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Freitag, 27. September 2019

Sabates Mallorquines - mallorquinische Schuhe von Ben Calçat

Als wir im letzten Jahr durch Sóller bummelten, wollte ich mir schon Schuhe bei Ben Calçat kaufen, war aber von der Auswahl vollkommen überfordert, haderte das ganze Jahr mit mir, weil ich ohne Schuhe heimflog, und nahm mir vor, wenn wir noch mal nach Mallorca kommen sollten, kommt ein Paar Schuhe mit heim.

Das Schuhgeschäft von Ben Calçat in Sóller.
Dieses Jahr war's soweit.

Spontan fiel meine Wahl auf diese Schuhe, die perfekt zu meiner schwarzen Bürokleidung passen.
Die Schuhe werden komplett von Hand vor Ort gefertigt - Du kannst sogar in die Werkstatt luschern. Aber nicht nur wegen der Handarbeit sind die rahmengenähten Schuhe ein ganz besonderes Souvenir: Sie sind ein Stück balearische Geschichte.

Porqueres von vorne und hinten.
Die Porqueres, die wir kauften, wurden der Überlieferung nach zum ersten Mal von einem Mann, der von Ibiza nach Mallorca kam und kein Geld für neue Schuhe hatte, geschustert, und bestanden ursprünglich aus alten Autoreifen und Leinen. Da die Altreifen Metall enthalten, werden die Sohlen inzwischen aus Fördergurten gemacht. In den Sommerschuhen wird noch immer Leinen verarbeitet, während die Winterschuhe ganz aus Leder sind.

Der Gatte entschied sich für diese Porqueres, die gut zu Blue Jeans passen.
Die Porqueres haben keine ausgearbeitete Innensohle, was uns gelegen kommt, weil wir beide Einlagen tragen, die problemlos in die Schuhe passen. Beim Anprobieren helfen entzückende Verkäuferinnen, die genauestens auf den perfekten Sitz der Schuhe achten.

Die Gummisohlen aus Fördergurten imitieren das Muster von Autoreifen, aus denen die Sohlen früher hergestellt wurden.
Neben den Porqueres gibt es Sandalen (Fraileras und Albarques) sowie Stiefel (Patatera und Bota Mallorquina). Ich fürchte, nächstes Jahr muss ich mehr Platz im Koffer lassen.

Dieser Beitrag geht rüber zur Freutag-Linkparty.

Montag, 6. Mai 2019

Lesung von Juna Grossmann ("Schonzeit vorbei") in der Buchhandlung Felix Jud

Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesenAlle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell phantasiert das blaubraune Pack darüber, durch Hamburg zu marschieren, schaffte es aber schon nicht, zu den letzten angemeldeten Kundgebungen überhaupt zu erscheinen. Angesichts der NS-Aufmärsche in der letzten Woche in Plauen und anderen sächsischen Orten bin ich sehr dankbar, in einer Stadt zu leben, die stabil ist, aber ich weiß, der Lack der Zivilisation ist dünn. 


Blick auf die Buchhandlung Felix Jud im Neuen Wall.
Seit fast 100 Jahren gibt es in Hamburg die Buchhandlung Felix Jud & Co.. Das Geschäft in der Mellin-Passage (übrigens die älteste erhaltene Einkaufspassage der Stadt) ist eine Institution und für manche die schönste Buchhandlung Hamburgs.

1923 gründet der 24jährige Felix Jud die "Hamburger Bücherstube" in den nahegelegenen Colonnaden - "allen Verhältnissen zum Trotz", denn es sind wirtschaftlich schlechte Zeiten. Zehn Jahre später werden es es auch politisch schlechte Zeiten, vor allem für wache, kritische Geister, und wenn sie dann auch noch den Nachnamen "Jud" tragen, wird's nochmal schwieriger.

Felix Jud trotzt erneut den Verhältnissen und weigert sich, seinen Nachnamen zu ändern - nicht im Stillen, sondern öffentlich: Ein Schaufenster wird mit einer Stürmerkarikatur mit dem Schriftzug "Jud bleibt Jud" dekoriert. Dazu kommen Photographien des Säuglings Felix Jud auf einem Eisbärenfell, als Konfirmant und als erwachsener Mann, ebenfalls kommentiert mit dem Schriftzug "Jud bleibt Jud" - und quer dazu ein Waschbrett mit dem Werbeslogan "Persil bleibt Persil". 

Im Mai 1933 verbrennen die Nazis Bücher ihnen unliebsamer Autorinnen und Autoren. Jud, der neben den klassischen Werken vor allem die neue deutsche Literatur schätzt, muss das Herz geblutet haben. 

Wieder kommentiert die Schaufenster-Dekoration das Geschehen: Jud stellt diverse Bände des Buches "Heitere Tage mit braunen Menschen*" von Richard Katz aus. Katz' Bücher werden übrigens ebenfalls verbrannt; er selbst überlebt im Exil (hier geht's zur Übersicht zu den Terminen, an denen rund um den 10. Mai an den 86. Jahrestag der Bücherverbrennung erinnert wird).

Jud belässt es aber nicht bei Schaufenster-Dekorationen: Er verkauft unter der Hand verbotene Literatur, macht die Leser miteinander bekannt, veranstaltet Lesungen und hält engen Kontakt zu verschiedenen Widerstandsgruppen, darunter die Hamburger Weiße Rose mit ihrem Musenkabinett.

