Sonntag, 5. Oktober 2025

Samstagsplausch KW 40/25: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXC

Seit dreizehn Tagen ist der Gatte als palliativ eingestuft. Unser Leben ist noch ruhiger geworden, als es ohnehin in den letzten Wochen schon war. Der Gatte wird deutlich schwächer, isst und trinkt weniger, schläft mehr. Ich kann ihn nicht mal mehr mit einen Ausflug ins Eiscafé oder mit Wassermelone locken.

War in der letzten Woche noch Besuch da, so wurde diese Woche jede Verabredung abgesagt, denn Besuch strengt den Gatten über Gebühr an, selbst, wenn der Besuch zu mir kommt. Der Gatte möchte dann wenigstens nach unten kommen, um Guten Tag zu sagen, und das ist aktuell schon zu viel für ihn. Meine eigenen Termine und Verabredungen außerhalb des Hauses habe ich komplett abgesagt. Ich bin so selten wie möglich außer Haus, weil der Gatte einfach viel Hilfe braucht, sich alleine kaum auf den Beinen halten kann, aber auch, weil ich unendlich erschöpft bin. Ich würde so gerne mal wieder eine Nacht durchschlafen ... 

In den kommenden beiden Wochen ist der Haus- bzw. Palliativarzt in Urlaub, sind wir komplett auf das Palliativnetz angewiesen. Ich hoffe, das klappt.

Die Pflegekräfte, die jeden Tag kommen, sagen, ich soll mir Auszeiten nehmen, auch mal was für mich tun, damit ich nicht zusammenklappe, nur wie soll das gehen?! Aktuell ist einfach nur Durchhalten angesagt.   

Da der Gatte zu schwach ist, um auf die Terrasse zu kommen, genossen wir die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon, bevor es Herbst wurde.

In zwei, drei Tagen soll der Treppenlift eingebaut werden. Ich hoffe, das klappt. Dann wäre es für den Gatten einfacher, ins Erdgeschoss zu kommen, könnten wir wieder zusammen frühstücken. Aktuell quält er sich nur abends in die Stube. Für mehr reicht die Kraft nicht mehr.

Hier gilt seit mittlerweile 290 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall, im sechsten wurde er ein Palliativfall, steckte sich im Sommer bei einem neunwöchigen Krankenhausaufenthalt mit Candidozyma auris an und wird an der Pilz-Infektion sterben.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

1 Kommentar:

  1. Ich wünsche euch, dass euch das Palliativnetz kompetent und zugewandt unterstützt, und das der Lift so schnell wie möglich zu eurer Verfügung steht! LG, ich denke an euch, Silke

    AntwortenLöschen

Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.