag, 31. März 2025

#pmdd2025: Der 28. März 2025

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2025 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Schnuffi kennt keine Gnade, wenn's um's Aufstehen geht. Wenigstens ist es noch hell. Mit der Umstellung auf Sommerzeit wird sich das ändern. Der Gatte darf noch liegen bleiben.

Eigentlich ist es die Aufgabe des Gatten, die Spülmaschine auszuräumen, aber ich habe einen Moment Zeit, während der Kaffee durchläuft und mache es schnell selbst.

Das erste Frühstück für den Gatten richten.

Arbeiten. Heute ist der zweite Tag, an dem ich fast 30 eng bedruckte DinA4-Seiten mit Daten abgleichen darf. Yippieh. Oder so.

Heute ist Freitag und ein Heimbüro-Tag. Außerdem kommt unsere Putzfrau, also zeitig aufstehen und aufräumen, damit sie freie Bahn hat. Eigentlich sollte der Gatte heute um 6:30 Uhr von mir ins Krankenhaus gebracht werden, sozusagen direkt auf den OP-Tisch geliefert, aber am Vortag wurde die OP verschoben. Also wird es ein ruhiger Tag.

Der Bärlauch hat überlebt! Die Gärtner haben das Beet versehentlich gerodet und abgedeckt, als sie das neue Hochbeet setzten, so dass ich ein dreiviertel Jahr bangte, ob meine Rettungsmaßnahmen erfolgreich waren. Der Bärlauch hat eine Geschichte, deswegen ist er mir wichtig.

Die Krokusse blühen dieses Jahr sehr üppig. Ich kann mich kaum daran sattsehen.


Die dunkellila Krokusse kommen am häufigsten vor. Es gibt nur vereinzelt weiße oder gelbe oder solche Mischformen wie hier.

Ich versuche es zu vermeiden, zum Monatsende Pfand wegzubringen, weil es da meistens lange Schlangen vor den Automaten gibt, aber es hilft nichts, die Terrasse ist zu voll ... Zum Glück ist es an den Automaten gerade leer.

Lasst den Wocheneinkauf beginnen!

Der Osterbaum ist wieder da! Ich freue mich jedes Mal über die unglaublich vielen und schönen Eier, kann mich nicht daran sattsehen.

So, und wer bringt jetzt Putzlappen und Vorräte in den Keller?!

Teezeit, ohne Kuchen, denn den hatte der Gatte schon, während ich die Einkäufe ins Auto lud (ich wollte keinen Kuchen).

Die Hasenglöcken blühen! Ich hatte sie im Herbst 2023 gesetzt und schon aufgegeben, weil sich im letzten Jahr nichts tat. Ich hoffe, sie entwickeln sich so üppig wie die Krokusse.

Stuhlsocken im Einsatz.

Den Plan der zweiten Märzwoche endlich mal abwischen.

Den Plan für die erste Aprilwoche auf die Tafel schreiben.

Nach dem Wocheneinkauf ist vor dem Wocheneinkauf ... Mir fiel ein, dass wir die Taschentuch-Boxen vergaßen, also fange ich schon mal einen neuen Wochenplan mit Einkaufszettel an.

Noch die Fäden verziehen, dann ist ein Paar Mutmachsocken fertig. 

Das Abendessen zubereiten. Der Gatte ist derweil so lieb, sich um den Kamin zu kümmern, ohne dass ich ihn darum gebeten habe. Sein "Das kannst du ja nicht auch noch machen!" ist selten, denn als Folge seines Schlaganfalls kommt er nicht mehr unbedingt von alleine darauf, was alles erledigt werden muss. 

Blick in Abendhimmel und abendlichen Garten.

Ja, okay, da ist zu viel auf dem Teller, aber schließlich bin ich für meine grottigen Futterfotos bekannt (und habe Hunger).

Wollreste abwiegen für ein neues Projekt.