Aufgrund seines Widerstands gegen das NS-Regime wird Jud im Dezember 1943 verhaftet, kommt über das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel in das KZ Neuengamme, wird im Rahmen der Prozesse gegen die Hamburger Weiße Rose angeklagt und am 19. April 1945 zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Anfang Mai, als die Briten Hamburg erreichen, wird Felix Jud befreit. Der couragierte Buchhändler stirbt 1985 im Alter von 86 Jahren. Seine Buchhandlung und eine Straße in Neuallermöhe erinnern bis heute an ihn.

Am kommenden Montag, 13. Mai 2019, um 19 Uhr stellt Juna Grossmann ihr Buch "Schonzeit vorbei*" in der Buchhandlung Felix Jud vor. Details zur Veranstaltung gibt es hier. Eine Anmeldung ist erforderlich (und dabei kannst Du dann auch gleich Dein signiertes Buch bestellen, falls Du meiner Lese-Empfehlung noch nicht gefolgt bist). Also: Anmelden und hin da, zack, zack!

* Affiliate links

Samstag, 6. April 2019

#WMDEDGT 4/19: Bekenntnis zur Vielfalt

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Beim Holen des Morgenkaffees nehme ich das Huhn für das Abendessen aus dem Tiefkühler, dann geht's an den Schreibtisch, um Mails an Vermieter und Versicherung zu schreiben. Die Bolzblagen Nico und Luca üben inzwischen regelmäßig gezielte Torschüssen auf eines unserer Fenster, und es ist klar, dass das nicht lange gut gehen kann. Also, uns ist das klar, zumal Luca vor einem Jahr die Tür vom Block gegenüber zerschoss. Vermieter und Eltern der Blagen interessiert es nicht, und die Väter der Blagen spielen ja selbst mit.

Wir setzen dem Vermieter eine Frist zur Aufstellung eines Zaunes (er ist ja nicht in der Lage, das Fußballverbot durchzusetzen, also erscheint uns der Zaun als einzige Lösung, nachdem Gespräche in den letzten Jahren nichts brachten) und informieren prophylaktisch schon mal die Versicherung über erhöhte Einbruchsgefahr, wenn die Jungs erfolgreich waren.

Der Gatte macht sich auf den Weg ins Büro. Ich gucke, wie lange ich zum ersten Termin des Tages brauche, addiere dann 20 Minuten dazu für ausgefallene Busse und S-Bahnen. So oder so habe ich noch Zeit und frühstücke. Dann anziehen, Lächeln ins Gesicht malen und ab zum Bus.

Erstaunlicherweise klappen alle Anschlüsse, habe ich noch Zeit zum Rumbutschern in meiner alten Büro-Heimat. Natürlich halte ich kurz beim Feuersturm-Denkmal inne. Aber ich entdecke auch Neues: Den Schallplatten- und Filme-Laden Norma Jean. Das ist ein richtiges Stöberparadies! Hin da!

Mein einziger Termin des Tages ist die Spielzeit-Pressekonferenz des Ernst-Deutsch-Theaters. Die kommende Spielzeit verspricht spannend zu werden. Der Spielplan ist ein klares Bekenntnis für die Vielfalt, gegen Faschismus, Rechtspopulismus und AfD. Sehr sympathisch! Ich bin vor allem auf "Weißer Raum" von Lars Werner gespannt.

Nach der PK flitze ich direkt ins Büro. Am Gänsemarkt kommen mir Schülerinnen und Schüler der heutigen Fridays for Future-Demo entgegen. Ich gebe noch kurz die Mängelanzeige an den Vermieter als Einschreiben auf und hole mir zwei Börek.

Im Büro ist meine Sechs-Wochen-Assistenz schon fleißig und holt Druckfreigaben ein. Für mich ist es total ungewohnt, Unterstützung zu haben (in den letzten vierzehn Jahren war ich die Assistenz), und so sitze ich bei einer Tasse Tee fünf Minuten verwirrt da und überlege, was ich tun könnte. Dabei fällt mir auf, dass mein Schreibtisch gestern geputzt wurde. Meine Papierberge sind dank Assistenz so geschrumpft, dass sich der Putzmann das wieder traute. Normalerweise mache ich das freitags selbst, damit die Papierberge nicht durcheinander kommen, aber er ist damit nicht glücklich, weil es schließlich doch sein Job ist.

Die nächsten vier Stunden telefoniere ich mit der Beschaffungsabteilung, die optimistisch ist, dass ich noch vor Ostern eine Druckerei für mein Mammutprojekt haben werde, mache die Vorausplanung für 2020 für ein anderes meiner drei Projekte, erfasse Korrekturen bei meinem Mammutprojekt und fange mit dem Inhaltsverzeichnis für die Broschüre dazu an. Ich fluche. Die starre Arbeitsweise meiner Vorgängerin hat einen entscheidenden Vorteil: Das Inhaltsverzeichnis der Broschüre brauchte sie selten zu aktualisieren, weil fast immer alles gleich blieb.

Meine Lektorin meldet sich. Sie wird bis Montag mit dem zweiten Korrekturgang des Mammutprojekts durch sein und könnte mir dann den bezwungenen Papierberg übergeben. Wir verabreden uns zur Mittagspause beim Italiener. Der Layouter bestätigt den Termin zur Einarbeitung der Korrekturen. Läuft also.

Bevor meine Assistenz geht, besprechen wir kurz, wie viel sie schaffte, und beschließen, dass ich den größten Stapel an Druckfreigaben selbst übernehme, sie sich um die zahlreicheren kleinen Kapitel und um die Adressdateien kümmert. Ich habe Angst, dass mir die Zeit davon läuft, und meine Assistenz ist nur ein paar Stunden pro Woche da, weil sie eigentlich studiert.

Freitags bin ich nachmittags die einzige im Büro. Mir macht es nichts aus, später Feierabend zu machen, denn dafür kann ich mir meistens morgens länger Zeit lassen. Heute wird es sogar noch früher leer, weil Urlaube, Freizeitausgleich, Teilzeit und überhaupt. Zum Glück war eine Kollegin so nett, ihre Arbeitstage zu tauschen, denn sonst hätte ich vormittags nicht zur PK gehen können.

Ich telefoniere mit Mudderns. Das mache ich inzwischen am frühen Nachmittag, weil mich das weniger unter Druck setzt, als wenn ich nach Hause hetzen muss, um sie noch zu erreichen, bevor sie am späten Nachmittag ins Bett geht. Ihr Tag-Nacht-Rhythmus ist immer noch gestört. Bei ihr ist sonst alles in Ordnung, sie ist gut drauf. In der  kommenden Woche kommt dann hoffentlich auch der Pflegedienst. Diese Woche fiel der Termin aus.

Kurz vor Ladenschluss frage ich die Ladenkollegin telefonisch, ob bei ihr alles okay ist oder ob sie Hilfe bei der Abrechnung braucht. Sie verneint, also kann ich ohne Umweg über den Laden nach Hause.

Der Heimweg gestaltet sich mal wieder schwierig. Die S-Bahn hat wie so oft technische Probleme, und als ich in Altona bin, wird der S-Bahn-Verkehr aufgrund eines Polizeieinsatzes ganz eingestellt. Ich steige in den Bus um und bin mit 21 Minuten Verspätung zu Hause. Das Sparschwein darf sich über 1 € Verspätungsentschädigung freuen.

Zu Hause sind erfreulicherweise noch alle Fenster heil. Ich suche trotzdem schon mal die Telefonnummer der zuständigen Polizeiwache raus und hänge sie an die Pinnwand, damit sie schnell zur Hand ist, wenn Luca und Nico in ihrer Zerstörungswut erfolgreich waren und wir eine Sachbeschädigung anzeigen müssen.

Der Gatte ist noch unterwegs. Ich schäle schon mal die Kartoffeln für's Abendessen, und als ich damit fertig bin, kommt der Gatte mit den noch fehlenden Wurzeln. Das Abendessen wandert in den Ofen. Ich beginne mit dem nächsten Abschnitt des Verspätungsschals.

Abendessen, stricken, Krimi und Heute Show gucken, dann mit dem Mitternachtskrimi im Radio ins Bett, und das war's dann auch schon wieder mit diesem Tag. Das erste Vierteljahr 2019 ist schon wieder vorbei - viel zu schnell.

Das Rezept zum Tag gibt's wie üblich in der Kombüse.

Montag, 1. April 2019

Vor 86 Jahren: Boykott des Warenhauses Tietz (Alsterhaus)

Hamburger Bündnis
gegen Rechts
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesenAlle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Aktuell plant das blau-braune Pack neben regelmäßigen Veranstaltungen im Hamburger Rathaus eine "Großdemo" am 14. April. Es bleibt also spannend. Das demokratische Hamburg trifft sich übrigens am 14. April um 11 Uhr auf dem Hachmannplatz.

Am 1. April 1933, kurz nach der Machtübernahme, rufen die Nationalsozialisten dazu auf, Geschäfte mit jüdischen Inhabern zu boykottieren. Davon ist auch das beliebte "Warenhaus Hermann Tietz", kurz "Hertie", betroffen, das an prominenter Stelle am Jungfernstieg steht. Die jüdische Familie Tietz betreibt in ganz Deutschland Kaufhäuser. Das 1912 am Hamburger Jungfernstieg ist mit seiner palastartigen Anmutung, Marmorböden und Kristalllüstern das Aushängeschild.

Das Alsterhaus am Jungfernstieg.
Ende der 1920er Jahre kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise, die auch Tietz' trifft. Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten weigern sich zudem die Banken, den jüdischen Geschäftsleuten notwendige Kredite zu geben. Die jüdischen Besitzer und Geschäftsführer werden sukzessive aus dem Geschäft gedrängt - lange vor den 1938 beginnenden, "Arisierung" genannten, Zwangsenteignungen.

Schon 1933 bekommt das Kaufhaus mit Georg Karg einen nichtjüdischen Geschäftsführer, der 1940 das Kaufhaus ganz übernimmt und bis in die 1970er Jahre als Deutschlands "Warenhauskönig" gilt. 1936 wird "Hertie" in "Alsterhaus" umbenannt. Weiterhin zu sagen, man gehe bei Tietz einkaufen, ist fast schon ein kleiner Widerstandsakt. Auch nach der Befreiung wird die Umbenennung nicht rückgängig gemacht.