Ich weiß ja nicht ... Ich habe die Socken schon zwei Mal aufgeribbelt, aber das Muster gefällt mir immer noch nicht. Erst am kommenden Tag, nach dem xten Versuch, werde ich zufrieden sein. 

Der Lotus-Hase macht vor Freude über das saubere Badezimmer einen Handstand.

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

Der Blick zurück in die ersten fünf Corona-Jahre. Am 28. März 2020 war der Gatte noch gesund, fanden wir uns langsam in den Corona-Alltag ein. Schwiegermutter lebte noch in ihrem Haus, weswegen der Gatte sonntags bei ihr aß und ich etwas kochen konnte, was er nicht mag: Rhabarber-Auflauf. Am 28. März 2021 der Gatte schon krank, hatten wir aber noch Hoffnung, dass er wieder gesund wird, versuchte er gerade wieder, nach Krankenhaus und längerer Krankschreibung, zu arbeiten. Am 28. März 2022 hatte ich einen anstrengenden Arbeitstag und freute mich über das fertiggestellte neue Schlafzimmer. Wir ahnten nicht, dass wir binnen Zwei-Jahresfrist umziehen würden. Am 28. März 2023 pendelten wir schon ein Dreivierteljahr zwischen Wohnung und Haus und mochten schon lange nicht mehr. Der Gatte war nach seinem Schlaganfall zum ersten Mal wieder alleine im Haus. Am 28. März 2024 konnten wir endlich die Wohnung abwickeln, war das Hamburg-Kapitel quasi abgeschlossen, konnte der Gatte noch Autofahren. / *Affiliate links 

Sonntag, 9. März 2025

Samstagsplausch KW 10/25: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCLX

Letzten Sonntag konnte ich anderthalb Stunden ungestört im Garten arbeiten, während der Gatte seinen Mittagsschlaf nahm, und Freitag konnte ich drei Stunden zum Stricktreffen. Mich drei Stunden ungestört auf eine Sache zu konzentrieren, ist purer Luxus für mich. Das waren die Glücksmomente in einer ausgesprochen anstrengenden Woche. Gestern war's dann wieder so, als hätte jemand den Stecker gezogen: Nicht nur, dass ich mehr als neun Stunden am Stück schlief; ich brauchte auch noch zwei Stunden tiefen, festen Mittagsschlaf. Heute war es ähnlich. Dementsprechend schaffte ich natürlich kaum etwas in Haus und Garten. Ich bin einfach faul und schlecht organisiert, ich weiß. 

Die Krokusse blühen zur Freude von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen dieses Jahr ausgesprochen üppig.

Es scheint, also ginge meine Giersch-Bekämpfungsstrategie auf: Ich hatte gelesen, dass es hilft, Pflanzen zu setzen, die früher als der Giersch blühen. Bislang sprießen auf dem Apfelbaum-Beet, das von Giersch überwuchert war, hauptsächlich Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Waldmeister, Traubenhyazinthen und endlich auch die Hasenglöckchen. Die brauchten irgendwie ein Jahr Anlauf. Auf ein anderes Giersch-Beet hatte ich Blumentöpfe gestellt, so dass der Giersch kein Licht mehr bekam. Sonntag nahm ich sie weg und setzte dort Stauden, die Hummeln, Bienen und Schmetterlinge erfreuen sollen. Ich hoffe, das klappt. Außerdem beschnitte ich einige Büsche. Das schaffte ich im Herbst nicht mehr. Ich bin halt faul und schlecht organisiert.

Diese Woche musste ich drei Tage ins Echtbüro, weil Montag wegen der Bürgerschaftswahl in Hamburg sonst zu wenig Leute dagewesen wären. Drei Tage außer Haus war schön, aber halt auch anstrengend, zumal die anderen beiden Werktage nicht weniger anstrengend waren. Der Gatte hatte einen frühen Nephrologen-Termin in Hamburg, musste also gefahren werden, außerdem wurde ein Aufmaß der Küche genommen, um zu gucken, ob der neue Herd passt (warum wir einen neuen Herd bekommen, kannst du in der Kombüse lesen). Wenigstens fuhren diese Woche die Züge einigermaßen pünktlich und Richtung Hamburg sogar nach Regel-Fahrplan, so dass ich morgens zwanzig Minuten mehr Zeit hatte. Das entspannt ungemein.