Der Name Tietz sollte ausgelöscht werden, ebenso wie die Namensträger. Allerdings bleibt der von Hermann Tietz abgeleitete Name "Hertie" für eine Kaufhauskette erhalte, aber nur wenige wissen um den Ursprung des Namens.

"Kaufhauskönig" Karg geht gemeinsam mit "Versandhauskönig" Josef Neckermann, dessen Imperium ebenfalls ein Resultat der "Arisierung" ist, noch einen Schritt weiter: Mit Gründung der „Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung GmbH“ wird 1943 und 1944 Kleidung in den Ghettos im besetzten Polen produziert und unter anderem im "Alsterhaus" verkauft.

Familie Tietz bemüht sich 1949 um die Rückgabe ihres Vermögens. Sie stimmt schließlich in einem Vergleich mit der Firma Hertie einer Entschädigung durch Übereignung der Filialen in München, Stuttgart und Karlsruhe zu.

Weiterführende Links

Samstag, 23. Februar 2019

Samstagsplausch KW 08/19: Sieben Tage Dänemark

Der Gatte und ich nahmen uns eine Woche Auszeit und fuhren über den Hochzeitstag an die dänische Nordsee, nach Bjerregård.

Sonnenaufgang.
Das ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen, denn wir sind dort seit bummelig 15 Jahren regelmäßig - ein paar Mal sogar im selben Haus, aber das wird seit letztem Jahr leider nicht mehr vermietet.

Selbstgemacht: Smørrebrød med rejer.
Wir hatten ein Haus direkt in der ersten Dünenreihe und taten wenig außer Schlafen, Essen, Lesen, Lego bauen, Stricken und Spazierengehen - ich hielt mich meistens ans Schlafen, erwischte mich doch 'ne heftige Erkältung, kam ich erst nach drei Tagen ohne pfeifende Bronchien über die Düne.

Fastelavnsboller, Luxusausgabe.
Jeden zweiten Tag ging's zu Hardy's Bageri nach Nørre Nebel, Kuchen kaufen. Passend zur Jahreszeit hatten es uns die Fastelavnsboller in Variationen angetan, Hefeteigbrötchen, gefüllt mit Sahne, Vanillecreme und Marmelade.

Ich bin gespannt, ob die Wolle für den Verspätungsschal reicht ...
Einen Nachmittag begleitete der Gatte mich zu Uldgården, einem Wollgeschäft mit riesiger Auswahl mitten auf dem platten Land, wo ich Wolle für das Verspätungsschal-Projekt kaufte. Wir waren beiden total erschlagen von der Auswahl, und der Gatte redet noch Tage später davon, dass so ein Laden mitten im Nirgendwo zu finden ist!

Die Woche ging viel zu schnell vorbei. Vor zwei Jahren merkten wir schon, dass uns so eine Bjerregård-Auszeit im Februar sehr gut tut, und wir überlegen, das jetzt einfach jedes Jahr zu machen.

Da wir in der Gegend so ziemlich jeden Grashalm kennen, einfällt die Eingewöhnung, haben wir unsere Läden, wissen, was wir wo kaufen, entfällt jeglicher Druck, Sightseeing machen zu müssen, gelingt es uns dennoch immer wieder, Neues zu entdecken oder zu unternehmen - in diesem Jahr beispielsweise Essengehen am Hochzeitstag. Wir planen die Bjerregård-Auszeit für nächstes Jahr einfach mal ein und gucken, was kommt.

Diese Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Ich wünsche Dir eine gute Woche!

Dienstag, 3. Juli 2018

Schal im Ajourmuster (SCHWEBD-S10182) aus MayFlowers4

Im letzten Dänemark-Urlaub auf Als stromerten wir durch die Straßen Sønderborgs, wo ich Garnhulen fand. Der Laden ist entzückend und gut sortiert. Ein Knäuel MayFlowers4 wollte mit nach Hause. Daraus wurden zwei Schals: Einer für mich, einer zum Verschenken.

Der Schal für mich in Rot- und Lilatönen misst ca. 188 cm x 17 cm.
Dieser Schal in Grüntönen wird verschenkt. Er mist ca. 133 cm x 17 cm.
Gestrickt habe ich nach dieser Schachenmayr-Anleitung, entworfen von Tanja Steinbach.

Geworfener Schal.
Schal, geworfen.
Der Beitrag geht rüber zu den Linkparties Creadienstag, DienstagsDinge, Maschenfein und Handmade on Tuesday.

In Deutschland bekommst Du das Garn, das ich verarbeitete, bei hobbii.de. Hier sind Affiliate links zum Originalgarn von Schachenmayr und zu Büchern mit Anleitungen von Tanja Steinbach.

Samstag, 28. Oktober 2017

Samstagsplausch KW 43/17: Strick-Hafenrundfahrt mit dem Maschenwunder

Auf der Suche nach einem Geschäft, in dem ich evtl. Sandes-Garn nachkaufen könnte, falls das in Dänemark gekaufte nicht reicht, stieß ich auf Maschenwunder, ein Geschäft in Bramfeld. Manja Vogelsang organisiert an jedem zweiten Mittwoch im Monat ein Stricknick, an dem ich seit dem Sommer teilnehmen möchte. Ob ich es noch schaffe, solange ich noch mit dem Auto zur Arbeit komme?! Mit dem ÖPNV bin ich sonst für die Strecke Bramfeld - Iserbrook ewig unterwegs.

Vor der Kaffeefahrt erstmal einen Kaffee trinken.
"Da ist das Kamera-Team." - Manja Vogelsang erklärt den Ablauf der Fahrt. Auch im Bild: Ein fantastisches Kuchenbüfett.
Ähm, wo war ich? Ach ja: Neben den monatlichen Stricknicks organisiert Manja zwei Mal im Jahr eine Strick-Hafenrundfahrt auf der Barkasse "Alex". Letzten Sonntag war's wieder so weit.

Die Kamerafrau bei der Arbeit.
Ich fuhr sicherheitshalber 'n büschen früher los, falls die S-Bahn mal wieder Probleme hat und weil ich nicht wusste, von welcher Brücke mit welchem Barkassenunternehmen es los geht, denn diese Info fehlte online. Es heißt schließlich nicht umsonst "Landungsbrücken" - davon gibt's nämlich 10, von denen an Überseebrücke und Baumwall ganz zu schweigen.

Kamerafrau und Tonmann bei der Arbeit.
Ich fand die Barkasse aber schnell, und so hatte ich dann noch Zeit für einen Kaffee in einer der Touriklitschen auf den Brücken. Dort wurde mein Strickzeug so entsetzt gemustert, dass ich seitdem überlege, in dem Lokal ein Knit-In zu organisieren.

So lasse ich mir "Schafscheiße" schmecken: Selbstgemachte Kekse.
Zum Glück kaufe ich Wolle nur für konkrete Projekte, sonst wäre ich glatt schwach geworden.
An der Barkasse wartete schon ein Grüppchen - samt Fernsehteam, denn über die Fahrt wird es nächsten Monat einen Beitrag in der Sendung "Rund um den Michel" geben (ich sage noch Bescheid, wann genau). Auf der Barkasse war's muckelig warm, und bei angeregter Unterhaltung in netter Gesellschaft gingen die zwei Stunden viel zu schnell vorbei. Vom Hafen habe ich keine Fotos gemacht, denn meistens hat leider geregnet.

Sonnenuntergang am Hafen.
Als wir dann wieder an den Landungsbrücken ankamen, begrüßte uns ein wunderbarer Sonnenuntergang. Die S-Bahn brachte mich schnell nach Hause, und mit Sushi ließ ich einen perfekten Sonntag ausklingen.

Sonntagssushi.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und eine gute Woche! Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea.

Samstag, 17. Juni 2017

Samstagsplausch KW 24: 1000 Ting in Bedsted (Dänemark)

In den vergangenen beiden Wochen waren der Gatte und ich in Dänemark, in Thy, nördlich des Limfjords, eine für uns bislang unbekannte Region. Ich brauchte mal Abwechslung vom Ringkøbingfjord, zum Leidwesen des Gatten, der die Gegend dort sehr mag.

Da ich dazu neige, jeden Fitzel bedrucktes Papier zu lesen, arbeitete ich mich natürlich erstmal durch die Infobroschüren, die im Ferienhaus auslagen. "Du, hier gibt es einen Wollladen, der damit wirbt, das größte Angebot der Gegend zu haben", unterrichtete ich den Gatten. "Und? Willste da hin?" "Hm, mal schauen, ob es sich ergibt ..."

In den nächsten Tagen kamen wir tatsächlich immer mal wieder an dem Laden vorbei, und am letzten Tag hatte ich dann endlich eine Idee für Projekte, für die ich nach Garn Ausschau halten könne. Ich kaufe nämlich nicht auf Verdacht Garn, da ich zum Horten neige.

Wolle für einen Ärmelschal und Filzpuschen.
Also auf zu 1000 Ting! Der Laden führt wirklich tausend und mehr Dinge, darunter eine riesige Wollauswahl. Ich war ziemlich geflashed, denn hier auf meinem Acker am Hamburger Stadtrand finde ich diese Auswahl nicht, dafür aber in einem Ort mit kaum 900 Einwohnern ... Und: Ich habe hier zum ersten Mal kontaktlos mit meiner Kreditkarte bezahlt. Bislang wusste ich gar nicht, dass das geht, geschweige denn, wie ... Aber kaum biste in der dänischen Pampa, funzt Technik, die in der Möchtegern-Metropole manchen Laden vor unmögliche Herausforderungen stellt.

Gekauft habe ich schließlich zwei Knäule Toledo für einen Ärmelschal für mich (die Farben sind so toll, dass ich noch viel mehr Knäuel hätte kaufen können ...) sowie Fritidsgarn für Filzpuschen für Mudderns und mich. Bei dem Fritidsgarn hätte ich mich auch dusselig kaufen können, aber ich fand inzwischen einen Laden in Hamburg, der das Garn führt und verschickt (Öffnungszeiten kleiner Geschäfte und meine Arbeitszeiten, ein leidiges Thema ...).

Ich freue mich schon darauf, mein Souvenirgarn zu verarbeiten. Aber erstmal muss ein Häkelkleid fertig werden. Erwähnte ich eigentlich schon mal, dass ich gar nicht häkeln kann?!

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Frau Kaminrot.

Mittwoch, 16. November 2016

#12von12 im November 2016

Der 12. November ist ein Sonnabend, und wir sind für unsere Verhältnisse relativ früh auf, der Gatte sogar schon vor mir. So werde ich mit Milchkaffee geweckt.