Den frühen Arzttermin des Gatten nutzte ich, um kurz beim benachbarten Lungenarzt vorbeizuschauen, so dass ich im kommenden Vierteljahr wieder mit Medikamenten versorgt bin. Die Nephrologie war wieder mal schlecht organisiert; die Unterlagen des Gatten, die ich mailte, wurden ihm wieder nicht zugeordnet. So wusste die Ärztin nichts vom Nierenversagen im Krankenhaus oder von den neuen Tabletten. So was nervt! Ich gebe mir alle Mühe, alle Bälle zu jonglieren, alle Ärzte mit allen Informationen zu versorgen und werde immer wieder ausgebremst, weil irgendjemand nicht mitspielt. Der Telefontermin zur Besprechung der Laborergebnisse wurde auch wieder mal verschoben - beim letzten Mal nahm ich ja extra ein Taxi, um trotz Zugausfalls rechtzeitig da sein zu können, und da rief die Ärztin einfach früher an. Diesmal ist der Termin zum Glück an einem meiner Heimbüro-Tage, aber auch an denen habe ich Termine. Immerhin konnte der Gatte mit der Nephrologin klären, dass er Pampelmusen in Maßen essen und mein Antiallergikum nehmen darf. Das braucht er inzwischen öfter als ich, denn mir reicht meistens Calcium. Mal gucken, ob sich das mit dem Umzug ändert.

Zu den Leuten, die nicht mitspielen, gehörten diese Woche auch die beiden Hausbanken meiner Mutter. Mit der einen habe ich ja ohnehin Probleme, weil ich nicht den Nachweis erbringen kann, dass ich in Wahrheit meine Mutter bin, die den Namen ihrer Tochter annahm. Ja, das ist so absurd, wie es sich anhört. Bei der Bank liegt seit 25 Jahren eine Vollmacht meiner Mutter für mich, die über ihren Tod hinaus gilt. Seit ihrem Tod hat die Bank zudem Erbschein, Sterbeurkunde und notarielles Testament. Es gibt niemanden, der die Erbschaft anzweifelt. Dennoch wird das Konto wegen des fehlenden Nachweises, dass ich meine Mutter bin, seit fast zwei Jahren nicht auf mich übertragen. Das hat u.a. zur Folge, dass ich kein Online-Banking nutzen kann, eine Menge Gebühren zahlen muss. Ich müsste juristisch gegen die Bank vorgehen, aber dazu fehlt mir die Kraft. Ich habe beschlossen, diese Bank einfach zu ignorieren, bin in der glücklichen Lage dazu. Seit einem Jahr weigert sich die Bank zudem, wenigstens meine neue Adresse einzutragen, obwohl ihr auch hier alle Unterlagen vorliegen. So geht alles an die alte Hamburger Adresse, und diesmal klappte aus irgendwelchen Gründen der Nachsendeauftrag nicht. Also kam ein Beschwerdebrief der Bank, ich möge ihr meine neue Adresse mitteilen. Der Brief kam an die neue Adresse. Irgendwie scheinen dort nur sehr merkbefreite Leute zu arbeiten. Andererseits: Es ist eine bayerische Bank. Da sollte ich mich über nichts wundern. 

Mit der anderen Hausbank, bei der ich selbst auch seit Jahrzehnten Kundin bin, gab's bislang keine nennenswerten Probleme, alle Konten meiner Mutter sind inzwischen auf mich übertragen. Jetzt rief mich plötzlich eine mir komplett unbekannte Sachbearbeiterin einer mir ebenfalls unbekannten Filiale an, um mich telefonisch unter Druck zu setzen, ein Aktien-Depot zu verkaufen. Ich wurde sehr deutlich (doch, das kann ich), und fortan kümmert sich die Kundenberaterin um mich, bei der auch schon meine Mutter war, wird mein Konto in die hiesige Filiale "umgehängt". 