#1: Frühstück. 
Seit drei Wochen habe ich mit Magenschmerzen zu tun. Eine Woche war ich komplett auf Kaffee- und Schokoladenentzug. Das war nicht so schlimm, wie es sich anhört. Aber damit es meinem Magen besser geht, muss ich regelmäßiger essen. Und das mir (ich esse tatsächlich weniger als man denkt). Ich quäle mir also tapfer Cornflakes zum Frühstück rein, das einzige, was morgens geht. Zum Glück geht ein bisschen Kaffee schon wieder.

#2: Einkaufszettel schreiben. Der Gatte soll alleine zum Schlachter, deswegen ist neben dem Fleisch ein Hasenstempel, dann findet er das Fleischige auf der Liste schneller (Textmarker war aus).
Heute müssen wir ein wenig auf die Uhr achten, denn ich möchte Steaks zum Abendessen haben, und unsere Schlachterei, Radbruch, schließt um 13 Uhr. Eigentlich sollte der Gatte alleine zum Schlachter traben, weil ich in der Zeit zum Blumenhöker wollte, aber der Gatte befand, mein Fleisch solle ich schön selbst aussuchen ...

#3: Auf zum Fleischkauf.
#4: Blumen sind für mich ein Muss zum Wochenende.
#5: Wocheneinkauf. Im Laufe der Woche muss ich noch Brot kaufen, ansonsten haben wir alles. 
Für den Markt waren wir wieder zu spät dran, also ging's gleich weiter zum Discounter und zum Supermarkt.

#6: Die Erdbeeren sind reif und der Futterspender hängt.
Wieder zu Hause, nutze ich das restliche Tageslicht für den Garten, während sich der Gatte ausruht. Der Garten ist noch weit davon entfernt, winterfest zu sein - der Schnee kam zu schnell für mich. So steht dann auch das Futterhäuschen noch nicht, aber immerhin schaffe ich es, den Futterspender, den der Gatte mitbrachte, zusammenzubauen und aufzuhängen. Eigentlich müssten auch die Fahrräder zu Schwiegermutter in den Keller, aber das schaffe ich alleine nicht.

#7: Teepause. Der Gatte ergatterte das Endstück vom Frankfurter Kranz, das wir uns teilen (ein weiteres Stück ist im Kühlschrank).
Schnell ist Teezeit, und ich schaffe es tatsächlich mal, "Koch im Ohr" zu gucken. Das ist normalerweise nicht meine Fernsehzeit, aber Stevan Paul erinnerte auf Twitter daran, dass er heute Juror ist.

#8: Fernsehen.
Nach dem Tee fährt der Gatte in den Spielzeugladen Baumarkt, und ich kümmere mich ein wenig um den Haushalt. Die Küche und das Kochen überlasse ich allerdings dem Gatten, der nach seiner Rückkehr erstmal den Tiefkühler enteist. Unser Bauknechtkühlschrank ist so genial konstruiert, dass immer wieder Kondenswasser in das oberste TK-Fach läuft.

#9: Blätter fegen. Die beiden Scheffleras kamen aus dem Garten und schmollen jetzt erst mal, indem sie alle Blätter abwerfen.
Dann gibt es Abendessen. Der Gatte grillt die Rumpsteaks und gart sie mit etwas Butter im Ofen weiter. Sie sind so zart, dass man sie lutschen könnte.

#10: Abendessen. Für den Gatten gab's noch Sauce Béarnaise. 
#11: Zeitungen lesen.
#12: Stricken.
Der Tag klingt aus mit Zeitunglesen, fernsehen und stricken - meine Liste muss schließlich abgearbeitet werden. Und jetzt gucke ich rüber zu Caro von "Draußen nur Kännchen", was die anderen am 12. November so machten.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Produkttest: Der Shop "Fuchs & Elster" und die "Schmucke Box" im Monats-Abo

Anne Fuchs aus dem münsterländischen Nottuln sieht sich selbst als Elster, "weil ich Gefunkel einfach liebe", wie sie auf ihrer Facebookseite verrät. Ihren Shop nennt sie dementsprechend "Fuchs & Elster".

Ein liebevoll gestaltetes Schmuckstück von Anne Fuchs.
Vor drei Jahren möchte Anne ihr Hobby zum Beruf und gründete "Fuchs & Elster". Seitdem verkauft sie auch die von ihr in liebevoller Handarbeit individuell erstellten Schmuckstücke an ihre wachsende Fangemeinde.

Liebevoll verpackt trifft das Schmuckstück bei mir ein.
Anne bietet Arm-, Hals- und Ohrschmuck, Ringe, Haar- und Kopfschmuck, Schlüsselanhänger sowie Schmucksets und Schmuckaufbewahrungen an.

Das Auspacken ist ein bisschen wie Julklapp, denn zwischen mir und meinem Schmuckstück liegen noch einige Schichten.
Ich durfte mir ein Schmuckstück bei ihr aussuchen, wollte aber Anne die Wahl überlassen, gab nur vor, dass die Farbe zu meinem limettengrünen Shirt passen sollte und sagte, dass mir die Spielfigurenketten gut gefielen.

Wir kommen der Sache langsam näher.
So war es letztlich eine Überraschung, was Anne mir schicken würde.

Hier ist es: Mein individuell gefertigtes Schmuckstück von Anne Fuchs.
Seit einiger Zeit bietet Anne jeden Monat die "Schmucke Box" an, ein limitiertes Überraschungspäckchen für 20 Euro mit drei Schmuckstücken im Wert von 40 Euro. Die Juni-Boxen werden gerade ausgeliefert, und diese Woche hast Du Gelegenheit, Dir eine Juli-Box in Silber oder Bronze zu sichern. Auf der Facebook-Seite "Schmucke Box" kannst Du schon mal stöbern und überlegen, was in der Juli-Box wohl sein könnte.

Fazit: Mir gefallen "Fuchs & Elster" und die "Schmucke Box" sehr gut! Vielen Dank an Anne für die Testmöglichkeit.

Samstag, 14. März 2015

Mal wieder am Sonnabend: H54F - High 5 for Friday #11/2015

Hm, was möchte ich diesmal für die wöchentliche Linkparty bei Pünktchen und Viktoria mit Euch teilen?

1. Ich habe drei Tage mit dem ÖPNV überstanden. Mit den Öffis zu fahren, finde ich noch immer wahnsinnig anstrengend. Theoretisch ist die Verbindung zwischen Zuhause und Büro kein Problem, bräuchte ich inkl. Fußwegen gut 60 Minuten. Praktisch muss ich damit rechnen, dass sowohl jeweils ein Bus als auch eine S-Bahn ausfallen. Das bedeutet 20 Minuten mehr Fahrzeit. Dann klappt der Umstieg nicht, ist die S-Bahn weg, wenn der Bus ankommt (und umgekehrt auf dem Rückweg), also muss ich weitere 10 Minuten einplanen (abends sind es schon mal 20 bis 40 Minuten, weil die Bustaktung dünner ist). Dann sind wir schon bei 90 Minuten Fahrtzeit tagsüber. Dazu kommt der Faktor X für Verspätungen, weil Personen auf S-Bahn-Gleisen sind, Kühe oder Erpel den Bus blockieren (und das ist kein Witz!) 

Mit dem HVV brauche ich also 90 Minuten plus X für 18 km Arbeitsweg, egal, in welcher Schicht ich Dienst habe (und meistens muss ich stehen, weil Bus und Bahn überfüllt sind). Mit dem Auto brauche ich im Mitteldienst normalerweise 45 Minuten (rechne aber sicherheitshalber mit 60 Minuten), bei Früh- und Spätdienst normalerweise 30 Minuten.

So sinnvoll ich die Unterstützung des ÖPNV in Großstädten finde, so sehr schätze ich die Zeitersparnis von ca. 8 Stunden in der Woche durch die Autonutzung. Ab April, wenn's wieder so lange hell ist, dass ich auch im Spätdienst im Hellen nach Hause komme, will ich versuchen, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. 

2. Ich habe zwei Tage mit Kollegin II überstanden (und konnte sogar eine gaaaanz kurze Mittagspause machen). Der erste Tag war problemlos, da absolut nichts zu tun war. Am zweiten Tag wurde sie dann wieder vogelig, weil sie fünf Telefonate für mich entgegen nehmen müsste. Sie muss eigentlich nur Namen und Nummern aufnehmen, mehr (Grund des Anrufs beispielsweise) erwarte ich schon gar nicht mehr, aber selbst das ist zu viel.  

Als sie dann auch noch am Freitag lamentierte, sie wissen gar nicht, warum alle glaubten, sie sei nicht belastbar, musste ich mir schon sehr auf die Zunge beißen, um nichts zu sagen. 

Wenn sie im Raum ist, darf nur unter Zimmerlautstärke gesprochen werden. Wenn sie telefoniert, darf kein anderer telefonieren oder sich unterhalten. Wenn sie im Raum ist, darf die Kaffeemaschine nicht entkalkt werden. Wenn sie im Raum ist, darf nicht gedruckt werden. Dusseligerweise teilt sie sich das Büro mit Kollegin I (bzw. mir, wenn ich vertrete), arbeitet sie in einem Bereich, in dem permanenter Durchgangsverkehr garantiert ist. 

Da sie mir mehrfach vorwarf, ich wäre so laut und müsste so viel telefonieren (ich bin für zwei bis vier Telefonleitungen verantwortlich), bot ich ihr mehrfach an, die beiden Leitungen von Kollegin I in mein Büro zu stellen, damit sie ihre Ruhe hat, aber das wiederum ist ihr auch nicht recht. Es bleibt also schwierig mit uns. 

3. Wir wissen jetzt, wann des Gatten Kur beginnt und können den Termin mit ein paar gemeinsamen Urlaubstagen nutzen. Kollegin I übernimmt meine Vertretung, der Urlaubsantrag ist schon unterzeichnet. Das Hotel ist gebucht, und der liebe tmmd war mir beim Herausfinden günstiger Bahnpreise behilflich. Er teilt seine Tipps übrigens so gerne, dass er sogar ein Buch dazu schrieb.



4. Donnerstag war ich zum ersten Mal bei einem Food Swap. Der fand in Hamburg zwar schon zum sechsten Mal im Salon wechsel Dich statt, und zwei liebe Kochfreundinnen sind von Anfang an mit dabei, aber bislang schaffte ich es aus terminlichen Gründen nicht. 