Das ist alles kein Drama, kostet mich aber Zeit, Energie und Nerven, die ich nicht habe.   

Zu denen, die nicht mitspielen, gehört auch die Stadtreinigung in Hamburg. Der Gatte hat dort noch einen Lagerraum, den wir langsam auflösen wollen. Das sollet eigentlich schon vor einem Jahr passieren, aber ich bin halt faul und unorganisiert. Jetzt telefonierte ich mit der Stadtreinigung, um zu klären, wie wir nachweisen, dass der Müll, der im Lager anfallen wird, aus Hamburg stammt, wenn wir nicht mehr in Hamburg gemeldet sind. Hamburger Müll darf nämlich in Hamburg entsorgt werden, auch, wenn man dort nicht mehr gemeldet ist. Ich hatte die Hoffnung, dass der Mietvertrag für's Lager reicht. Nein, tut er nicht. Dadurch, dass es ein Lagerraum ist, ist der Müll gewerblich, wird die Entsorgung exorbitant teuer, auch, wenn wir ihn selbst zum Recyclinghof fahren. Wir müssen den Müll also vor Ort entsorgen. Ich kam zu dem Ergebnis, dass es nervenschonender und günstiger ist, das ganze Backbeermus nach Buchholz transportieren und einlagern zu lassen. Dann kann der Gatte es in Ruhe sichten, und wir beauftragen den hiesigen Sperrmüll oder fahren zum hiesigen Müllumschlagplatz. Es gibt 500 m entfernt ein Lagerhaus, da ist hoffentlich etwas frei. Darum wollte sich der Gatte schon seit einem Jahr kümmern, schaffte es aber nicht. Nun werde ich das angehen. Wir möchten beide gerne das Kapitel Hamburg beenden, und ich habe keine Kraft, das Lager selbst zu räumen (davon ab hat der Gatte so viel Geraffel, dass er einen zusätzlichen Lagerraum braucht - oder ich habe im Haus gar keinen Raum mehr).

Zu den Glücksmomenten diese Woche gehörte auch, dass mein Antrag auf RV fit kompakt mitsamt den Wunscheinrichtungen bewilligt wurde! Jetzt müssen nur noch die Wunscheinrichtungen für mich Platz haben, aber ich denke positiv. Vor Herbst wird sich da allerdings ohnehin nicht tun. Die Klinik für Start- und Endphase hat mindestens fünf Monate Wartezeit. Bis dahin ist der Gatte hoffentlich mit allen OPs durch und kann mit Glück sogar wieder sehen. Da ist es für mich etwas leichter, ihn eine Woche alleine zu lassen. Übernächste Woche entscheidet sich, ob der Gatte zumindest auf einem Auge wieder sehen können wird, bekommt er die nächsten Stents. Wir sind beide sehr angespannt.

Heute früh rief überraschend Schwiegermutter an - überraschend, weil sie normalerweise erst am Spätnachmittag anruft. Sie war kaum zu verstehen und völlig wirr, fragte, warum ihr niemand gesagt habe, dass der Gatte im Krankenhaus ist. Der Gatte saß quietschfidel im Nebenzimmer. Schwiegermutter hat wohl eine verschleppte Bronchitis, soweit wir es verstanden, und aus irgendeinem Grund erst morgen einen Arzttermin. Es gäbe zwar auch eine Ärztin in der Wohnanlage, die sogar auf Lunge spezialisiert ist, aber Schwiegermutter lehnt eine Behandlung durch sie ab. Das Telefonat war besorgniserregend, aber ich gehe davon aus, dass die Wohnanlage ihren Zustand im Blick hat und ggf. einen Notarzt gerufen hätte / ruft. Schließlich gucken jeden Tag Pflegekräfte nach ihr. 

Hier gilt seit mittlerweile 260 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

Freitag, 2. August 2024

#pmdd2024: Der 28. Juli 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Der Gatte machte Frühstück!

Heute ist Sonntag, und es wird nichts Spannenderes passieren als dass wir weiter Umzugskisten mit Küchen-Gedöns auspacken. Das taugt nicht wirklich für Fotos. 

Im Moment vernachlässige ich die Kombüse sehr! Immerhin schaffe ich es, das Rezept für Schmorgurken mit Krabben in Riesling-Sauce vorzubereiten.

Einmal im Fluß, schaffe ich auch das Rezept für Hühnchen mit Aprikosen.

Auch das passierte an einem 28. Juli: Die Operation Gomorrha, der Beginn der alliierten Luftangriffe auf Hamburg. Ich erinnere im Gedöns-Blog daran.

Aus einem altbackenen Mohnstriezel und zwei Äpfel soll ein Kipferkoch werden.

Ob's was wird?

Ich mag den kleinen Kerl. Er macht einfach gute Laune!

Während der Kipferlkoch im Ofen ist, schaffe ich es endlich, die Fotos aus dem letzten Dänemark-Urlaub für Schwiegermutter und Tante fertigzumachen. 

Fertig! Noch etwas rasten lassen, dann können wir Tee trinken.

Tee und Kipferlkoch. Das Rezept gibt es demnächst in der Kombüse.

Es ist also ein sehr ruhiger Tag, wenngleich viel geräumt wird. Am Ende sind fünf Umzugskisten leer, wurde weitere in den ersten Stock oder in den Keller gebracht. Im Esszimmer ist schon wieder Fußboden zu sehen! Bis zum Geburtstag des Gatten will ich das Esszimmer soweit freigeräumt haben, dass wir den Esstisch wieder nutzen können. Mal schauen, ob ich das schaffe ... 

Die wichtigste Kiste ist wieder aufgetaucht! Endlich kann ich etwas anderes stricken als Socken, weil wieder alle Stricknadeln da sind. 

Die Herbst-Anemonen blühen wieder! Nach der Blüte muss ich sie umsetzen. Ich weiß, das ist im Herbst doof, aber bis zum Frühjahr habe ich es wieder vergessen.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. Juli 2020 war der Gatte noch gesund und mit der Haushaltsauflösung seiner Mutter beschäftigt. Zwei Tage später wurde ihr Haus an die Käufer übergeben. Zwei Jahre später ist er mit der Haushaltsauflösung meiner Mutter beschäftigt. Am 28. Juli 2021 war der Gatte schon krank, beschäftigte mich ein ominöser Tumor-Verdacht (der sich ein Vierteljahr später zum Glück nicht bestätigte, da die gefunden Tumore gutartig sind). Am 28. Juli 2022 machte ich erste Erfahrungen mit der Ölheizung, zog meine Mutter aus der Kurzzeitpflege in die stationäre Pflege um, hatten wir noch die Hoffnung, dass sie im Pflegeheim heimisch wird und sich dort wohlfühlt. Am 28. Juli 2023 lebten wir seit einem Jahr auf einer Baustelle, pendelten zwischen Haus und Wohnung.

Abendessen. Wir haben hitzebedingt wenig Hunger und teilen uns ein großes Steak.

Letzte Taten, bevor ich ins Bett gehe: In der Küche klar Schiff machen und dem Gatten die Tabletten für den kommenden Tag rauslegen. Seit gut zwei Monaten überwache ich die Einnahme, weil er alleine es nicht schaffte. Inzwischen denkt er immer öfter von selbst daran, seine Tabletten zu nehmen.

Das Rezept zum Tag gibt's demnächst in der Kombüse.

Das Rudel wird auch immer größer: Ein rosa Hase hat sich dazwischen gemogelt und will vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

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