So ein Food Swap ist eine feine Sache: Du bringst ein selbstgemachtes Produkt in fünffacher Ausfertigung mit und zahlst 5 Euro plus Getränke. Auf dem Tisch stehen leckeres Brot und ein Dip, alles andere bringen die Teilnehmer mit. Vier der mitgebrachten Produkte werden verköstigt, das fünfte kommt auf einem Tauschtisch. Am Ende darf sich jeder so viel vom Tisch nehmen, wie er / sie mitbrachte. Bis dahin sitzt mensch zusammen, probiert, stellt die mitgebrachten Speisen vor und kommt ins Gespräch. Probier' das mal aus, es macht wirklich Spaß!

Ich brachte übrigens Rhabarber-Orangen-Sirup mit. Einen ausführlich Bericht über den Abend gibt es nächsten Freitag in der Kombüse.

5. Freitag hatte ich einen sehr vergnüglichen Wochenabschluss bei Craft Beer Blind Tasting von Spiegelau und ein glückliches Händchen beim Roulette. Bald stehen daher nicht nur Craft Beer-Gläser im Schrank, sondern werden auch ein paar zerbrochene Weingläser ersetzt. Einen ausführlich Bericht über den Abend gibt es übernächsten Freitag in der Kombüse.

Jetzt bin ich gespannt, wie Deine Woche war!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Workshop "Pure Basics 1" bei The P. Cookery

Als ich die ersten Hinweisschilder auf einen neuen Laden in der "Hamburger Meile" sah, dachte ich mir "Cool, irgendwas mit Kochen!", gefolgt von "Hilfe, irgendwas mit Kochen! Ich bin verloren!" Google sagte mir dann später, dass es sich bei "the P. cookery"* um einen Bastelladen handelt, sozusagen um eine Perlenkocherei.

Egal, was mensch kauft, alles wird hübsch verpackt. Sogar die Workshopquittungen kommen in ein kleines Faltbriefchen. Ich fühlte mich bei der Buchung gleich, als machte ich mir selbst ein Geschenk.
Das Konzept, Perlen und Bastelkrams mit Kochambiente zu verbinden, die Bastelanleitungen "Rezepte" zu nennen und das Bastelmaterial auf Kochlöffeln zu präsentieren, finde ich zwar nach wie vor mäßig bescheuert, aber vermutlich hat sich ein kluger Marketingmensch ganz viel dabei gedacht, und die Zielgruppenanalyse ergab, dass junge Frauen gerne kochen, auch gerne basteln. Oder umgekehrt. Durch die englische Benamsung wirkt das Ganze dann auch noch total hipp.

Soll sein. Und klappt auch bei alten Frauen wie bei mir.

Workshop-Resultate. Diese Glasperlen mit Goldfaden haben es mir gerade angetan.
Auch wenn ich das Konzept komisch finde: Das Angebot des Ladens überzeugt mich sehr. Vieles, für das ich sonst durch die Stadt rannte, oder das ich mir beim einschlägigen Internethändler ohne Beratung zusammen suchte, kann ich jetzt mal eben schnell in der Mittagspause kaufen - mit Beratung, dafür aber auch teurer als online, klar. Wer will, kann zudem das Gekaufte gleich im Laden verbasteln.

Zwar könnte ich auf dem Heimweg auch beim Bastelladen am Winterhuder Markt halten, aber die Damen dort erlebte ich bislang bei Schmuckbastelkrams schlecht sortiert und extrem verkaufsunwillig, so dass ich mir den Stopp irgendwann sparte. Das ist bei der P. cookery anders. Dort wird aktiv verkauft, irre ich nicht hilflos durch den Laden.

"The P. cookery" bietet auch Workshops an, und da ich mir vieles beim Schmuckbasteln selbst beibrachte, dachte ich mir, so ein Kurs könne nicht schaden.

Ich bin Deutsch.

Ich bin gründlich.

Ich buchte einen Kurs.

Armband mit blauem Stahlseil und Perlenmix.
Die Kurse in der "Hamburger Meile" liegen so, dass ich sie in der Mittagspause, die ich manchmal überziehen kann, oder direkt nach Feierabend besuchen kann. Bequemer geht's für mich nicht.

Ich suchte mir "Pure Basics 1" aus, wo gezeigt wird, wie Schmuck mit Silikongummi und Stahlseil hergestellt und der Umgang mit Quetschperlen gezeigt wird. Da wir nur zu zweit waren (normalerweise finden die Kurse erst ab 6 Teilnehmern statt), konnten wir unsere Anleiterin nach Herzenslust fragen und lernten noch einiges mehr. 

Der Kurs hat Spaß gemacht, viele Inspirationen gebracht. Ich konnte manches ausprobieren, was ich mich alleine nicht getraut hätte.

Ohrringe.
In den folgenden Tagen war ich jede Mittagspause im Laden, wusste am Ende der Woche, welche Materialien ich en gros brauche (und damit günstiger bestellen kann) und was ich lieber vor Ort kaufe.

Die Workshops kosten 15 Euro pro Person und dauern bummelig zwei Stunden. Übungsmaterial ist inklusive, das Material für den Schmuck, der nach dem Üben hergestellt wird, geht extra. Die Termine für 2015 sind gerade in Planung - ich warte schon sehnsüchtig darauf.

Da ich "The P. cookery" mag, nimmt dieser Beitrag teil bei "Mittwochs mag ich" von Frollein Pfau.

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